31.12.2007

Ulvdalir - The Flame Once Lost | 2008 | Black Devastation Records | CD | Black Metal

Über Ulvdalir ist mir nicht viel mehr bekannt als dass die Gruppe aus Russland kommt und das Album The flame once lost dem Jahr 2005 entstammt. Geboten wird roher und zuweilen sehr eingängig gespielter Black Metal, der dann und wann durchaus die Herkunft von Ulvdalir erkennen lässt, da vor allem die rhythmisch eingängig und schnellen Passagen ein wenig an Forest und Branikald erinnern.

So eingängig und rumpelnd auch manch eine Passage sein mag, die Musik auf The flame once lost ist dennoch durchaus abwechslungsreich gestaltet. Vor allem das rau-harmonische Spektrum hält einiges bereit. Die grell gestimmten Gitarren werden zwar gerne schnell, schrummig und puristisch gespielt, doch entlockt Ulvdalir ihnen immer wieder unerwartete Harmonien und Melodien. Vor allem während der Übergänge und in den mittelschnellen und schleppenden Strecken sind immer wieder gute und sehr wirksame Melodien zu vernehmen, die nicht selten von der Bassgitarre hörbare Unterstützung finden, wodurch die Harmonien in Wohlklang und mit Nachdruck erklingen. Die Bassgitarre fällt aber nicht nur in den harmonischen Arrangements auf, sie ist auch oft in den schnellen und scheppernden Passagen zu hören.

Der Gesang den Ulvdalir auf The flame once lost verwendet, ist zuweilen ziemlich laut ausgefallen und im Klang dabei sehr kehlig und warm aber dennoch rau, wodurch der Gesang recht eindringlich und vereinnahmend wirkt, obwohl er ruhig intoniert ist und nicht geschrien wird.

The flame once lost ist insgesamt betrachtet ein interessantes Album mit guten Ansätzen. Mir gefällt vor allem die subtile harmonische Komponente in der Musik, die man nicht unbedingt so vermuten würde, da Ulvdalir zeitweilig einen sehr schroffen und rohen Eindruck macht. So ist The flame once lost dann unterm Strich auch ein solides russisches Black Metal-Werk, in dem sich eingängig schnelle und stampfende Elemente mit den mittelschnellen und harmonischen Arrangements ausgewogen die Waage halten.

01. The black wind
02. To the great eternity
03. Cold of the solitude
04. Purity to blood
05. The cold hall
06. In a blaze of sunset

30.12.2007

Toxocara - The Great Rebellious | 2008 | Twilight | CD | Death Metal

Die niederländische Formation Toxocara zündet mit ihrem zweiten Album The great rebellious ein herrliches Death Metal-Feuerwerk ab, das zwar technisch strukturiert ist aber unüberhörbar dem Oldschool Death Metal huldigt.

Toxocara fackelt nicht unnötig herum und verplempert keine wertvolle Zeit mit Ein- und Ausklängen; stattdessen beginnt das Album mit Godking sofort schnell und brutal. Godking ist aber nicht nur schnell und brachial sondern in angenehmer Art und Weise abwechslungsreich. Dies trifft im Übrigen auf das gesamte Album zu, da Toxocara zu jeder Zeit technische und moderne Elemente mit traditionellen Einflüssen kombiniert.
Nachdem Godking überaus energisch und antreibend eröffnet wurde, offenbaren sich hernach immer mehr die mannigfaltigen Strukturen, die sowohl den rhythmischen als auch harmonischen Spielfluss betreffen.

Es sind sehr schnell und treibend gespielte Passagen zu hören, die zum Teil mit einer dunklen und mächtigen Basslinie unterlegt sind oder auch ersatzweise mit lebendigen, technischen Riffs aufwarten. Glücklicherweise übertreibt es Toxocara zu keinem Zeitpunkt mit trockenen und technischen Riffs. Sie tauchen zwar häufig auf, doch immer mit einer dezenten Bestimmtheit und dann auch nur als ein Element von vielen. So sind ebenso schnelle, eingängige und treibende Riffs zu hören, die nicht selten gemeinsam mit dem Bass für sehr druckvolle und energische Momente sorgen.
Neben der abwechslungsreichen Spielweise an den Saiteninstrumenten erweist sich auch das Schlagzeug als hochgradig variabel. Denn trotz der vorwiegend schnell und antreibend gearteten Spielweise sind zahlreiche Breaks und Rhythmuswechsel zu verzeichnen, die vom Schlagzeuger meisterhaft umgesetzt worden sind. Toxocara spielt stets sehr flüssig von der Hand weg, sodass die zahlreichen Variationen, Wechsel und Details wie aus einem eisernen Guss wirken.
Death Metal lebt nicht zuletzt auch vom Gesang und dieser ist ebenfalls überaus gelungen. Er ist natürlich, wie es sich für zünftigen Death Metal gehört, zu aller erst schön tief, dunkel und kraftvoll. Dies ist aber nur eine Variation des Gesanges, denn der Gesang wurde facettenreich gestaltet, so dass auch höhere oder tiefere Intonationen zu hören sind, welche sehr gut zum jeweiligen musikalischen Moment passen.

The great rebellious ist ein mächtiges Bollwerk, welches niederwalzend und druckvoll ist und darüber hinaus gute, dunkle Harmonien besitzt. Für mich gehört es zu den besten Death Metal-Veröffentlichungen, die ich in den letzten Monaten gehört habe. Denn Toxocara überzeugt sowohl in den schnellen und heftigen Passagen wie auch in den mittelschnellen und spielerischen Abschnitten. Von Anfang bis Ende besitzt The great rebellious eine frische und unverbraucht wirkende, aber dennoch traditionsbewusste Atmosphäre, die durchgängig mitreißend ist.

