Wyrm of Utumno ist sehr eigenwillige Musik. Draugluin
aus Griechenland spielt einerseits zwar überaus simplen und rohen Black
Metal, andererseits ist es aber auch enorm atmosphärisch. Durch diese
zeitweiligen Überlagerungen der rohen und primitiven Parts mit den
harmonischen Elementen entstehen kuriose, zuweilen regelrecht bizarr
anmutende Momente.
Mit Dwarrowdelf beginnt das Demo denkbar räudig und
primitiv. Die ersten Sekunden des Liedes bestehen aus einem monoton
schnellem Rhythmus und sehr unsauberem Riffing im Hintergrund. Doch dann
folgt eine Überraschung. Dwarrowdelf wird langsam und der Bass
setzt klar und deutlich mit einer dunklen, wohlklingenden Melodie ein.
Die Melodie ist zweifelsfrei sehr einfach, doch sie verfehlt ihre
Wirkung dadurch keineswegs. Im weiteren Verlauf wird Dwarrowdelf
erneut so überaus monoton wie eingangs. Diese pure Eingängigkeit wird
jedoch immer wieder vom melodischen Bassspiel aufgelockert.
In The fall of the stars ist dann von der ersten Sekunde
an ein ruhiges und atmosphärisches Keyboard zu hören, welches das
simple und schleppende Schlagzeug begleitet. Doch das Keyboard ist nicht
durchgängig zu hören, es setzt immer wieder aus, wird dann vom Bass
oder einem harschen, schnellen Part ersetzt.
Auf ähnliche Weise funktioniert auch Swordbrother. Hier
gibt es ebenfalls zahlreiche Tempowechsel, die stets mit dem ein- oder
aussetzen von Keyboard und Bass einhergehen. Durch diese Zusammensetzung
entwickelt Draugluin eine sehr interessante, wenn auch
eigenartige Atmosphäre. Es ist zwar nicht zu leugnen, dass die
Strukturen der Lieder sehr einfach aufgebaut sind, doch entstehen durch
die atmosphärischen Arrangements und Wechsel sehr interessante Momente
die zu gefallen wissen.
Im letzten Lied Wyrm of Utumno wird zwar komplett auf
das Keyboard verzichtet, doch sorgt hier der Bass für die
atmosphärischen Momente. Zuweilen ist das Lied aber auch sehr harsch und
aggressiv, dann wird eingängig und stampfend getrommelt und der Gesang
ist gellend laut.
Vermutlich wird Wyrm of Utumno vielen Leuten trotz der
interessanten und letztlich gut inszenierten melodischen Arbeit unterm
Strich zu primitiv sein. Riffing und Rhythmus sind vom einfachsten
Kaliber. Aber dennoch versteht Draugluin es, dieser
primitiven Musik durch die harmonischen Elemente seinen eigenen Geist zu
geben. Dabei gefällt mir auch, dass der Bass als offenes melodisches
Stilmittel verwendet wurde, was echten Seltenheitswert hat.
Erschienen ist Wyrm of Utumno auf Kassette in einer Auflage von 150 Stück.
01. Dwarrorwdelf
02. The fall of the stars (Voice of Zeus)
03. Swordbrother
04. Wyrm of Utumno
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen