Obwohl Dies Ater aus Berlin kommt und Odium's spring
bereits das vierte Album in der 13-jährigen Bandgeschichte ist, habe
ich mich bis dato kaum bis gar nicht mit der Gruppe beschäftigt. Ich
wusste also nicht was mich erwarten würde und dennoch war ich von dem,
was ich zu hören bekam, in gewisser Weise überrascht.
Odium's spring macht von Anfang bis Ende einen
hochgradig professionellen Eindruck, sowohl klanglich als auch
spielerisch und das Songwriting betreffend. Für den Klang ist Andy
Classen verantwortlich, womit schon geklärt sein sollte, dass der Klang
sehr klar, differenziert und druckvoll ist. Diese Produktion passt
hervorragend zu Dies Ater und Odium's spring, da der energische aber dennoch dezidiert melodisch ausgerichtete Black Metal entsprechend inszeniert wird.
Odium's spring ist ein reichhaltiges und mit
Abwechslung gespicktes Album, das sehr harte und brachiale Parts
besitzt, auf der anderen Seite aber auch sehr harmonische und darin fast
schon sanfte, ja geradezu zarte Züge hat. Besonders deutlich wird
dieses Wechselbad der Intentionen im Titel Hail old times!.
Neben den schnellen und treibenden Parts gibt es auch überaus heftiges
und zerstörerisches Geknüppel, welches wahrlich meisterhaft gespielt und
umgesetzt wurde. Hail old times! enthält darüber hinaus aber
auch extrem melodisch und harmonisch arrangierte Passagen, die der zuvor
ausgebreiteten Härte, den Wind aus den Segeln nehmen.
Ähnliche Strukturen finden sich auch in anderen Stücken wieder,
wobei neben dem gut gespielten Schlagzeug auch immer wieder die perfekte
Gitarrenarbeit auffällt. Man hört es jedem einzelnen Lied direkt an,
das die Musiker von Dies Ater nicht erst seit gestern
Musik machen. Sie beherrschen ihre Instrumente perfekt und wissen damit
umzugehen, so überzeugen flinke und filigrane Riffs genau so wie hartes
und druckvolles Riffing. Darüber hinaus streut eine Gitarre auch immer
wieder mal leise Melodien und Harmonien ins Geschehen ein, die teils
angenehm düster und geheimnisvoll wirken.
Ein weiterer Aspekt der auffällt, ist die teilweise Nähe zum
Death und Thrash Metal. Vor allem die Gitarrenarbeit geht immer wieder
mal in diese Richtung, was den modernen Eindruck, den Dies Ater mit Odium's spring macht, verstärkt.
An und für sich gibt es über Odium's spring nichts
Schlechtes zu sagen. Das Material ist anspruchsvoll, vielschichtig und
perfekt umgesetzt. Aber für meinen Geschmack ist es insgesamt zu
harmonisch ausgerichtet. Diese zahlreichen Passagen mit den
Keyboardklängen sagen mir einfach nicht zu. Dennoch bin ich mir sicher,
dass Odium's spring ein voller Erfolg werden wird, weil Dies Ater
mit diesem Werk wohl ziemlich genau das erschaffen hat, was vielen
gefällt: Energischer und bisweilen sehr brachial gespielter Black Metal,
gepaart mit Harmonien und Melodien und zwei deutschen Texten.
01. Crimson blood
02. Dark strike
03. Hail old times!
04. Die Gier nach eurem Untergang
05. Odium's spring
06. The arrival
07. Created to persist
08. Die Gewissheit zu siegen
09. Still rising
http://www.diesater.de/
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