Im Handel wird The great rebellious ab dem 11. Januar erhältlich sein.

01. Godking
02. The connate conflict
03. Wake of the controversy
04. U-48 - Dive of death
05. Among amon
06. Fusillade the coalescent
07. The stories of the Palatinian succession
08. Maenadic mausoleum

25.12.2007

Aigro Mucifelam - Lost Sounds Depraved | 2007 | Insidious Poisoning Records | CD | Black Metal


Hinter dem französischen Einmann-Projekt Aigro Mucifelam verbirgt sich ein gewisser Krof, welcher dem Einen oder Anderen von Gruppen wie Maleficum Orgia, Emptyness, Funeral oder Blessed in Sin her bekannt ist. Lost sounds depraved wurde bereits in den Jahren 2001 und 2002 eingespielt und aufgenommen, was man dem Material allerdings nicht anhört, da es in einer sehr harschen und destruktiven Art und Weise zeitlos ist.

Lost sounds depraved enthält sieben namenlose Titel. Namen benötigen die Lieder aber auch nicht, da Aigro Mucifelam in beeindruckender Manier hochgradig rauen, eingängigen und verstörenden Black Metal zelebriert, der nur wenigen Schwankungen und Veränderungen unterworfen ist. Auf Anhieb fallen mir genau zwei Assoziationen zu Lost sounds depraved ein: Purer Hass sowie Black Metal Krach. Diese zwei Attribute genügen eigentlich um die Musik von Aigro Mucifelam ausreichend zu umschreiben. Für eine Besprechung ist das allerdings denkbar wenig.

Die rhythmische Marschrichtung ist denn auch schnell beschrieben: Das Schlagzeug hämmert eingängig und schnell den Takt, zu dem raue und grell verzerrte Gitarren zu hören sind, welche aber nur selten klar hörbare Riffs veräußern. Stattdessen steht der stark verzerrte Gesang im Mittelpunkt des Geschehens. Er ist in seiner enormen Verzerrtheit auch etwas rau und wird nicht geschrien, stattdessen bleibt der Gesang gleichmäßig ruhig, was aber bestens zu diesem durch und durch destruktiv gearteten Black Metal passt. Da Gitarren und Schlagzeug bereits überaus harsch agieren, stellt der ruhiger gestaltete Gesang einen Gegenpol dar, welcher der von Destruktivität aufgeladenen Atmosphäre etwas Morbides und Obskures hinzufügt.

Das Material von Lost sounds depraved ist also denkbar schlicht und erfordert nicht viel spielerisches Können. Leuten, denen so etwas missfällt, brauchen also gar nicht erst reinhören. Aber dennoch hat Aigro Mucifelam seinen Reiz, und dieser liegt im primitiven und von Vernichtung geprägten Ausdruck, den Aigro Mucifelam mit seinem puristischen Black Metal bestens sowie eindrucksvoll vorträgt.
In gewisser Weise stellt Lost sounds depraved eine gnadenlose Hatz auf den Hörer dar, da die sieben Lieder wie eine Treibjagd auf die Nerven und die Willenskraft des Hörers wirken. Denn wenn man nicht in einer ganz speziellen Stimmung ist, ist es extrem schwierig sich das Album in einem Durchgang ohne Pause anzuhören. Diese extreme, eingängig hämmernde und harsche Spielweise zerrt an einem, da sie irgendwann oder auch phasenweise, einfach nur noch wie destruktiv arrangierter Krach wirkt.

01. Untitled
02. Untitled
03. Untitled
04. Untitled
05. Untitled
06. Untitled
07. Untitled

Erhabenheit - Missgediehen | 2007 | Black Devastation Records / Splendour Productions | Vinyl | Black Metal

Wie es schon bei der LP-Version des Vorgängers war, so ist es auch diesmal mit Missgediehen: Pro Seite hat man das Gefühl, je ein langes Lied vor sich zu haben da die Übergänge der einzelnen Lieder grenzenlos fließend sind. Diese Gegebenheit gefiel mir schon bei Vom Tempel zum Throne und auch diesmal entwickelt sie denselben atmosphärischen Bann.
Erhabenheit hat es erneut geschafft, rauen und teils sehr schroff und eingängig angelegten Black Metal mit guten dunklen Harmonien und Stimmungen zu kombinieren.

Mit dem Einklang Geheiß der Schlange beginnt Missgediehen extrem atmosphärisch, da diese Einleitung eine mächtige und orchestrale Anmut hat. Diese verwandelt sich dann mit Frucht des Verderbens jedoch umgehend, da Erhabenheit zu beginn des Liedes sofort schnell, antreibend und schroff aufspielt. Es gibt zwar Rhythmuswechsel und auch die sehr rau klingenden Gitarren, wurden in einem gewissen Bereich abwechslungsreich gespielt, dennoch bleibt die Stimmung in der ersten Hälfte von Frucht des Verderbens eine sehr raue. Doch in der Mitte kommt es zu einer überraschenden Wandlung. Die Gitarren werden nun viel sauberer und kraftvoller gespielt, einzelne gut erkennbare Riffs, brechen die sonst so rohe Atmosphäre auf und sorgen für ein sehr angenehmes Hörgefühl.

