Vardan wurde bereits 1997 gegründet und ist dem Einen
oder Anderen im Zusammenhang mit Anwech ein Begriff. So wie Anwech eine
sehr obskure und eigenwillige Gruppe ist, so ist es auch Vardan. Vardan hatte sich zum Ziel gemacht, rohen Black Metal zu spielen. Dies ist auch ohne Zweifel gelungen, wie das Debütalbum Hidden in a tomb beweist.
Eternal vision beginnt recht bizarr. Es sind
unterschiedliche Geräusche zu hören, die mit leichtem Hall unterlegt, in
verschiedenen Lautstärken zwischen dem linken und rechten Stereokanal
hin und her pendeln. Auf diese bizarre klangliche Einleitung, setzt Vardan
schnell und rhythmisch überaus eingängig ein. Das Schlagzeug wird nur
sehr minimalistisch gespielt. Dem steht jedoch das gewiefte
Gitarrenspiel gegenüber, das sehr typisch ist für den Musiker Vardan. Er
ist unzweifelhaft ein Meister schräger, düsterer und obskurer Melodien
die sich nicht immer auf Anhieb offenbaren. Wer die beiden Tonträger von
Anwech kennt, wird an dieser Stelle bereits wissen was ich meine. Die
Gitarren haben einen rauen, leicht grellen und metallischen Klang. Das
Riffing ist zwar zumeist schnell und eingängig geordnet, doch durch den
Klang und dem sehr leichten Hall, erschafft diese Spielweise oftmals
sphärische Harmonien, die dunkel und bedrohlich über dem schnellen,
eingängigen und stampfenden Hämmern des Schlagzeugs stehen.
Das zweite Lied The soul burn upon the flames nimmt
schleppend und recht druckvoll seinen Lauf. Nach guten anderthalb
Minuten mündet das schleppende Spiel in einem eingängig schnellen Part,
in dem Vardan mit interessanten, schnell gespielten und
etwas schräg klingenden Riffs arbeitet. Diese Schnelligkeit wird durch
einen kurzen, ruhigen und atmosphärischen Abschnitt aufgelockert.
Ebenfalls eingängig und stampfend ist auch Red circle.
Hier gibt es wieder wunderbare Melodien zu hören, die trotz der
schnellen Spielweise oftmals eine sehr ruhige Ausstrahlung haben. Diese
ausgesprochen guten Melodien harmonieren gut mit Vardans
Gesang, der mindestens genauso eigenwillig ist wie seine düsteren
Melodien. Der Gesang ist zwar stark verzerrt aber recht leise, und wirkt
so, als würde er wie ein giftiges Knurren irgendwo aus dem Hintergrund
nach vorne schallen. Im Verlauf erweist sich Red circle dann
als rhyhtmisch nicht ganz so eingängig wie am Anfang. Es gibt immer
wieder Verschiebungen und kurze Passagen, die etwas langsamer geartet
sind.
Nach ähnlichem Muster verlaufen auch die beiden letzten Titel Blinded by nothing und To lick the dripping pussy.
Das Hauptaugenmerk liegt auch hier, auf langen, eingängigen und
schnellen Passagen, die durch obskure Melodien begleitet und
angereichert werden.
Hidden in a tomb ist in jedem Fall roher Black Metal der
minimalistischeren Art. Doch aufgrund der speziellen Gitarrenarbeit und
den daraus resultierenden Harmonien und Melodien, hebt sich Vardan von anderen Vertretern dieser Spielart ab. Es wird sicher viele Leute geben, denen Hidden in a tomb
eine Spur zu eingängig ist. Andererseits wird es aber auch jene geben,
die die einzigartigen Melodien und die damit verbundenen Stimmungen zu
schätzen wissen werden.
Etwas gewöhnungsbedürftig dürfte aber nicht nur die Spielweise
sein, sondern auch der Klang, der für Vardans Musik traditionell flach
und kraftlos ist. In den schleppenden Parts ist der Klang zwar etwas
druckvoller, doch fehlt ihm unterm Strich eine warme Klangfarbe. Aber
auch dieser Umstand scheint eine Eigenart von Vardan zu sein, da auch
die Musik von Anwech einen sehr ähnlichen Klang aufweist.
01. Eternal vision
02. The soul burn upon the flames
03. Red circle
04. Blinded by nothing
05. To lick the dripping pussy
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