11.06.2007

Draugluin - Wyrm Of Utumno | 2007 | Underground Propaganda | Kassette | Black Metal

Wyrm of Utumno ist sehr eigenwillige Musik. Draugluin aus Griechenland spielt einerseits zwar überaus simplen und rohen Black Metal, andererseits ist es aber auch enorm atmosphärisch. Durch diese zeitweiligen Überlagerungen der rohen und primitiven Parts mit den harmonischen Elementen entstehen kuriose, zuweilen regelrecht bizarr anmutende Momente.

Mit Dwarrowdelf beginnt das Demo denkbar räudig und primitiv. Die ersten Sekunden des Liedes bestehen aus einem monoton schnellem Rhythmus und sehr unsauberem Riffing im Hintergrund. Doch dann folgt eine Überraschung. Dwarrowdelf wird langsam und der Bass setzt klar und deutlich mit einer dunklen, wohlklingenden Melodie ein. Die Melodie ist zweifelsfrei sehr einfach, doch sie verfehlt ihre Wirkung dadurch keineswegs. Im weiteren Verlauf wird Dwarrowdelf erneut so überaus monoton wie eingangs. Diese pure Eingängigkeit wird jedoch immer wieder vom melodischen Bassspiel aufgelockert.
In The fall of the stars ist dann von der ersten Sekunde an ein ruhiges und atmosphärisches Keyboard zu hören, welches das simple und schleppende Schlagzeug begleitet. Doch das Keyboard ist nicht durchgängig zu hören, es setzt immer wieder aus, wird dann vom Bass oder einem harschen, schnellen Part ersetzt.
Auf ähnliche Weise funktioniert auch Swordbrother. Hier gibt es ebenfalls zahlreiche Tempowechsel, die stets mit dem ein- oder aussetzen von Keyboard und Bass einhergehen. Durch diese Zusammensetzung entwickelt Draugluin eine sehr interessante, wenn auch eigenartige Atmosphäre. Es ist zwar nicht zu leugnen, dass die Strukturen der Lieder sehr einfach aufgebaut sind, doch entstehen durch die atmosphärischen Arrangements und Wechsel sehr interessante Momente die zu gefallen wissen.
Im letzten Lied Wyrm of Utumno wird zwar komplett auf das Keyboard verzichtet, doch sorgt hier der Bass für die atmosphärischen Momente. Zuweilen ist das Lied aber auch sehr harsch und aggressiv, dann wird eingängig und stampfend getrommelt und der Gesang ist gellend laut.

Vermutlich wird Wyrm of Utumno vielen Leuten trotz der interessanten und letztlich gut inszenierten melodischen Arbeit unterm Strich zu primitiv sein. Riffing und Rhythmus sind vom einfachsten Kaliber. Aber dennoch versteht Draugluin es, dieser primitiven Musik durch die harmonischen Elemente seinen eigenen Geist zu geben. Dabei gefällt mir auch, dass der Bass als offenes melodisches Stilmittel verwendet wurde, was echten Seltenheitswert hat.

Erschienen ist Wyrm of Utumno auf Kassette in einer Auflage von 150 Stück.

01. Dwarrorwdelf
02. The fall of the stars (Voice of Zeus)
03. Swordbrother
04. Wyrm of Utumno

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