Zwei Jahre nach dem herrlichen Instrumentalalbum Sonnenwind gibt es mit Geisterwald nun einen delikaten Nachschlag. Auch wenn Geisterwald
mehr Text und Gesang enthält, ist es ebenfalls ein zumeist ruhiges
Werk, welches sachte, sanft und mit Tiefgang einen sich selbst vergessen
macht.
Mit dem Eingang beginnt das sechste Album denn auch
ruhig, gefühlvoll und zuweilen sehr düster. Neben langsam gespielten
dunklen Klängen und Tönen sind irgendwelche Tierlaute zu hören, die ich
nicht wirklich dem dazugehörigen Tier zuordnen kann, es könnte sich aber
dabei um eine Eule handeln. Dieser Anfang ist recht schwermütig, was
von der tiefen Flüsterstimme untermauert wird. Nach einigen Minuten wird
aus dem dunklen Flüstern ein bedrohliches Sprechen und kraftvolle
Gitarren verdrängen kurzweilig diese naturmystische Atmosphäre. Die
Stimmungen die Eingang verbreitet, spiegeln den Albumtitel Geisterwald perfekt wieder.
Mit dem zweiten Titel, einem unbetitelten Stück, geht es dann
freundlicher und lebendiger weiter. Zu einem ruhigen Rhythmus sind die
warmen und satt klingenden Gitarren, der Bass und das Schlagzeug zu
hören. Im mittleren Teil kommt ein ruhiges Piano hinzu und zum Ende hin
kommen auch noch Streichinstrumente dazu, sodass das Spiel kurzweilig
einen sehr orchestralen Ausdruck bekommt. Dieser ist allerdings sehr
kurz, da dass Stück wenig später schneller und energischer wird.
Ebenfalls ohne Namen und atmosphärisch sehr vielfältig gestaltet ist der
dritte Titel, in dem zum Teil sehr schnelle und harte Parts zu hören
sind.
In Ein Gedanke prägt vor allem das Gitarrenspiel die
Atmosphäre, da es stets in Bewegung ist und teilweise einige technische
Riffs das sonst eher atmosphärische Spiel komplettieren. Am
interessantesten ist jedoch der Part, in dem eine merkwürdige sprechende
Stimme zu hören ist. Merkwürdig deshalb, weil sie ruhig, klar und
unverzerrt aber dennoch unverständlich ist. Der Text der dazu abgedruckt
ist, ist zwar deutsch, dennoch verstehe ich beim mitlesen kein einziges
Wort. Bis hierhin war Ein Gedanke auch ruhig und
atmosphärisch, doch nach diesem bizarren Stimmenpart, folgt eine
schnelle, treibende und kurzweilig auch rasend aggressive Passage.
Baumhold ist zwar ein durchgängig ruhig und harmonisch
vorgetragenes Lied, doch sind einzelne Passagen und Arrangements druck-
und kraftvoll, was nicht nur an Stefans Spielweise liegt sondern auch am
Klang seiner Instrumente, der einen sehr warmen und klaren Charakter
hat. Durch diese Gegebenheit klingen auch vermeintlich ruhige und
melodische Parts energisch und nachdrücklich.
Mit über zehn Minuten Spielzeit ist Nebelnächtlich das
mit Abstand längste Lied des Albums. Es ist ein sehr schönes Lied, das
sehr viele verschiedene atmosphärische Abstufungen besitzt. Es gibt
ruhige, traumhaft schöne Melodien genau so zu hören wie harte und
kraftvolle Arrangements. Zudem ist es das Lied mit dem meisten Text. In
den anderen Liedern beschränkt sich der Gesang zumeist auf einen
einzigen Part, wo der Gesang dann auch eigentlich kein Gesang ist
sondern vielmehr ein Flüstern, mal klar oder mal verzerrt. In Nebelnächtlich
ist sowohl klarer als auch verzerrter Gesang zu hören, wobei auch hier
nicht von singen gesprochen werden kann, da Stefan mehr spricht als
singt, was aber dennoch sehr eindringlich sein kann, da seine Stimme
sehr kehlig ist und das rollende R etwas sehr bestimmendes in die Musik
hineinlegt.
Ebenfalls textreich ist der abschließende Titel Der Waldrand hinter mir. Stimmentechnisch ist es ähnlich gelagert wie Nebelnächtlich.
Die musikalische Intention hat allerdings neben den zarten und
malerischen Harmonien auch zusätzlich laute und stürmische Anleihen.
Geisterwald ist ein schönes und atmosphärisches Album, in dem Licht- und Schattensaiten erneut durch wunderbare Stimmungen und Melodieführungen glänzen kann. Es ist abwechslungsreicher als Sonnenwind, nicht nur, weil es Gesang enthält, sondern weil auch immer wieder mal kurzweilige harte Parts zu hören sind. Licht- und Schattensaiten steht also auch 2007 für Musik mit Geist, zumal das textliche Konzept von Geisterwald Tiefe besitzt und naturmystisch und kunstfertig ist.
01. Eingang
02.
03.
04. Ein Gedanke
05. Baumhold
06. Nebelnächtlich
07. Der Waldrand hinter mir
27.01.2008
20.01.2008
Lycanthropy's Spell - Sagatal | 2007 | Sabbath's Fire Records / Thor's Hammer Productions | Vinyl | Black Metal
Die Seite A beginnt mit dem ersten Teil von Sagatal und sofort wird die typische Handschrift Sarmaks mehr als deutlich. Sagatal Part I ist ein klassisches Lycanthropy's Spell Lied: Rau, düster und schwermütig. Stellenweise erinnert mich die Atmosphäre, erzeugt von der langsam gespielten und wenig verzerrten Gitarre, an die von Tale of the witch (Glorification of the night) und Full moon depression (Misanthropic visions). Diese ruhig vorgetragene harmonische Gitarre spielt eine triste Melodie, begleitet vom schleppenden Rhythmus. Phasenweise wird es auch etwas schneller und treibender, aber auch währenddessen sind melancholische Melodieführungen zu hören, wie sie für Sarmak typisch sind.
Part II ist energischer als der erste Teil. Der Rhythmus ist durchgehend schnell und flott und darüber hinaus enthält der zweite Teil viel mehr Gesang als Part I. Durch die Schnelligkeit und das rau klingende und leicht polternde Schlagzeug wirkt das Lied schroff, roh und wüst zumal Sarmaks Gesang sein übriges dazu beiträgt, da der Kreischgesang eindringlich und emotionsgeladen ist.
Sagatal ist eine typische Veröffentlichung von Lycanthropy's Spell, die zwei sehr unterschiedliche Titel bereit hält. Der erste Teil ist trist und voller Schwermut, der zweite rau und schnell. Sagatal gehört sicherlich nicht zu dem besten Material, ist aber solide und für Sarmak klassisch. Zudem ist Sagatal die erste Vinyl-Veröffentlichung, was für Liebhaber wie mich ein ganz spezieller Kaufreiz ist.
01. Sagatal Part I
02. Sagatal Part II
Hromovlad - Ohňa Hlad, Vody Chlad | 2007 | Ketzer Records | CD | Black Folk Metal
Hromovlad aus der Slowakei spielen Pagan Black Metal
der mit Trollech oder Heiden zu vergleichen ist. Es treffen sich sehr
melodische und harmonische Züge mit „harten“ metallischen Klängen und
dem entsprechend verzerrten Gesang.
Das melodische Spektrum ist breit gefächert und zeigt sich ab und zu stark vom Folk beeinflusst, wie etwa im zweiten Titel Vítazstvo noci, in dem verschiedene Flöten und eine Maultrommel zum Einsatz kommen. Vor allem sind es die melodisch gespielten Gitarren und der slowakische Gesang, die die slawischen Akzente in der Musik setzen.
Das rhythmische Spektrum hält sich überwiegend im mittelschnellen Bereich auf, welcher von Hromovlad sehr differenziert gestaltet wurde sodass es kaum eingängige Strukturen gibt. Vereinzelt wurden auch einige schnellere und härtere Parts eingestreut, die zumeist aber von einer kurzen Dauer sind und deshalb wenig Brachialität und Durchschlagskraft in die Musik legen. Dies missfällt mir, da die Musik sehr melodisch ist und die slawischen Melodien darüber hinaus auch sehr lebendig sind. Mehr Härte; ein Gegenpol zur melodischen Spielweise, würden dem Album sichtlich gut tun, da es auf Dauer zu harmlos und lieblich ist.
Die Umsetzung des Materials ist gelungen, das vielfältige und fortwährend lebendige Spiel ist stimmig und flüssig. Für mich persönlich ist es nichts, da es einfach zu harmonisch und melodisch ist und mir so geniale Melodieführungen fehlen, wie man sie von Trollech kennt. Wer slawischen Pagan Black Metal mag, wird hiermit sicherlich mehr Anfangen können als ich es kann.
01. Lesom i časom
02. Vítazstvo noci
03. Brieždenie
04. Tváre živlov zimných dní
05. Posledný z posledných
06. Ohňa hlad, vody chlad
07. Zabudnutý sen
08. Lithewa
09. V ohni zhynie ludský tvor
10. Nárek stromov
11. Bolo i nebolo
Das melodische Spektrum ist breit gefächert und zeigt sich ab und zu stark vom Folk beeinflusst, wie etwa im zweiten Titel Vítazstvo noci, in dem verschiedene Flöten und eine Maultrommel zum Einsatz kommen. Vor allem sind es die melodisch gespielten Gitarren und der slowakische Gesang, die die slawischen Akzente in der Musik setzen.
Das rhythmische Spektrum hält sich überwiegend im mittelschnellen Bereich auf, welcher von Hromovlad sehr differenziert gestaltet wurde sodass es kaum eingängige Strukturen gibt. Vereinzelt wurden auch einige schnellere und härtere Parts eingestreut, die zumeist aber von einer kurzen Dauer sind und deshalb wenig Brachialität und Durchschlagskraft in die Musik legen. Dies missfällt mir, da die Musik sehr melodisch ist und die slawischen Melodien darüber hinaus auch sehr lebendig sind. Mehr Härte; ein Gegenpol zur melodischen Spielweise, würden dem Album sichtlich gut tun, da es auf Dauer zu harmlos und lieblich ist.
Die Umsetzung des Materials ist gelungen, das vielfältige und fortwährend lebendige Spiel ist stimmig und flüssig. Für mich persönlich ist es nichts, da es einfach zu harmonisch und melodisch ist und mir so geniale Melodieführungen fehlen, wie man sie von Trollech kennt. Wer slawischen Pagan Black Metal mag, wird hiermit sicherlich mehr Anfangen können als ich es kann.
01. Lesom i časom
02. Vítazstvo noci
03. Brieždenie
04. Tváre živlov zimných dní
05. Posledný z posledných
06. Ohňa hlad, vody chlad
07. Zabudnutý sen
08. Lithewa
09. V ohni zhynie ludský tvor
10. Nárek stromov
11. Bolo i nebolo
19.01.2008
Darkest Hate Warfront - Satanik Annihilation Kommando | 2005 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Satanik annihilation kommando ist seit Iron warfare von Blood Vengeance das brachialste und kompromissloseste Album dass ich gehört habe. Die Brasilianer Darkest Hate Warfront prügeln sich vernichtend durch Satanik annihialtion kommando,
dass man sich schon wundert wie die dies überhaupt bewerkstelligen.
Auch wenn die technische Beschaffenheit der Lieder nicht durch
raffinierte Brillanz besticht, so ist doch die Umsetzung des mörderisch
schnellen Schlagzeugs sehr beachtlich. Die Lieder sind laut, heftig und
machen aggressiv. Viel besser lassen sich Darkest Hate Warfront
auf ihrem Debütalbum nicht beschreiben. Den Liedern fehlt auf die Dauer
etwas Eigenständigkeit und Abwechslung. Im Nachhinein aus der
Erinnerung heraus lassen sich die Stücke nicht voneinander
unterscheiden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jedes Lied absolut
gleich klingt und beschaffen ist. Darkest Hate Warfront
sind durchaus bemüht, innerhalb dieses Rahmens ihrer Stilistik so etwas
wie Variationen in die Stücke einfließen zu lassen. Dies gelingt ihnen
auch im Ansatz, was die vereinzelten Breaks und kurzen langsam
gespielten Atempausen zeigen, doch ist es insgesamt noch zu wenig.
Wer War Black Metal wie Blood Vengeance oder Ares Wrath mag, wird sicherlich auch Darkest Hate Warfront zu schätzen wissen. Satanik annihilation kommando ist kein schlechtes Album – natürlich ist vorausgesetzt, dass man solcherlei Geprügel nicht von vornherein verteufelt – und da es sich um das Debüt handelt, werden sich die Brasilianer in der Zukunft vermutlich auch in einigen Bereichen steigern. Der Anfang ist gemacht und solide.
01. Infernal baptism (Intro)
02. Order of battle
03. Satanik annihilation kommando
04. Satan's kult of terror
05. Scourge of wormkind
06. Final solution
07. Duty fulfillment
08. Possessed by fire
09. Purification by hatred
10. The aftermath (Outro)
Wer War Black Metal wie Blood Vengeance oder Ares Wrath mag, wird sicherlich auch Darkest Hate Warfront zu schätzen wissen. Satanik annihilation kommando ist kein schlechtes Album – natürlich ist vorausgesetzt, dass man solcherlei Geprügel nicht von vornherein verteufelt – und da es sich um das Debüt handelt, werden sich die Brasilianer in der Zukunft vermutlich auch in einigen Bereichen steigern. Der Anfang ist gemacht und solide.
01. Infernal baptism (Intro)
02. Order of battle
03. Satanik annihilation kommando
04. Satan's kult of terror
05. Scourge of wormkind
06. Final solution
07. Duty fulfillment
08. Possessed by fire
09. Purification by hatred
10. The aftermath (Outro)
Darkest Hate Warfront - The Aftermath | 2007 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Aufgrund der heftigen Zerstörungswut des Debütalbums erwartete ich nun vom zweiten Streich ähnliches. Anfänglich wurde meine Erwartungshaltung auch gestützt, da es nach dem Intro mit No beliefs umgehend schnell und heftig losging. Darkest Hate Warfront spielt in dem Titel genauso schnell und aggressiv wie zwei Jahre zuvor auf Satanik annihilation kommando.
Doch sollten mich die kurz gehaltenen, eingefügten langsamen Passagen,
die angenehm riffbetont sind, stutzig werden lassen oder der polternde
Part mit seinen klassischen Thrash Riffs am Ende?
Sehr thrashig geht es jedenfalls nahtlos mit Triumph of blood weiter, welches mit seinem zeitweiligen polterndem aber flott treibendem Rhythmus und den schnellen Riffs an alte Sodom oder Kreator erinnert. Diese thrashigen Parts wechseln sich dann mit sehr schnellen und hasserfüllten Passagen ab, wie man sie von Darkest Hate Warfront bestens kennt. Aber auch wenn sich das Spiel nicht vom Thrash Metal beeinflusst zeigt, sind die Gitarren ein elementarer Bestandteil der Musik. Das Gitarrenspiel ist extrem präsent, ganz gleich ob es nun gerade schnell oder schleppend ist. The aftermath erweist sich als ein sehr gitarren- und riffbetontes Werk, in dem die Gitarren überaus lebendig und abwechslungsreich gespielt werden. Dazu gehören neben den bereits angesprochenen Thrash Riffs auch die eingängig schnellen Riffs, Soli und diverse dunkelharmonische Melodieführungen in den ruhigen und klaren Passagen.
Aber auch sonst ist The aftermath abwechslungsreicher ausgefallen als sein Vorgänger. Rhythmische Brutalitäten sind natürlich auch hier ein prägendes Merkmal. Neben den extremen Hochgeschwindigkeitsparts gibt es aber auch zahlreiche Passagen, die langsamer geartet sind und in vielen Liedern gibt es mehrere Wechsel und rhythmische Veränderungen, sodass man nicht von Eingängigkeit sprechen kann.
Somit ist The aftermath vielschichtiger und zugleich auch lebendiger geworden als Satanik annihilation kommando. Zudem ist es Darkest Hate Warfront gleichfalls gelungen, die für Abwechslung sorgenden und spielerischen Elemente besser umzusetzen. Der einzige Punkt der für etwas Wehmut sorgt, ist der Gesang. Er ist nicht mehr ganz so hasserfüllt und energisch wie auf dem ersten Album. Stattdessen ist er nun – zwar nach wie vor stark verzerrter Kreischgesang – einen Tick steriler ausgefallen, was ihm Inbrunst und Natürlichkeit nimmt.
The aftermath ist ein gelungener Nachfolger in dem Darkest Hate Warfront Brutalität und Geschwindigkeit mit flüssigen Spielweisen, einigen dunklen Harmonien und Thrash Metal Einflüssen kombiniert.
Sehr thrashig geht es jedenfalls nahtlos mit Triumph of blood weiter, welches mit seinem zeitweiligen polterndem aber flott treibendem Rhythmus und den schnellen Riffs an alte Sodom oder Kreator erinnert. Diese thrashigen Parts wechseln sich dann mit sehr schnellen und hasserfüllten Passagen ab, wie man sie von Darkest Hate Warfront bestens kennt. Aber auch wenn sich das Spiel nicht vom Thrash Metal beeinflusst zeigt, sind die Gitarren ein elementarer Bestandteil der Musik. Das Gitarrenspiel ist extrem präsent, ganz gleich ob es nun gerade schnell oder schleppend ist. The aftermath erweist sich als ein sehr gitarren- und riffbetontes Werk, in dem die Gitarren überaus lebendig und abwechslungsreich gespielt werden. Dazu gehören neben den bereits angesprochenen Thrash Riffs auch die eingängig schnellen Riffs, Soli und diverse dunkelharmonische Melodieführungen in den ruhigen und klaren Passagen.
Aber auch sonst ist The aftermath abwechslungsreicher ausgefallen als sein Vorgänger. Rhythmische Brutalitäten sind natürlich auch hier ein prägendes Merkmal. Neben den extremen Hochgeschwindigkeitsparts gibt es aber auch zahlreiche Passagen, die langsamer geartet sind und in vielen Liedern gibt es mehrere Wechsel und rhythmische Veränderungen, sodass man nicht von Eingängigkeit sprechen kann.
