14.08.2010

Psychomantum - Genius Loci | 2010 | Karge Welten Kunstverlag | CD | Black Metal

Psychomantum wurde 1993 von Sargath gegründet, um seine eigenen Ideen und Vorstellungen von Musik festzuhalten. Zwischenzeitlich lag Psychomantum auf Eis, da Sargath sich voll auf Geweih konzentrierte, ehe es 2005 mit Psychomantum weiterging und nun, 2010, mit Genius Loci das Debütalbum erschien. Grob umschrieben lässt sich vorab sagen, dass es sich hierbei um ruhigen, melodischen bzw. atmosphärischen Black Metal handelt. Die Lieder sind allesamt lang und es werden Sagen und Gedichte behandelt und wiedergegeben, die geographisch die kurpfälzische Region rund um Heidelberg umfassen.

Aber nun zur Musik: Genius Loci ist ein opulentes Werk mit epischen Ausmaßen. Auch wenn melodischer, mit Keyboard begleiteter Black Metal nicht mein Steckenpferd ist, so muss ich zugeben, dass es Sargath dennoch schafft, mein Interesse an seiner Musik zu fesseln. Die Atmosphäre die von der Musik ausgeht, ist majestätisch und erhaben und scheint regelrecht beseelt vom thematischen Inhalt zu sein. Es gibt sehr sanfte, bedachte Töne und Klänge, die von der Hingabe Sargaths zeugen und dadurch die Neugier wecken, worum es inhaltlich gerade eigentlich geht. Aber auch die Verwendung des Keyboards ist als absolut stimmig zu charakterisieren, da es Sargath damit niemals übertreibt und sich nicht zu schnödem, pompösem Geklimper hinreißen lässt. Die Kompositionen mitsamt allen Arrangements machen einen überaus stimmigen und wohl überlegten Eindruck. Allerdings gibt es ob aller musikalischen Schönheit Abstriche am Klang. Denn sowohl das programmierte Schlagzeug als auch die Gitarren klingen zuweilen sehr künstlich, synthetisch. Allerdings fällt diese Tatsache gar nicht so schwer ins Gewicht, da diese beiden Instrumente auf Genius Loci eine untergeordnete Rolle spielen. Dadurch bekommt Psychomantums Musik allerdings eine besondere, eigen- und einzigartige Atmosphäre.

Genius Loci ist Musik mit Geist und somit allen empfohlen, die ernsthafte Musik mögen und oder sich für die Thematik interessieren. Allerdings darf man Melodik und Keyboardeinsatz nicht per se ablehnen.


7/10
Aceust

01. Die Sage (Einleitung)
02. Ein Fluch und seine Erfüllung
03. Der Schatz im alten Berg
04. Die Jetta
05. Von einer schwarzen Hochzeit
06. Genius Loci (Finale)

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