Im folgenden Glutorden wird dieses kraftvolle und riffbetonte Gitarrenspiel teilweise weitergeführt, je nach Phase. Denn es wechseln sich schleppende, riff- und harmoniebetonte Passagen mit schnell und grimmig gespielten Etappen ab. Die Gitarren halten jedoch in beiden Spielweisen eine Vielzahl an subtilen Harmonien bereit. Gerade wenn der Rhythmus ein eingängig schneller ist und mehrere Gitarrenspuren zugleich zu hören sind, entpuppen sich beim genauen Hinhören gute, feingliedrige Melodien die aufgrund der rauen Spielweise nicht unmittelbar auffallen. Aber das ist ja ein Element in der Musik von Erhabenheit, welches stets sehr präsent ist und doch immer wieder aufs Neue fesselt.

Ein sehr energisches, harsches und somit auch aggressives Lied ist Vom Blutritus des Seuchenfestes, in welchem schnelle eingängige Passagen auf einen lauten, stark verzerrten und hasserfüllt klingenden Gesang prallen.

Die zweite Seite beginnt mit Ewige Mauern, einem recht minimalistisch gehaltenem Titel. Die Struktur ist vorwiegend eingängig und konstant. Im Mittelteil sorgt die Bassgitarre für Abwechslung, da sie eine schöne und gut hörbare Melodie zum Besten gibt. Ansonsten wirkt Ewige Mauern wie eine Festung von rauer Eingängigkeit. Hierauf folgt der Tempelmarsch II, eine kurze und ruhige atmosphärische Überleitung zu Tempel des Missgedeihens.

Tempel des Missgedeihens ist ein recht abwechslungsreich gestaffeltes Lied. Der Anfang ist sehr kraftvoll, da recht klar gespielte Riffs gemeinsam mit der Bassgitarre eine druckvolle und spielerische Stimmung kreieren. Auf diesen Auftakt folgt dann eine kurze dunkelharmonische Strecke, die alsbald in eine erneut sehr riffbetonte Passage übergeht, welche dann in einem sehr schnellen und harschen Part mündet. Obwohl hier mehrere verschiedene Elemente kurz aufeinander folgen, sind der Spielfluss und die damit verbundene Atmosphäre homogen, da Erhabenheit ob der Abwechslung, seiner rauen Stilistik stets treu bleibt und lediglich einzelne Details, derer man sich als Hörer direkt zuwenden muss, für die Abwechslung und Reichhaltigkeit sorgen.

Erhabenheit ist es mit Missgediehen erneut gelungen, ein fesselndes Werk zu schaffen, das einen tiefgehenden Sog entwickelt, sobald man sich mit der Musik, den einzelnen Passagen (respektive Liedern) befasst und sich auf sie einlässt. Der erste Eindruck, gerade wenn man Erhabenheit noch nicht kennt, ist natürlich ein sehr rauer und puristischer. Doch genau das macht Erhabenheit zu einem Garant für guten deutschen Black Metal. Denn genaues Hinhören offenbart die Vielfalt, die das Material bereithält.

01. Geheiß der Schlange
02. Frucht des Verderbens
03. Glutorden
04. Vom Blutritus des Seuchenfestes
05. Ewige Mauern
06. Tempelmarsch II
07. Tempel des Missgedeihens
08. Tempeltrümmer II

http://www.blackdevastation.de/

22.12.2007

Wolok - Servum Pecus | 2007 | Insidious Poisoning Records | Vinyl | Black Metal

Als ich dem Infoblatt entnahm, dass Lhükkmer'thz von Zarach Baal Tharagh mit von der Partie ist, war mir nicht ganz wohl bei der Sache, zu schlecht und grässlich ist mir eines seiner Demos in Erinnerung. Neben Lhükkmer'thz sind aber auch Lord Naggaroth und Cypher von La Division Mentale mit dabei, deren Debütalbum ganz anständig war.

Wolok zelebriert in jedem Fall rauen Black Metal, jedoch in einer (zum Glück) gänzlich anderen Weise als Zarach Baal Tharagh. Servum pecus ist nicht nur rau sondern auch sehr kalt, obskur und in gewisser Weise auch beklemmend.

Der Grundstein für diese verstörende Reise wird spätestens in Memento finis gelegt, welches sogleich nach dem kurzen aber eigenartig gestalteten Einklang, düster und unheilvoll zu erschallen beginnt. Eingeleitet wird Memento finis von einem rauschenden und leicht leiernden Einspieler, bevor das metallische Ungemach dann seine bizarren Formen annimmt. Und dies gleich in mehrerlei Hinsicht. Als erstes ist da der Rhythmus, der sehr auffällig ist, da er einem steten Wechsel unterliegt. Das Schlagzeug pendelt ständig zwischen sehr schnellen, eingängigen und ruhigen, langsamen Passagen hin und her. Die grell verzerrten Gitarren geben bizarre und schräge Melodiebögen zum Besten, die punktuell in ihrer düsteren und leicht disharmonischen Anordnung an die Landsmänner von Blut aus Nord erinnern. Damit aber nicht genug, der Gesang ist nicht minder verstörend. Er ist extrem verzerrt, dabei aber eher ruhig intoniert als energisch geschrien. Abgerundet wird diese kalte wie rohe Spielweise dann von vereinzelten elektronisch erzeugten Geräuschen, die perfekt zur kalt sterilen Atmosphäre passen.

Aphex of mockery ist anfangs schneller und aggressiver strukturiert. Der Gesang ist passend dazu ebenfalls harscher und energischer und die Gitarren werden stark strapaziert, da schnelle sich abwechselnde Riffs geschmettert werden, die zum Teil recht komplex wirken, da sie nicht nur schnell und wechselhaft sind, sondern auch alles andere als wohlklingend harmonisch sind. Etwa in der Mitte wandelt sich Aphex of mockery hin zu einer schleppenden Passage, in der düstere Harmonien und sphärische, langgezogene Melodien federführend sind. Aber auch dunkel gehaltene und dezent eingebrachte Keyboardklänge sowie makabres Lachen aus dem Hintergrund vervollständigen das bizarre und verstörende Gefühl, welches von Wolok meisterlich herbeigeführt wird.

