03.10.2003

Winterblut - Grund: Gelenkkunst | 2003 | Noble Wolve Records | CD | Black Metal

Es ist nun bereits das siebte Jahr im Bestehen von Winterblut. Diese sieben Jahre sind aber kein Zeugnis von Kontinuität wenn man den Stil der Band betrachtet. Angefangen hatte es damals mit schroffem Black Metal. Inzwischen ist man aber gereift und somit bekommt auch die Musik ein anderes Gesicht mit immer mehr Zügen und Feinheiten. Grund: Gelenkkunst ist kein Black Metal Album im klassischen und herkömmlichen Sinn. Zu sehr ist die Musik geprägt von eigenen Gedankenkonstrukten und der Individualität. So hat man hiermit einen Tonträger der die Schaffung einer eigenen Gedanken- und Gefühlswelt darstellt. Allein die Namen der Titel sind dafür wohl als repräsentativ zu bewerten.

Düstere und beklemmende Musik ist es, was man mit der aktuellen CD von Winterblut zu hören bekommt. Immer langsam, beschaulich und zumeist klar getragen durch die klare Gitarre die sich gut anhört und nicht einfach ideenlos eingespielt worden ist. Es ist leicht zu hören das viel Gefühl in die Musik hineingelegt worden ist. Genau deshalb dürfte dieses Album auch nicht jedermanns Sache sein, da es einfach zu anders, zu eigens ist. Der Gesang ist nahezu duchgehend knurrig, düster und getragen von einer abfälligen Melancholie oder Verachtung. Ein wenig wundert der seltsam anmutende Gesang, da die Produktion und der Klang ansonsten nämlich sehr gut und sauber ausgefallen sind.

Grund: Gelenkkunst ist ein bizarres Album an das man sich gewöhnen muss - wo man sich reinhören muss. Zuerst wirkt es ein wenig verspielt doch dem ist nicht so. Denn das Songwriting bietet durchaus mehr als eine eigene gedankliche und emotionale Vertonung. Man achte auf die Gitarren. Das Album dürfte wohl begeisterte Freunde genau so finden wie ächtende Feinde.

01. Die Krücken, das Irrlicht
02. Treffen beklemmend
03. Wenn ein Tropfen fällt
04. Und Sorgen zu ertragen
05. Vom endlosen Schrei
06. Am 32. September
07. Qualenduster
08. Grund Abgrund
09. 9 nahm er mit
10. Der lange Weg und der kurze Traum

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