23.08.2013

Fyrnask - Eldir Nótt | 2013 | Temple Of Torturous | CD / Vinyl | Black Metal

2010 erschien von FYRNASK die Debütdemo Fjǫrvar Ok Benjar, welche atmosphärischen sowie düsteren Black Metal darstellte und mich überzeugen konnte. Nur ein Jahr später kam das erste Album Bluostar, welches ich irgendwie verpasste und nun wird Mitte September der Nachfolger Eldrig Nótt erscheinen. Zwei Jahre haben die Arbeiten gedauert und das Resultat ist phänomenal.

Eldir Nótt ist 56 Minuten lang und bereits das nicht gerade kurze Intro, bestehend aus Ambient, verzerrter Gitarre und Chor, bereitet auf ein düsteres Werk vor, das schon mit Vigil seinen ersten Höhepunkt offenbart. Vigil beginnt mit einem schnellen und monoton stampfendem Rhythmus und leisen aber grell verzerrten Gitarren, deren wunderbare und dezente Melodik sofort vereinnahmt und pure Dunkelheit versprüht. Während dieser Eröffnungsphase von Vigil klingt FYRNASK ein wenig wie eine Mischung aus BLUT AUS NORD und AURVANDIL. Doch Vigil ist viel mehr, es ist ein intensives, abwechslungsreiches Lied, in dem auch die Wechsel und atmosphärischen Passagen vorzüglich sind. Für mich ist Vigil ein bares Feuerwerk an hervorragenden düsteren Harmonien, die von FYRNASK sehr unauffällig und zurückhaltend arrangiert wurden, was das Erlebnis meiner Meinung nach nur steigert.

Bereits mit Vigil wird sofort klar wie sehr sich FYRNASK seit der Demo weiterentwickelt hat. Eldir Nótt ist ein überaus intensives Album mit extrem vielen Details und Elementen, die von Leidenschaft und Perfektionismus zeugen. Die Lieder sind abwechslungsreich und sehr vielschichtig, harmonisch und rhythmisch gibt es viele Veränderungen und Wechsel und trotzdem wirkt Eldir Nótt überaus stimmig und flüssig. Ich finde die Übergänge der einzelnen Passagen innerhalb der Lieder überaus spannend, da sie sehr ausgereift sind und wesentlich zu der tiefen Ausstrahlung und Atmosphäre der Musik beitragen.

Obwohl Eldir Nótt atmosphärisch und düster ist, ist es zugleich aber auch ein kraftvolles Album das auch viel Härte und Bedingungslosigkeit bietet. FYRNASK schafft es scheinbar mühelos atmosphärische Schwermut und Dunkelheit mit Aggression und Härte zu verbinden. Jarðeldr ist zum Beispiel so ein Lied, wo verschiedene Stimmungen, gegensätzliche und vermeintlich widersprüchliche Akzente und Momente extrem dicht bei einander liegen und sich teilweise miteinander vermischen, was zur einer großartigen Gesamtkomposition führt. Anders verhält es sich in Saltrian, einem Stück das vorwiegend schnell und aggressiv ist. Hier sind dann streckenweise derbe, sägende Riffs und entfesselte Raserei zu hören, was streckenweise regelrecht verstörend und bedrohlich wird. Ich finde diesen heftigen Ausreißer sehr gut, da er den hervorragenden und von tollen Harmonien geprägten Gesamteindruck exzellent abrundet.

Es ist FYRNASK gelungen mit Eldir Nótt ein kleines Meisterwerk zu erschaffen. Nicht nur dafür ist FYRNASK zu bestaunen sondern auch für die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Einmanngruppe handelt, was man dem Material zu keinem Zeitpunkt anhört. Also Augen auf und den 23. September dick und rot im Kalender anstreichen, denn dann soll das Album erhältlich sein.

01. Intro
02. Vigil
03. Jarðeldr
04. Suonnas sedir
05. Saltrian
06. Samas stígr
07. Síaiða
08. Sút

https://www.facebook.com/pages/Fyrnask/114847128596890
http://www.templeoftorturous.com/

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