Die norwegischen Thrasher von Audiopain können in ihrer knapp zehnjährigen Geschichte auf eine Vielzahl an Veröffentlichungen verweisen, auch wenn The switch to turn off mankind erst das zweite Album nach The traumatizer ist. Allerdings ist es mit einer Spielzeit von etwas weniger als 27 Minuten ein sehr knapp bemessenes Album.
Geboten wird spielerischer und schön gitarrenbetonter Thrash
Metal der mittelschnellen bis schnellen Gangart, welcher einen leicht
rauen und dreckigen Anstrich aufweist. Mit dem Eröffnungsstück Hellbound
beginnt das Album jedoch erst einmal antreibend schnell und sofort
offenbart sich der raue und dreckige Charakter, da zum Einen der Gesang
in seinem verzerrten Klang leicht heiser wirkt. Aber auch der Klang des
Schlagzeugs wirkt an diesem Eindruck mit, da er einen scheppernden und
dumpfen Klang hat, was mich an den guten alten Thrash Metal der 1980iger
Jahre erinnert.
Nachdem es in Hellbound nicht nur schnell sondern auch
langsamer zuging und vor allem das Gitarrenspiel sehr lebendig war, wird
es im Titelstück viel eingängiger. Der Rhythmus ist eingängig,
antreibend und schnell und auch an den Gitarren beschränkt man sich
vorwiegend auf ein Minimum an Abwechslung. Das macht aber nichts, da die
wenigen thrashigen Riffs und die eingängig schnelle Spielweise perfekt
das raue und brachiale Thrash Metal-Gefühl beschwören. Kurz vorm Ende
von The switch to turn off mankind gibt es dann allerdings eine kurze, ruhige und dunkel gehaltene Passage.
In den folgenden vier Liedern geht es dann abwechslungsreicher
weiter, da nicht mehr so schnell und geradlinig gespielt wird. Es
vermehren sich die mittelschnellen Passagen, die vor allem durch die
sehr vielfältige und lebendig gestaltete Gitarrenarbeit geprägt sind.
Diese ist sehr gut, da sie trotz aller spielerischen Lebendigkeit schön
thrashig und leicht dreckig bleibt. Allerdings vermisse ich dabei ein
wenig Härte und Heftigkeit in der Musik. Die Riffs und der harsche,
leicht heisere Gesang hören sich sehr gut und schön an, aber letztlich
fehlt mir persönlich die letzte und nötige Konsequenz dahin gehend, dass
Audiopain seinen Thrash Metal nicht nur rau und dreckig rüberbringt, sondern auch aggressiv und brutal.
Wer rauen und schön riffbetonten Thrash Metal mag, sollte The switch to turn off mankind in jedem Fall probieren. Spielerisch überzeugt das Album vollends. Mir würde es jedoch noch viel besser gefallen, würde Audiopain nach den ersten zwei Liedern nicht einen Gang runterschalten und stattdessen den eingängig schnellen Spielfluss beibehalten.
01. Hellbound
02. The switch to turn off mankind
03. Holy toxic
04. Termination fields
05. Alliance
06. Cobra dance
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