Somit ist The aftermath vielschichtiger und zugleich auch lebendiger geworden als Satanik annihilation kommando. Zudem ist es Darkest Hate Warfront gleichfalls gelungen, die für Abwechslung sorgenden und spielerischen Elemente besser umzusetzen. Der einzige Punkt der für etwas Wehmut sorgt, ist der Gesang. Er ist nicht mehr ganz so hasserfüllt und energisch wie auf dem ersten Album. Stattdessen ist er nun – zwar nach wie vor stark verzerrter Kreischgesang – einen Tick steriler ausgefallen, was ihm Inbrunst und Natürlichkeit nimmt.
The aftermath ist ein gelungener Nachfolger in dem Darkest Hate Warfront Brutalität und Geschwindigkeit mit flüssigen Spielweisen, einigen dunklen Harmonien und Thrash Metal Einflüssen kombiniert.
14.01.2008
Necrotic Flesh - Gore Gourmet | 2007 | MDD | CD | Death Metal
Bereits 2001 gegründet und nach einer 2006 veröffentlichten MCD, wurde
nun das Debütalbum im Oktober auf all jene losgelassen, die den guten
alten Death Metal zu schätzen wissen wie er Anfang der 90iger gespielt
wurde. Und so gibt es über zehn Titel verteilt das volle Brett Old
School Death Metal, wie man ihn sicherlich so und ähnlich schon oft
gehört hat. Necrotic Flesh macht dies überzeugend und
mitreißend, was für mich das Wesentliche ist. Wer Innovation und
absolute Eigenständig braucht, sollte hiervon die Finger lassen und sich
im Übrigen überlegen, ob der extreme Metal überhaupt die richtige Musik
für ihn ist. Mir sind grundsolide Platten zig Mal lieber als
irgendwelches komplexe, eigenständige und ach so innovative Gefrickel –
was mich letztlich nicht selten unendlich nervt. Solch ein grundsolides
Album ist Gore gourmet. Es ist äußerst anständiger Death Metal,
gespielt von drei Musikern, die vermutlich genau das versuchen
umzusetzen, was ihre musikalische Leidenschaft ist. Dies ist Necrotic Flesh auch gelungen.
Gore gourmet enthält alle Zutaten die es braucht für originären Death Metal. Die rhythmische Beschaffenheit ist demnach nicht nur schnell. Es gibt zahlreiche schleppende und mittelschnelle Passagen, die dennoch sehr druckvoll und antreibend sind, da diese Strecken mit mächtigen, dunklen und bleischweren Riffs unterlegt sind, die zuweilen mit sehr dunklen und bedrohlichen Harmonien einhergehen. Neben den schleppenden und mittelschnellen Passagen gibt es natürlich auch viele schnelle Parts, die facettenreich gestaltet wurden und sowohl stampfend und brachial wie auch stellenweise dezidiert eingängig treibend sind. Abgerundet wird das Ganze dann vom tief und dunkel verzerrten Gesang, der warm, kehlig und voller Inbrunst ist.
Necrotic Flesh verkörpert mit Gore gourmet perfekt den Death Metal-Klang der frühen 90iger. Es ist nichts neues, doch das Material, der satte und druckvolle Klang wie auch die Umsetzung sind absolut einwandfrei, weshalb mich Necrotic Flesh gänzlich überzeugen kann.
01. Walk of the dead
02. Searching for brain liquor
03. Recently deceased
04. Funeral flesh feat
05. Gore gourmet
06. Fucking her butchery wounds
07. Sexual impalement
08. Breeding ground for parasites
09. Buried in excrements
10. More sperm more blood
Gore gourmet enthält alle Zutaten die es braucht für originären Death Metal. Die rhythmische Beschaffenheit ist demnach nicht nur schnell. Es gibt zahlreiche schleppende und mittelschnelle Passagen, die dennoch sehr druckvoll und antreibend sind, da diese Strecken mit mächtigen, dunklen und bleischweren Riffs unterlegt sind, die zuweilen mit sehr dunklen und bedrohlichen Harmonien einhergehen. Neben den schleppenden und mittelschnellen Passagen gibt es natürlich auch viele schnelle Parts, die facettenreich gestaltet wurden und sowohl stampfend und brachial wie auch stellenweise dezidiert eingängig treibend sind. Abgerundet wird das Ganze dann vom tief und dunkel verzerrten Gesang, der warm, kehlig und voller Inbrunst ist.
Necrotic Flesh verkörpert mit Gore gourmet perfekt den Death Metal-Klang der frühen 90iger. Es ist nichts neues, doch das Material, der satte und druckvolle Klang wie auch die Umsetzung sind absolut einwandfrei, weshalb mich Necrotic Flesh gänzlich überzeugen kann.
01. Walk of the dead
02. Searching for brain liquor
03. Recently deceased
04. Funeral flesh feat
05. Gore gourmet
06. Fucking her butchery wounds
07. Sexual impalement
08. Breeding ground for parasites
09. Buried in excrements
10. More sperm more blood
13.01.2008
Ares Kingdom - Failsafe | 2007 | Nuclear War Now! Productions | Vinyl | Death Metal
Eins vorweg: Die 12“ EP Failsafe ist eine ebenso grandiose Veröffentlichung wie zuvor schon Return to dust und Firestorm redemption! Wem diese Tonträger gefielen, der kann sich Failsafe bedenkenlos zulegen.
Der Titel Failsafe war ja bereits auf dem Album vertreten, doch dieser 12“ Version wurde ein endzeitlicher Einklang vorangestellt, den Ares Kingdom als „Nuclear Intro“ beschreibt. Ansonsten ist die 12“ Version identisch mit der von Return to dust.
Mit der 2005er Version von Solis lacus, welches 1997 auf dem ersten Demo veröffentlicht wurde, folgt ein dunkler, mächtiger und mit superben Riffs geschwängerter Titel, der schon für sich ganz alleine den Kauf dieser EP mehr als rechtfertigt. Solis lacus ist zu 100% Ares Kingdom und beinhaltet sämtliche Essenzen, die die Genialität von Ares Kingdom bescheinigen. Die 2005er ist aufgrund der besseren Klangproduktion viel druckvoller und energischer als das Original von 1997. Dadurch kommt auch das hervorragende Soli im Mittelteil viel klarer und besser zur Geltung als auf dem Demo. Allerdings wurde gegenüber dem Original, auf das, am Anfang zu hörende, Hintergrundsample verzichtet. Dies fällt zwar nur auf, wenn man sich beide Versionen im direkten Vergleich anhört; interessieren tut es mich trotzdem, wie es sich in der neuen Version anhören würde.
Auf der B-Seite geht es dann mit dem nachgespielten Vultures in the sky von Détente weiter, einer alten Thrash / Speed Metal Gruppe der 80iger. Es ist ein langsames und schleppendes Stück mit satten und druckvollen Riffs sowie einem guten, für die 80iger Jahre typischem, Soli.
Imperium ist ein weiteres Cover, diesmal von Order From Chaos, einer früheren Gruppe von Mike Miller und Chuck Keller. Es ist im Grunde genommen ein Instrumental, auch wenn es eine Passage gibt, in der eine flüsternde Stimme zu hören ist. Ansonsten zeichnet sich Imperium durch harte Riffs, einer klar gespielten Gitarre, die eine dunkle und düstere Melodie spielt, sowie einem langen Soli aus, welches diese Melodie begleitet.
Failsafe enthält zwar kein neues Material, lediglich neu eingespielte und modifizierte Versionen. Dennoch kann ich hierfür, wie bereits erwähnt, uneingeschränkt eine Kaufempfehlung aussprechen, da sowohl die beiden Cover als auch – und vor allem – Solic lacus einem jeden, der gute Riffs und Solis mag, das Herz höher schlagen lässt.
01. Failsafe (12" Version)
02. Solis lacus (2005 Version)
03. Vultures in the sky (Détente Cover)
04. Imperium (2005 Version / Order From Chaos Cover)
http://www.ares-kingdom.com/
Divine Noise Attack - Creating The End | 2007 | MDD | CD | Death Metal
Eine ordentliche Mischung old school Death Metal, Grind und Thrash Metal bekommt man auf Creating the end, dem zweiten Album von Divine Noise Attack,
geboten. Wie es sich für solch eine Scheibe gehört, ist das Tempo
zumeist schnell, treibend und dabei gerne auch angenehm brachial und
mitreißend. Neben Schnelligkeit und einigen Doublebass-Parts gibt es
auch einige mittelschnelle Arrangements, die einen mächtigen Druck
haben. Die einzelnen Lieder sind einem kontinuierlichen rhythmischen
Wechsel unterzogen. Länger andauernde und eingängig eingetrommelte
Passagen sind selten.
Als überaus vielschichtig erweist sich das Gitarrenspiel, welches trockene und harte Death Metal Riffs genau so bereit hält wie einige leicht harmonische Melodieführungen. Die Gitarren werden recht selten eingängig gespielt, stattdessen schimmern immer wieder Mal einige flinke Thrash Anleihen durch und auch das eine oder andere Soli wird eingestreut.
Creating the end ist für mich ein sehr angenehmes Album auf dem flüssige und spielerische Elemente gekonnt mit trockenen und harten Anleihen kombiniert wurden. In einigen Liedern erinnert mich Divine Noise Attack ein wenig an neuere Napalm Death, was sicherlich nicht der einzige Einfluss ist. Creating the end wird wohl künftig einer der Scheiben sein, die ich mir anhören werde, wenn mir nach riffbetonten wie zugleich auch brachialen Death Metal / Grind ist, da es ein grundsolides Album ohne Patzer ist.
