Hel gelingt es, mich nach dem großartigen Debütalbum Orloeg, ein zweites Mal zu überraschen. Diesmal ist das neue Werk Tristheim der Grund dafür. Es ist ein reines Akustikalbum von bestechender Klarheit, tiefer Schönheit und bedächtiger Anmut.
Die Instrumentalisierung der 15 Lieder ist über jeden Zweifel
erhaben. Es sind Gitarre, Klavier, Cello, Akkordeon, Bratsche und Flöte
zu hören. Die tragenden Elemente der sanften und feinfühligen
Kompositionen sind jedoch Gitarre und Gesang. Die anderen Instrumente
kommen punktuell zum Einsatz und geben durch ihre bedachte Platzierung
der Musik und Atmosphäre noch mehr Tiefe.
Tristheim ist ein sehr ruhiges und flüssiges Album. Die
Übergänge der 15 Titel sind, subjektiv wahrgenommen, sehr fließend,
sodass man beim Hören der CD den Eindruck vermittelt bekommt, auf eine
knapp 40 Minuten andauernde Reise geschickt zu werden.
Tristheim kann man durchaus mit Empyrium vergleichen, wobei mir die ruhigen und sonoren Gesänge Hels eindeutig besser gefallen als die auf Empyriums "Weiland". Tristheim
ist also ein sehr ruhiges und atmosphärisches Werk, das eine ernste und
zum Teil auch schwermütige Note hat. Nicht nur atmosphärisch, sondern
auch der Lyrik wegen, die nicht "nur" tief, sondern auch trist und
dunkel ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: Hel hat mit Tristheim
ein wunderbares Album mit enormen Tiefgang geschaffen, das voller Ruhe,
Klarheit und Schönheit ist und damit beim Zuhören die Sinne
sensibilisiert.
01. Sturmrast
02. Nichtort
03. Tief verborgen
04. Tiefes Wasser
05. Lenger enn erindring
06. Gedanken
07. Immer eine Nacht
08. Welkes Blatt
09. Nordlicht
10. 2 31
11. Nebelung
12. Zwielicht, Nebel, Dunkelheit
13. Kalter Rausch
14. Wundtau
15. Schrei ins Nichts
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