Twilight of a Lost Soul lautet der Name des dritten Albums von Inhuman Hate.
Da ich die Gruppe bisher nicht kannte, hatte ich also keine
Vorstellung von der Musik, die mich erwartete. Laut Eisenwald handelt
es sich um traurigen Black / Doom Metal. Diese Mischung kann sehr gut
und interessant sein, auch wenn ich aufgrund des Gruppennamens eher auf
Raserei und Brachialgewalt getippt hatte.
Am Anfang steht mit über 15 Minuten Spielzeit das mit Abstand
längste Lied. Es geleitet ruhig und atmosphärisch ins Werk. Anfänglich
sind sanfte Klargitarren und Wassergeplätscher zu hören. Irgendwann
nimmt die Intensität zu, kraftvolle Riffs, melodische Gitarrenläufe,
treibendes Schlagwerk und Gesang kommen hinzu. Dennoch bleibt es ruhig
und atmosphärisch, eine gewisse Melancholie breitet sich aus. Inhuman Hate
nimmt sich in diesem Auftakt viel Zeit, um mittels Melodik und
emotionalem Gesang, eine dichte Stimmung aufzubauen. Bei mir klappt das
allerdings nur bedingt, da ich die 15 Minuten als etwas langatmig
empfinde. Im zweiten Lied ist das Tempo von Beginn an schnell und
treibend. Doch aufgrund des weiterhin ruhigen Gesanges sowie der
Melodieführung bleibt es auch hier schwermütig, zumal das Tempo
irgendwann gedrosselt und von einer klaren Akustikpassage mit
sphärischen Gitarren abgelöst wird. Dieser Part gefällt mir verdammt
gut, vor allem, weil diese sphärische Gitarre leise vom variabel
gespielten Schlagzeug begleitet und schließlich verdrängt wird, ehe sich
die Gitarre dann mit einem melodischen Soli zurück meldet. Das
Schlagzeug ist auf dem Album ohnehin ein guter Faktor, der allerdings
droht, inmitten der Riffwände und Melodien, unterzugehen. Zum Einen ist
der Klang des Schlagwerks sehr gut, da enorm druck- und schwungvoll.
Zum Anderen gefällt mir auch die Spielweise, da diese - sofern es das
Songwriting vorsieht - durchaus spielerisch anspruchsvoll und
vielfältig ist. II ist jedenfalls ein gutes, abwechslungsreiches Lied.
III besteht vor allem aus Stimmen, die entweder
geflüstert oder geschrien wurden, und von düsteren Ambientklängen
begleitet werden. Das ist ganz nett und kurzweilig auch ansprechend,
wenn man es als kurze Überleitung inszeniert. Aber die fünfeinhalb
Minuten, die der Titel für sich beschlagnahmt, scheinen mir zu lang. IV
beginnt dunkelmelancholisch mit Piano, Cello und dumpfem
Donnergrollen. So weit, so gut. Doch dabei bleibt es leider nicht und Inhuman Hate
spielt fortan melodisch, rockig und mit gefühlvollem Klargesang auf,
was mich ein wenig an Gothic Rock denken lässt. Mir gefällt es
überhaupt nicht, und wahrscheinlich wird dieses Lied entweder geliebt
oder gehasst werden. Zum Glück gibt es abschließend noch das fünfte
Lied, welches den Karren wieder etwas aus den Dreck zieht. Das Lied ist
schwer, dunkel und kraftvoll, die angekündigten Doom-Einlagen kommen
zum Tragen. Die düsteren Riffs, zum Teil sehr tief und mächtig - die
Bassgitarre wabert bedrohlich im Hintergrund - harmonieren exzellent
mit dem Schlagwerk. V ist ein tolles Lied das sogar ohne den Gesang genau so gelungen und ansprechend wäre.
Twilight of a Lost Soul ist eine sehr
abwechslungsreiche und launische Platte, die keiner klaren Linie folgt.
Das Liedgut ist sehr unterschiedlich beschaffen und die einzige
Gemeinsamkeit ist wohl die latente Melancholie in der Musik. Es gibt
Lieder, die mir auf Anhieb sehr gut gefallen haben (II und V). I und III
kann ich noch durchgehen lassen, doch das vierte Lied mit dem
Klargesang löst in mir die sofortige Betätigung der Überspringentaste
aus. Ein Fazit kann ich deshalb nicht wirklich treffen. Man muss die
Scheibe selbst probieren, dafür allerdings eine Neigung für
melancholischen Metal mitbringen.
6/10
Aceust
01. I
02. II
03. III
04. IV
05. V
30.08.2010
Mystérion - The Sacral Chamber | 2010 | Karge Welten Kunstverlag | CD | Black Metal
Mystérion wurde erst im Sommer 2008 gegründet und kann
schon auf einige Musikerwechsel zurück blicken. So fehlen inzwischen
zwei Musiker, Gitarrist Daevas wurde durch M. ersetzt und für
Schlagzeuger Deathdealer rückte Basilisk nach, die diese Debüt-MCD
eingespielt haben. Für die Begutachtung von The Sacral Chamber
ist dies allerdings irrelevant. Obwohl neun Titel stark, kommt das
Debüt nur auf 24 Minuten Spielzeit. Denn jedes der drei Kapitel besteht
aus einer eigenen Einleitung, sodass am Ende sechs "echte" Lieder
übrig bleiben. Ungeachtet dieser Einleitungen ist The Sacral Chamber
trotzdem eine insgesamt abwechslungsbehaftete Scheibe, deren
Oberkategorie zwar durchaus der orthodoxe oder religiöse Black Metal
ist, die aber dennoch alles andere als geradlinig und eingängig daher
kommt. Neben brutaler sowie rigoroser Schnelligkeit probiert man bei Mystérion auch immer wieder melodische oder stimmungsvolle Elemente aus. In Death in the Circle of Candles
ist es am Ende beispielsweise eine ruhige Passage mit klagendem Gesang,
den man so sehr gut bei depressivem Black Metal verwenden könnte. The Cold Mist
ist ein musikalisch etwas eigenwilliges Lied, welches schleppend und
kraftvoll ist und wenig Abwechslung bietet. Das Lied besitzt eine
rituelle Atmosphäre, resultierend aus der Monotonie der Riffs und
kurzweiligem Chorgesang.
Neben der gepflegten Langsamkeit von The Cold Mist gibt es aber auch Lieder, die flott, treibend und schnell sind. Auf The Sacral Chamber gibt es absolut nichts Neues zu hören. Dafür ist das Altbekannte aber grundsolide und überzeugend, zumal auch der Klang zu gefallen weiß, da er die Instrumente klar und differenziert wiedergibt, ohne überproduziert zu sein. Manch ein Riff, die durch die Bank alle gut sind, kommt mir zwar bekannt vor, doch das stört überhaupt nicht. Für ein Debüt stellt The Sacral Chamber also eine gelungene Sache dar, auch wenn es nicht der große Wurf ist. Es fehlen noch die ganz großen Momente. Mal abwarten, wie sich Mystérion mit Basilisk am Schlagzeug und Bass Gitarrist M. machen wird.
6/10
Aceust
01. Chapter I (The beginning of the end)
02. Death in the circle of candles
03. The cold mist
04. Chapter II (Only the dead know the secret)
05. The eye of the devil
06. Deadly silent
07. Chapter III (Walk through the open gates)
08. Battle with the king of dead
09. The truth is now revealed
Neben der gepflegten Langsamkeit von The Cold Mist gibt es aber auch Lieder, die flott, treibend und schnell sind. Auf The Sacral Chamber gibt es absolut nichts Neues zu hören. Dafür ist das Altbekannte aber grundsolide und überzeugend, zumal auch der Klang zu gefallen weiß, da er die Instrumente klar und differenziert wiedergibt, ohne überproduziert zu sein. Manch ein Riff, die durch die Bank alle gut sind, kommt mir zwar bekannt vor, doch das stört überhaupt nicht. Für ein Debüt stellt The Sacral Chamber also eine gelungene Sache dar, auch wenn es nicht der große Wurf ist. Es fehlen noch die ganz großen Momente. Mal abwarten, wie sich Mystérion mit Basilisk am Schlagzeug und Bass Gitarrist M. machen wird.
6/10
Aceust
01. Chapter I (The beginning of the end)
02. Death in the circle of candles
03. The cold mist
04. Chapter II (Only the dead know the secret)
05. The eye of the devil
06. Deadly silent
07. Chapter III (Walk through the open gates)
08. Battle with the king of dead
09. The truth is now revealed
Midvinter - At The Sight Of The Apocalypse Dragon | 2009 | Frostscald Records | CD | Black Metal
Frostscald Records und Bands aus Schweden, das scheint eine nicht
gerade seltene Kombination zu sein. Vor gut 13 Jahren wurde mit At The Sight Of The Apocalypse Dragon der Erstling der Schweden von Midvinter
veröffentlicht, danach löste sich die Gruppe auf. Nach vielen Jahren
der Abstinenz fand die Band aber wieder zusammen und es steht sogar
neues Material in Aussicht. In der heutigen Rezension geht es jedoch um
ihr erstes und bis dato einziges Album. Wer das schon sein Eigen
nennt, für den besteht keinerlei Anreiz, sich das Album erneut zu
kaufen, denn außer der Aufmachung blieb alles unverändert. Man
spendierte dem Album keine Klangüberarbeitung und Bonusmaterial gibt es
auch nicht (den einzig bisher unveröffentlichten Text zum letzten Lied
mal ausgenommen) – ich finde das nicht weiter schlimm, zumal so eine
klangliche Aufbereitung nicht immer ein Pluspunkt sein muss, da kann
viel schief gehen. Ob die Klangkulisse überhaupt einer Überarbeitung
bedarf und ob die Welt genau auf diese Wiederveröffentlichung gewartet
hat, darauf werde ich später zurückkommen.
Alle Mitglieder hatten innerhalb der schwedischen Szene andere Betätigungsfelder (unter anderem zeitweise Setherial und Sorhin) und auch At The Sight Of The Apocalypse Dragon kann man die Herkunft durchaus anhören. Gleich zu Beginn offenbart das melodische Gitarrenwerk bereits eine nicht zu leugnende schwedische Note, die für das Album prägend ist. Ebenso prägend sind die ausladenden Strukturen, bis auf das letzte überschreitet nämlich jedes Lied die 8 Minuten. Innerhalb der Lieder mangelt es nicht an Abwechslung, man geizte nicht mit ordentlicher Raserei, aber auch gemäßigte Momente wurden reichlich eingebaut. Zur Unterstützung der Gitarren zog man immer wieder das Keyboard heran, das durch gutes Einfügen ins Gesamtkonstrukt nicht überpräsent wirkt und somit eine Bereicherung darstellt. Heraus kam dabei durchweg episches Album, das zwar nicht geradlinig verläuft, aber dennoch gut ins Ohr geht. Schwerwiegende Kritikpunkte gibt es auf At The Sight Of The Apocalypse Dragon nicht! Der Kreischgesang ist sehr gefällig, der Klargesang nicht spektakulär aber in Ordnung und an den Instrumenten wirkt auch niemand deplatziert. Obwohl es nicht schlecht gespielt ist, hätte das Schlagwerk allerdings mehr Finesse gebrauchen können. Der eine oder andere Wirbel mehr hätte zum Beispiel gut getan und die Lieder noch dynamischer gemacht. Letztlich bleibt das aber eine Kleinigkeit, die ich ohne weiteres verkraften kann. Hinsichtlich der Güte des Klangs zählten Midvinter sicher nicht zur Speerspitze der damaligen Zeit, aber alles in allem ist das eine runde Sache und daher geht es auch vollkommen in Ordnung, daß der Klang bei der Wiederveröffentlichung unverändert blieb.
So einige Hördurchgänge hat At The Sight Of The Apocalypse Dragon hinter sich und ich muss feststellen, daß da kein verschollener Klassiker ausgegraben wurde. Zu hoch gegriffen wäre diese Einschätzung – dennoch bleibt es ein richtig gutes Werk und eine absolut gerechtfertigte Wiederveröffentlichung! Gute Zutaten wurden gut verarbeitet, lediglich in der Gesamtheit fehlt der Kreation das spezielle Etwas, das ein geniales Album von einem guten unterscheidet. Dennoch: Die Schweden nehmen das Gespür für gute Melodien anscheinend mit der Muttermilch auf! Midvinter sind also für alle, die auf melodischen Black Metal schwedischer Prägung stehen, eine gute Adresse zum Antesten! Wann das neue Material tatsächlich veröffentlicht wird, bleibt abzuwarten, die ersten Hörproben im Rohformat wecken aber bereits Interesse.
7,5/10
Der Einsiedler
01. Dödfödd / Stillborn
02. All things to end are made
03. Moonbound
04. Hope rides on devil wings
05. Dreamslave
06. Nocticula in aeternum / Of night primeval
07. Ett liv förnekat
08. De vises hymn
Alle Mitglieder hatten innerhalb der schwedischen Szene andere Betätigungsfelder (unter anderem zeitweise Setherial und Sorhin) und auch At The Sight Of The Apocalypse Dragon kann man die Herkunft durchaus anhören. Gleich zu Beginn offenbart das melodische Gitarrenwerk bereits eine nicht zu leugnende schwedische Note, die für das Album prägend ist. Ebenso prägend sind die ausladenden Strukturen, bis auf das letzte überschreitet nämlich jedes Lied die 8 Minuten. Innerhalb der Lieder mangelt es nicht an Abwechslung, man geizte nicht mit ordentlicher Raserei, aber auch gemäßigte Momente wurden reichlich eingebaut. Zur Unterstützung der Gitarren zog man immer wieder das Keyboard heran, das durch gutes Einfügen ins Gesamtkonstrukt nicht überpräsent wirkt und somit eine Bereicherung darstellt. Heraus kam dabei durchweg episches Album, das zwar nicht geradlinig verläuft, aber dennoch gut ins Ohr geht. Schwerwiegende Kritikpunkte gibt es auf At The Sight Of The Apocalypse Dragon nicht! Der Kreischgesang ist sehr gefällig, der Klargesang nicht spektakulär aber in Ordnung und an den Instrumenten wirkt auch niemand deplatziert. Obwohl es nicht schlecht gespielt ist, hätte das Schlagwerk allerdings mehr Finesse gebrauchen können. Der eine oder andere Wirbel mehr hätte zum Beispiel gut getan und die Lieder noch dynamischer gemacht. Letztlich bleibt das aber eine Kleinigkeit, die ich ohne weiteres verkraften kann. Hinsichtlich der Güte des Klangs zählten Midvinter sicher nicht zur Speerspitze der damaligen Zeit, aber alles in allem ist das eine runde Sache und daher geht es auch vollkommen in Ordnung, daß der Klang bei der Wiederveröffentlichung unverändert blieb.
So einige Hördurchgänge hat At The Sight Of The Apocalypse Dragon hinter sich und ich muss feststellen, daß da kein verschollener Klassiker ausgegraben wurde. Zu hoch gegriffen wäre diese Einschätzung – dennoch bleibt es ein richtig gutes Werk und eine absolut gerechtfertigte Wiederveröffentlichung! Gute Zutaten wurden gut verarbeitet, lediglich in der Gesamtheit fehlt der Kreation das spezielle Etwas, das ein geniales Album von einem guten unterscheidet. Dennoch: Die Schweden nehmen das Gespür für gute Melodien anscheinend mit der Muttermilch auf! Midvinter sind also für alle, die auf melodischen Black Metal schwedischer Prägung stehen, eine gute Adresse zum Antesten! Wann das neue Material tatsächlich veröffentlicht wird, bleibt abzuwarten, die ersten Hörproben im Rohformat wecken aber bereits Interesse.
