11.04.2007

Amystery - Extermination, Followed By Cryptic Silence | 2007 | Pestilence Records | CD | Black Metal

Extermination, followed by cryptic silence ist nicht nur das Debütalbum sondern auch die allererste Veröffentlichung von Amystery überhaupt. Der Vierer, in dem Schlagzeuger Malphas von Lunar Aurora und Sänger Nephesus von Lost Life mitwirken, hat sich dem grimmigen Black Metal der alten Schule verschrieben.

Dies wird sogleich mit dem Auftaktstück Voices from the crypts deutlich, welches dezidiert antreibend seinen Lauf nimmt und durch das dunkle, phasenweise ein wenig schrummig klingende Riffing auffällt, was mich in der Anfangsphase ein wenig an Darkthrone erinnert. Aber keine Sorge, es handelt sich hierbei keineswegs um einen Klon! Alsbald geht dieses schrummige, dunkle und kraftvolle Riffing in ein schnelleres und helleres über, was mit leichten Rhythmuswechseln und gesanglichen Variationen kombiniert wurde. Weniger durchdrungen von atmosphärischer Kälte und Schnelligkeit ist Deep in the abyss of a tortured soul, das bedrohlich und schleppend beginnt und in dem sich dann diese dunklen, schleppenden Passagen mit schnellen, eingängigen Parts abwechseln.

Rhythmisch sehr interessant ist Metamorphose, das anfänglich zwar flott und antreibend, aber aufgrund der besonderen Spielweise, dennoch polternd und stampfend ist. Dadurch wirkt Metamorphose zunächst etwas holprig, obgleich dem nicht so ist. In der zweiten Hälfte wird das Lied langsamer und es wurden einige gut angelegte Breaks eingestreut, die der Musik einen fiesen, rotzigen Anstrich verpassen. Abwechslungsreich geht es mit Shade realm weiter, in dem sich eisige, schnelle Passagen mit langsameren, stampfenden Parts abwechseln. In diesen langsameren Abschnitten wirkt Amystery ähnlich verächtlich und rotzig wie schon zuvor in Metamorphose.
Thy spiral hingegen ist nahezu durchgängig schnell, treibend und bisweilen regelrecht pressend und preschend. Phasenweise wird es dabei überaus heftig und brutal, da der Gesang sehr geschickt platziert wurde. Auf schnelle Passagen ohne Gesang, folgen Passagen, die noch einen Tick schneller sind und genau in diesem Moment, in dem das Tempo erhöht wird, setzt der Gesang energisch und perfekt abgepasst ein. Mit den beiden letzten Liedern Praised darkness und Icy kingdom macht Amystery ebenfalls nichts falsch. In beiden Stücken gibt es grimmige schnelle Passagen und langsamere, kraftvollere Abschnitte, die tadellos umgesetzt worden sind.

Obwohl ich anfänglich ein wenig skeptisch war, ob Extermination, followed by cryptic silence einen bleibenden Eindruck in mir hinterlassen würde, muss ich nun sagen, dass mir das Album mit jedem Durchgang besser gefällt. Das liegt vor allem daran, dass Amystery sehr gut mit den unterschiedlichen atmosphärischen sowie technischen Elementen arbeitet. Manche Lieder oder Passagen sind sehr kalt und eisig beschaffen, andere wiederum, wirken fies und rotzig. Diese Differenziertheit, sowohl atmosphärisch als auch spielerisch, erschließt sich jedoch nicht gleich beim ersten Mal.

01. Voices from the crypts
02. Deep in the abyss of a tortured soul
03. Metamorphose
04. Shade realm
05. Thy spiral
06. Praised darkness
07. Icy kingdom

http://www.pestilence-records.de/

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