Mit La Division Mentale gibt es nun neben Blacklodge einen weiteren französischen Vertreter des Industrial Black Metals. L'eXtase des fous enthält zuweilen zwar große elektronische Anteile, doch anders als bei Blacklodge auf dem Album „SolarKult“ greift La Divison Mentale nicht ausschließlich auf elektronische Beats zurück.
Der erste Titel La voix des ombres ist ein rein
elektronisches Stück, bestehend aus diversen düsteren Geräuschen,
Klängen und Stimmen. Auf diesen beklemmenden Auftakt folgt La gale de mon passé,
dass in der ersten Minute durch schräg anmutende Melodien auffällt
bevor es dann harsch, schnell und treibend losbricht. In dieser Phase
wurde ein gewöhnlicher Drumcomputer verwendet, erst etwas später kommen
schnelle Beats hinzu, die das Ganze noch brachialer wirken lassen. Etwas
überraschend ist, dass La gale de mon passé trotz aller elektronischen Industrialinhalte stark gitarrenbetont ist. La Divison Mentale lässt sicht nicht lumpen und gibt an den Gitarren gute Riffs und Melodien zum Besten.
Als ebenfalls abwechslungsreich erweist sich das nächste metallische Lied Satan inside.
Es enthält ruhige Passagen mit kraftvollen und kompakt stehenden Riffs
die von guten und klaren Melodien im Hintergrund begleitet werden.
Daneben gibt es sehr heftige Parts mit enormer Schnelligkeit, die Dank
des stark verzerrten Gesangs brutal und bizarr zugleich wirken.
Beachtlich dabei sind vor allem die Wechsel, die technisch absolut
perfekt umgesetzt worden sind und innerhalb des Bruchteils einer Sekunde
vonstatten gehen.
Nahezu durchgängig antreibend und schnell ist Illusions décharchnées.
Erst im letzten Drittel gibt es eine kurze ruhige und atmosphärische
Passage, in der erneut die erstklassige Gitarrenarbeit von La Division Mentale auffällt. Sehr heftig und extrem ist das folgende Discipline, welches zuweilen sogar etwas verstörend rüberkommt, da La Divison Mentale
hier sämtliche Register zieht, um „Krach“ zu erzeugen. So ist nicht nur
der künstlich erzeugte Rhythmus entsprechend schnell und derb sondern
auch das Gitarrenspiel, das phasenweise unnatürlich schnell wird. Diesen
radikalen Elementen stehen ruhigere Phasen gegenüber, in denen bizarre
Industrialspielereien oder einfache, dunkle Gitarrenmelodien zu hören
sind.
Und auch das letzte metallische Stück des Albums, ...le tout indivisible,
ist ein ansprechendes. Es beginnt sehr ruhig mit einer Art
elektronischem Glockenspiel, das allmählich facettenreicher wird und
dadurch eine obskure Harmonie offenbart. Der Takt wird zwar zu keiner
Zeit wirklich schnell, doch der extreme Gesang und das schnelle,
zuweilen sehr kraftvoll klingende Riffing, erzeugen dennoch eine
intensive und heftige Atmosphäre.
L'eXtase des fous ist ein interessantes Album, das mir besser gefällt als "SolarKult" von Blacklodge, da La Divison Mentale
einen Tick extremer und gestörter ist und eben auch der guten
Gitarrenarbeit wegen, die an manchen Stellen überraschend gute Melodien
zu Tage fördert. Die fünf Elektro- / Indudstrial-Stücke sind auch
allesamt nicht schlecht, wobei ich auf einige von ihnen auch gut hätte
verzichten können, da sie für mich persönlich nicht unbedingt
atmosphärisch zum Album beitragen.
Alles in allem is L'eXtase des fous ein extremes Werk, dass für all jene interessant sein dürfte, die moderne / elektronische Elemente im Metal nicht scheuen.
01. La voix des ombres
02. La gale mon passé
03. L'abandon au réel
04. Satan inside
05. Illusions décharnées
06. En mom âme et conscience
07. Discipline
08. Rettour à l'onirique...
09. ...le tout indivisible
10. L'eXtase des fous
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