7,5/10
Der Einsiedler
01. Dödfödd / Stillborn
02. All things to end are made
03. Moonbound
04. Hope rides on devil wings
05. Dreamslave
06. Nocticula in aeternum / Of night primeval
07. Ett liv förnekat
08. De vises hymn
29.08.2010
Sorgeldom - Inner Receivings | 2010 | Nordvis | CD | Black Metal
Obwohl Sorgeldoms Debüt erst im vergangenen Jahr das
Licht der Welt erblickte, erschien im Frühsommer bereits der zweite
Streich. Neben dem Wechsel der Plattenfirma vollzog man bei Sorgeldom darüber hinaus auch eine musikalische Entwicklung. Bereits auf Innerlig Förmörkelse
sparte man nicht mit atmosphärischen, akustischen Einlagen. Diese
wurden nun auf dem aktuellen Album weiter ausgebaut. So streut Sorgeldom
immer wieder Passagen oder auch ganze Lieder ein, in denen ganz klar
Einflüsse aus Post-Rock und Shoegaze wiedergegeben werden. Da verwundert
es auch nicht, dass man AE von Whirling als Gastsänger gewinnen konnte.
Inner Receivings ist aber nicht nur melodisch, lieb und nett. Black Metal, der auch sehr schnell und grimmig ist, gibt es auch. Dieser ist, wie schon auf dem Debüt, sehr riffbetont und von zahlreichen Tempowechseln geprägt. Stellenweise wird er schon sehr technisch und komplex, wie im Titellied etwa, wenn häufige Tempowechsel und extrem lebendiges Riffing das Klangbild bestimmen. Im Titellied kommt dann auch noch Klargesang hinzu, den man übrigens auch im Slowdive-Cover Summer Day hören kann. Ich kenne weder Slowdive noch besagtes Lied. Von daher ist es für mich auch gewöhnungsbedürftig, da es sich bei dem Original wohl um Shoegaze handelt. Jedenfalls ist Summer Day atmosphärisch und melodisch und erinnert mich mit seiner Stimmung irgendwie an die 80iger Jahre.
Sorgeldom hat mich mit Inner Receivings in jedem Fall überrascht, da ich nach dem Debüt solch ein Album mit hohem Anteil an akustischen Passagen, niemals erwartet hatte. Nun kann ich in der Regel nicht viel mit solcher Vermischung von Post-Rock und (Black) Metal anfangen, ich erinnere nur an Fens The Malediction Fields. Bei Sorgeldom und Inner Receivings sagt mir das alles aber schon mehr zu, da die melodischen und sphärischen Gitarren viel bessere Harmonien erzeugen, aber auch, da es Sorgeldom schafft, der Musik eine gewisse Schwermut und Ernsthaftigkeit einzuhauchen. Selbst die Klargesänge empfinde ich nicht als grässlich, auch wenn ich sie nicht als unabdingbar erachte. Wer also mit besagten Musikstilen vertraut ist und sie zu schätzen weiß, wird hiermit wohl ein wunderbares Album erwerben. Für Anhänger des reinen Black Metals ist Inner Receivings aber definitiv nichts.
8/10
Aceust
01. I kloaken lättar vi ankar
02. The cold empty void
03. Vintern var hård
04. Dårskapens karneval
05. Summer day (Slowdive Cover)
06. Inner receivings
07. Drömmarnas galax
08. I väntan på telefonsamtalet
09. Dyk
Inner Receivings ist aber nicht nur melodisch, lieb und nett. Black Metal, der auch sehr schnell und grimmig ist, gibt es auch. Dieser ist, wie schon auf dem Debüt, sehr riffbetont und von zahlreichen Tempowechseln geprägt. Stellenweise wird er schon sehr technisch und komplex, wie im Titellied etwa, wenn häufige Tempowechsel und extrem lebendiges Riffing das Klangbild bestimmen. Im Titellied kommt dann auch noch Klargesang hinzu, den man übrigens auch im Slowdive-Cover Summer Day hören kann. Ich kenne weder Slowdive noch besagtes Lied. Von daher ist es für mich auch gewöhnungsbedürftig, da es sich bei dem Original wohl um Shoegaze handelt. Jedenfalls ist Summer Day atmosphärisch und melodisch und erinnert mich mit seiner Stimmung irgendwie an die 80iger Jahre.
Sorgeldom hat mich mit Inner Receivings in jedem Fall überrascht, da ich nach dem Debüt solch ein Album mit hohem Anteil an akustischen Passagen, niemals erwartet hatte. Nun kann ich in der Regel nicht viel mit solcher Vermischung von Post-Rock und (Black) Metal anfangen, ich erinnere nur an Fens The Malediction Fields. Bei Sorgeldom und Inner Receivings sagt mir das alles aber schon mehr zu, da die melodischen und sphärischen Gitarren viel bessere Harmonien erzeugen, aber auch, da es Sorgeldom schafft, der Musik eine gewisse Schwermut und Ernsthaftigkeit einzuhauchen. Selbst die Klargesänge empfinde ich nicht als grässlich, auch wenn ich sie nicht als unabdingbar erachte. Wer also mit besagten Musikstilen vertraut ist und sie zu schätzen weiß, wird hiermit wohl ein wunderbares Album erwerben. Für Anhänger des reinen Black Metals ist Inner Receivings aber definitiv nichts.
8/10
Aceust
01. I kloaken lättar vi ankar
02. The cold empty void
03. Vintern var hård
04. Dårskapens karneval
05. Summer day (Slowdive Cover)
06. Inner receivings
07. Drömmarnas galax
08. I väntan på telefonsamtalet
09. Dyk
27.08.2010
Lekamen Illusionen Kallet - Lekamen Illusionen Kallet | 2010 | Frostscald Records | CD | Black Metal
Komplettiert wird die LIK-Wiederveröffentlichungsreihe mit der 2007 erschienen MCD Lekamen Illusionen Kallet, was übrigens der ausgeschriebene Name von LIK
ist. Die 2007er Version von Agonia Records war klanglich fehlerhaft
und hatte eine falsche Liederreihenfolge, weshalb diese Neuauflage auch
für jene von Interesse sein dürfte, die Lekamen Illusionen Kallet bereits besitzen.
Natürlich gibt es auch hier düsteren "Black Rock". Der Klang ist allerdings nicht ganz so druckvoll und klar wie auf Besvärtade Strofer, weshalb die vier Stücke etwas dunkler und schwerer wirken. In Vredens Trolldom ist Graavs Riffing phasenweise sehr eigenwillig, leb- und sprunghaft, was einerseits interessant ist, sich andererseits aber auch exakt auf dem schmalen Grat zur Verspieltheit befindet. Allerdings sind in Vredens Trolldom auch erstmalig sehr dezent platzierte Keyboardklänge zu hören, die allerdings überaus minimal und auch nur punktuell zum Einsatz kommen. Diese Klangmomente gefallen mir übrigens sehr gut, da sie der Musik eine besondere Schwere und Tiefe verleihen. Zum Abschluss folgt der instrumentale Ausklang Visioner Om En Ödslig Framtid, welcher zwar ohne besondere Momente auskommt, sich deshalb aber gerade durch eine kontinuierliche, ruhige Melancholie auszeichnet.
Nach dieser Veröffentlichung wurde LIK von Graav damals ja zu Grabe getragen. Im Juni ließ er allerdings verlautbaren, LIK würde es nach dreijähriger Pause wieder geben. Demnach ist wohl bald mit neuem Material zu rechnen. Mir gefällt Lekamen Illusionen Kallet von den drei Werken LIKs jedenfalls am besten, da es die obskurste Platte ist.
7,5/10
Aceust
01. I tidens ände är det tron som består
02. Röd puls
03. Vredens trolldom
04. Visioner om en ödslig framtid
Natürlich gibt es auch hier düsteren "Black Rock". Der Klang ist allerdings nicht ganz so druckvoll und klar wie auf Besvärtade Strofer, weshalb die vier Stücke etwas dunkler und schwerer wirken. In Vredens Trolldom ist Graavs Riffing phasenweise sehr eigenwillig, leb- und sprunghaft, was einerseits interessant ist, sich andererseits aber auch exakt auf dem schmalen Grat zur Verspieltheit befindet. Allerdings sind in Vredens Trolldom auch erstmalig sehr dezent platzierte Keyboardklänge zu hören, die allerdings überaus minimal und auch nur punktuell zum Einsatz kommen. Diese Klangmomente gefallen mir übrigens sehr gut, da sie der Musik eine besondere Schwere und Tiefe verleihen. Zum Abschluss folgt der instrumentale Ausklang Visioner Om En Ödslig Framtid, welcher zwar ohne besondere Momente auskommt, sich deshalb aber gerade durch eine kontinuierliche, ruhige Melancholie auszeichnet.
Nach dieser Veröffentlichung wurde LIK von Graav damals ja zu Grabe getragen. Im Juni ließ er allerdings verlautbaren, LIK würde es nach dreijähriger Pause wieder geben. Demnach ist wohl bald mit neuem Material zu rechnen. Mir gefällt Lekamen Illusionen Kallet von den drei Werken LIKs jedenfalls am besten, da es die obskurste Platte ist.
7,5/10
Aceust
01. I tidens ände är det tron som består
02. Röd puls
03. Vredens trolldom
04. Visioner om en ödslig framtid
Lekamen Illusionen Kallet - Besvärtade Strofer | 2010 | Frostscald Records | CD | Black Metal
2005, zwei Jahre nach dem Debüt, erschien mit Besvärtade Strofer, LIKs zweites Album. Bereits mit dem düster klingenden Prolog offenbart sich der erheblich verbesserte Klang. Dieser ist gegenüber Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer
wesentlich klarer, sauberer und druckvoller ausgefallen. Musikalisch
hat sich aber ebenfalls etwas getan. Die Anteile des Black Metals
wurden reduziert, sodass es nun für Graav weitaus mehr Raum gibt, dem
düsteren, stellenweise beinahe schon psychedelisch wirkenden Rock, zu
frönen.
Wie der Vorgänger auch schon, ist Besvärtade Strofer klar gitarrenbetont. Neben der Vielzahl an Riffs und Melodieführungen, die so manches Mal bizarr und sehr düster wirken, sind es die variablen Klargesänge, die für das Werk prägend sind. Dabei war es die richtige Entscheidung, die Klargesänge variabel zu gestalten und neben der natürlichen Stimme auch einige Passagen in einer verstellten, tieferen und festeren Tonlage einzusingen. Denn die natürlichen, schwedischen Klargesänge wirken ab und an etwas melodisch, freundlich. Abgesehen vom Gesang ist Besvärtade Strofer aber eine feine, düstere Scheibe, die mir musikalisch etwas besser als das Debüt gefällt. Schuld daran sind natürlich ein weiteres Mal die guten Gitarrenmelodien von Graav. Besvärtade Strofer ist allerdings auch ruhiger und weniger metallisch als Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer, weshalb die Scheibe nicht unbedingt für jeden was sein dürfte.
6,5/10
Aceust
01. Prolog
02. Syner
03. Viterskog
04. Åkallelse
05. Varulvsvals
06. Begravd (Epilog)
Wie der Vorgänger auch schon, ist Besvärtade Strofer klar gitarrenbetont. Neben der Vielzahl an Riffs und Melodieführungen, die so manches Mal bizarr und sehr düster wirken, sind es die variablen Klargesänge, die für das Werk prägend sind. Dabei war es die richtige Entscheidung, die Klargesänge variabel zu gestalten und neben der natürlichen Stimme auch einige Passagen in einer verstellten, tieferen und festeren Tonlage einzusingen. Denn die natürlichen, schwedischen Klargesänge wirken ab und an etwas melodisch, freundlich. Abgesehen vom Gesang ist Besvärtade Strofer aber eine feine, düstere Scheibe, die mir musikalisch etwas besser als das Debüt gefällt. Schuld daran sind natürlich ein weiteres Mal die guten Gitarrenmelodien von Graav. Besvärtade Strofer ist allerdings auch ruhiger und weniger metallisch als Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer, weshalb die Scheibe nicht unbedingt für jeden was sein dürfte.
6,5/10
Aceust
01. Prolog
02. Syner
03. Viterskog
04. Åkallelse
05. Varulvsvals
06. Begravd (Epilog)
Lekamen Illusionen Kallet - Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer | 2010 | Frostscald Records | CD | Black Metal
Frostscald Records hat sich LIK angenommen, einem weiteren Projekt von Armageddas Graav, und alle drei Alben mit neuer Aufmachung wiederveröffentlicht. LIKs erstes Album Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer erstand und erschien 2003, also ungefähr in der Endphase von Armagedda. So liegt es auch nahe, dass LIK mit dem anfänglichen Black Metal von Armagedda nicht viel gemeinsam hat. Vielleicht könnte man LIK aber als eine okkulte Mischung aus Armageddas letztem Album und Lönndom bezeichnen. Auf Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer
kombiniert Graav jedenfalls Black Metal mit okkultem aber auch
depressiven Rock, und die eine und andere folkloristische Anleihe, in
der Form von Gitarrenläufen, ist auch gegeben.
Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer ist ein abwechslungsreiches, stimmungswechselndes Album, auf dem Graav sich zur Gänze unheilvollen Stimmungen und Harmonien hingibt. Hate to be Human beispielsweise, ist ein erstklassiges Lied, welches absolut schwermütig ist, da Graav hier wunderbar seine Stimme flüsternd und hauchend, mit der Klargitarre inszeniert. Die Melodik ist düster und eingängig, aber dennoch vereinnahmend und fesselnd. Das direkt darauf folgende Djupa Sinn schlägt hingegen in eine andere Kerbe. Es ist lauter, die rockigen Riffs ertönen etwas grell und roh, das mittelschnelle Schlagwerk poltert und auch der minimal melodische Gesang setzt das Lied in einem starken Kontrast zu Hate to be Human. Gleichfalls dreckige Riffs sowie antreibendes Schlagwerk ist in Guds Förlorade Skapelser zu hören, in dem Graav verzerrten und klaren Gesang abwechselnd vorträgt. Black Metal trifft hier suizidal wirkenden Rock.
Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer ist definitiv ein interessantes Album, auf dem Graav zwar nicht unbedingt experimentelle Töne anschlägt, aber dennoch einen eigenwilligen Weg bestreitet. Es gibt rohe, dreckige und räudige Passagen ebenso wie sanfte, klare und verträumte Momente. Vereinzelt schimmert auch eine angenehme Portion Wahnsinn durch. Wem die Mischung aus Black Metal und düsterem Rock gefällt, kann ich hier nichts verkehrt machen.
6/10
Aceust
01. Pest & Pina
02. Hate to be human
03. Djupa sinn
04. Guds förlorade skapelser
05. Evig natt
06. Namnlös
07. Bortom allt liv
Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer ist ein abwechslungsreiches, stimmungswechselndes Album, auf dem Graav sich zur Gänze unheilvollen Stimmungen und Harmonien hingibt. Hate to be Human beispielsweise, ist ein erstklassiges Lied, welches absolut schwermütig ist, da Graav hier wunderbar seine Stimme flüsternd und hauchend, mit der Klargitarre inszeniert. Die Melodik ist düster und eingängig, aber dennoch vereinnahmend und fesselnd. Das direkt darauf folgende Djupa Sinn schlägt hingegen in eine andere Kerbe. Es ist lauter, die rockigen Riffs ertönen etwas grell und roh, das mittelschnelle Schlagwerk poltert und auch der minimal melodische Gesang setzt das Lied in einem starken Kontrast zu Hate to be Human. Gleichfalls dreckige Riffs sowie antreibendes Schlagwerk ist in Guds Förlorade Skapelser zu hören, in dem Graav verzerrten und klaren Gesang abwechselnd vorträgt. Black Metal trifft hier suizidal wirkenden Rock.
