19.07.2010

Goatfuneral - Bastion Lucifer | 2010 | Monokulturell Productions | CD | Black Metal

Zwei Jahre nach der Debütsplit erschien nun Goatfunerals Debütalbum Bastion Lucifer. Waren die Lieder von der Split noch durch den grellen, dünnen Klang und der nordischen Inspiration geprägt, so präsentiert sich Goatfuneral inzwischen druckvoller im Klang und stilistisch auch nicht mehr ganz so grimmig und kalt. Black Metal der rabenschwarz ist und den Gehörnten preist ist es nach wie vor, doch wurde das Keyboard nahezu komplett gestrichen, was ich sehr begrüße. Durch diese Veränderungen wirkt Goatfuneral auf dem Debütalbum härter. Trotz der insgesamt härteren Gangart ist Bastion Lucifer dennoch eine abwechslungsreiche Scheibe, die neben geradliniger Schnelligkeit auch gute harmonische Elemente parat hat. Ein gutes Beispiel dafür ist das lange Church of Genosuicide, in dem sich schnelle, harte Passagen mit melodischen, atmosphärischen Klargitarren-Parts abwechseln.

Ein interessanter Aspekt dieser Veröffentlichung ist, dass man für zwei Lieder den Herrn Roth von Eisregen als Gastsänger einsetzt. Wieso man das getan hat, weiß ich nicht. Nötig wäre es in keinem Fall gewesen, denn der eindringliche Kreischgesang von Sänger von Blutsteyn ist selbst überaus aussagekräftig, zumal er das rollende R ebenfalls sehr gut beherrscht.

Goatfuneral konnte sich im Bezug zur Split deutlich steigern. Bastion Lucifer ist härter, weniger nordisch, aber nicht weniger ein Faustschlag ins Gesicht als besagte Split. Zudem wird das Album mit jedem Durchgang besser. Anspieltipp für alle Ungläubigen ist Why I Hate the Fruit, den man sich auf der Myspaceseite von Goatfuneral anhören kann. Bei Bastion Lucifer stimmt alles. Die Musik, der Klang und auch die Verpackung mitsamt des aufwendigen, 20-seitigen Einschiebers, zeugen von hoher Qualität.


8/10
Aceust

01. Bastion lucifer
02. Why I hate the fruit
03. Slaves of the frostbitten moon
04. Continuous fire
05. The song of the dying ones
06. Goat - Fuck - Perversion
07. Church of genosuicide
08. Scars of a nation

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