01. Lord of war
02. New world oppression
03. Bleaching broken bones
04. Cigarette burns
05. The imbecible
06. Crimson river
07. A new god
08. The seventh day
09. Condemnation
10. Creating the end
11. Fuck off and die
Als überaus vielschichtig erweist sich das Gitarrenspiel, welches trockene und harte Death Metal Riffs genau so bereit hält wie einige leicht harmonische Melodieführungen. Die Gitarren werden recht selten eingängig gespielt, stattdessen schimmern immer wieder Mal einige flinke Thrash Anleihen durch und auch das eine oder andere Soli wird eingestreut.
Creating the end ist für mich ein sehr angenehmes Album auf dem flüssige und spielerische Elemente gekonnt mit trockenen und harten Anleihen kombiniert wurden. In einigen Liedern erinnert mich Divine Noise Attack ein wenig an neuere Napalm Death, was sicherlich nicht der einzige Einfluss ist. Creating the end wird wohl künftig einer der Scheiben sein, die ich mir anhören werde, wenn mir nach riffbetonten wie zugleich auch brachialen Death Metal / Grind ist, da es ein grundsolides Album ohne Patzer ist.
01. Lord of war
02. New world oppression
03. Bleaching broken bones
04. Cigarette burns
05. The imbecible
06. Crimson river
07. A new god
08. The seventh day
09. Condemnation
10. Creating the end
11. Fuck off and die
11.01.2008
Yggdrasil - Kvällningsvindar Över Nordrönt Land | 2007 | Det Germanske Folket | CD | Folk Metal
Als ich las, bei dieser Veröffentlichung würde es sich um Folk Metal
handeln, war ich alles andere als begeistert und bereitete mich auf das
Schlimmste vor. Viel zu tief sitzt die Abscheu, geschaffen von
grässlichen Gruppen wie Finntroll oder Korpiklaani, nur um an dieser
Stelle die bekanntesten Vertreter dieser Gattung zu nennen. Ich kann mit
dieser fröhlich verspielten Musik, mit all ihren überdrehten und
aufdringlichen Melodien nicht das Geringste anfangen. Im Folk Metal
kenne ich mich demnach auch nicht aus, doch im Falle von Yggdrasil muss ich erkennen, dass die Schweden mit ihrem Debütalbum Kvällningsvindar över nordrönt land zu den gemäßigten Gruppen dieser Fraktion gehören.
Trotz aller Harmonien, Melodien, nordischen und folklorischen Einschlägen übertreibt es Yggdrasil nicht zu sehr mit „tänzerischer“ Verspieltheit. Natürlich besitzt Kvällningsvindar över nordrönt land zuweilen einen starken Folk-Einschlag, der mir dann auch nur mäßig zusagt. Aber dafür fallen die harten metallischen Einflüsse und Elemente umso interessanter und überzeugender aus.
Im ersten Titel I nordens rike sind neben den harmonischen und melodischen Passagen auch Strecken zu hören, in denen Yggdrasil den Bass und die Gitarren dunkel und tief gestimmt erklingen lässt. Diese Riffs wirken gemeinsam mit dem verzerrten Gesang und der schwermütigen Hintergrundmelodie mächtig und melancholisch. Ebenso sind aber auch Einflüsse aus dem klassischen Heavy Metal zu hören, da ein klarer, hoher und unverzerrter Schrei ein Soli einleitet. Energische und druckvolle Spielweise sind auch in Kvällning över trolska landskap zu hören, in welchem erneut dunkles und kraftvolles Riffing auf Folk-Harmonien trifft. Solche härteren Elemente tauchen auf dem Album immer wieder mal auf und punktuell erinnert mich Yggdrasil dann, wie etwa in Gryningstid und Nattens vandrare, an Astaarth mit dem Album Gloria burgundia.
Vielseitig sind aber nicht nur die harmonischen und metallischen Anteile. Gesanglich hält Yggdrasil ebenfalls einiges bereit. Es wechseln sich nämlich klare sowie sonore mit verzerrten Gesängen ab, die manches Mal auch durch eine weibliche Stimme unterstützt werden.
Kvällningsvindar över nordrönt land ist in jedem Fall schön anzuhören, da das Album wunderbare Harmonien und Stimmungen hat, die nicht notwendigerweise etwas mit Folk Metal zu tun zu haben und einfach traumhaft schön sind. Der metallische Part in der Musik weiß ebenfalls zu überzeugen. Wem dann auch noch „Folk“ in der Musik gefällt, der ist mit dieser Veröffentlichung sicherlich bestens beraten.
01. I nordens rike
02. Kvällning över trolska landskap
03. Frid
04. Gryningstid
05. Nattens vandrare
06. I nattens timma
07. Winter
08. Nordmark
09. Älvadansen
Trotz aller Harmonien, Melodien, nordischen und folklorischen Einschlägen übertreibt es Yggdrasil nicht zu sehr mit „tänzerischer“ Verspieltheit. Natürlich besitzt Kvällningsvindar över nordrönt land zuweilen einen starken Folk-Einschlag, der mir dann auch nur mäßig zusagt. Aber dafür fallen die harten metallischen Einflüsse und Elemente umso interessanter und überzeugender aus.
Im ersten Titel I nordens rike sind neben den harmonischen und melodischen Passagen auch Strecken zu hören, in denen Yggdrasil den Bass und die Gitarren dunkel und tief gestimmt erklingen lässt. Diese Riffs wirken gemeinsam mit dem verzerrten Gesang und der schwermütigen Hintergrundmelodie mächtig und melancholisch. Ebenso sind aber auch Einflüsse aus dem klassischen Heavy Metal zu hören, da ein klarer, hoher und unverzerrter Schrei ein Soli einleitet. Energische und druckvolle Spielweise sind auch in Kvällning över trolska landskap zu hören, in welchem erneut dunkles und kraftvolles Riffing auf Folk-Harmonien trifft. Solche härteren Elemente tauchen auf dem Album immer wieder mal auf und punktuell erinnert mich Yggdrasil dann, wie etwa in Gryningstid und Nattens vandrare, an Astaarth mit dem Album Gloria burgundia.
Vielseitig sind aber nicht nur die harmonischen und metallischen Anteile. Gesanglich hält Yggdrasil ebenfalls einiges bereit. Es wechseln sich nämlich klare sowie sonore mit verzerrten Gesängen ab, die manches Mal auch durch eine weibliche Stimme unterstützt werden.
Kvällningsvindar över nordrönt land ist in jedem Fall schön anzuhören, da das Album wunderbare Harmonien und Stimmungen hat, die nicht notwendigerweise etwas mit Folk Metal zu tun zu haben und einfach traumhaft schön sind. Der metallische Part in der Musik weiß ebenfalls zu überzeugen. Wem dann auch noch „Folk“ in der Musik gefällt, der ist mit dieser Veröffentlichung sicherlich bestens beraten.
01. I nordens rike
02. Kvällning över trolska landskap
03. Frid
04. Gryningstid
05. Nattens vandrare
06. I nattens timma
07. Winter
08. Nordmark
09. Älvadansen
10.01.2008
Tribes Of Caïn - Retaliation | 2007 | Fastbeast Entertainment | CD | Death Metal
Retaliation stellt das dritte Album der Schweizer Gruppe Tribes of Caïn dar. Verteilt auf knapp 60 Minuten, wird abwechslungsreicher und melodischer Black / Death Metal geboten.
Abwechslungsreich ist das Material in jeglicher Hinsicht. Es gibt enorm viele unterschiedlich geartete Rhythmen und Tempi, die zum Teil sehr komplex und technisch ausgefallen sind. Zu diesen komplexen rhythmischen Strukturen gehören beispielsweise viele Wechsel innerhalb kurzer Zeit. Aber auch ohne diese Vielzahl an Breaks ist das rhythmische Geflecht von Retaliation stets in Bewegung. Eingängig angelegte Strukturen und Passagen sucht man vergebens. Stattdessen sind die mannigfaltigen mittelschnellen und schnellen Strecken steten Veränderungen unterworfen.
Aber nicht nur rhythmisch ist Retaliation ein abwechslungsreiches wie zugleich auch anspruchsvolles Werk. Das Spiel an den Saiteninstrumenten ist mindestens genauso vielschichtig, wobei das Hauptaugenmerk der Gitarristen auf ein Harmonie- und Melodie bedachtes Spiel liegt. Eingängige oder harte Riffs sind selten, dafür sind umso öfter und ausgiebiger harmonische Melodieführungen zu hören, deren Spektrum weit gefächert ist. So gibt es zarte, dunkle und unaufdringliche Harmonien wie auch filigranes Riffing der Marke Dissection, welches in Where blood runs cold zu hören ist. Das komplexe Songwriting schlägt sich aber auch auf das Gitarrenspiel aus, welches neben den klaren Harmonien auch zahlreich verschachtelte und sich schnell und oft verändernde Melodien besitzt.
