Far Beyond... ist nach zwei limitierten Eigenproduktionen sowie einer Split im vergangenen Jahr nun das Debütalbum Beliars, einer bajuwarischen Einmann-Untergrundgruppe. Far Beyond... ist kein Album, welches von Anfang bis Ende gleich klingt. Das erste Lied etwa, beginnt mit einer akustischen Einleitung, ehe Beliar
harsch, wüst und zerstörerisch loslegt. Das Schlagwerk poltert
eingängig schnell, die Riffs erklingen einfach und dezidiert, und der
bissige Kreischgesang versprüht Hass, Kälte und Verderben. Dieser
schnelle und energische Part erinnert mich in seiner kompromisslosen
Roh- und Geradlinigkeit ein wenig an Judas Iscariot. Ganz anders hingegen ist Eyes Shut,
das zwar gleichfalls stampfend und treibend, aber bei weitem nicht so
kompromisslos, harsch und schnell ist. Stattdessen dominieren
eigenwillige, leicht melodisch anmutende Riffs das Geschehen, wobei die
Melodik nichts mit atmosphärischen Einfärbungen zu tun hat. Die Riffs
sind eher drückend und dunkel, erinnern manchmal entfernt an The True Frost. Ab und an wirken sie gar ein wenig rockig. In Habergoaß
wird dann primitive und rohe Eingängigkeit zelebriert, die angenehm
mit stark verzerrtem und Hall unterlegtem Kreischgesang angereichwert
wurde. Beliar spielt allerdings nicht nur schnell, rau und eingängig. Melancholic Night of Rising Sorrow
ist ein längeres Stück, in dem anfänglich unverzerrte Gitarren zu
hören sind, ehe sich das Lied dann zu einem schleppenden, schwermütigen
Lied wandelt, inklusive stark verzerrtem, klagenden Kreischgesang.
Far Beyond... ist ganz klar purer Untergrund Black
Metal. Nicht nur spielerisch sondern auch klanglich. Insgesamt kann das
Material überzeugen, wobei mir gerade die harschen, schnellen und
kompromisslos wüsten Stücke und Passagen am besten gefallen. Ab und zu
werden aber auch noch einige Schwächen sichtbar. Das Spiel am
Schlagwerk ist bisweilen etwas arg simpel, was mich zwar nicht stört,
jedoch nicht allen gleichgültig sein dürfte. An der Gitarre gibt es
ebenfalls vereinzelt schwache Momente, was mich aber auch nicht stört.
Denn dafür stimmt der atmosphärische Faktor der Musik, den ich wichtiger
finde als spielerische und technische Details. Black Metal kann und
darf eben nicht perfekt sein, dafür aber sehr wohl dreckig, gemein und
primitiv. Und davon gibt es auf Far Beyond... reichlich. Wer also auf der Suche nach ungeschönten Black Metal ist, ist mit Beliar gut beraten.
01. Fremde Macht (Der Wiedergänger)
02. Rising hate
03. Eyes shut
04. Habergoaß
05. Malefizschnoin
06. Melancholic night of rising sorrow
07. Rest in eternal sleep
08. Like a curse that lasts on my soul
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