Forest grief ist das erste Demo von Ravagar, einem niederländischen Ein-Mann-Projekt, welches sich dem puristischen und naturverbundenem Black Metal verschrieben hat.
Will to power beginnt einleitend etwas melancholisch
aber aufgrund des stark verzerrten Geschreis ebenso energisch. Diese
kurze „Einleitung“ mündet in einem schön ruhigen und atmosphärischen
Part, ausgeschmückt mit herrlichen Melodien. Doch dieser Moment währt
nicht lange und Ravagar zeigt sich von seiner rohen Seite. Will to power
wandelt sich zu einem schleppenden Stück mit hasserfülltem Gesang und
simpler Melodieführung. Kurz vor dem Ende gibt es einen kurzen
aggressiven Schub.
Das zweite Lied Eternal winds, ist das, mit über acht Minuten Spielzeit, längste Stück von Forest grief.
Obwohl im Großen und Ganzen ebenfalls simpel strukturiert, offenbart
das Lied im Detail einige interessante Variationen und Veränderungen.
Rhythmisch bewegt sich Eternal winds ebenfalls in einer
vorwiegend schleppenden Spielweise, die jedoch immer wieder kleine
Veränderungen erfährt. So wird es zeitweise entweder etwas antreibender
oder aber langsamer. Dazu gibt es dann die passenden melodischen
Veränderungen an den Gitarren. Ähnlich wie das Schlagzeugspiel
beschränkt sich auch die Gitarrenarbeit auf das Wesentliche. Die Riffs
sind einfach und der Klang der Gitarren etwas unsauber. Doch gerade in
den ruhigeren Passagen entwickelt dieses Riffing in der Kombination mit
dem rauen Klang eine gute Atmosphäre, da in ihm ein leichter
schwermütiger Anteil schwelt. Die schnelleren und aggressiveren Parts
sind dann das genaue Gegenteil: roh, primitiv und barbarisch.
Laut, wütend und heftig polternd geht es dann mit As blood and iron
weiter. Die Spielweise ist sehr geradlinig und antreibend. Anstatt
diese schroffe und treibende Rhythmik mit schnellem Riffing zu
begleiten, hat sich Ravagar für ein ruhiges und gar leicht atmosphärisches Gitarrenspiel entschieden, was nicht nur interessant sondern auch gut klingt.
RasRel ist dann ein durch und durch aggressives Stück,
in dem sowohl das stampfende Schlagzeug als auch das schnelle, verzerrte
und unsaubere Riffing für eine wütende Stimmung sorgen. Diese Stimmung
wird stellenweise wunderbar vom Gesang angeheizt, der dann sehr laut und
hasserfüllt aus dem „Lärm“ herausdringt.
Zu guter letzt folgt mit dem Titellied Forest grief ein
langes, eher schleppendes und atmosphärisches Lied. Neben den rauen und
rumpeligen Passagen gibt es auch klare und ruhigere Parts in denen die
Gitarren zwar rau klingende, aber gute und melancholische Melodien
einstreuen.
Man hört Forest grief ganz klar an, dass es sich hierbei um ein Demo handelt. Sowohl klanglich als auch musikalisch. Das macht mir Forest grief
jedoch sympathisch, da einem unmissverständlich klar gemacht wird,
womit man es hier zu tun hat: nämlich mit rauem Black Metal ohne
Firlefanz. Und so simpel Ravagar auch zeitweilig
aufspielt, so gibt es dennoch gute atmosphärische Momente. Vor allem die
eigenwillige Gitarrenarbeit weiß mir zu gefallen. Am Schlagzeug muss
allerdings noch etwas geübt werden.
Forest grief ist auf Kassette in einer Stückzahl von 188 Kopien erschienen.
01. Will to power
02. Eternal winds
03. As blood and iron
04. Beneath the ashes
05. RasRel
06. Forest grief
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