Auch die restlichen Stücke von Servum pecus tun daran keinen Abbruch und suggerieren vielmehr den Eindruck vom klanggewordenem Wahnsinn, den Wolok hier vertont hat. Dieser Wahnsinn wird von Wolok perfekt verkörpert. Neben einigen schnellen und sehr eingängigen Rhythmen beherrschen vor allem düstere und zum teil sehr atmosphärisch inszenierte Arrangements die Musik. Gerne wird dabei auch auf markante Elektroklänge zurückgegriffen, welche aber ein untergeordnetes Element darstellen, und dieses absolut lebensfeindliche Klangkonstrukt lediglich betonen und nicht kreieren.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass die Bassspur manchmal einen auffällig warmen und lauten Klang hat, was insofern bemerkenswert ist, da der Klang ansonsten eben rau, kalt und steril ist. Für gewöhnlich nimmt man die Bassgitarre bei solchen Produktionen kaum bis gar nicht wahr.

Servum pecus ist für mich eine wahre Perle des düsteren, harschen und bizarren Black Metals. Es ist rau, kalt, aggressiv, dunkel, phasenweise kurzweilig atmosphärisch und stets verstörend. Mehr brauche ich nicht!

01. Mesmerize (Absurd introduction)
02. Memento finis
03. Aphex of mockery
04. Phallus absconditus
05. Mankind euthanasia
06. Wormz
07. Voice of god (Futile conclusion)

16.12.2007

Havoc Unit - h.IV+ | 2008 | Vendlus Records | CD | Industrial Metal

Havoc Unit ist unmittelbar aus der Asche von …and Oceans entstanden, und, obwohl ich erst gestern eine andere Industrial Metal Veröffentlichung von Vendlus Records loben musste, kann ich dies jetzt nicht wiederholen.

h.IV+ ist nicht nur sehr moderner Industrial Metal sondern darüber hinaus auch ziemlich experimentell geraten. Jedenfalls hört es sich für mich so an. Dieser Eindruck kommt von daher, dass die metallischen Anteile in der Musik doch ziemlich gering sind. Ein Merkmal dafür ist der phasenweise verzerrte Gesang, welcher aber auch oft so stark verzerrt ist und mithilfe elektronischer Bearbeitung derart verändert wurde, dass die metallische Wurzel auch hier oft nur noch zu erahnen ist.

Das Riffing von Havoc Unit ist sehr technisch und hart und wirkt dadurch eben auch sehr modern. Diese harten Riffs gehen gerne auch mit Industrialklängen einher, was dann eine trockene und brachiale Atmosphäre verursacht. Gefallen tut mir das alles aber nicht, da es mir insgesamt viel zu künstlich, technisch, trocken und steril ist. Es gibt auch zahlreiche atmosphärische Elemente, etwa irgendwelche Klangkulissen im Hintergrund, doch auch diese sagen mir nicht zu. Zu schwer wiegt diese moderne und technische Spielweise. Phasenweise erinnert mich Havoc Unit an Sepultura in der Ära nach "Arise", wenn auch natürlich nur im übertragenen Sinne, da der elektronische Industrial-Einfluss bei Havoc Unit elementar ist.

Wer solch modernen Metal mag, kann hiermit vielleicht glücklich werden. Mein Fall ist es nicht und ich bin froh darüber, die CD nach dieser Besprechung nie wieder hören zu müssen.

01. Vermicide
02. I.esus
03. When snuff is no longer enough
04. Gen.eration gen.ocide
05. Viremia
06. Kyrie Eleison
07. Nihil
08. Man vs. Flesh
09. Ignoratio Elenchi
10. Kill all nations
11. Kristallnacht
12. Klan korps
13. Rape scene act I

15.12.2007

V:28 - Violution | 2007 | Vendlus Records | CD | Industrial Metal

Ich bin kein Freund des modernen Metals. Aber auch ich muss mich manchmal eines besseren belehren lassen, wie in diesem Fall von der norwegischen Industrial Death Metal Gruppe V:28. VioLution ist bereits das dritte Album und damit zugleich auch das letzte Kapitel einer Trilogie, welche sich dem Ende der Menschheit und der Dekonstruktion der Erde widmet. Für den Einen oder Anderen ist es vielleicht auch interessant zu wissen, dass bei VioLution Garm von Ulver und die Industrial Gruppen G.G.F.H. und MZ.412 als Gastmusiker mitgewirkt haben.

Unter dem Stilbegriff „Industrial Death Metal“ kann man sich vermutlich alles oder nichts vorstellen. Im Falle von V:28 und VioLution jedenfalls handelt es sich dabei um modernen und extremen Metal, der mit vielerlei Zutaten aufwartet.
Obwohl V:28 gerne kraftvoll und mitreißend aufspielt, enthält die Musik eine sehr atmosphärische Komponente, welche bereits beim ersten richtigen Titel Shut it down auffällt. Denn das anfänglich sehr schnelle und brutale Spiel ist mit harmonischen elektronischen Klängen unterlegt, die nicht nur einfach atmosphärisch sind, sondern darüber hinaus auch einen düsteren und endzeitlichen Sog besitzen. Solche elektronischen Hintergrundklänge und Geräusche durchziehen das gesamte Album, wobei sie manchmal dezent und sanft sind aber auch zentral im Mittelpunkt der Musik stehen.

