Gheestenland beginnt seinen Beitrag mit dem Einklang Geen berouw
ziemlich düster. Es ist extremer Kreischgesang zu hören, der mit
sphärischen und harmonischen Keyboardklängen und einer ebenso
beruhigenden Gitarre unterlegt ist. Diese beschauliche Atmosphäre wird
alsbald mit Christenhater zunichte gemacht, welches von Anfang
an antreibend schnell ist. Der Gesang passt ausgezeichnet zum Titel,
denn dieser ist – wie sich bereits im Einklang abzeichnete – extrem und
hasserfüllt. In diesem Kontext fällt auf, dass der Klang der Instrumente
sehr sauber, differenziert und druckvoll ist. Die Spielweise ist
ebenfalls bei weitem nicht so extrem, wie man zunächst annehmen möchte.
Denn die beiden folgenden Stücke Volkerenmoord und Diepe gronden
sind im mittelschnellen bis langsamen Tempobereich angesiedelt und
fallen teilweise durch schöne Melodien auf. Erst in der zweiten Hälfte
von Diepe gronden nehmen kurzweilig Brutalität und
Schnelligkeit zu, während im Hintergrund, leise und harmonisch, leichtes
Keyboardspiel zu hören ist.
Mit Onbevreesd folgt dann ein Lied, das von allem etwas hat. Es ist das vielfältigste Stück Gheestenlands und zugleich auch das beste. Onbevreesd
enthält langsame Passagen mit melodischem Gitarrenspiel, gute, rockige
Riffs im Mittelteil und immer wieder heftige Wutausbrüche. Die Übergänge
sind schön fließend, überhaupt wurde das Material tadellos umgesetzt.
Zu guter letzt folgt das längste Lied, welches permanent mit Keyboard
unterlegt ist und in der ersten Hälfte langsam bis schleppend
vorgetragen wird, und dadurch eine düster-depressive Atmosphäre schafft.
Die zweite Hälfte ist dann bis zum Schluss schnell und extrem.
Grim Funeral hat mir auf der Split CD
mit Spectre imponiert und außerordentlich gut gefallen. Die Spanier
haben überaus düsteres, gestörtes wenn nicht sogar krankes Zeug
zusammengebraut. Ganz in diesem Stile sind auch die neuen Titel. Es hat
sich rein gar nichts verändert. Your grim funeral und A mortal spell of eternal funebre silence
könnten sich auch auf der ersten Split befinden. Klang und Spielweise
sind nach wie vor sehr schrummig und verwaschen, der Gesang radikal
verzerrt, eine Steigerung hierzu scheint kaum denkbar.
Beide Lieder sind über lange Strecken sehr schnell und eingängig,
doch erwirkt diese Schnelligkeit nur bedingt eine brutale und
aggressive Atmosphäre, da die verzerrten und überlagerten Gitarren viel
zu abgedreht und präsent sind. Zuweilen werden den Gitarren auch
düstere, schwelende Melodiebögen entlockt, die der profanen
Brachialgewalt entgegenstehen. Natürlich darf man hierbei auch nicht den
keifenden, manchmal schon gurgelnden Gesang vergessen, welcher
ebenfalls dazu beiträgt, dass die enorme Geschwindigkeit vielmehr
beklemmend und bedrückend wirkt, als hart und brutal. Dies ändert jedoch
nichts an der Tatsache, dass Grim Funeral radikalsten, apokalyptischen Black Metal mit einer vehement todesverherrlichenden Atmosphäre spielt.
Als Fazit ist zu sagen, dass diese Split-Veröffentlichung eine rundum gelungene Angelegenheit ist. Gheestenland und Grim Funeral könnten zwar kaum unterschiedlicher sein, doch können beide für sich überzeugen.
GHEESTENLAND
01. Geen berouw
02. Christenhater
03. Volkerenmoord
04. Diepe gronden
05. Onbevreesd
06. Geen angst voor wat komen gaat
GRIM FUNERAL
07. Your grim funeral
08. A mortal spell of eternal funebre silence
09. Outro
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