Bearer of the crimson flame ist mittlerweile das vierte Album Svartthrons,
einem Einmann-Projekt aus Litauen. Eine interessante Tatsache an
diesem Album ist der Umstand, dass mit Mordance ein australischer
Gastsänger involviert ist. Über Svartthron liest man
oft, dass es sich um "Depressive" oder Ambient Black Metal handelt.
Diese Ansicht kann ich nicht in geringster Art und Weise teilen,
jedenfalls nicht, was Bearer of the crimson flame betrifft. Bearer of the crimson flame
ist ein sehr atmosphärisches Werk, dessen Atmosphären zwar durchaus
melancholisch sind, doch deshalb gleich von Depressive Black Metal zu
sprechen halte ich für verfehlt.
Wie gesagt, Svartthron spielt sehr
atmosphärischen Black Metal, dessen ruhige und schwermütige Ausstrahlung
vor allem auf das Gitarrenspiel zurückzuführen ist. In den Liedern
sind oft ausgiebige Parts mit sehr ruhigen und klaren Gitarren zu
hören. Diese Parts sind sehr gut gemacht und überzeugen. Vor allem
überzeugen sie, da sie trotz aller Schwermut und Melodik, stets dezent
gehalten wurden. Diese dezente Haltung ist auch in den härteren und
kraftvolleren Parts deutlich vertreten. Die schnellen und treibenden
Schübe enthalten zwar eine gewisse Kraft und Eindringlichkeit, ordnen
sich aber einer scheinbar unsichtbaren, dezenten Order unter. Diese
harmonische Zurückhaltung halte ich für falsch, da Bearer of the crimson flame auf Dauer unter der fehlenden Härte leidet.
Svartthron zeigt und beweist dass es anders geht. Etwa in Negation’s blade,
in dem treibende Riffwände, die Doublebass und der durch und durch
gute sowie kehlige Gesang für eine packende und ergreifende Atmosphäre
sorgen. Doch wiederkehrende melodische Parts, die für sich genommen
sehr gelungen sind, stören da und negieren die zuvor aufgebaute
Atmosphäre. Aber auch alle anderen harten und kraftvollen Arrangements
wissen zu gefallen. Ethereal murder ist ein durchgängig „hartes“ Lied, in dem Svartthron die ruhigen Parts auf ein Minimum herunterschraubt.
Bearer of the crimson flame ist kein schlechtes Album.
Handwerklich weiß es voll und ganz zu überzeugen und auch der Gesang
ist sehr gelungen. Dabei ist es ein wenig schade, dass es keine echten
brutalen Inhalte gibt, denn ich bin davon überzeugt, der Gesang würde
erst dann sein volles Potential entfalten. Wer ruhigen, atmosphärischen
und melancholischen Black Metal mag, sollte Bearer of the crimson flame durchaus mal antesten. Mir persönlich ist der melodische und ruhige Anteil allerdings etwas zu hoch.
6,5/10
Aceust
01. Doth memory betray
02. Path's of failed light
03. Of malignity carven
04. Ethereal murder (In quiescence)
05. Bearer of the crimson flame
06. Negation's blade
07. Dreams in ashes
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