Es sind aber nicht nur diese modernen und elektronischen Einlagen, die für Harmonien und Atmosphäre sorgen. Mindestens genauso prägend sind die Gitarren, die je nach Spielweise und Geschwindigkeit düstere Harmonien und melancholische Melodien bilden, genau so aber auch harte, schnelle und kraftvolle Riffs schmettern. Vor allem diese Kombination und Vermischung von düsteren Gitarrenmelodien mit den harten, treibend arrangierten Riffs und den elektronischen Klängen im Hintergrund ist V:28 bestens gelungen. Die Musik entwickelt dann etwas sehr kraftvolles und vereinnahmendes, dem man sich dann nur noch schwer entziehen kann.

Besonders deutlich wird diese spielerische und atmosphärische Klasse in den drei Liedern Shut it down, World wide bombing day und Can you see the light now?. Denn alle drei Titel haben gemeinsam, dass sie sowohl schnelle, harte und zuweilen auch harsche Elemente besitzen, wie auch düster-atmosphärische und harmonische Passagen. Denn gerade dann, wenn die musikalische Härte und Aggression auf die zahlreichen harmonischen Elemente trifft, entfaltet sich die wunderbare Atmosphäre von V:28 vollends.

Ich hatte vor VioLution nicht gedacht, dass mir solch moderner Metal mit so einem hohen Anteil an Elektroklängen so gut gefallen könnte. VioLution konnte mich jedenfalls vollends überzeugen, insbesondere die drei genannten Lieder haben es wirklich in sich. VioLution gefällt mir wohl auch deshalb so gut, da es trotz aller Harmonien nicht wirklich melodisch wirkt, dafür aber düster, brachial und endzeitlich. Zudem gibt es einige wirklich grandiose Riffs hier und da zu entdecken.

01. Exequor
02. Shut it down
03. The absolute
04. Pattern of the weak
05. Surrender to oblivion
06. World wide bombing day
07. Desert generator
08. Can you see the light now?
09. When entropy decreases

Audiopain - The Switch To Turn Off Mankind | 2007 | Vendlus Records | CD | Thrash Metal

Die norwegischen Thrasher von Audiopain können in ihrer knapp zehnjährigen Geschichte auf eine Vielzahl an Veröffentlichungen verweisen, auch wenn The switch to turn off mankind erst das zweite Album nach The traumatizer ist. Allerdings ist es mit einer Spielzeit von etwas weniger als 27 Minuten ein sehr knapp bemessenes Album.

Geboten wird spielerischer und schön gitarrenbetonter Thrash Metal der mittelschnellen bis schnellen Gangart, welcher einen leicht rauen und dreckigen Anstrich aufweist. Mit dem Eröffnungsstück Hellbound beginnt das Album jedoch erst einmal antreibend schnell und sofort offenbart sich der raue und dreckige Charakter, da zum Einen der Gesang in seinem verzerrten Klang leicht heiser wirkt. Aber auch der Klang des Schlagzeugs wirkt an diesem Eindruck mit, da er einen scheppernden und dumpfen Klang hat, was mich an den guten alten Thrash Metal der 1980iger Jahre erinnert.

Nachdem es in Hellbound nicht nur schnell sondern auch langsamer zuging und vor allem das Gitarrenspiel sehr lebendig war, wird es im Titelstück viel eingängiger. Der Rhythmus ist eingängig, antreibend und schnell und auch an den Gitarren beschränkt man sich vorwiegend auf ein Minimum an Abwechslung. Das macht aber nichts, da die wenigen thrashigen Riffs und die eingängig schnelle Spielweise perfekt das raue und brachiale Thrash Metal-Gefühl beschwören. Kurz vorm Ende von The switch to turn off mankind gibt es dann allerdings eine kurze, ruhige und dunkel gehaltene Passage.

In den folgenden vier Liedern geht es dann abwechslungsreicher weiter, da nicht mehr so schnell und geradlinig gespielt wird. Es vermehren sich die mittelschnellen Passagen, die vor allem durch die sehr vielfältige und lebendig gestaltete Gitarrenarbeit geprägt sind. Diese ist sehr gut, da sie trotz aller spielerischen Lebendigkeit schön thrashig und leicht dreckig bleibt. Allerdings vermisse ich dabei ein wenig Härte und Heftigkeit in der Musik. Die Riffs und der harsche, leicht heisere Gesang hören sich sehr gut und schön an, aber letztlich fehlt mir persönlich die letzte und nötige Konsequenz dahin gehend, dass Audiopain seinen Thrash Metal nicht nur rau und dreckig rüberbringt, sondern auch aggressiv und brutal.

Wer rauen und schön riffbetonten Thrash Metal mag, sollte The switch to turn off mankind in jedem Fall probieren. Spielerisch überzeugt das Album vollends. Mir würde es jedoch noch viel besser gefallen, würde Audiopain nach den ersten zwei Liedern nicht einen Gang runterschalten und stattdessen den eingängig schnellen Spielfluss beibehalten.

01. Hellbound
02. The switch to turn off mankind
03. Holy toxic
04. Termination fields
05. Alliance
06. Cobra dance

13.12.2007

Truppensturm - Fields Of Devastation | 2007 | Ván Records | CD | Black Metal

Ich bezeichnete die 2006 erschienende und selbstbetitelte EP als tosend, aggressiv und destruktiv. Diese drei Attribute passen auch perfekt zum Debütalbum Fields of devastation, wobei Truppensturm vor allem das Tosende und Destruktive noch gesteigert hat.
Denn einerseits wird auf den harschen, zum teil hell verzerrten Kreischgesang verzichtet, welcher der EP einen bissigen und aggressiven Anstrich verlieh; andererseits ist der Klang klarer, wodurch die Saiteninstrumente besser geltend gemacht werden können. Diese werden auf Fields of devastation nämlich ebenso, wie bereits zuvor auf der EP, schnell und dunkel gespielt. Hohe Töne sind kaum zu hören, wodurch das schnelle und treibende Spiel in der Kombination mit dem gleichfalls dunklen und tief gehaltenen Gesang, eben extrem tosend und destruktiv klingt. Dieser Umstand wird dann auch noch dadurch verstärkt, dass Truppensturm oft und gern, in eingängiger Manier ein paar wenige, sich oft wiederholende Riffs abfeuert.

Obwohl viele Elemente von einer eingängigen und statischen Statur sind, gibt es im Detail natürlich dennoch spielerische Aspekte, die für Abwechslung und Veränderung sorgen. Neben den Rhythmuswechseln, Breaks und einigen vereinzelten Solis ist es vor allem der Gesang, der hierbei Akzente setzt. Für gewöhnlich ist er tief verzerrt, dunkel und etwas rauchig-kehlig. Stellenweise wird dies aber enorm gesteigert, sodass aus dem Gesang ein eher unheilvolles, tief dunkel klingendes Gurgeln wird.

Truppensturm ist zwar nur bedingt mit Gruppen wie Bestial Warlust oder Blasphemy zu vergleichen, aber dennoch ertappe ich mich beim Hören von Fields of devastation immer wieder dabei, wie ich an diese beiden Gruppen denken muss.

Für mich ist Fields of devastation ein rundum gelungenes Debütalbum von Truppensturm, auch wenn ich den harschen Kreischgesang der EP, gerne wieder auf dem Album gehört hätte. Aber auch so ist das Werk ein mehr als gelungenes Stück War Black Metal, da es neben Schnelligkeit und Eingängigkeit auch eine düstere, beklemmende und vielleicht gar makabere Atmosphäre enthält. Wer Harmonien oder Melodien braucht, sollte die Finger hiervon lassen. Alle anderen, die schnelle und extreme Musik mögen, sollten Fields of devastation zumindest mal antesten.


01. Gods of blood
02. Sodomy
03. Walk the path of war
04. Black funeral pyre
05. Tohu-Va-Vohu
06. Inflame the pentacle
07. Nifelheim legions
08. Lacerate their bodies

09.12.2007

Aetherius Obscuritas - Víziók | 2007 | Paragon Records | CD | Black Metal

Visions ist mittlerweile das vierte Album der ungarischen Einmann-Gruppe Aetherius Obscuritas. Mit zwölf Titeln und einer Spielzeit von über 50 Minuten ist das Werk recht gut und vielschichtig bestückt, da bis auf ein einziges Instrumental auf alles unmetallische sowie überleitendes oder verlängerndes Beiwerk verzichtet wurde.

Mit dem eröffnenden Titelstück Visions wird dann auch nicht lange herumgefackelt und umgehend schnell und antreibend losgelegt, wobei die alsbald auftretende und mächtige Basslinie im Hintergrund auffällt und entzückt, da diese der Musik etwas sehr kraftvolles und raumfüllendes verleiht. Trotz des schnellen, und wegen des Gesangs auch harschen Anfangs, entwickelt sich das Lied zu einem abwechslungsreichen Stück, in dem es sowohl schnelle und peitschende Passagen mit guten, dunklen Hintergrundharmonien gibt, wie auch ruhigere Abschnitte mit leisem, klaren Chorgesang und diversen hell gestimmten Gitarrenmelodien, die dem Ganzen etwas sehr lebendiges verleihen.

Abwechslungsreich, schnell und gitarrenbetont spielfreudig bleibt es auch in den folgenden Stücken, die von Aetherius Obscuritas alle sehr unterschiedlich gestaltet wurden. Doch es ist nicht immer nur treibend und schnell, es wurden hier und da auch atmosphärische Passagen eingebettet, die mit schönen dunklen Harmonien aufwarten und sich gut ins spielerische Konzept einpassen.

Wie bereits erwähnt, ist das Gitarrenspiel sehr spielfreudig und lebendig. An den Sechssaitern ist nahezu permanent etwas in Bewegung. Eingängig gestaffelte Riffs gibt es so gut wie gar nicht. Dennoch ist das Gitarrenspiel nicht als zu überladen oder verspielt zu bezeichnen, da die Riffs und Melodien weder zu komplex noch zu aufdringlich, dafür aber oft von einer tiefgehenden Eindringlichkeit sind. Zudem wechselt die Tonlage gern und oft von hohen, hellen Tönen zu den tiefen und dunklen, was dann – wie im Titelstück – in Kombination mit dem Bass sehr gut und mächtig kommt.
Ein anderes, als markant zu beschreibendes Merkmal von Aetherius Obscuritas ist der Gesang, welcher laut und stark verzerrt ist und die Musik maßgeblich mitprägt, da er aufgrund seiner Lautstärke und zentralen Stellung ein dominierendes Merkmal der Musik ist. Allerdings übertönt er dabei nicht die Instrumente, weshalb man nicht sagen kann, der Gesang würde zu laut sein.

Wenn es ein Lied gibt, das man von den Norwegern Ragnarok nachspielen sollte, dann ist es eindeutig My refuge in darkness, so wie es Aetherius Obscuritas getan hat. Die Interpretation von Aetherius Obscuritas ist großartig und dem Original ehrenbürtig und dabei einen Tick rauer und harscher; und wenn ich mich nicht täusche, auch minimal schneller gespielt.

