Mit dem mysteriösen Album Possession von Devilish,
präsentiert Eisenwald ein großartiges Untergrund-Black Metal-Album.
Mysteriös ist es deshalb, da es keinerlei Informationen über die Gruppe
oder den Tonträger als solchen gibt. Das schöne, aus rauem Papppapier
gestaltete Digipak enthält neben der CD, die ein einziges langes,
unbetiteltes Stück beherbergt, zwei abgedruckte Gedichte: Eines von
Peter Cornelius und eines von Charles Baudelaire.
Das macht aber überhaupt nichts, da das knapp 30 Minuten lange
Lied voll und ganz überzeugen kann. Es besteht aus mehreren Abschnitten
oder Kapiteln, wodurch der Eindruck vermittelt wird, es durchaus mit
einzelnen Liedern zu tun zu haben, da das Lied ohne Wiederholungen
auskommt und somit einer ständigen Entwicklung und Veränderung
unterliegt.
Im Groben lässt sich Possession als rauer aber
atmosphärischer Black Metal bezeichnen. Die Einleitung ist ruhig,
harmonisch und atmosphärisch und mit anderthalb Minuten für ein so
langes Lied relativ kurz. Die Einleitung wird von einem rauen, eingängig
mittelschnellen Part abgelöst, in dem vor allem der stark verzerrte
aber weitgehend ruhig intonierte Gesang und ein sehr leises, weit in den
Hintergrund gestelltes Keyboard für harmonische Aspekte sorgen. Dieses
Keyboard ist phasenweise kaum erkennbar, da die grell klingenden
Gitarren es überlagern. Dieser Effekt ist als nahezu perfekt zu
umschreiben, da durch den leisen, unauffälligen Klang aus dem
Hintergrund, das Keyboard eine höhere Gewichtung bekommt.
Nach einem schnelleren Part folgt eine melodische Passage mit
guten, einprägsamen und teils klaren Melodien. Auch während dieses
Abschnitts steht das Keyboard sanft im Hintergrund. Während dieser
ruhigeren Strecke klingt der Gesang von Devilish ganz entfernt, ein wenig wie der von Evol auf dem Album "Portraits", allerdings nicht ganz so extrem wie bei den Franzosen.
Nach diesem ruhigen Part gibt es einen starken Wandel. Die
Gitarren und der Bass schmettern einige harte, dunkle und laute Riffs,
welche die Membrane der Lautsprecher wild vibrieren lassen. Dann nimmt
die Intensität der Saiteninstrumente überraschend ab und es offenbart
sich eine sehr atmosphärische Passage, in der vor allem der
Kreischgesang und das Keyboard, welches nun deutlich lauter und
präsenter ist, für eine großartige Atmosphäre sorgen.
Possession behält noch weitere Wandlungen und
Überraschungen bereit. Neben den atmosphärischen Passagen und dem
Keyboard gibt auch hasserfüllte, energische und schnelle Parts die
mindestens genauso überzeugend und beeindruckend sind.
Für mich ist Possession ein echter Geheimtipp, so, wie
vor einigen Jahren Brocken Moon mit den zwei ersten Demos ebenfalls
einer war. Ich kann jedem nur empfehlen, sich das Album schnell
zuzulegen sobald es im Handel erschienen ist. Denn es ist auf 350 Kopien
limitiert und wird somit nicht ewig erhältlich sein.
01. Possession
http://www.eisenton.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen