21.10.2007

Idhafels / Throndt - Split | 2007 | Karge Welten Kunstverlag | Kassette | Black Metal

Bei dieser Split-Kassette handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung der 2003 erschienenen und mittlerweile vergriffenen CD.

Den Anfang macht Idhafels mit dem ersten Teil von The prophecy of the seeress. Nach einer kurzen stimmungsvollen Einleitung - die mich in ihrer tragenden und erhabenen Art und Weise ein wenig an die Viking Metal-Tage von Bathory erinnert - wuchtet Idhafels voller Groll grimmigen, rauen Black Metal aus den Lautsprechern. Das Schlagzeug ist eingängig schnell, die Gitarren schroff, leise und unsauber und der Gesang ist stark verzerrt und mit leichtem Hall. Aus dem Hintergrund ist leichtes Keyboardspiel zu hören, welches während der schnellen Passagen die Aufgabe übernimmt, für Melodien und Harmonien in der Musik zu sorgen, da die Gitarren während dieser Parts arg leise sind. Besser ist es in den langsamen und mittelschnellen Abschnitten. Hier kommen die Saiteninstrumente besser zur Geltung und das Keyboard sorgt dann für majestätische Momente, ähnlich wie in der Einleitung.

Teil 2 wird ebenfalls ruhig eingeleitet, doch diesmal leiser und harmonischer und weniger imposant als im ersten Teil. Auf diese Einleitung setzt Idhafels diesmal gemächlicher, nämlich schleppend ein. Das Keyboard ist zwar wieder sachte im Hintergrund zu hören und solange es schleppend bleibt, sind auch die Gitarren gut zu vernehmen. Es kommt jedoch zu schnellen, aggressiven und hämmernden Parts in denen die Differenziertheit der einzelnen Spuren rapide abnimmt. Ich kann nicht behaupten, dass es sich schlecht anhört oder der Atmosphäre abträglich ist. Vielmehr ist es so, dass Idhafels in diesen, gewissermaßen primitiven und entarteten Passagen, eine barbarische Rohheit entwickelt, die ihren ganz eigenen Reiz hat.
Ähnlich verhält es sich auch im dritten Teil von The prophecy of the seeress. Rohe und schnelle Elemente treffen auf langsame oder schleppende, mit harmonischen Keyboardklängen verzierten Passagen.


Nach dem ruhigen Intro legt Throndt in Hear me all ye hallowed beings eingängig schnell und grimmig los. Das Schlagzeug hämmert in dieser Anfangsphase sehr dezidiert seinen eingängigen Takt, während der stark verzerrte, minimal kehlig und rauchig wirkende Gesang, gemeinsam mit den Gitarren die grimmige Atmosphäre besorgen. Es gibt zwar Passagen, die langsamer sind und behutsame melodische Ansätze haben, doch insgesamt bleibt der Auftakt von Throndt ein unheilvoller und aggressiver.

Vornherein harmonischer geartet ist das folgende In iron woods, in dem an vereinzelten Stellen sehr unauffällig ein Keyboard platziert ist. Es ist sehr geschickt und gelungen in das schleppende und treibende Spiel integriert und reichert die raue Atmosphäre harmonisch an.

Schneller, eingängiger und somit auch rauer ist Northern shore. Hier wird zwar ebenfalls phasenweise das Keyboard angewandt, doch aufgrund der Schnelligkeit und des lauten, teils sehr hasserfüllt wirkenden Gesangs, ist es weitaus weniger harmonisch als In iron woods. Nach dieser anfänglichen schnellen und harschen Passage folgt ein überaus interessant angelegter Part, in dem Throndt das Schlagzeug ruhig spielt und die Saiteninstrumente dunkle, gute Melodien zum Besten geben. Im Anschluss folgen sehr aggressive Abschnitte, die sowohl extrem schnell als auch schleppend sind und sich dank des Gesanges und der Gitarren sehr gut anhören.

Der letzte Titel, The mighty tree, ist dunkler und ruhiger gestaltet. Der Rhythmus ist zwar schleppend aber antreibend und der Kreischgesang kreiert gemeinsam mit den düsteren Gitarrenlinien eine bedrohliche Atmosphäre.

Sowohl Idhafels als auch Throndt wissen zu gefallen und können für sich überzeugen. Idhafels ist allerdings gewöhnungsbedürftiger, da die klanglichen Eigenschaften während der schnellen Passagen nicht die Besten sind. Bei Throndt hingegen stimmt alles: Fieser, gemeiner Black Metal, der hasserfüllte wie auch vereinzelte dunkelharmonische Momente besitzt, präsentiert in einem dazu passendem Klanggewand.

Diese Split-Kassette ist also für all jene interessant, die den rauen Black Metal mögen und professionell produzierte Kassetten zu schätzen wissen. Denn sowohl die Kassette, die schwarz und mit Silberdruck ist, wie auch das Cover sind sehr schön anzuschauen.

IDHAFELS
01. The prophecy of the seeress I
02. The prophecy of the seeress II
03. The prophecy of the seeress III

THRONDT
04. Intro
05. Hear me all ye hallowed beings
06. In iron woods
07. Northern shore
08. The mighty tree

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