Visions erweist sich als ein sehr anständiges und überzeugendes Album, welches sich keine erkennbare Schwäche leistet. Es ist, trotz des schnellen Grundtempos, ein mit Abwechslung gespicktes Werk das auch nach diversen Durchläufen nicht langweilig wird. Stellenweise, vor allem in den schnell und eingängiger strukturierten Passagen erinnert Visons ein wenig an frühe Taake oder vielleicht auch Ragnarok. In jedem Fall aber ist Visions guter Black Metal, der harsch und geradlinig ist aber zugleich auch ein gesundes Maß an atmosphärischen Melodien besitzt.


01. Víziók (Visions)
02. Mysterious path of desires
03. Kilenc tele a ködnek (Nine winters of mist)
04. Journey to immortality
05. The lockless door
06. Menedékem a Sötétségben (My refuge in darkness) Ragnarok Cover
07. Álom II. (Dream Pt. II)
08. Kövekbe vésett nyugalom (Silence, hewn in stone)
09. Black moorland
10. Who never really left
11. Idegenül (As a stranger)
12. Holtszak (Dead season)


http://www.arkhorrl.hu/

08.12.2007

Valfeanor - En Ny Tid | 2007 | Black Tower Productions | CD | Black Viking Metal

2002 als Death / Thrash Metal-Gruppe unter dem Namen Mortar gegründet, hat sich die Band nach der Umbenennung in Valfeanor dem melodischen Viking / Black Metal zugewandt, wie das Debüt En ny tid zeigt.

Und so spielt Valfeanor denn auch harmonisch und atmosphärisch durch das Album, wobei sich die Musik, die dargeboten wird, nicht immer nach Viking / Black Metal anhört, da dazu oftmals das dick auftragende Pathos fehlt, welches oft und gern dem Viking Metal beiwohnt. Ebenso gut könnte es sich bei En ny tid auch um melodischen respektive symphonischen Black Metal handeln, der zuweilen mit artfremden Keyboardklängen unterlegt wurde, welche an mittelalterliche Flöten und andere dieser Instrumente erinnern.

Aber nicht nur die unterschiedlichen atmosphärischen und melodischen Elemente tragen dazu bei, dass man den musikalischen Stil nur ungenau bestimmen kann, da auch immer wieder spielerische Fragmente des Death und Thrash Metals mit hineinwirken. Vor allem das immer wiederkehrende harte und rollende Riffing erinnert daran und verleiht der ansonst harmonisch ausgerichteten Musik einen brachialen Anstrich.

Besonders gut gefällt mir jedoch der Gesang, der für diesen Stil eher atypisch ist. Er ist leicht dunkel verzerrt, besitzt dabei einen sehr natürlichen und minimal rauen sowie kehligen Beiklang. Es ist nicht unbedingt die Art von Gesang, die man bei solcher Musik, wie sie von Valfeanor vorgetragen wird, erwarten würde. Er hat etwas Festes und Bestimmendes, würde hervorragend zu einer Death / Doom Gruppe passen und gibt dem melodischen Metal von Valfeanor etwas Dunkles und Bedrohliches.

Valfeanor hat mit En ny tid in jedem Fall ein sehr interessantes Album geschaffen, welches auf mich einen sehr eigenständigen Eindruck macht, da mir nichts Vergleichbares oder Ähnliches einfällt. Und obwohl mir die Musik insgesamt zu melodisch ist und dadurch auch zu freundlich gesinnt erscheint, kann ich nicht behaupten, ein schlechtes Album vor mir zu haben. Die Harmonien und Melodien sind gut gemacht, können überzeugen und wirken nicht zu spielerisch, haben stattdessen sogar zuweilen eine epische Ausstrahlung. Wem also melodischer und harmonischer Viking / Black Metal liegt, sollte hiermit sicherlich mehr anfangen können als ich.


01. Kingdom of new century
02. En ny tid
03. Durins hall
04. The cold hard lands
05. Reborn in the dark
06. Through the battles
07. The last chapter
08. Ballad of the forgotten one
09. ...and leave the glory days

01.12.2007

Thrown - The Suicidal Kings Occult | 2007 | Iron Fist Productions | CD | Heavy / Doom Metal

The suicidal kings occult ist nicht nur das Debütalbum sondern auch die erste Veröffentlichung überhaupt, die die schwedische Black / Doom / Heavy Metal-Gruppe Thrown den Hörern vorsetzt. Mit von der Partie sind Musiker bekannter Gruppen wie Deceiver und Maze of Torment. Somit ist zu erwartetn, dass das Material von The suicidal kings occult nichts zu wünschen übrig lässt, und so ist es auch.

Bereits mit dem Auftaktlied I am all dead wissen Thrown auf ganzer Linie zu überzeugen. I am all dead ist ein schleppendes Stück mit großartigen Riffs und einer hervorragenden Melodieführung, die dem Stempel Black / Doom / Heavy Metal mehr als nur gerecht wird. Die Linie der Saiteninstrumente ist variabel und gibt sich treibend mitreißend, lebendig und spielerisch aber auch dunkel und erdrückend. Dazu kommt natürlich auch der dunkle, minimal verzerrte und ruhige aber tief aus dem Hals kommende kehlige Gesang, der die schwarze Doom / Heavy Atmosphäre noch zusätzlich betont und beflügelt.
Nicht weniger packend geht es mit dem Titelstück The suicidal kings occult weiter, in dem die Gitarren erneut über jeden Zweifel erhaben sind und durch ihre abwechslungsreiche und überragende Spielweise im hohem Maße entzücken. Da wechseln sich spielerische Melodieparts, dunkle und kraftvolle Riffs sowie Soli ab, dass es eine Freude ist. Mir hat Gitarrist Pete Flesh bereits auf dem Deceiver Debütalbum Riding with the reaper ausgesprochen gut gefallen, und dieser Eindruck verfestigt sich nun mit Thrown und diesem Album.