Må Ljuset Aldrig Nå Oss Mer ist definitiv ein interessantes Album, auf dem Graav zwar nicht unbedingt experimentelle Töne anschlägt, aber dennoch einen eigenwilligen Weg bestreitet. Es gibt rohe, dreckige und räudige Passagen ebenso wie sanfte, klare und verträumte Momente. Vereinzelt schimmert auch eine angenehme Portion Wahnsinn durch. Wem die Mischung aus Black Metal und düsterem Rock gefällt, kann ich hier nichts verkehrt machen.
6/10
Aceust
01. Pest & Pina
02. Hate to be human
03. Djupa sinn
04. Guds förlorade skapelser
05. Evig natt
06. Namnlös
07. Bortom allt liv
26.08.2010
Finnr's Cane - Wanderlust | 2010 | Frostscald Records | CD | Atmospheric Black Metal
Wanderlust heißt das Debütalbum der kanadischen Gruppe Finnr's Cane.
Atmosphärischen und mit progressiven Anteilen angereicherten (extrem)
Metal zu spielen, ist in diesen Tagen nichts Neues, stattdessen schon
eher die Regel. Aber anstatt in die Fußstapfen von beliebten Gruppen
wie Wolves in the Throne Room zu treten, bestreitet Finnr's Cane andere, eigene Pfade. Als Einflüsse nennt man Gruppen wie Opeth, Katatonia, Agalloch oder auch Drudkh. Wanderlust lässt
sich auch nicht so recht in eine Schublade stecken, denn das Album ist
vielfältig. Obwohl die Musik weitgehend ruhig sowie atmosphärisch
aufgeladen ist, werden unterschiedliche Stimmungen transportiert. Und
obwohl es Gesang gibt, nämlich vorwiegend klaren, leisen sowie choralen
Gesang, wirkt Wanderlust wie ein instrumentales Werk. Die
wunderbaren Riffs und Melodiestränge der Saiteninstrumente stehen ganz
klar im Vordergrund. Vereinzelt sind auch unauffällig platzierte
Einsätze eines Cellos zu hören.
Wanderlust bewegt sich zwischen atmosphärischem Metal mit Akustikparts, schwerem Doom und Depressive Black Metal hin und her. Überzeugen kann Finnr's Cane dabei durchgehend, auch die vereinzelten, schnellen Einschübe, die hart und melancholisch zugleich sind, gefallen sofort. Dies liegt, wie bereits erwähnt, vor allem an den sehr guten Melodien und Harmonien, die von Gitarrist und Sänger The Bard, an seinem Instrument erzeugt werden. Wer es gern atmosphärisch mag und ein Faible für gute Gitarrenmelodien hat, sollte Wanderlust unbedingt probieren.
7/10
Aceust
01. The healer
02. Snowfall
03. A winter for shut-ins
04. The lost traveller
05. Glassice
06. The hope for spring
07. Eternal
08. House of memory
Wanderlust bewegt sich zwischen atmosphärischem Metal mit Akustikparts, schwerem Doom und Depressive Black Metal hin und her. Überzeugen kann Finnr's Cane dabei durchgehend, auch die vereinzelten, schnellen Einschübe, die hart und melancholisch zugleich sind, gefallen sofort. Dies liegt, wie bereits erwähnt, vor allem an den sehr guten Melodien und Harmonien, die von Gitarrist und Sänger The Bard, an seinem Instrument erzeugt werden. Wer es gern atmosphärisch mag und ein Faible für gute Gitarrenmelodien hat, sollte Wanderlust unbedingt probieren.
7/10
Aceust
01. The healer
02. Snowfall
03. A winter for shut-ins
04. The lost traveller
05. Glassice
06. The hope for spring
07. Eternal
08. House of memory
22.08.2010
Seelenfrost - Metamorphosis | 2010 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal
Es ist noch gar nicht lange her, dass mit Im Schatten toter Worte Seelenfrosts Debütalbum erschien, und nun liegt bereits das zweite Album vor. Die hohe Produktivität von Seelenfrost ist allerdings nichts Neues. Zu geistlosen Massenveröffentlichern kann man Seelenfrost glücklicherweise nicht zählen, da sowohl das musikalische Schaffen, als auch der Tonträger selbst, stets überzeugen können. Die professionell gefertigte Kassette mit dem Einleger aus schwerem Karton ist jedenfalls sehr schön und schon alleine jeden Euro wert.
Seit meiner ersten Berührung mit Seelenfrost, nämlich das Demo Ein Gedicht, ist man sich musikalisch treu geblieben. Auch auf der neusten Veröffentlichung bekommt man roh klingenden, angenehm atmosphärisch angereicherten, Black Metal zu hören. Wer Seelenfrost bisher mochte, wird also auch an Metamorphosis sein Gefallen finden. Die Lieder zeugen von einer knurrigen Grimmigkeit, die gern von einem schnell und eingängig gespielten Schlagwerk vorangetrieben wird. Seelenfrost ist und war aber nie einfach nur grimmig. Auf Metamorphosis etwa sind vereinzelt kurzweilig Keyboardklänge zu hören. Zudem versteht man es, einfache und einprägsame Riffs und Melodieführungen zusammenfassend zu einer unterschwelligen, atmosphärischen Komponente zu verdichten. Diese ist dem ersten Augenschein nach zwar nicht mehr so offenkundig wie noch auf Ein Gedicht, aber genau so vorhanden. Wenn ich Metamorphosis mit Ein Gedicht direkt vergleiche, empfinde ich das Album eindringlicher in seiner Härte und klanglich auch etwas roher sowie organischer. Die einzelnen Stücke wurden abwechslungsreich geschrieben, sodass sich tosender und grimmiger Black Metal mit tollen atmosphärischen sowie ruhigen Parts abwechselt. Seelenfrost spielt dabei mit den Stimmungen, lässt sie wandeln - was übrigens hervorragend zum Albumtitel passt. So kann es auf dem Album harsch und aggressiv zugehen, aber eben auch dunkelatmosphärisch, schwermütig oder gar gefühlvoll. Mir sind zwar nicht alle Werke von Seelenfrost bekannt, doch von dem was ich kenne, gefällt mir Metamorphosis am besten. Mir gefällt es sehr gut, wie Seelenfrost rohen und zuweilen auch minimalistischen Black Metal mit melodischen und atmosphärischen Elementen kombiniert und eine sehr eigenständige, variantenreiche Musik daraus erzielt. Darüber hinaus sagt mir auch der Klang der Kassette sehr zu, der zwar dezidiert rau, dabei aber stets natürlich ist und perfekt zu den jeweiligen Stimmungen der Musik passt.
Metamorphosis ist eine feine Veröffentlichung, auf der sich Verpackung und Inhalt in absolutem Einklang befinden. Und wer es nicht so mit Kassetten hat, kann auf die geplante Vinylausgabe warten, die noch irgendwann in diesem Jahr folgen soll. Und wie ich Seelenfrost bisher kenne, wird diese mit Sicherheit gleichfalls ein optischer wie auch haptischer Leckerbissen werden.
8/10
Aceust
01. Im Wandel der Gezeiten
02. M
03. Die Farbe des Mondes
04. Wanderer der Finsternis
05. Am alten Mosaik
06. Sei mir gegrüßt, Melancholie
07. Gezeitenend
19.08.2010
Sad / Warwulf - Walking The Paths Of Despair | 2010 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal
Auf Walking the paths of despair teilen sich Sad aus Griechenland und Warwulf aus den USA den Platz auf der CD. Obwohl es Sad
seit einigen Jahren gibt und die Griechen auf einige Tonträger
verweisen können, sind die vier Lieder dieser Split meine erste
Berührung mit der Gruppe. Von der Musik bin ich etwas überrascht, da
ich irgendwie aus einem unerfindlichen Grund, vielleicht wegen des
Gruppennamens, langsamen, depressiven Black Metal erwartet hatte.
Stattdessen erklingt klanglich kraftvoll produzierter Black Metal,
dessen Schlagzeug ordentlich Druck hat. Das Klangbild von Sad ist ohnehin klar und differenziert, in den ruhigeren Passagen kann man die Bassspur sehr schön deutlich hören.
Stilistisch sind die vier Lieder, die allesamt von längerer Spieldauer sind, recht abwechslungsreich behaftet. A maze of rats beginnt mit einem eingängigen, schnellen Rhythmus. Doch dabei bleibt es nicht, denn Sad ändert das Tempo häufig. Den unterschiedlichen Tempi wurde eine spielfreudige Gitarre an die Seite gestellt, deren Melodieführung mir manchmal etwas zu melodisch ist, manchmal aber auch mit grandiosen, simplen Riffs begeistern kann. Stets gitarrenbetont und rhythmisch vielfältig ist auch das über elf Minuten lange In the arms of sleep. Streckenweise ist das Lied sehr gut, einige Melodieführungen sind bestechend, doch ist mir die Reichhaltigkeit auf die Dauer etwas zu viel. Dann und wann würde ich mir etwas mehr Eingängigkeit von Sad wünschen. Diese gibt es zumindest rhythmisch in Mass annihilation, welches über lange Strecken eingängig schnell ist. Aber auch hier kann es Sad nicht lassen die Gitarren spielerisch und lebendig in Szene zu setzen.
Bei Warwulf war ich im Vorfeld bereits mit dem Demo Forgotten dreams of a lost empire vertraut. So wusste ich also, was mich erwarten würde. Wie schon auf dem Demo, zelebriert Warwulf rohen Black Metal, der ordentlich in Richtung Seigneur Voland und alte Satanic Warmaster geht. Die drei Lieder sind demnach roh und grimmig aber stets auch dezent mit einer leichten, melodischen Note versehen. Die Lieder hier unterscheiden sich stilistisch nicht groß vom Demo, allerdings ist der Klang ein besserer. Die grellen, rauen Gitarren stehen nun nicht mehr so laut und zentral im Raum, weshalb sich die Riffs und Melodieführungen nun besser heraushören lassen. Allerdings klingt das Schlagzeug phasenweise arg mechanisch und programmiert. Mich stört es nicht, da das Gitarrenspiel stimmt und mir der Kreischgesang mit leichtem Hall gut gefällt. Warwulf steht halt für rohen und primitiven Black Metal, den man hier auch geboten bekommt. Es wurde nichts aufpoliert oder geschönt, weshalb ich die Defizite des mechanischen Schlagwerks verschmerzen kann.
Für Fanatiker des Black Metals ist diese Split sicherlich interessant. Zwiegespalten bin ich persönlich allerdings bei Sad. Klanglich und spieltechnisch gibt es bei Sad nichts auszusetzen, stellenweise sagt mir die Musik auch sehr zu. Doch sind mir die langen Lieder insgesamt etwas zu melodisch ausgefallen. Etwas mehr Geradlinigkeit und Härte würde dem Material bestimmt gut stehen. Dass Sad es kann, wird stellenweise bewiesen. Mehr meinen Geschmack trifft deshalb Warwulf, der rohe und dreckige Vertreter dieser Veröffentlichung. Es ist einfach purer und direkter Black Metal, der spielerisch sicherlich seine Schwächen hat, mir aber auch deshalb sympathisch ist.
7/10
Aceust
SAD
01. A maze of rats
02. In the arms of sleep
03. Mass annihilation
04. Fade to infinity
WARWULF
05. Memories of a cruel past
06. Follow the wolves to my grave
07. Of secret and shadows
08. Symbol of purity
Stilistisch sind die vier Lieder, die allesamt von längerer Spieldauer sind, recht abwechslungsreich behaftet. A maze of rats beginnt mit einem eingängigen, schnellen Rhythmus. Doch dabei bleibt es nicht, denn Sad ändert das Tempo häufig. Den unterschiedlichen Tempi wurde eine spielfreudige Gitarre an die Seite gestellt, deren Melodieführung mir manchmal etwas zu melodisch ist, manchmal aber auch mit grandiosen, simplen Riffs begeistern kann. Stets gitarrenbetont und rhythmisch vielfältig ist auch das über elf Minuten lange In the arms of sleep. Streckenweise ist das Lied sehr gut, einige Melodieführungen sind bestechend, doch ist mir die Reichhaltigkeit auf die Dauer etwas zu viel. Dann und wann würde ich mir etwas mehr Eingängigkeit von Sad wünschen. Diese gibt es zumindest rhythmisch in Mass annihilation, welches über lange Strecken eingängig schnell ist. Aber auch hier kann es Sad nicht lassen die Gitarren spielerisch und lebendig in Szene zu setzen.
Bei Warwulf war ich im Vorfeld bereits mit dem Demo Forgotten dreams of a lost empire vertraut. So wusste ich also, was mich erwarten würde. Wie schon auf dem Demo, zelebriert Warwulf rohen Black Metal, der ordentlich in Richtung Seigneur Voland und alte Satanic Warmaster geht. Die drei Lieder sind demnach roh und grimmig aber stets auch dezent mit einer leichten, melodischen Note versehen. Die Lieder hier unterscheiden sich stilistisch nicht groß vom Demo, allerdings ist der Klang ein besserer. Die grellen, rauen Gitarren stehen nun nicht mehr so laut und zentral im Raum, weshalb sich die Riffs und Melodieführungen nun besser heraushören lassen. Allerdings klingt das Schlagzeug phasenweise arg mechanisch und programmiert. Mich stört es nicht, da das Gitarrenspiel stimmt und mir der Kreischgesang mit leichtem Hall gut gefällt. Warwulf steht halt für rohen und primitiven Black Metal, den man hier auch geboten bekommt. Es wurde nichts aufpoliert oder geschönt, weshalb ich die Defizite des mechanischen Schlagwerks verschmerzen kann.
Für Fanatiker des Black Metals ist diese Split sicherlich interessant. Zwiegespalten bin ich persönlich allerdings bei Sad. Klanglich und spieltechnisch gibt es bei Sad nichts auszusetzen, stellenweise sagt mir die Musik auch sehr zu. Doch sind mir die langen Lieder insgesamt etwas zu melodisch ausgefallen. Etwas mehr Geradlinigkeit und Härte würde dem Material bestimmt gut stehen. Dass Sad es kann, wird stellenweise bewiesen. Mehr meinen Geschmack trifft deshalb Warwulf, der rohe und dreckige Vertreter dieser Veröffentlichung. Es ist einfach purer und direkter Black Metal, der spielerisch sicherlich seine Schwächen hat, mir aber auch deshalb sympathisch ist.
7/10
Aceust
SAD
01. A maze of rats
02. In the arms of sleep
03. Mass annihilation
04. Fade to infinity
WARWULF
05. Memories of a cruel past
06. Follow the wolves to my grave
07. Of secret and shadows
08. Symbol of purity
14.08.2010
Psychomantum / Nachtmahr - Minas / Morgul | 2010 | Eigenproduktion | Vinyl | Black Metal
Zum 15-jährigen Jubiläum des Summoning-Albums Minas Morgul gibt es diese besondere und liebevoll gestaltete Vinyleigenproduktion von Psychomantum und Nachtmahr. Sowohl Psychomantum als auch Nachtmahr spielen auf dieser 10" Platte ein Summoning-Lied von Minas Morgul nach. Ich muss dazu gestehen, dass ich noch nie ein Freund von der Musik Summonings
gewesen bin. Ich musste mir für diese Besprechung das Album erst einmal
im Bekanntenkreis besorgen, damit ich überhaupt weiß, worum es hier im
Einzelnen genau geht. Psychomantum konnte mich kürzlich erst mit dem Album Genius Loci überzeugen, weshalb ich entspannt in Die Legende des Meisterrings einstieg.
Psychomantum hält sich melodisch strikt ans Original, auch wenn es zwei Minuten länger ist. Die Version von Psychomantum gefällt mir allerdings besser, da gerade die verträumten Klarpassagen mit Flüsterstimmen und Streichinstrumenten wunderbar gespielt und inszeniert wurden. Diese Passagen gibt es so nicht im Original und werten das Lied für meine Bedürfnisse enorm auf.
Nachtmahr hält sich gleichfalls stark an die Vorlage, auch wenn die deutsche Version durch die klangliche Begebenheit etwas düsterer und dumpfer klingt. Dadurch wirkt die Version von Nachtmahr kriegerischer als das Original. Ansonsten sind sich Original und die Nachtmahr-Version sehr ähnlich.
Dieses gute Stück Vinyl wird mich zwar nicht zu einem Anhänger Summonings bekehren können, doch ist es Psychomantum nach Genius Loci erneut gelungen mich zu beeindrucken. Denn vor allem die hinzugefügten Eigenkompositionen in Die Legende des Meisterrings überzeugen mich voll und ganz. Für Summoning-Jünger und Vinylliebhaber ist diese Split also definitiv ein absoluter Pflichtkauf.
01. Psychomantum - Die Legende des Meisterrings
02. Nachtmahr - Der Ritt der grauen Schar
Psychomantum hält sich melodisch strikt ans Original, auch wenn es zwei Minuten länger ist. Die Version von Psychomantum gefällt mir allerdings besser, da gerade die verträumten Klarpassagen mit Flüsterstimmen und Streichinstrumenten wunderbar gespielt und inszeniert wurden. Diese Passagen gibt es so nicht im Original und werten das Lied für meine Bedürfnisse enorm auf.
Nachtmahr hält sich gleichfalls stark an die Vorlage, auch wenn die deutsche Version durch die klangliche Begebenheit etwas düsterer und dumpfer klingt. Dadurch wirkt die Version von Nachtmahr kriegerischer als das Original. Ansonsten sind sich Original und die Nachtmahr-Version sehr ähnlich.
Dieses gute Stück Vinyl wird mich zwar nicht zu einem Anhänger Summonings bekehren können, doch ist es Psychomantum nach Genius Loci erneut gelungen mich zu beeindrucken. Denn vor allem die hinzugefügten Eigenkompositionen in Die Legende des Meisterrings überzeugen mich voll und ganz. Für Summoning-Jünger und Vinylliebhaber ist diese Split also definitiv ein absoluter Pflichtkauf.
01. Psychomantum - Die Legende des Meisterrings
02. Nachtmahr - Der Ritt der grauen Schar
Psychomantum - Genius Loci | 2010 | Karge Welten Kunstverlag | CD | Black Metal
Psychomantum wurde 1993 von Sargath gegründet, um seine eigenen Ideen und Vorstellungen von Musik festzuhalten. Zwischenzeitlich lag Psychomantum auf Eis, da Sargath sich voll auf Geweih konzentrierte, ehe es 2005 mit Psychomantum weiterging und nun, 2010, mit Genius Loci
das Debütalbum erschien. Grob umschrieben lässt sich vorab sagen, dass
es sich hierbei um ruhigen, melodischen bzw. atmosphärischen Black
Metal handelt. Die Lieder sind allesamt lang und es werden Sagen und
Gedichte behandelt und wiedergegeben, die geographisch die
kurpfälzische Region rund um Heidelberg umfassen.
Aber nun zur Musik: Genius Loci ist ein opulentes Werk mit epischen Ausmaßen. Auch wenn melodischer, mit Keyboard begleiteter Black Metal nicht mein Steckenpferd ist, so muss ich zugeben, dass es Sargath dennoch schafft, mein Interesse an seiner Musik zu fesseln. Die Atmosphäre die von der Musik ausgeht, ist majestätisch und erhaben und scheint regelrecht beseelt vom thematischen Inhalt zu sein. Es gibt sehr sanfte, bedachte Töne und Klänge, die von der Hingabe Sargaths zeugen und dadurch die Neugier wecken, worum es inhaltlich gerade eigentlich geht. Aber auch die Verwendung des Keyboards ist als absolut stimmig zu charakterisieren, da es Sargath damit niemals übertreibt und sich nicht zu schnödem, pompösem Geklimper hinreißen lässt. Die Kompositionen mitsamt allen Arrangements machen einen überaus stimmigen und wohl überlegten Eindruck. Allerdings gibt es ob aller musikalischen Schönheit Abstriche am Klang. Denn sowohl das programmierte Schlagzeug als auch die Gitarren klingen zuweilen sehr künstlich, synthetisch. Allerdings fällt diese Tatsache gar nicht so schwer ins Gewicht, da diese beiden Instrumente auf Genius Loci eine untergeordnete Rolle spielen. Dadurch bekommt Psychomantums Musik allerdings eine besondere, eigen- und einzigartige Atmosphäre.
Genius Loci ist Musik mit Geist und somit allen empfohlen, die ernsthafte Musik mögen und oder sich für die Thematik interessieren. Allerdings darf man Melodik und Keyboardeinsatz nicht per se ablehnen.
7/10
Aceust
01. Die Sage (Einleitung)
02. Ein Fluch und seine Erfüllung
03. Der Schatz im alten Berg
04. Die Jetta
05. Von einer schwarzen Hochzeit
06. Genius Loci (Finale)
Aber nun zur Musik: Genius Loci ist ein opulentes Werk mit epischen Ausmaßen. Auch wenn melodischer, mit Keyboard begleiteter Black Metal nicht mein Steckenpferd ist, so muss ich zugeben, dass es Sargath dennoch schafft, mein Interesse an seiner Musik zu fesseln. Die Atmosphäre die von der Musik ausgeht, ist majestätisch und erhaben und scheint regelrecht beseelt vom thematischen Inhalt zu sein. Es gibt sehr sanfte, bedachte Töne und Klänge, die von der Hingabe Sargaths zeugen und dadurch die Neugier wecken, worum es inhaltlich gerade eigentlich geht. Aber auch die Verwendung des Keyboards ist als absolut stimmig zu charakterisieren, da es Sargath damit niemals übertreibt und sich nicht zu schnödem, pompösem Geklimper hinreißen lässt. Die Kompositionen mitsamt allen Arrangements machen einen überaus stimmigen und wohl überlegten Eindruck. Allerdings gibt es ob aller musikalischen Schönheit Abstriche am Klang. Denn sowohl das programmierte Schlagzeug als auch die Gitarren klingen zuweilen sehr künstlich, synthetisch. Allerdings fällt diese Tatsache gar nicht so schwer ins Gewicht, da diese beiden Instrumente auf Genius Loci eine untergeordnete Rolle spielen. Dadurch bekommt Psychomantums Musik allerdings eine besondere, eigen- und einzigartige Atmosphäre.
Genius Loci ist Musik mit Geist und somit allen empfohlen, die ernsthafte Musik mögen und oder sich für die Thematik interessieren. Allerdings darf man Melodik und Keyboardeinsatz nicht per se ablehnen.
7/10
Aceust
01. Die Sage (Einleitung)
02. Ein Fluch und seine Erfüllung
03. Der Schatz im alten Berg
04. Die Jetta
05. Von einer schwarzen Hochzeit
06. Genius Loci (Finale)
12.08.2010
Patria - Sovereign Misanthropy | 2010 | Monokrom | CD | Black Metal
Zwischen der Veröffentlichung des Debütalbums Hymns of Victory and Death und dem Nachfolgealbum Sovereign Misanthropy lagen gerade einmal neun Monate. Patria
ist also fleißig gewesen und dieser Fleiß wurde auch belohnt, denn
nach dem Soliden ersten Album ist es gelungen sich zu steigern. Sovereign Misanthropy
schlägt natürlich in dieselbe Kerbe und präsentiert puren Black Metal.
Aber man hat an der Architektur des Materials gewerkelt und die
einzelnen Zutaten entwickelt und verfeinert, weshalb das zweite Album
nun insgesamt besser und gefälliger ausgefallen ist. Feine Riffs der
alten Schule, räudig, dreckig und gemein, sind nach wie vor vertreten
und verleihen dem Liedgut punktuell eine sehr angenehme Atmosphäre. Patria
beherrscht es gleichermaßen, schleppend, mittelschnell oder schnell zu
spielen und stets den Geist des puren Black Metals zu transportieren.
Man spürt zwar hier und da, dass man bei Patria unter anderem von Darkthrone beeinflusst wurde, aber wer wurde das nicht?
Sovereign Misanthropy ist eine feine Scheibe, die rhythmisch abwechslungsreichen Black Metal bietet, der aber stets sehr authentisch und old school ist. Zudem ist das Cover von Songe D'Enfer eine gutes und atmosphärisches Zusatzlied, welches zwar gänzlich anders ist, das Album aber nett ausklingen lässt.
7/10
Aceust
01. Arson cult
02. Sovereign misanthropy
03. Choir of damnation
04. At darkest night
05. Dying dream
06. From the solitude veil
07. Season of shadows
08. My lady princess of hell (Songe D'Enfer Cover)
Sovereign Misanthropy ist eine feine Scheibe, die rhythmisch abwechslungsreichen Black Metal bietet, der aber stets sehr authentisch und old school ist. Zudem ist das Cover von Songe D'Enfer eine gutes und atmosphärisches Zusatzlied, welches zwar gänzlich anders ist, das Album aber nett ausklingen lässt.
7/10
Aceust
01. Arson cult
02. Sovereign misanthropy
03. Choir of damnation
04. At darkest night
05. Dying dream
06. From the solitude veil
07. Season of shadows
08. My lady princess of hell (Songe D'Enfer Cover)
06.08.2010
Grey Waters - Below The Ever Setting Sun | 2010 | Eisenwald Tonschmiede | CD | Dark Metal
Aus den Tiefen des Eisenwaldes erreichte mich kürzlich dieses
Schmuckstück. Wie toll die Kombination Eisenwald und Australien
funktionieren kann, bewies mir insbesondere Nazxuls herausragendes Iconoclast. Grey Waters ist eine zweiköpfige Band, die aus dem Dunstkreis um Austere stammt und die EP Below The Ever Setting Sun ist das erste auf Tonträger veröffentlichte Liedgut der beiden Künstler.
Nicht nur Herkunftsland und Produktionsschmiede haben Iconoclast und Below The Ever Setting Sun gemeinsam, in meinem Falle ähnelt sich das Gefühl nach dem ersten Hören sogar. Als ich die Lieder der EP das erste Mal hörte – die komplette EP konnte man sich vorab legal auf einer Metalseite im Netz anhören –, war ich sogleich von der Musik eingenommen und wusste, daß die Scheibe den Weg in meine Sammlung finden muss, genau wie bei Iconoclast. Grey Waters spielen aber keinen Black Metal, in dieser Hinsicht haben sie nichts mit Nazxul gemeinsam. Dargeboten wird stattdessen eine melancholische Form der Rockmusik, die dennoch das Interesse vieler Metalhörer auf sich ziehen wird. Ohne Frage ist der Produktionsstandard schon mal höher als bei manchem Projekt, wo die Musiker sonst mitwirken. Strukturell gesehen sind die 4 Lieder dieser EP sehr direkt, auf ausufernde Akustikpassagen und progressive Anleihen trifft der Hörer auf Below The Ever Setting Sun nicht. Sie verpacken ihren Schwermut relativ leicht verdaulich und das ermöglicht dem Hörer Zugang ab dem ersten Durchlauf des Silberlings. An Tiefgang mangelt es indes nicht, das beweist das Titellied eindrucksvoll. Alle Lieder halten zwar etwa die Qualität, das Titellied reißt aber doch ein bißchen nach oben aus. Besonders das ergreifende Ende, wenn der Chor einsetzt, jagt mir einen Schauer über den Rücken! Say Goodbye knüpft fast daran an und The Truth In Your Eyes und Broken hinken da nicht entschieden hinterher. Der Großteil des Gesangs besteht aus normaler Gesangsstimme, in Broken kommt aber auch BM-typisches Kreischen als Kontrast zum Einsatz. Der vermehrte Einsatz solcher Elemente wäre ein Rezept für die Zukunft, um etwas mehr Variation zu erreichen.
Nicht jedem wird Below The Ever Setting Sun gefallen, für die einen ist es ein langweiliger Abklatsch und für die anderen eine der hoffnungsvollsten Neuerscheinungen. Ich finde den Einstand sehr gelungen, aber es gilt diesen mit dem kommenden Vollalbum zu bestätigen - hoffentlich haben Grey Waters dafür noch ein Ass im Ärmel!
8/10
Der Einsiedler
01. Prelude
02. Say goodbye
03. Below the ever setting sun
04. The truth in your eyes
05. Broken
Nicht nur Herkunftsland und Produktionsschmiede haben Iconoclast und Below The Ever Setting Sun gemeinsam, in meinem Falle ähnelt sich das Gefühl nach dem ersten Hören sogar. Als ich die Lieder der EP das erste Mal hörte – die komplette EP konnte man sich vorab legal auf einer Metalseite im Netz anhören –, war ich sogleich von der Musik eingenommen und wusste, daß die Scheibe den Weg in meine Sammlung finden muss, genau wie bei Iconoclast. Grey Waters spielen aber keinen Black Metal, in dieser Hinsicht haben sie nichts mit Nazxul gemeinsam. Dargeboten wird stattdessen eine melancholische Form der Rockmusik, die dennoch das Interesse vieler Metalhörer auf sich ziehen wird. Ohne Frage ist der Produktionsstandard schon mal höher als bei manchem Projekt, wo die Musiker sonst mitwirken. Strukturell gesehen sind die 4 Lieder dieser EP sehr direkt, auf ausufernde Akustikpassagen und progressive Anleihen trifft der Hörer auf Below The Ever Setting Sun nicht. Sie verpacken ihren Schwermut relativ leicht verdaulich und das ermöglicht dem Hörer Zugang ab dem ersten Durchlauf des Silberlings. An Tiefgang mangelt es indes nicht, das beweist das Titellied eindrucksvoll. Alle Lieder halten zwar etwa die Qualität, das Titellied reißt aber doch ein bißchen nach oben aus. Besonders das ergreifende Ende, wenn der Chor einsetzt, jagt mir einen Schauer über den Rücken! Say Goodbye knüpft fast daran an und The Truth In Your Eyes und Broken hinken da nicht entschieden hinterher. Der Großteil des Gesangs besteht aus normaler Gesangsstimme, in Broken kommt aber auch BM-typisches Kreischen als Kontrast zum Einsatz. Der vermehrte Einsatz solcher Elemente wäre ein Rezept für die Zukunft, um etwas mehr Variation zu erreichen.
Nicht jedem wird Below The Ever Setting Sun gefallen, für die einen ist es ein langweiliger Abklatsch und für die anderen eine der hoffnungsvollsten Neuerscheinungen. Ich finde den Einstand sehr gelungen, aber es gilt diesen mit dem kommenden Vollalbum zu bestätigen - hoffentlich haben Grey Waters dafür noch ein Ass im Ärmel!
8/10
Der Einsiedler
01. Prelude
02. Say goodbye
03. Below the ever setting sun
04. The truth in your eyes
05. Broken
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