2010 erschien von FYRNASK die Debütdemo Fjǫrvar Ok Benjar,
welche atmosphärischen sowie düsteren Black Metal darstellte und mich
überzeugen konnte. Nur ein Jahr später kam das erste Album Bluostar, welches ich irgendwie verpasste und nun wird Mitte September der Nachfolger Eldrig Nótt erscheinen. Zwei Jahre haben die Arbeiten gedauert und das Resultat ist phänomenal.
Eldir Nótt ist 56 Minuten lang und bereits das nicht gerade kurze Intro, bestehend aus Ambient, verzerrter Gitarre und Chor, bereitet auf ein düsteres Werk vor, das schon mit Vigil seinen ersten Höhepunkt offenbart. Vigil
beginnt mit einem schnellen und monoton stampfendem Rhythmus und
leisen aber grell verzerrten Gitarren, deren wunderbare und dezente
Melodik sofort vereinnahmt und pure Dunkelheit versprüht. Während
dieser Eröffnungsphase von Vigil klingt FYRNASK ein wenig wie eine Mischung aus BLUT AUS NORD und AURVANDIL. Doch Vigil
ist viel mehr, es ist ein intensives, abwechslungsreiches Lied, in dem
auch die Wechsel und atmosphärischen Passagen vorzüglich sind. Für
mich ist Vigil ein bares Feuerwerk an hervorragenden düsteren
Harmonien, die von FYRNASK sehr unauffällig und zurückhaltend
arrangiert wurden, was das Erlebnis meiner Meinung nach nur steigert.
Bereits mit Vigil wird sofort klar wie sehr sich FYRNASK seit der Demo weiterentwickelt hat. Eldir Nótt
ist ein überaus intensives Album mit extrem vielen Details und
Elementen, die von Leidenschaft und Perfektionismus zeugen. Die Lieder
sind abwechslungsreich und sehr vielschichtig, harmonisch und
rhythmisch gibt es viele Veränderungen und Wechsel und trotzdem wirkt Eldir Nótt
überaus stimmig und flüssig. Ich finde die Übergänge der einzelnen
Passagen innerhalb der Lieder überaus spannend, da sie sehr ausgereift
sind und wesentlich zu der tiefen Ausstrahlung und Atmosphäre der Musik
beitragen.
Obwohl Eldir Nótt atmosphärisch und düster ist, ist es
zugleich aber auch ein kraftvolles Album das auch viel Härte und
Bedingungslosigkeit bietet. FYRNASK schafft es scheinbar mühelos
atmosphärische Schwermut und Dunkelheit mit Aggression und Härte zu
verbinden. Jarðeldr ist zum Beispiel so ein Lied, wo
verschiedene Stimmungen, gegensätzliche und vermeintlich
widersprüchliche Akzente und Momente extrem dicht bei einander liegen
und sich teilweise miteinander vermischen, was zur einer großartigen
Gesamtkomposition führt. Anders verhält es sich in Saltrian,
einem Stück das vorwiegend schnell und aggressiv ist. Hier sind dann
streckenweise derbe, sägende Riffs und entfesselte Raserei zu hören,
was streckenweise regelrecht verstörend und bedrohlich wird. Ich finde
diesen heftigen Ausreißer sehr gut, da er den hervorragenden und von
tollen Harmonien geprägten Gesamteindruck exzellent abrundet.
Es ist FYRNASK gelungen mit Eldir Nótt ein kleines
Meisterwerk zu erschaffen. Nicht nur dafür ist FYRNASK zu bestaunen
sondern auch für die Tatsache, dass es sich hierbei um eine
Einmanngruppe handelt, was man dem Material zu keinem Zeitpunkt anhört.
Also Augen auf und den 23. September dick und rot im Kalender
anstreichen, denn dann soll das Album erhältlich sein.
01. Intro
02. Vigil
03. Jarðeldr
04. Suonnas sedir
05. Saltrian
06. Samas stígr
07. Síaiða
08. Sút
https://www.facebook.com/pages/Fyrnask/114847128596890
http://www.templeoftorturous.com/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen