Die letzte Split von Austere liegt nur wenige Monate zurück, da gibt es mit Bleak... bereits eine weitere. In Australien hat sich seither nicht viel getan wenn man den beiden, über 13 Minuten langen Stücken Austeres
lauscht. Die Spielart ist nach wie vor sehr langsam, ruhig und
atmosphärisch. Die verzerrten und grell klingenden Gitarren sorgen
dabei für einen melancholischen Sog, da deren Part zuweilen recht lang
und dabei monoton ausgefallen ist. Die dabei entstehenden Harmonien
entwickeln zuweilen sehr gute Atmosphären. Auffälligstes Merkmal von Austere
ist jedoch nach wie vor der extreme, gerne mit Hall unterlegte,
Kreischgesang. Mir persönlich ist er etwas zu laut, da er öfters mal
den wohligen Klang der Gitarren überdeckt. Im Vergleich zur Split mit
Lyrinx ist zu sagen, dass es keine Veränderungen gibt und Austere nahtlos an das Material der vorangegangenen Split anknüpft.
Was Isolation betrifft, gibt es sehr wohl
Neuerung zu vermelden. Nach drei großartigen Veröffentlichungen, die
allesamt auf ihre Weise intensiv, düster und kraftvoll sind, folgt mit Bleak... ein etwas anderes Stück Musik. Mit From nowhere…, einem Instrumentalstück, beginnt Isolations
Part sehr ruhig. Es ist ein schönes wie ruhiges Stück, in dem klare,
unverzerrte Gitarren, dunkle Basslinien und ein ruhiges Schlagzeug zu
hören sind. Darauf folgt dann Mosaic, ein mit über 16 Minuten
Spielzeit nicht gerade kurzes Lied. Es beginnt ähnlich ruhig und klar,
wie das zuvor gehörte Instrumental. Diese klare, melodische Linie hat
etwas schönes und verträumtes zugleich. Dies bleibt auch so, wenn die
verzerrten Gitarren und das Schlagzeug mächtig und druckvoll
einsetzen. So weit, so gut. Es sind gute und atmosphärische
Melodieführungen zu hören, fehlt nur noch der Gesang. Der kommt dann
auch irgendwann, doch statt den eindringlich verzerrten Gesang, ist
eine klare, ruhige Stimme zu hören. Ein Novum für Isolation. Erst ab der zwölften Minute ist dann, partiell, der bekannte Kreischgesang zu hören.
Ich finde es von Isolation schon ziemlich mutig,
den eingeschlagenen und erfolgreichen Pfad zu verlassen und plötzlich,
einfach weitgehend klar zu singen. So richtig gut gefällt mir das
nicht, wie es mir ja nie richtig gut gefällt, wenn jemand klar singt. Im
Falle von Isolation hat der Gesang aber durchaus
einen Reiz, da die musikalische Begleitung sehr gut ist, und die
Harmonien gemeinsam mit der ruhigen Stimme von Johannes eine schlichte,
ruhige und tief in sich gehende Atmosphäre vermitteln. Daran ändert
sich mit dem abschließenden Stück …to nowhere nichts.
Austeres Part ist nicht schlecht. Es wird ruhig,
düster und atmosphärisch gespielt. Dabei sind einige wirklich gelungene
Harmonien zu verzeichnen. Doch in anbetracht der Länge der Lieder ist
es mir auf Dauer, wie schon auf der Split mit Lyrinx, einfach etwas zu
harmlos. Ich vermisse in der Musik von Austere bizarre oder harte Elemente, die dem Ganzen etwas Würze verleihen würden.
Was Isolation angeht, ist es nicht ganz so
einfach ein Fazit zu ziehen. Ich fand bisher jede Veröffentlichung
extrem gut und deshalb schmerzt es mich auch ein wenig, nun mit etwas
neuem konfrontiert zu werden. Gefallen tut mir auch das neue Material,
zumal es Isolation erneut gelang, einfache aber richtig
gute und einprägsame Riffs und Melodien zu kreieren, die sich direkt
ins Hirn einbrennen. Der Gesang ist aber in jedem Fall
gewöhnungsbedürftig.
7,5/10
Aceust
AUSTERE
01. When even tomorrow looks away
02. Instrumental
03. There's nothing left...
ISOLATION
04. From nowhere...
05. Mosaic
06. ...to nowhere
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