Extermination, followed by cryptic silence ist nicht nur das Debütalbum sondern auch die allererste Veröffentlichung von Amystery
überhaupt. Der Vierer, in dem Schlagzeuger Malphas von Lunar Aurora und
Sänger Nephesus von Lost Life mitwirken, hat sich dem grimmigen Black
Metal der alten Schule verschrieben.
Dies wird sogleich mit dem Auftaktstück Voices from the crypts
deutlich, welches dezidiert antreibend seinen Lauf nimmt und durch das
dunkle, phasenweise ein wenig schrummig klingende Riffing auffällt, was
mich in der Anfangsphase ein wenig an Darkthrone erinnert. Aber keine
Sorge, es handelt sich hierbei keineswegs um einen Klon! Alsbald geht
dieses schrummige, dunkle und kraftvolle Riffing in ein schnelleres und
helleres über, was mit leichten Rhythmuswechseln und gesanglichen
Variationen kombiniert wurde. Weniger durchdrungen von atmosphärischer
Kälte und Schnelligkeit ist Deep in the abyss of a tortured soul,
das bedrohlich und schleppend beginnt und in dem sich dann diese
dunklen, schleppenden Passagen mit schnellen, eingängigen Parts
abwechseln.
Rhythmisch sehr interessant ist Metamorphose, das
anfänglich zwar flott und antreibend, aber aufgrund der besonderen
Spielweise, dennoch polternd und stampfend ist. Dadurch wirkt Metamorphose
zunächst etwas holprig, obgleich dem nicht so ist. In der zweiten
Hälfte wird das Lied langsamer und es wurden einige gut angelegte Breaks
eingestreut, die der Musik einen fiesen, rotzigen Anstrich verpassen.
Abwechslungsreich geht es mit Shade realm weiter, in dem sich
eisige, schnelle Passagen mit langsameren, stampfenden Parts abwechseln.
In diesen langsameren Abschnitten wirkt Amystery ähnlich verächtlich und rotzig wie schon zuvor in Metamorphose.
Thy spiral hingegen ist nahezu durchgängig schnell,
treibend und bisweilen regelrecht pressend und preschend. Phasenweise
wird es dabei überaus heftig und brutal, da der Gesang sehr geschickt
platziert wurde. Auf schnelle Passagen ohne Gesang, folgen Passagen, die
noch einen Tick schneller sind und genau in diesem Moment, in dem das
Tempo erhöht wird, setzt der Gesang energisch und perfekt abgepasst ein.
Mit den beiden letzten Liedern Praised darkness und Icy kingdom macht Amystery
ebenfalls nichts falsch. In beiden Stücken gibt es grimmige schnelle
Passagen und langsamere, kraftvollere Abschnitte, die tadellos umgesetzt
worden sind.
Obwohl ich anfänglich ein wenig skeptisch war, ob Extermination, followed by cryptic silence
einen bleibenden Eindruck in mir hinterlassen würde, muss ich nun
sagen, dass mir das Album mit jedem Durchgang besser gefällt. Das liegt
vor allem daran, dass Amystery sehr gut mit den
unterschiedlichen atmosphärischen sowie technischen Elementen arbeitet.
Manche Lieder oder Passagen sind sehr kalt und eisig beschaffen, andere
wiederum, wirken fies und rotzig. Diese Differenziertheit, sowohl
atmosphärisch als auch spielerisch, erschließt sich jedoch nicht gleich
beim ersten Mal.
01. Voices from the crypts
02. Deep in the abyss of a tortured soul
03. Metamorphose
04. Shade realm
05. Thy spiral
06. Praised darkness
07. Icy kingdom
http://www.pestilence-records.de/
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