Vor einem Jahr erschien Sols Debütalbum Let there be a massacre, welches schon sehr respektabel war. Doch der brandneue Nachfolger I am infinity
übertrifft das Debüt bei weitem. Auf dem neuen Werk sind einige
Veränderungen zu verzeichnen, die der Musik eine ergreifendere
Atmosphäre verpassen. Bevor es soweit ist, wird man jedoch erst einmal
mit dem Ambient-Stück Cosmos reshaping überrascht, in dem vereinzelt sogar leichte Noise-Einflüsse zu hören sind. Ist dieses zu ende, beginnt dann mit And I rose eine lange, düstere und schroff-rohe Doom-Metal-Reise.
Sol spielt zwar nach wie vor langsam und
schleppend, doch weniger atmosphärisch und melodisch als auf dem Debüt.
Die neuen Lieder sind ärmer an Melodik, dafür klingen die
Saiteninstrumente rauer und auch das Schlagzeug hat einen dumpfen Klang.
Zeitweise klingt die Musik richtig böse, wenn der tiefe und kehlige
Gesang, die dunkel brummende Basslinie und die Gitarren zusammenkommen.
Ein wenig entwickelt Sol dabei eine richtige
Oldschool-Atmosphäre. Schrummige Gitarren, dumpf stampfendes Schlagzeug
und kehlig gurgelnder Gesang. Es ist einfach herrlich, zuzuhören, mit
welcher düsteren Inbrunst Sol – immerhin ein
Einmann-Projekt – hier aufspielt. Dabei wird größtenteils auf
atmosphärische und ruhige Parts verzichtet. Einige gibt es zwar, doch
sind diese dann kurz und minimal ausgefallen. Stattdessen dominieren
druckvolle und stets etwas roh klingende Death/Doom-Metal-Parts das
Geschehen.
I am infinity ist ein großartiges Album. Alle vier
Doom-Metal-Stücke treffen voll und ganz ins Schwarze. Ein wenig trifft
sogar der von Rigor Sardonicous geprägte Begriff „Raw Apocalyptic Doom“
auf I am infinity zu. Absolut empfehlenswert für alle, die es
schleppend, roh aber dennoch kraftvoll und treibend mögen! Lediglich
die als Ein- und Ausklang fungierenden Ambient-Stücke hätten nicht sein
müssen, stören tun sie allerdings auch nicht.
8,5/10
Aceust
01. Cosmos reshaping
02. And I rose
03. Abyss of light
04. From ashes to infinity
05. The new void
06. Cosmos reborn
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