Nachdem die ersten beiden Lieder eher langsam und schleppend gehalten waren, folgt mit Going down ein etwas flotter und antreibender vorgetragenes Stück. Anfangs ist es vor allem der Rhythmus, welcher mit druckvollen Riffs unterlegt wurde, der für eine antreibende Dynamik sorgt. Doch im Verlauf des Liedes übernehmen immer mehr erfrischende Soli das Ruder, was der antreibenden Atmosphäre allerdings keinen Abbruch tut, im Gegenteil: Durch die Soli wirkt Going down erst recht treibend, mitreißend und fesselnd.
Nach zwei relativ kurzen Stücken, wovon Silent chorus ein ruhiges Instrumental ist, geht es mit 10 years of nothing dunkel treibend, spielerisch und lebendig weiter. Die Gitarrenlinie erweist sich ein weiteres Mal als überaus vielfältig, aber auch der Gesang trägt maßgeblich zur guten Atmosphäre bei, da es viel Text gibt und er in 10 years of nothing nicht nur schön kehlig sondern dazu auch angenehm rauchig, vielleicht gar ein wenig versoffen klingt.

In Once more I loose all in the mist beherrschen schwarze Soli à la Black Sabbath und eine ruhig im Hintergrund stehende Basslinie das Geschehen, bevor diese dann von zentnerschweren und niederwalzenden Riffs abgelöst werden. So entwickelt sich Once more I loose all in the mist denn auch zu einem schleppenden aber überaus kraftvollem Stück, in dem immer wieder mal ein Soli die dunkle und erdrückende Atmosphäre aufbricht.
Zu guter letzt folgt mit Jack the Tripper ein instrumenteller Ausklang, in dem vor allem die an Black Sabbath erinnernden Gitarren das Sagen haben.

Ich kann aus dem Loben nicht herauskommen und muss auch resümierend festhalten, dass Thrown mit The suicidal kings occult ein wahrlich großartiges Debütalbum abgeliefert haben, welches jedem gefallen dürfte, der schwarz eingefärbten Doom / Heavy Metal mag. Zumal vor allem die Gitarren immer wieder mal an Black Sabbath erinnern.

01. I am all dead
02. The suicidal kings occult
03. Going down
04. The cure to salvation
05. Silent chorus
06. 10 years of nothing
07. Once more I loose all in the mist
08. Jack the Tripper

Blessmon - Under The Storm Of Hate | 2007 | Black Tower Productions | CD | Black Metal

Under the storm of hate ist nach zwei Demobändern das Debütalbum von Blessmon. Geboten wird kompromissloser Black Metal in dem vor allem die Schnelligkeit alle Facetten des Geschehens dominiert. Demnach ist Under the storm of hate ein hartes, aggressives und aufreibendes Album.

Blessmon ist in der Umsetzung sehr konsequent, denn es gibt kein einziges Lied, welches durchgängig langsam ist. In einigen Liedern gibt es zwar vereinzelt ruhige Passagen, die dann von der enormen Geschwindigkeit so etwas wie Erholung bieten, doch fallen diese Momente insgesamt betracht nicht sonderlich ins Gewicht. Stattdessen bestimmen extrem schnelle und eingängig ins Schlagzeug geprügelte Knüppelpassagen die Atmosphäre. Nicht weniger schnell wurden die Gitarren eingespielt. Diese erzeugen in ihrer schnellen Spielweise eisige Harmonien und überraschen nicht selten durch abwechslungsreiches Spiel, was angesichts des hohen Tempos sehr beachtlich ist. Auch am Schlagzeug gibt man sich phasenweise recht variabel, auch wenn einige Passagen treibend eingängig sind, gibt es immer wieder Strecken, in denen das Schlagwerk differenziert gespielt wird und für druckvolle und brachiale Momente sorgt.

Als vielschichtig erweist sich das Material aber vor allem in den langsameren Abschnitten. Dann entwickelt Blessmon auch eine packende und druckvollere Atmosphäre, welche der harschen und grimmigen Schnelligkeit leider oftmals fehlt. Genau hierhin liegt dann auch die Schwachstelle von Under the storm of hate. Den schnellen, brutalen und geradlinigen Passagen und Liedern mangelt es an Durchschlagskraft. Es fehlt der letzte klangliche Schliff, das gewaltige Donnern, welches den Hörer einfach nur noch umhaut. Jedenfalls würde ich mir dies wünschen, denn es würde die Musik erheblich heftiger und eindrucksvoller wirken lassen. Dies ist schade, da die Musik an sich überzeugt und gefällt und Blessmon die Instrumente perfekt beherrscht, was, wie gesagt, angesichts der Schnelligkeit und der teils abrupten Wechsel, sicherlich nicht einfach ist und viel Übung erfordert.

Neben der Standardversion mit neun Liedern gibt es auch eine limitierte Digipak-Version, die vier zusätzliche Stücke enthält. Wie diese sind, entzieht sich meiner Kenntnis, aber wem schneller eisiger Black Metal gefällt, sollte Blessmon ruhig mal antesten. Denn der Klang ist trotz des fehlenden Drucks in der Schnelligkeit, insgesamt klar und differenziert und an der Musik an sich gibt es nichts zu bemängeln.

01. Dark hordes
02. As all life die's
03. Odessa
04. My spirit cold
05. Under the storm of hate
06. Carcass christ
07. Blood of the fallen
08. Gardens of blasphemy
09. Irsgarh