22.08.2013

Lycus - Tempest | 2013 | 20 Buck Spin | CD / Vinyl | Funeral Doom

Auf Tempest, dem Debütalbum der Amerikaner LYCUS, gibt es Funeral Doom satt. Gegründet wurde die Band zwar schon 2008, doch erst 2011 brachte man eine Demokassette über Graceless Recordings (betrieben von Mike Meacham von LOSS) heraus ehe es nun zur Veröffentlichung von Tempest kam.

Tempest umfasst drei Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 42 Minuten und bietet dem geneigten Hörer solide Kost. Wie es sich für Funeral Doom gehört, sind die Lieder lang, langsam und bleischwer. Bei LYCUS stehen dabei ein sehr tiefer, kehliger und erdiger Gesang sowie eine oft melodisch zu hörende Gitarre im Mittelpunkt. Während dieser markante und bedrohliche Gesang stellenweise finster und böse wirkt, geht das melodische Saitenspiel, vor allem in Coma Burn, stark in die elegische Richtung von MY DYING BRIDE. Tempest ist aber insgesamt ein relativ melodisches und harmonisches Werk, auf dem die Gitarren nicht nur bleierne Riffwände zum Besten geben, sondern durch verschiedene Melodien stark in die Atmosphäre eingreifen. Für weitere Abwechslung sorgen unter anderem kurze schnelle und extreme, morbide Passagen oder Chorgesang.

Trotz oder auch gerade wegen der melodischen und atmosphärischen Ausrichtung ist Tempest ein sehr tiefbedrückendes, melancholisches und schweres Album, welches eine regelrechte Grabesstimmung verbreitet. Der ruhig gespielte Funeral Doom wirkt über weite Strecken überaus andächtig. LYCUS erinnern auf Tempest zwar immer wieder an verschiedene Vertreter des Genres, können mich aber trotzdem von sich überzeugen. Mir gefällt die atmosphärische Ausrichtung, die Riffs und Melodien sind zum Teil sehr gefühlvoll und man verlässt sich nicht nur auf massive Gitarrenwände, sondern gibt melodischen Facetten viel Raum. Dazu passt dann auch die Violine, die im Titelstück phasenweise zu hören ist. Wer atmosphärischen aber überaus bedrückenden Funeral Doom mag und den einen und anderen Verweis zu MY DYING BRIDE zu schätzen weiß, ist hier genau richtig. Für mich ist Tempest ein „schönes“ Album, welches trotz der Länge keine Hängepartien aufweist.

01. Coma burn
02. Engravings
03. Tempest

https://www.facebook.com/pages/Lycus/156095311142662
http://www.20buckspin.com/

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