Nicht weniger interessant an Tribes of Caïn ist der Gesang, der nur minimal verzerrt ist, dafür aber einen stark heiseren Klang hat. Ein wenig erinnert mich dieser Gesang an den von Fallen Yggdrasil auf dem „Building up a ruin to come“ Album. Auf eine eigenartige Art und Weise passt dieser Gesang sehr gut zur Musik von Tribes of Caïn, da er einerseits unkonventionell ist und andererseits blendend zur Klangproduktion passt. Obwohl der Klang insgesamt als sauber, klar und differenziert zu betrachten ist, ist Retaliation nicht überproduziert und besitzt klanglich einen eigenständigen Charakter. Allerdings missfällt mir dabei der Klang des Schlagzeugs. Er ist zu schwach. Ihm fehlt in den entscheidenden, nämlich schnell und brachial angelegten Momenten, ein kraftvoller Druck damit das Energische in diesen Passagen entsprechend zur Geltung kommt.
Dies ist auch die einzige wirkliche Kritik an Retaliation, obgleich diese melodische und zum teil sehr komplexe Spielweise nicht mein Geschmack ist. Trotzdem muss man anerkennend sagen, dass es Tribes of Caïn einwandfrei gelungen ist, dieses anspruchsvolle und technisch strukturierte Material umzusetzen.
Wer also melodischen Black / Death Metal und / oder komplex gestaltete Lieder mag, dürfte von Tribes of Caïn und Retaliation nicht enttäuscht werden. Auf den Seiten von Tribes of Caïn gibt es übrigens die beiden ersten Alben kostenlos zum runterladen.
Aceust
Abwechslungsreich ist das Material in jeglicher Hinsicht. Es gibt enorm viele unterschiedlich geartete Rhythmen und Tempi, die zum Teil sehr komplex und technisch ausgefallen sind. Zu diesen komplexen rhythmischen Strukturen gehören beispielsweise viele Wechsel innerhalb kurzer Zeit. Aber auch ohne diese Vielzahl an Breaks ist das rhythmische Geflecht von Retaliation stets in Bewegung. Eingängig angelegte Strukturen und Passagen sucht man vergebens. Stattdessen sind die mannigfaltigen mittelschnellen und schnellen Strecken steten Veränderungen unterworfen.
Aber nicht nur rhythmisch ist Retaliation ein abwechslungsreiches wie zugleich auch anspruchsvolles Werk. Das Spiel an den Saiteninstrumenten ist mindestens genauso vielschichtig, wobei das Hauptaugenmerk der Gitarristen auf ein Harmonie- und Melodie bedachtes Spiel liegt. Eingängige oder harte Riffs sind selten, dafür sind umso öfter und ausgiebiger harmonische Melodieführungen zu hören, deren Spektrum weit gefächert ist. So gibt es zarte, dunkle und unaufdringliche Harmonien wie auch filigranes Riffing der Marke Dissection, welches in Where blood runs cold zu hören ist. Das komplexe Songwriting schlägt sich aber auch auf das Gitarrenspiel aus, welches neben den klaren Harmonien auch zahlreich verschachtelte und sich schnell und oft verändernde Melodien besitzt.
Nicht weniger interessant an Tribes of Caïn ist der Gesang, der nur minimal verzerrt ist, dafür aber einen stark heiseren Klang hat. Ein wenig erinnert mich dieser Gesang an den von Fallen Yggdrasil auf dem „Building up a ruin to come“ Album. Auf eine eigenartige Art und Weise passt dieser Gesang sehr gut zur Musik von Tribes of Caïn, da er einerseits unkonventionell ist und andererseits blendend zur Klangproduktion passt. Obwohl der Klang insgesamt als sauber, klar und differenziert zu betrachten ist, ist Retaliation nicht überproduziert und besitzt klanglich einen eigenständigen Charakter. Allerdings missfällt mir dabei der Klang des Schlagzeugs. Er ist zu schwach. Ihm fehlt in den entscheidenden, nämlich schnell und brachial angelegten Momenten, ein kraftvoller Druck damit das Energische in diesen Passagen entsprechend zur Geltung kommt.
Dies ist auch die einzige wirkliche Kritik an Retaliation, obgleich diese melodische und zum teil sehr komplexe Spielweise nicht mein Geschmack ist. Trotzdem muss man anerkennend sagen, dass es Tribes of Caïn einwandfrei gelungen ist, dieses anspruchsvolle und technisch strukturierte Material umzusetzen.
Wer also melodischen Black / Death Metal und / oder komplex gestaltete Lieder mag, dürfte von Tribes of Caïn und Retaliation nicht enttäuscht werden. Auf den Seiten von Tribes of Caïn gibt es übrigens die beiden ersten Alben kostenlos zum runterladen.
Aceust
09.01.2008
Zahrim - Liber Compendium Diabolicum (The Genesis Of Enki) | 2007 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Liber compendium diabolicum ist eine CD-Zusammenstellung aller bisher erschienenen Veröffentlichungen Zahrims. Da ich die 10“ EP Ia zagasthenu bereits besprochen habe, kopiere ich an dieser Stelle einfach einen Auszug aus deren Besprechung hier herein:
„Stilistisch ist Ia zagasthenu … überwiegend eingängig und dabei im treibend schnell oder schleppend. Die Strukturen der vier Lieder sind an sich nichts Besonderes und vom bekannten und gängigen Muster. Schnelle, teils hämmernde und grimmige Abschnitte wechseln sich mit langsameren, teils schleppenden und stampfenden Passagen ab. Am Ende von Bergravet wird die Gitarre in einem Soli sogar richtig schön gequält. Das Besondere an Ia zagasthenu aber sind die vielen Feinheiten, die Zahrim in diese Strukturen hineingewebt hat. Neben diesem kehligen und warmen Gesang ist das äußerst dezent eingesetzte Keyboard ein auffallendes und sehr atmosphärisches Merkmal. Es steht leise im Hintergrund und auch die Melodien sind eher unauffällig beschaffen, so dass es manchmal zwar zu hören ist, aber gar nicht unbedingt als solches bewusst wahrgenommen wird. Ebenso dezent und hörenswert sind die Gitarren, die ebenfalls recht unauffällig gute Riffs und Melodien zum Besten geben.“
Mit På gravhøjen så fjernt vom zweiten Demo Ultu muxxischa, geht es in der ersten Hälfte des Liedes flott, treibend und grimmig weiter. Dabei kommt auch streckenweise ein leise und dezent gespieltes Keyboard zum Einsatz, während die zweite Hälfte schleppender und riffbetonter ist.
Gleich vom ersten Augenblick an, trommelt Zahrim einen schnellen, eingängigen und druckvoll treibenden Rhythmus, der von düsteren Keyboardklängen begleitet wird. Mit dem Einsetzen des Gesangs wird das hohe Tempo zwar etwas gedrosselt, doch die unheilvolle Atmosphäre bleibt aufrecht erhalten. Im mittleren Teil fällt das Keyboard dann weg und stattdessen sind schleppende und mittelschnelle Arrangements zu hören, die sehr kraftvoll und energisch erklingen, da sowohl die Gitarren als auch der Bass prächtig miteinander harmonieren und dunkle, schwere Riffs gespielt werden.
Extrem harsch, schnell und brutal wird Det forjættede land eingeleitet. Aber auch in den langsameren Textpassagen verliert Zahrim nichts von dieser wüsten und zerstörerischen Atmosphäre, da der kehlige Kreischgesang teilweise ein enormes Aggressionspotential aufweist.Das letzte Stück von Ultu muxxischa ist im ersten und letzten Drittel schleppend gestaltet, vor allem die langsamen, dunkel gehaltenen Riffs, sorgen für eine traditionelle dreckige Metal-Atmosphäre. Im Mittelteil ist es hingegen eingängig schnell, wobei phasenweise während dieser Schnelligkeit, sehr gute Harmonien im Hintergrund zu hören sind.
Das erste Demo, Mashshagarannu, wurde bereits 1996 aufgenommen, was man dem Material hinsichtlich der beiden jüngeren Veröffentlichungen auch direkt anhört. Der Klang ist wesentlich rauer und flacher ausgefallen. Aber die Stilistik von Zahrim ist bereits hier klar und deutlich zu erkennen.
Når mørket falder på ist ein Lied, in dem sich schleppende und eingängig schnelle Parts abwechseln. Phasenweise ist auch ein Keyboard im Hintergrund zu hören. Es ist insgesamt recht düster gehalten. In der schleppenden Passage wird die Gitarre ruhig aber dunkel gespielt und auch die Passagen mit Keyboard erzeugen einen sehr dunkelharmonischen Eindruck.
Den hedenske genfødsel beginnt zwar schnell, antreibend und hämmernd, doch recht bald entwickelt sich dieses Lied zu einem recht harmonischen Stück, in dem langsame Rhythmen, Keyboardklänge und ein sehr grimmiger Gesang das Geschehen bestimmen.
Durchgehend schleppend ist Ind I den dybe tåge, welches sowohl rhythmisch als auch melodisch recht eingängig ist. Vereinzelt gibt es zwar rhythmische Variationen wie auch Veränderungen in der Melodieführung, doch insgesamt hält sich Zahrim bedeckt und spielt minimalistisch auf.
Das letzte Stück, Vintenattens skygger, ist ebenfalls ein rau und eingängig angelegtes Lied. Allerdings ist hier das Tempo vorwiegend schnell und geradlinig. Diese Passagen werden immer wieder Mal durch kurze harmonische Abschnitte aufgelockert, in denen dann das Keyboard zu hören ist.
Liber compendium diabolicum ist eine sehr runde Sache. Ich war ja bereits von Ia zagasthenu schwer angetan und auch Zahrims zweites Demo, Ultu muxxischa, gefällt mir sehr gut. Es ist zwar nicht ganz so grimmig und nachdrücklich wie die EP, dafür aber einen Tick harmonischer. Dennoch stellt Ultu muxxischa hervorragenden Black Metal dar, der sowohl grimmig und rau, aber genauso auch harmonisch ist.
Naturgemäß ist Mashshagarannu als das erste Demo, die schwächste sowie rauste und eingängigste Veröffentlichung von Zahrim. Allerdings ist es sehr interessant zu hören, denn anhand dieser Zusammenstellung kann man die Entwicklung von Zahrim sehr gut nachvollziehen. Demnach ist Liber compendium diabolicum auch für all jene von Interesse, die bereits die 10“ EP Ia zagasthenu ihr Eigen nennen.
IA ZAGASTHENU
01. Blodpest
02. I dødens favn
03. Begravet
04. The endmost deviance
ULTU MUXXISCHA
05. På gravhøjen så fjernt
06. Ulvegrotten
07. Det forjættede land
08. Den stund hvor alt døde
MASHSHAGARANNU
09. Når mørket falder på
10. Den hedenske genfødsel
11. Ind I den dybe tåge
12. Vintenattens skygger
„Stilistisch ist Ia zagasthenu … überwiegend eingängig und dabei im treibend schnell oder schleppend. Die Strukturen der vier Lieder sind an sich nichts Besonderes und vom bekannten und gängigen Muster. Schnelle, teils hämmernde und grimmige Abschnitte wechseln sich mit langsameren, teils schleppenden und stampfenden Passagen ab. Am Ende von Bergravet wird die Gitarre in einem Soli sogar richtig schön gequält. Das Besondere an Ia zagasthenu aber sind die vielen Feinheiten, die Zahrim in diese Strukturen hineingewebt hat. Neben diesem kehligen und warmen Gesang ist das äußerst dezent eingesetzte Keyboard ein auffallendes und sehr atmosphärisches Merkmal. Es steht leise im Hintergrund und auch die Melodien sind eher unauffällig beschaffen, so dass es manchmal zwar zu hören ist, aber gar nicht unbedingt als solches bewusst wahrgenommen wird. Ebenso dezent und hörenswert sind die Gitarren, die ebenfalls recht unauffällig gute Riffs und Melodien zum Besten geben.“
Mit På gravhøjen så fjernt vom zweiten Demo Ultu muxxischa, geht es in der ersten Hälfte des Liedes flott, treibend und grimmig weiter. Dabei kommt auch streckenweise ein leise und dezent gespieltes Keyboard zum Einsatz, während die zweite Hälfte schleppender und riffbetonter ist.
Gleich vom ersten Augenblick an, trommelt Zahrim einen schnellen, eingängigen und druckvoll treibenden Rhythmus, der von düsteren Keyboardklängen begleitet wird. Mit dem Einsetzen des Gesangs wird das hohe Tempo zwar etwas gedrosselt, doch die unheilvolle Atmosphäre bleibt aufrecht erhalten. Im mittleren Teil fällt das Keyboard dann weg und stattdessen sind schleppende und mittelschnelle Arrangements zu hören, die sehr kraftvoll und energisch erklingen, da sowohl die Gitarren als auch der Bass prächtig miteinander harmonieren und dunkle, schwere Riffs gespielt werden.
Extrem harsch, schnell und brutal wird Det forjættede land eingeleitet. Aber auch in den langsameren Textpassagen verliert Zahrim nichts von dieser wüsten und zerstörerischen Atmosphäre, da der kehlige Kreischgesang teilweise ein enormes Aggressionspotential aufweist.Das letzte Stück von Ultu muxxischa ist im ersten und letzten Drittel schleppend gestaltet, vor allem die langsamen, dunkel gehaltenen Riffs, sorgen für eine traditionelle dreckige Metal-Atmosphäre. Im Mittelteil ist es hingegen eingängig schnell, wobei phasenweise während dieser Schnelligkeit, sehr gute Harmonien im Hintergrund zu hören sind.
Das erste Demo, Mashshagarannu, wurde bereits 1996 aufgenommen, was man dem Material hinsichtlich der beiden jüngeren Veröffentlichungen auch direkt anhört. Der Klang ist wesentlich rauer und flacher ausgefallen. Aber die Stilistik von Zahrim ist bereits hier klar und deutlich zu erkennen.
Når mørket falder på ist ein Lied, in dem sich schleppende und eingängig schnelle Parts abwechseln. Phasenweise ist auch ein Keyboard im Hintergrund zu hören. Es ist insgesamt recht düster gehalten. In der schleppenden Passage wird die Gitarre ruhig aber dunkel gespielt und auch die Passagen mit Keyboard erzeugen einen sehr dunkelharmonischen Eindruck.
Den hedenske genfødsel beginnt zwar schnell, antreibend und hämmernd, doch recht bald entwickelt sich dieses Lied zu einem recht harmonischen Stück, in dem langsame Rhythmen, Keyboardklänge und ein sehr grimmiger Gesang das Geschehen bestimmen.
Durchgehend schleppend ist Ind I den dybe tåge, welches sowohl rhythmisch als auch melodisch recht eingängig ist. Vereinzelt gibt es zwar rhythmische Variationen wie auch Veränderungen in der Melodieführung, doch insgesamt hält sich Zahrim bedeckt und spielt minimalistisch auf.
Das letzte Stück, Vintenattens skygger, ist ebenfalls ein rau und eingängig angelegtes Lied. Allerdings ist hier das Tempo vorwiegend schnell und geradlinig. Diese Passagen werden immer wieder Mal durch kurze harmonische Abschnitte aufgelockert, in denen dann das Keyboard zu hören ist.
Liber compendium diabolicum ist eine sehr runde Sache. Ich war ja bereits von Ia zagasthenu schwer angetan und auch Zahrims zweites Demo, Ultu muxxischa, gefällt mir sehr gut. Es ist zwar nicht ganz so grimmig und nachdrücklich wie die EP, dafür aber einen Tick harmonischer. Dennoch stellt Ultu muxxischa hervorragenden Black Metal dar, der sowohl grimmig und rau, aber genauso auch harmonisch ist.
Naturgemäß ist Mashshagarannu als das erste Demo, die schwächste sowie rauste und eingängigste Veröffentlichung von Zahrim. Allerdings ist es sehr interessant zu hören, denn anhand dieser Zusammenstellung kann man die Entwicklung von Zahrim sehr gut nachvollziehen. Demnach ist Liber compendium diabolicum auch für all jene von Interesse, die bereits die 10“ EP Ia zagasthenu ihr Eigen nennen.
IA ZAGASTHENU
01. Blodpest
02. I dødens favn
03. Begravet
04. The endmost deviance
ULTU MUXXISCHA
05. På gravhøjen så fjernt
06. Ulvegrotten
07. Det forjættede land
08. Den stund hvor alt døde
MASHSHAGARANNU
09. Når mørket falder på
10. Den hedenske genfødsel
11. Ind I den dybe tåge
12. Vintenattens skygger
07.01.2008
Akerbeltz / Avangh Dhür / Morbid Yell / Hellthrone | 2007 | Oniric | Vinyl | Black Metal
Diese Split LP vereint vier spanische Black Metal-Gruppen der rohen und
traditionellen Art. Alle Lieder wurden exklusiv für diese
Vinyl-Veröffentlichung aufgenommen. Den Anfang macht Akerbeltz, die mir bisher einzig bekannte Gruppe dieser Split LP.
Nachdem das letzte Album von Akerbeltz eher mäßig und enttäuschend war, setzte ich nicht allzu viele Erwartungen in die zwei neuen Titel. Denn obwohl Never deny from the powers of sorcery im gewohnten Stile roh und rumpelig war, vermisste ich auf dem Album die aggressive, harsche und bösartige Atmosphäre der Vorgängeralben. Diese wird nun wieder von Akerbeltz versprüht. Denn mit dem ersten Stück, Black hordes, geht es schnell, grell, schroff und barbarisch los. Der Gesang ist schön grell verzerrt und geht gerne mal in wütendes Keifen über, während der Rhythmus vorwiegend schnell, einfach und antreibend ist. Der Gitarrenpart ist gleichfalls simpel gestrickt. Er besteht vor allem aus einfachen und rauen Riffs. Am Ende von Black hordes gibt es dann ein schönes und dreckiges Soli zu hören, bei dem die Gitarre herrlich gequält wurde.
Mittelschnell, stampfend und ein wenig scheppernd ist der Rhythmus in Aftermath and betrayal. Er verändert sich eigentlich gar nicht, erst zum Ende hin gibt es eine Veränderung. Ansonsten ist Aftermath and betrayal ein hochgradig eingängiges Stück, das dem puren und primitiven Metal der 80iger alle Ehre macht.
Avangh Dhür stellt mit seinem über zehn Minuten langen Beitrag, Ignem veni mittere in terram et quid volo si accendatur, das längste Lied der Split LP. Bis auf den ruhig intonierten Anfang, in dem die verzerrten Gitarren langsam und leise zu hören sind, ist das Lied ein rhythmisch eingängiges Stück in dem der stark verzerrte Kreischgesang und die verzerrten, düster gespielten Gitarren das Spiel dominieren und die Atmosphäre kreieren. Das Lied ist denkbar simpel gestrickt aber dennoch erschafft Avangh Dhür mit seinem eindringlich rohen Spiel eine gute und dichte Atmosphäre. Das Zusammenwirken vom Kreischgesang und den düsteren Gitarrenharmonien, die ganz entfernt etwas schräg Abgründiges von Blut aus Nord haben, ist sehr ausdrucksstark. Dabei wird es so manches Mal sehr rau, da es öfters vorkommt, dass entweder die Gesangsspur oder das Schlagzeug zu laut ist und alles andere überdeckt. Doch dies stört nicht, da es gut zur kalten wie zugleich auch hasserfüllten Atmosphäre von Avangh Dhür passt.
Ebenfalls sehr lang geraten ist Death invocation mass von Morbid Yell. Es ist eine rohe und wüste Mischung des ursprünglichen Metals, als noch nicht wirklich zwischen Death, Thrash und Black Metal unterschieden wurde. Es ist einfach extremer und roher Metal, der dreckig, rau und düster ist. Das rhythmische Spektrum reicht dabei von schleppend, über mittelschnell und scheppernd bis eingängig schnell hämmernd. Der Gesang ist extrem dunkel und tief und klingt oftmals nur noch nach einem kehligen Gurgeln aus irgendeinem Albtraum. Die Gitarren schmettern dazu oftmals eingängige und unsaubere Riffs, die oft einen sehr thrashigen Einschlag haben. Da es zu vielen Wechseln kommt, wirkt Death invocation mass manches Mal wirr und chaotisch. Die letzte, und laut Morbid Yell, improvisierte Minute von Death invocation mass, ist einem frühen Onslaught-Titel entnommen, was ich persönlich nicht heraushören kann. Es ist aber in jedem Fall sehr stimmig und passt zum Rest des Liedes.
Als viertes und letztes ist Hellthrone mit drei kürzeren Stücken an der Reihe. Ähnlich wie zuvor bei Akerbeltz und Morbid Yell, gibt es auch hier rohen und ursprünglichen Metal. Rhythmisch betrachtet ist Hellthrone sicherlich die eingängigste Gruppe, da der Rhythmus nur sehr wenigen und einfachen Veränderungen unterworfen ist. Aber er erfüllt seinen Zweck und die Gitarren, die zumeist ruhig gespielt werden, stehen mehr im Vordergrund. Sie spielen einfache, raue und traditionelle Metal-Riffs, die gemeinsam mit dem rauen Gesang für eine Old School-Atmosphäre sorgen.
Old School ist auch der passende Begriff für diese Split LP. Die Werbebotschaft von Oniric, es handele sich hierbei um Metal, der die letzten 20 Jahre Entwicklung im Metal ausspart, trifft vollends zu. Akerbeltz, Morbid Yell und Hellthrone zelebrieren hier rohen, gern eingängig strukturierten Metal, den man so Mitte Ende der 80iger gespielt und gehört hat. Avangh Dhür fällt dabei etwas aus der Reihe, da dieser kalte und hasserfüllte Black Metal doch etwas „moderner“ bzw. neuzeitlicher ist, obwohl er gleichwohl enorm rau ist.
Mir gefällt die Platte. Vor allem Akerbeltz und Avangh Dhür empfinde ich als enorm hörenswert. Morbid Yell und Hellthrone sind zwar auch nicht schlecht, doch vermisse ich bei den beiden Gruppen schlussendlich das gewisse Etwas.
AKERBELTZ
01. Black hordes
02. Aftermath and betrayal
AVANGH DHÜR
03. Ignem veni mittere in terram et quid volo si accendatur
MORBID YELL
04. Death invocation mass
HELLTHRONE
05. Defloration for satan
06. The rise from chaos and hell
07. Rats
Nachdem das letzte Album von Akerbeltz eher mäßig und enttäuschend war, setzte ich nicht allzu viele Erwartungen in die zwei neuen Titel. Denn obwohl Never deny from the powers of sorcery im gewohnten Stile roh und rumpelig war, vermisste ich auf dem Album die aggressive, harsche und bösartige Atmosphäre der Vorgängeralben. Diese wird nun wieder von Akerbeltz versprüht. Denn mit dem ersten Stück, Black hordes, geht es schnell, grell, schroff und barbarisch los. Der Gesang ist schön grell verzerrt und geht gerne mal in wütendes Keifen über, während der Rhythmus vorwiegend schnell, einfach und antreibend ist. Der Gitarrenpart ist gleichfalls simpel gestrickt. Er besteht vor allem aus einfachen und rauen Riffs. Am Ende von Black hordes gibt es dann ein schönes und dreckiges Soli zu hören, bei dem die Gitarre herrlich gequält wurde.
Mittelschnell, stampfend und ein wenig scheppernd ist der Rhythmus in Aftermath and betrayal. Er verändert sich eigentlich gar nicht, erst zum Ende hin gibt es eine Veränderung. Ansonsten ist Aftermath and betrayal ein hochgradig eingängiges Stück, das dem puren und primitiven Metal der 80iger alle Ehre macht.
Avangh Dhür stellt mit seinem über zehn Minuten langen Beitrag, Ignem veni mittere in terram et quid volo si accendatur, das längste Lied der Split LP. Bis auf den ruhig intonierten Anfang, in dem die verzerrten Gitarren langsam und leise zu hören sind, ist das Lied ein rhythmisch eingängiges Stück in dem der stark verzerrte Kreischgesang und die verzerrten, düster gespielten Gitarren das Spiel dominieren und die Atmosphäre kreieren. Das Lied ist denkbar simpel gestrickt aber dennoch erschafft Avangh Dhür mit seinem eindringlich rohen Spiel eine gute und dichte Atmosphäre. Das Zusammenwirken vom Kreischgesang und den düsteren Gitarrenharmonien, die ganz entfernt etwas schräg Abgründiges von Blut aus Nord haben, ist sehr ausdrucksstark. Dabei wird es so manches Mal sehr rau, da es öfters vorkommt, dass entweder die Gesangsspur oder das Schlagzeug zu laut ist und alles andere überdeckt. Doch dies stört nicht, da es gut zur kalten wie zugleich auch hasserfüllten Atmosphäre von Avangh Dhür passt.
Ebenfalls sehr lang geraten ist Death invocation mass von Morbid Yell. Es ist eine rohe und wüste Mischung des ursprünglichen Metals, als noch nicht wirklich zwischen Death, Thrash und Black Metal unterschieden wurde. Es ist einfach extremer und roher Metal, der dreckig, rau und düster ist. Das rhythmische Spektrum reicht dabei von schleppend, über mittelschnell und scheppernd bis eingängig schnell hämmernd. Der Gesang ist extrem dunkel und tief und klingt oftmals nur noch nach einem kehligen Gurgeln aus irgendeinem Albtraum. Die Gitarren schmettern dazu oftmals eingängige und unsaubere Riffs, die oft einen sehr thrashigen Einschlag haben. Da es zu vielen Wechseln kommt, wirkt Death invocation mass manches Mal wirr und chaotisch. Die letzte, und laut Morbid Yell, improvisierte Minute von Death invocation mass, ist einem frühen Onslaught-Titel entnommen, was ich persönlich nicht heraushören kann. Es ist aber in jedem Fall sehr stimmig und passt zum Rest des Liedes.
Als viertes und letztes ist Hellthrone mit drei kürzeren Stücken an der Reihe. Ähnlich wie zuvor bei Akerbeltz und Morbid Yell, gibt es auch hier rohen und ursprünglichen Metal. Rhythmisch betrachtet ist Hellthrone sicherlich die eingängigste Gruppe, da der Rhythmus nur sehr wenigen und einfachen Veränderungen unterworfen ist. Aber er erfüllt seinen Zweck und die Gitarren, die zumeist ruhig gespielt werden, stehen mehr im Vordergrund. Sie spielen einfache, raue und traditionelle Metal-Riffs, die gemeinsam mit dem rauen Gesang für eine Old School-Atmosphäre sorgen.
Old School ist auch der passende Begriff für diese Split LP. Die Werbebotschaft von Oniric, es handele sich hierbei um Metal, der die letzten 20 Jahre Entwicklung im Metal ausspart, trifft vollends zu. Akerbeltz, Morbid Yell und Hellthrone zelebrieren hier rohen, gern eingängig strukturierten Metal, den man so Mitte Ende der 80iger gespielt und gehört hat. Avangh Dhür fällt dabei etwas aus der Reihe, da dieser kalte und hasserfüllte Black Metal doch etwas „moderner“ bzw. neuzeitlicher ist, obwohl er gleichwohl enorm rau ist.
Mir gefällt die Platte. Vor allem Akerbeltz und Avangh Dhür empfinde ich als enorm hörenswert. Morbid Yell und Hellthrone sind zwar auch nicht schlecht, doch vermisse ich bei den beiden Gruppen schlussendlich das gewisse Etwas.
