Ich bin kein Freund des modernen Metals. Aber auch ich muss mich
manchmal eines besseren belehren lassen, wie in diesem Fall von der
norwegischen Industrial Death Metal Gruppe V:28. VioLution
ist bereits das dritte Album und damit zugleich auch das letzte Kapitel
einer Trilogie, welche sich dem Ende der Menschheit und der
Dekonstruktion der Erde widmet. Für den Einen oder Anderen ist es
vielleicht auch interessant zu wissen, dass bei VioLution Garm von Ulver und die Industrial Gruppen G.G.F.H. und MZ.412 als Gastmusiker mitgewirkt haben.
Unter dem Stilbegriff „Industrial Death Metal“ kann man sich vermutlich alles oder nichts vorstellen. Im Falle von V:28 und VioLution jedenfalls handelt es sich dabei um modernen und extremen Metal, der mit vielerlei Zutaten aufwartet.
Obwohl V:28 gerne kraftvoll und mitreißend
aufspielt, enthält die Musik eine sehr atmosphärische Komponente, welche
bereits beim ersten richtigen Titel Shut it down auffällt.
Denn das anfänglich sehr schnelle und brutale Spiel ist mit harmonischen
elektronischen Klängen unterlegt, die nicht nur einfach atmosphärisch
sind, sondern darüber hinaus auch einen düsteren und endzeitlichen Sog
besitzen. Solche elektronischen Hintergrundklänge und Geräusche
durchziehen das gesamte Album, wobei sie manchmal dezent und sanft sind
aber auch zentral im Mittelpunkt der Musik stehen.
Es sind aber nicht nur diese modernen und elektronischen
Einlagen, die für Harmonien und Atmosphäre sorgen. Mindestens genauso
prägend sind die Gitarren, die je nach Spielweise und Geschwindigkeit
düstere Harmonien und melancholische Melodien bilden, genau so aber auch
harte, schnelle und kraftvolle Riffs schmettern. Vor allem diese
Kombination und Vermischung von düsteren Gitarrenmelodien mit den
harten, treibend arrangierten Riffs und den elektronischen Klängen im
Hintergrund ist V:28 bestens gelungen. Die Musik
entwickelt dann etwas sehr kraftvolles und vereinnahmendes, dem man sich
dann nur noch schwer entziehen kann.
Besonders deutlich wird diese spielerische und atmosphärische Klasse in den drei Liedern Shut it down, World wide bombing day und Can you see the light now?.
Denn alle drei Titel haben gemeinsam, dass sie sowohl schnelle, harte
und zuweilen auch harsche Elemente besitzen, wie auch
düster-atmosphärische und harmonische Passagen. Denn gerade dann, wenn
die musikalische Härte und Aggression auf die zahlreichen harmonischen
Elemente trifft, entfaltet sich die wunderbare Atmosphäre von V:28 vollends.
Ich hatte vor VioLution nicht gedacht, dass mir solch moderner Metal mit so einem hohen Anteil an Elektroklängen so gut gefallen könnte. VioLution konnte mich jedenfalls vollends überzeugen, insbesondere die drei genannten Lieder haben es wirklich in sich. VioLution
gefällt mir wohl auch deshalb so gut, da es trotz aller Harmonien nicht
wirklich melodisch wirkt, dafür aber düster, brachial und endzeitlich.
Zudem gibt es einige wirklich grandiose Riffs hier und da zu entdecken.
01. Exequor
02. Shut it down
03. The absolute
04. Pattern of the weak
05. Surrender to oblivion
06. World wide bombing day
07. Desert generator
08. Can you see the light now?
09. When entropy decreases
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