Obwohl Sorgeldoms Debüt erst im vergangenen Jahr das
Licht der Welt erblickte, erschien im Frühsommer bereits der zweite
Streich. Neben dem Wechsel der Plattenfirma vollzog man bei Sorgeldom darüber hinaus auch eine musikalische Entwicklung. Bereits auf Innerlig Förmörkelse
sparte man nicht mit atmosphärischen, akustischen Einlagen. Diese
wurden nun auf dem aktuellen Album weiter ausgebaut. So streut Sorgeldom
immer wieder Passagen oder auch ganze Lieder ein, in denen ganz klar
Einflüsse aus Post-Rock und Shoegaze wiedergegeben werden. Da verwundert
es auch nicht, dass man AE von Whirling als Gastsänger gewinnen konnte.
Inner Receivings ist aber nicht nur melodisch, lieb und
nett. Black Metal, der auch sehr schnell und grimmig ist, gibt es auch.
Dieser ist, wie schon auf dem Debüt, sehr riffbetont und von
zahlreichen Tempowechseln geprägt. Stellenweise wird er schon sehr
technisch und komplex, wie im Titellied etwa, wenn häufige Tempowechsel
und extrem lebendiges Riffing das Klangbild bestimmen. Im Titellied
kommt dann auch noch Klargesang hinzu, den man übrigens auch im Slowdive-Cover Summer Day hören kann. Ich kenne weder Slowdive
noch besagtes Lied. Von daher ist es für mich auch
gewöhnungsbedürftig, da es sich bei dem Original wohl um Shoegaze
handelt. Jedenfalls ist Summer Day atmosphärisch und melodisch und erinnert mich mit seiner Stimmung irgendwie an die 80iger Jahre.
Sorgeldom hat mich mit Inner Receivings
in jedem Fall überrascht, da ich nach dem Debüt solch ein Album mit
hohem Anteil an akustischen Passagen, niemals erwartet hatte. Nun kann
ich in der Regel nicht viel mit solcher Vermischung von Post-Rock und
(Black) Metal anfangen, ich erinnere nur an Fens The Malediction Fields. Bei Sorgeldom und Inner Receivings
sagt mir das alles aber schon mehr zu, da die melodischen und
sphärischen Gitarren viel bessere Harmonien erzeugen, aber auch, da es Sorgeldom
schafft, der Musik eine gewisse Schwermut und Ernsthaftigkeit
einzuhauchen. Selbst die Klargesänge empfinde ich nicht als grässlich,
auch wenn ich sie nicht als unabdingbar erachte. Wer also mit besagten
Musikstilen vertraut ist und sie zu schätzen weiß, wird hiermit wohl
ein wunderbares Album erwerben. Für Anhänger des reinen Black Metals
ist Inner Receivings aber definitiv nichts.
8/10
Aceust
01. I kloaken lättar vi ankar
02. The cold empty void
03. Vintern var hård
04. Dårskapens karneval
05. Summer day (Slowdive Cover)
06. Inner receivings
07. Drömmarnas galax
08. I väntan på telefonsamtalet
09. Dyk
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