Psychomantum wurde 1993 von Sargath gegründet, um seine eigenen Ideen und Vorstellungen von Musik festzuhalten. Zwischenzeitlich lag Psychomantum auf Eis, da Sargath sich voll auf Geweih konzentrierte, ehe es 2005 mit Psychomantum weiterging und nun, 2010, mit Genius Loci
das Debütalbum erschien. Grob umschrieben lässt sich vorab sagen, dass
es sich hierbei um ruhigen, melodischen bzw. atmosphärischen Black
Metal handelt. Die Lieder sind allesamt lang und es werden Sagen und
Gedichte behandelt und wiedergegeben, die geographisch die
kurpfälzische Region rund um Heidelberg umfassen.
Aber nun zur Musik: Genius Loci ist ein opulentes Werk
mit epischen Ausmaßen. Auch wenn melodischer, mit Keyboard begleiteter
Black Metal nicht mein Steckenpferd ist, so muss ich zugeben, dass es
Sargath dennoch schafft, mein Interesse an seiner Musik zu fesseln. Die
Atmosphäre die von der Musik ausgeht, ist majestätisch und erhaben und
scheint regelrecht beseelt vom thematischen Inhalt zu sein. Es gibt
sehr sanfte, bedachte Töne und Klänge, die von der Hingabe Sargaths
zeugen und dadurch die Neugier wecken, worum es inhaltlich gerade
eigentlich geht. Aber auch die Verwendung des Keyboards ist als absolut
stimmig zu charakterisieren, da es Sargath damit niemals übertreibt
und sich nicht zu schnödem, pompösem Geklimper hinreißen lässt. Die
Kompositionen mitsamt allen Arrangements machen einen überaus stimmigen
und wohl überlegten Eindruck. Allerdings gibt es ob aller
musikalischen Schönheit Abstriche am Klang. Denn sowohl das
programmierte Schlagzeug als auch die Gitarren klingen zuweilen sehr
künstlich, synthetisch. Allerdings fällt diese Tatsache gar nicht so
schwer ins Gewicht, da diese beiden Instrumente auf Genius Loci eine untergeordnete Rolle spielen. Dadurch bekommt Psychomantums Musik allerdings eine besondere, eigen- und einzigartige Atmosphäre.
Genius Loci ist Musik mit Geist und somit allen
empfohlen, die ernsthafte Musik mögen und oder sich für die Thematik
interessieren. Allerdings darf man Melodik und Keyboardeinsatz nicht
per se ablehnen.
7/10
Aceust
01. Die Sage (Einleitung)
02. Ein Fluch und seine Erfüllung
03. Der Schatz im alten Berg
04. Die Jetta
05. Von einer schwarzen Hochzeit
06. Genius Loci (Finale)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen