Wer hätte das gedacht? Zwölf Jahre nach dem großartigen Debütalbum Hordes of the darklands gibt es von Paragon Belial nun ein zweites Album. Natürlich ist Nosferathu sathanis anders als sein Vorgänger. Da kommt es auch nicht von ungefähr, das sich mit Horus / Aggressor
ein Hellhammer-Cover mit auf dem Werk befindet, denn die Richtung in
die das neue Album geht, ist ganz klar zurück zu den Ursprüngen. Dieser
Oldschool-Gedanke manifestiert sich bereits sofort mit dem Gesang im
eröffnenden Titelstück. Denn, anders als auf Hordes of the darklands oder Dark Metal
- dem ersten Album von Bethlehem, das Andreas Classen ebenfalls
eingesungen hat – ist der Gesang nun rauer, roher und weniger kehlig. Es
fehlt der offensive und intensive Charakter im Gesang, dennoch erkennt
man Andreas Classens Stimme hier und da, was dann auch sofort die
schon nostalgische Atmosphäre der beiden genannten Werke
heraufbeschwört.
Musikalisch ist Nosferathu sathanis ein durchaus
abwechslungsreiches Album, auch wenn die düsteren und atmosphärischen
Elemente von einst fehlen. So sind nun keine dunkelatmosphärischen
Gitarrenlinien mehr zu hören, die für düstere, unheimliche und bizarr
klingende Momente sorgen. Stattdessen setzt Paragon Belial
auf eher geradlinige Strukturen. Dabei bedient man sich allerdings
subtiler Stilelemente, die sich erst nach mehreren Durchgängen
vollständig entfalten. Dies betrifft vor allem die Melodieführungen,
die anfänglich etwas platt und uninspiriert wirken, jedoch so
unauffällig und geschickt strukturiert sind, dass man die Klasse nicht
auf Anhieb erkennt. Aber nicht nur die harmonische Komponente ist
hörenswert, Paragon Belial gibt sich auch rhythmisch
variabel. Neben schleppenden, dunklen und drückenden Passagen sind auch
schnell und aggressiv eingehämmerte Lieder zu hören.
Wirkliche Eingängigkeit kommt dabei nicht auf. Überladen, verspielt oder zu komplex ist Nosferathu sathanis
aber auch nicht. Es ist vielmehr ein Album, auf dem vieles in Bewegung
gehalten wird und auf dem man antreibende Rhythmen mit guten sowie
subtilen Melodieführungen kombiniert. Es ist ein gutes Album, das
anders ist als der Vorgänger, doch immer wieder an einigen Stellen an
die früheren Zeiten erinnert. Man muss sich dazu nur Necromancer anhören, welches ganz klar auf frühe Bethlehem und Hordes of the darklands verweist.
Besonders interessant an dieser Veröffentlichung ist, dass die
ersten 1000 Kopien als Doppel-Digi-CD verkauft werden, die neben dem
neuen Album auch das Debüt beinhalten.
7/10
Aceust
01. Nosferathu sathanis
02. 666 calling of the dead
03. Goatspawn
04. Horus / Aggressor (Hellhammer Cover)
05. Abomoth
06. Solemnize me
07. Grimdozer
08. Necromancer
09. Black Metal united & strong
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