AKERBELTZ
01. Black hordes
02. Aftermath and betrayal
AVANGH DHÜR
03. Ignem veni mittere in terram et quid volo si accendatur
MORBID YELL
04. Death invocation mass
HELLTHRONE
05. Defloration for satan
06. The rise from chaos and hell
07. Rats
06.01.2008
Ulvdalir - Soul Void | 2008 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Gemeinsam mit dem 2005er Album, The flame once lost, verlegt Black Devastation Records auch das neue, 2007er Album Soul void. Man hört Soul void direkt an, dass es eines neueren Datums ist, da Ulvdalir
hier nun weit weniger rau und schroff spielt. Somit fallen auch etwaige
Ähnlichkeiten zu den Gruppen wie Branikald und Forest weg.
Stattdessen erinnert mich das erste und zugleich längste Stück des Albums, Tormenting catharsis, auf angenehme Art und Weise ein wenig an Drudkhs wunderbare Alben „The swan road“ und „Blood in our wells“. Es sind vor allem die feinen Melodien und Harmonien der Gitarren, die einen sehr leichten, grell gestimmten Klang haben und somit an die Drudkh-Platten erinnern. Aber auch Ulvdalirs Gesang auf Soul void geht zuweilen in Richtung Drudkh, da er ebenfalls rau aber dabei nur minimal verzerrt ist. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht ist es eine Huldigung. In jedem Fall ist es kein Abklatsch, da Ulvadalir trotz dieser Parallelen in den nachfolgenden Titeln viel zu eigenständig ist.
Denn anders als bei Drudkh, wo vor allem majestätische Harmonien und Hymnen eindrucksvoll in langen, langsamen oder schleppenden Liedern zelebriert werden, gibt es auf Soul void auch zahlreiche Passagen, die schnell, treibend und zuweilen auch harsch sind. So ist das lange Tormenting catharsis denn auch das Stück, mit dem größten harmonischen Anteil und das einzige Lied, welches unmittelbar an Drudkh erinnert. Möglicherweise doch ein Verweis zu einer Referenz.
Wie dem auch sei. Mit dem zweiten Stück, Herald of ruin, geht es rhythmisch antreibender weiter, wobei das rhythmische Spektrum von schleppend, über mittelschnell bis eingängig schnell reicht. Viel interessanter als die rhythmischen Wechsel sind jedoch einige dunkel gehaltene Riffs, die dem Black Heavy Metal entsprungen sein könnten, und dem Ganzen somit einen schön dreckig-metallischen Anstrich verleihen.
Vorwiegend mittelschnell aber dennoch treibend, ist Dropping the gulp of blood. Neben einigen leichten rhythmischen Variationen sind es vor allem die Gitarren, deren Riffs und Melodiebögen sowohl für Abwechslung als auch für eine gute Atmosphäre sorgen, da die feinen und leicht grellen Harmonien unauffällig aus dem Hintergrund kommen.
Mit Night of the soul void folgt ein sehr kurzer Titel, in dem lediglich ein monotoner, elektronisch erzeugter Ton mit minimalen Schwingungen zu hören ist. Weitaus energischer und als schön antreibend erweist sich dann im direkten Anschluss Life denial, in dem erstmalig verzerrter Kreischgesang zu hören ist. Neben der Geschwindigkeit prägt vor allem die schnell gespielte Gitarre, fast einem Soli gleich, die Anfangsatmosphäre. Ziemlich genau in der Mitte des Liedes vollzieht sich dann jedoch ein Wandel und Life denial wird schleppend. Dunkle klare Melodien sowie zentnerschwere Riffs bestimmen dann in der zweiten Hälfte das Geschehen.
Vorwiegend schnell, antreibend und flott ist Enemy of every human. In der Mitte und am Ende gibt es auch jeweils eine schleppende und dunkel gehaltene Passage. Im Vordergrund steht jedoch eine hohe, von Eingängigkeit geprägte Grundgeschwindigkeit, die durch gute subtile Melodien verziert wird.
Durchgehend schleppend vorgetragen wird dann In the glare of the pyres. Es ist ein recht langes Stück, in dem Ulvdalir vor allem ruhige Harmonien für sich sprechen lässt. Zu guter letzt folgt dann Gates of death. Es ist ein kraftvoll arrangiertes und sehr riffbetontes Lied, in dem traditionelle Heavy- und Thrash Metal-Elemente zum Tragen kommen. Es sind vor allem die klassischen Riffs und ein eingestreutes Soli, welche stark an den ursprünglichen Metal erinnern.
Obwohl mir das raue Album, The flame once lost schon recht gut gefiel, gefällt mir das neuere Soul void besser. Soul void fällt nicht nur durch einen besseren und differenzierteren Klang auf, auch das Material ist wesentlich vielschichtiger geworden. Soul void enthält unterschiedliche Einflüsse, die von Ulvdalir sehr gut zusammengefügt wurden, sodass ein schön eigenständiges Werk entstanden ist, welches von Anfang bis Ende überzeugt und sicherlich die eine oder andere Überraschung bereit hält.
01. Tormenting catharsis
02. Herald of ruin
03. Dropping the gulp of blood
04. Night of the soul void
05. Enemy of every human
06. In the glare of the pyres
07. Gates of death
Stattdessen erinnert mich das erste und zugleich längste Stück des Albums, Tormenting catharsis, auf angenehme Art und Weise ein wenig an Drudkhs wunderbare Alben „The swan road“ und „Blood in our wells“. Es sind vor allem die feinen Melodien und Harmonien der Gitarren, die einen sehr leichten, grell gestimmten Klang haben und somit an die Drudkh-Platten erinnern. Aber auch Ulvdalirs Gesang auf Soul void geht zuweilen in Richtung Drudkh, da er ebenfalls rau aber dabei nur minimal verzerrt ist. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht ist es eine Huldigung. In jedem Fall ist es kein Abklatsch, da Ulvadalir trotz dieser Parallelen in den nachfolgenden Titeln viel zu eigenständig ist.
Denn anders als bei Drudkh, wo vor allem majestätische Harmonien und Hymnen eindrucksvoll in langen, langsamen oder schleppenden Liedern zelebriert werden, gibt es auf Soul void auch zahlreiche Passagen, die schnell, treibend und zuweilen auch harsch sind. So ist das lange Tormenting catharsis denn auch das Stück, mit dem größten harmonischen Anteil und das einzige Lied, welches unmittelbar an Drudkh erinnert. Möglicherweise doch ein Verweis zu einer Referenz.
Wie dem auch sei. Mit dem zweiten Stück, Herald of ruin, geht es rhythmisch antreibender weiter, wobei das rhythmische Spektrum von schleppend, über mittelschnell bis eingängig schnell reicht. Viel interessanter als die rhythmischen Wechsel sind jedoch einige dunkel gehaltene Riffs, die dem Black Heavy Metal entsprungen sein könnten, und dem Ganzen somit einen schön dreckig-metallischen Anstrich verleihen.
Vorwiegend mittelschnell aber dennoch treibend, ist Dropping the gulp of blood. Neben einigen leichten rhythmischen Variationen sind es vor allem die Gitarren, deren Riffs und Melodiebögen sowohl für Abwechslung als auch für eine gute Atmosphäre sorgen, da die feinen und leicht grellen Harmonien unauffällig aus dem Hintergrund kommen.
Mit Night of the soul void folgt ein sehr kurzer Titel, in dem lediglich ein monotoner, elektronisch erzeugter Ton mit minimalen Schwingungen zu hören ist. Weitaus energischer und als schön antreibend erweist sich dann im direkten Anschluss Life denial, in dem erstmalig verzerrter Kreischgesang zu hören ist. Neben der Geschwindigkeit prägt vor allem die schnell gespielte Gitarre, fast einem Soli gleich, die Anfangsatmosphäre. Ziemlich genau in der Mitte des Liedes vollzieht sich dann jedoch ein Wandel und Life denial wird schleppend. Dunkle klare Melodien sowie zentnerschwere Riffs bestimmen dann in der zweiten Hälfte das Geschehen.
Vorwiegend schnell, antreibend und flott ist Enemy of every human. In der Mitte und am Ende gibt es auch jeweils eine schleppende und dunkel gehaltene Passage. Im Vordergrund steht jedoch eine hohe, von Eingängigkeit geprägte Grundgeschwindigkeit, die durch gute subtile Melodien verziert wird.
Durchgehend schleppend vorgetragen wird dann In the glare of the pyres. Es ist ein recht langes Stück, in dem Ulvdalir vor allem ruhige Harmonien für sich sprechen lässt. Zu guter letzt folgt dann Gates of death. Es ist ein kraftvoll arrangiertes und sehr riffbetontes Lied, in dem traditionelle Heavy- und Thrash Metal-Elemente zum Tragen kommen. Es sind vor allem die klassischen Riffs und ein eingestreutes Soli, welche stark an den ursprünglichen Metal erinnern.
Obwohl mir das raue Album, The flame once lost schon recht gut gefiel, gefällt mir das neuere Soul void besser. Soul void fällt nicht nur durch einen besseren und differenzierteren Klang auf, auch das Material ist wesentlich vielschichtiger geworden. Soul void enthält unterschiedliche Einflüsse, die von Ulvdalir sehr gut zusammengefügt wurden, sodass ein schön eigenständiges Werk entstanden ist, welches von Anfang bis Ende überzeugt und sicherlich die eine oder andere Überraschung bereit hält.
01. Tormenting catharsis
02. Herald of ruin
03. Dropping the gulp of blood
04. Night of the soul void
05. Enemy of every human
06. In the glare of the pyres
07. Gates of death
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