Sael wurde ursprünglich 2002 in München von Odem
Arcarum Leuten gegründet, ist nun aber eine rein französische Gruppe
mit Musikern, die unter anderem in Asmodée und Annthennath mitwirken.
Nach zwei Demoveröffentlichungen und einer Split EP mit Azaghal ist die
MCD Océan der inzwischen vierte Tonträger.
Den Anfang macht das elf Minuten lange Titelstück Océan, in dem Sael
bereits klar macht, es hier mit abwechslungsreichen aber dennoch rohem
und kalten Black Metal zu tun zu haben. So beginnt das Lied harmonisch
und klar, mit lieblichen und wohlklingenden Gitarrenmelodien.
Allmählich nimmt das Lied Fahrt auf, eine leise und treibende
Doublebass ist zu hören. Diese anfänglichen, harmonischen Minuten hören
sich sehr gut an, da neben den Melodien auch einige kraftvolle Riffs
und Rhythmuswechsel für eine mächtige Atmosphäre sorgen. Irgendwann
setzt dann natürlich das richtige Lied ein, welches aber gleichfalls
vielschichtig bleibt. Neben eisigkalten, eingängig schnellen Parts sind
auch zahlreiche langsam und mittelschnell geartete Parts zu hören, die
zum Teil aber sehr kraftvoll und energiegeladen arrangiert wurden. Océan
ist ein sehr interessantes Lied, welches sehr gute und dunkle
Harmonien, aber auch klare atmosphärische Parts und rigorose Härte und
Schnelligkeit beinhaltet.
Ivresse de lune beginnt enorm schnell und heftig und
klingt dabei recht interessant, da das dumpf klingende Schlagzeug
ziemlich laut abgemischt wurde und die Gitarren teilweise ein wenig
überlagert. Dies erzeugt einen interessanten Effekt, zumal dieses zu
laute Schlagzeug eben auch nur partiell ist. In anderen Parts des
Liedes ist es dann umgekehrt, und das schnelle, extreme Riffing
überlagert umgekehrt die Rhythmusmaschine. Ivresse de lune ist in jedem Fall ein sehr extremes Lied, da einige harsche Parts sehr heftig ausgefallen sind.
Das simpel betitelte Instrumental ist nicht, wie man
erwartet, ein ruhiger und atmosphärischer Lückenfüller, sondern ein
Lied, das sowohl schnell und hart, als auch schleppend und melodisch
ist. Über weite Strecken ist dabei eine Stimme zu hören, die vor
versammeltem Publikum eine Rede hält. Zu guter letzt folgt Un cri dans l'éternité. Wie Océan
ist es ein längeres und abwechslungsreiches Lied, in dem sowohl
atmosphärische und harmonische Elemente, wie auch kraftvolle und sehr
schnelle Parts zu hören sind.
Océan ist eine sehr anständige Veröffentlichung, die
sowohl vielversprechende dunkelatmosphärische Parts als auch kalten,
schnellen und zum teil harschen Black Metal bereit hält. Dabei
übertreibt es Sael mit der Abwechslung oder Melodik jedoch nicht. Der Gesamteindruck von Océan ist sehr ausgewogen, weshalb man auf das im Frühjahr 2009 erscheinende Debütalbum wohl sehr gespannt sein darf.
7/10
Aceust
01. Océan
02. Ivresse de lune
03. Instrumental
04. Un cri dans l'éternité
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