Die fränkische Formation Forporgent hat sich dem
melodischen Death Metal verschrieben. Und davon gibt es auf dieser
selbstbetitelten Debüt MCD auch reichlich zu hören. Man muss wohl eine
Vorliebe für derlei Todesmetall haben, denn ansonsten wirken die Lieder
auf Dauer alle ähnlich, zumal Forporgent sich einiges
sicherlich bei der einen und anderen Gruppe abgeguckt zu haben
scheint. Mir kommen manche Sachen jedenfalls sehr bekannt vor, obgleich
ich definitiv kein Anhänger des melodischen Death Metals bin. Dies
soll jetzt nun nicht bedeuten, Forporgent würden ihre
Sache schlecht machen. Mitnichten, zum Teil bin ich sogar positiv vom
dargebotenen überrascht. Denn die Musiker verstehen ihr Handwerk und so
wissen vor allem die Saiteninstrumente und der Gesang voll und ganz zu
überzeugen. Allerdings bereitet mir das Schlagzeug Probleme, denn es
gibt immer wieder Abschnitte in denen sich das Schlagzeug überaus
mechanisch, künstlich und programmiert anhört. Von einem Drumcomputer
ist im Beiheft allerdings nichts zu lesen, weshalb ich etwas ratlos
bin.
Nun, die Lieder sind melodisch und riffbetont. Viele der
melodischen Stränge sind mein Geschmack nicht. Dennoch sind sie gut
gespielt worden. Am besten ist allerdings der Gesang, der keinen
Vergleich mit Genregrößen zu scheuen braucht. Neben der melodischen und
riffbetonten Ausrichtung sorgen schwungvoll treibende Rhythmen für
Druck. Diese bewegen sich zumeist in einem mittelschnellen Tempo, der
nach unten und nach oben hin variieren kann. Somit ist auch für ein
gewisses Maß an Abwechslung gesorgt. Trotzdem fehlt für jemanden wie
mich, der lieber härteren Death Metal hört, auf die Dauer einfach die
Würze.
Deshalb ich diese Veröffentlichung auch nur für echte Anhänger
melodischen Death Metals zu empfehlen. Meine Promokopie enthält
interessanterweise zwei unbetitelte, neue Promolieder. Ich nehme an,
dass diese Lieder auf dem anstehenden Debütalbum enthalten sein werden.
Interessant sind die Stücke deshalb, da sie sich deutlich von der MCD
unterscheiden. Zunächst ist der Gesang wesentlich tiefer, kehliger und
gurgelnder. Das eine Lied ist zudem recht eingängig und melodiearm, was
mir gut gefällt. Hier klingt Forporgent verdammt nach
oldschool Death Metal. Das andere Lied ist zwar klanglich ebenfalls
dunkler, wenn auch melodischer. Die Entwicklung ist jedenfalls
höchstinteressant, obgleich es sich um Promoversionen handelt und ich
nicht abschätzen kann, ob sie so in der Form auch auf dem Album
enthalten sein werden. Gut möglich, dass es sich um eine Rohversion
handelt, der Klang lässt dies jedenfalls vermuten. Ich würde mich
jedoch freuen, wenn man diesen Weg weiter verfolgen würde.
6/10
Aceust
01. For the poor
02. The north
03. Sinless bliss
04. Predition to come
05. Parody of myself
06. If we forget
07. Any time
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