29.08.2010

Sorgeldom - Inner Receivings | 2010 | Nordvis | CD | Black Metal

Obwohl Sorgeldoms Debüt erst im vergangenen Jahr das Licht der Welt erblickte, erschien im Frühsommer bereits der zweite Streich. Neben dem Wechsel der Plattenfirma vollzog man bei Sorgeldom darüber hinaus auch eine musikalische Entwicklung. Bereits auf Innerlig Förmörkelse sparte man nicht mit atmosphärischen, akustischen Einlagen. Diese wurden nun auf dem aktuellen Album weiter ausgebaut. So streut Sorgeldom immer wieder Passagen oder auch ganze Lieder ein, in denen ganz klar Einflüsse aus Post-Rock und Shoegaze wiedergegeben werden. Da verwundert es auch nicht, dass man AE von Whirling als Gastsänger gewinnen konnte.

Inner Receivings ist aber nicht nur melodisch, lieb und nett. Black Metal, der auch sehr schnell und grimmig ist, gibt es auch. Dieser ist, wie schon auf dem Debüt, sehr riffbetont und von zahlreichen Tempowechseln geprägt. Stellenweise wird er schon sehr technisch und komplex, wie im Titellied etwa, wenn häufige Tempowechsel und extrem lebendiges Riffing das Klangbild bestimmen. Im Titellied kommt dann auch noch Klargesang hinzu, den man übrigens auch im Slowdive-Cover Summer Day hören kann. Ich kenne weder Slowdive noch besagtes Lied. Von daher ist es für mich auch gewöhnungsbedürftig, da es sich bei dem Original wohl um Shoegaze handelt. Jedenfalls ist Summer Day atmosphärisch und melodisch und erinnert mich mit seiner Stimmung irgendwie an die 80iger Jahre.

Sorgeldom hat mich mit Inner Receivings in jedem Fall überrascht, da ich nach dem Debüt solch ein Album mit hohem Anteil an akustischen Passagen, niemals erwartet hatte. Nun kann ich in der Regel nicht viel mit solcher Vermischung von Post-Rock und (Black) Metal anfangen, ich erinnere nur an Fens The Malediction Fields. Bei Sorgeldom und Inner Receivings sagt mir das alles aber schon mehr zu, da die melodischen und sphärischen Gitarren viel bessere Harmonien erzeugen, aber auch, da es Sorgeldom schafft, der Musik eine gewisse Schwermut und Ernsthaftigkeit einzuhauchen. Selbst die Klargesänge empfinde ich nicht als grässlich, auch wenn ich sie nicht als unabdingbar erachte. Wer also mit besagten Musikstilen vertraut ist und sie zu schätzen weiß, wird hiermit wohl ein wunderbares Album erwerben. Für Anhänger des reinen Black Metals ist Inner Receivings aber definitiv nichts.


8/10
Aceust

01. I kloaken lättar vi ankar
02. The cold empty void
03. Vintern var hård
04. Dårskapens karneval
05. Summer day (Slowdive Cover)
06. Inner receivings
07. Drömmarnas galax
08. I väntan på telefonsamtalet
09. Dyk

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