Zweieinhalb Jahre nach Bastards from hell meldet sich Laid in Ashes zurück. Solitary ghostride
heißt der dritte Silberling und stellt eine deutliche Steigerung zum
Vorgänger dar. Vor allem die Produktion wurde erheblich verbessert, der
dünne und weitgehend kraftlose Klang von Bastards from hell ist passé. Das abwechslungsreiche und melodische Death-Metal-Gemisch von Laid in Ashes durchflutet nun angemessen, nämlich kraftvoll und voluminös den Raum.
Musikalisch ist Solitary ghostride überaus vielschichtig
und auch stilübergreifend ausgefallen. Über allem steht natürlich der
melodische, abwechslungsreiche sowie lebendige Anspruch. So gut wie
immer hält Laid in Ashes etwas in Bewegung, wirkliche
eingängige Strukturen gehören nicht zum Repertoire. Dabei gibt es
durchaus sehr schnelle, harte und brutale Parts, die wuchtig und extrem
sind. Diese fallen dann selbstverständlich auch geradlinig und
eingängig aus, sind dabei jedoch vielmehr Fragmente einer komplexen,
technischen und dichten Materie als eigenständige und stilprägende
Elemente.
Mit Fabian Wallenfang besitzt Laid in Ashes
einen Sänger, der sowohl hellen und grell verzerrten Kreischgesang, als
auch dunkel und tief aus der Kehle kommenden Gesang perfekt
beherrscht. Lediglich seine klaren Gesangseinlagen in Purified und Sin scarred skin vermögen nicht zu überzeugen, was schade ist, da Purified
ein sehr gutes Lied ist, in dem rigorose Härte, treibende Rhythmen und
filigrane Melodieführungen perfekt miteinander kombiniert wurden.
Überhaupt ist das Spiel der beiden Gitarren bemerkenswert. Neben
schweren, niederwalzenden und tonnenschweren Death-Metal-Riffwänden
sind immer wieder sehr lebendige und flotte Riffs zu hören, die mal
sehr thrashig oder mal rockig rüberkommen. Trotz dieser spielerischen
und melodischen Fülle wirkt das Spiel von Laid in Ashes allerdings nicht zu überladen oder verspielt, wie es noch auf Bastards from hell der Fall war. Solitary ghostride
macht einen viel runderen und stimmigeren Eindruck. Die komplexen
Strukturen mit ihren zahlreichen Wechseln, sind ausgefeilter und
absolut flüssig.
Ich muss gestehen dass ich von Solitary ghostride ein
wenig beeindruckt bin. Melodisch eingefärbter und abwechslungsreicher
Death Metal sagt mir in aller Regel zwar nicht zu, doch Laid in Ashes schafft es mit Solitary ghostride scheinbar mühelos, mich als Skeptiker dieser Spielart zu überzeugen. Ich kann abschließend nur sagen, dass Solitary ghostride ein wirklich gutes Album ist, in dem Melodik, Abwechslung und Härte hervorragend arrangiert und miteinander kombiniert wurden.
7,5/10
Aceust
01. Intro: Rise of the phoenix
02. Hellbound
03. Solitary ghostride
04. I am the one
05. Purified
06. Demon's dance
07. Fuel to the fire
08. The bone collector
09. Say goodbye to innocence
10. Sin scarred skin
11. Chapter about abuse
29.09.2008
Fäulnis - Letharg | 2005 | Christhunt Productions | CD | Black/Dark Metal
Von Anfang an war ich von dieser CD hellauf begeistert. Die CD kommt in einem edlen, schwarz-glänzenden Pappschuber mit dem Fäulnis-Logo und Letharg Schriftzug in grau auf der Front und dem Fäulnis-Symbol auf der Rückseite, mit dem Untertitel „Sick Black Art“, der vom Bandkopf Seuche gegebenen Bezeichnung des Musikstils.
Im nett aufgemachten Booklet befindet sich der komplett abgedruckte Text, der von den Schattenseiten des Lebens und der hier folgenden Konsequenz - der Lethargie - handelt. „Sick Black Art“ ist Name und Programm! Zwar besteht das 20mintüge Werk aus nur einem Stück, was dem Hörer anfänglich möglicherweise etwas Skepsis einhaucht, jedoch wird man von der ersten bis zur letzten Sekunde des Stückes mitgerissen und gefesselt, wenn man sich denn darauf einlässt. Das anfängliche, aus der Tiefe erschallende Kichern eines Kindes lässt den Hörer nach verhallen sofort in das Stück gleiten. Ruhig und getragen baut sich das gebotene Stück Musik immer weiter auf, bis es sich mit schnelleren Doppelbassphasen abwechselt, was jedoch keinesfalls verworren oder unübersichtlich klingt.
Eine Männerstimme ertönt, gefolgt von einem Schrei, und nun vernimmt man die ersten Töne Seuches' kranker Stimme in Kombination mit fast schon erhabenen Keyboardtönen im Hintergrund, auf denen man getragen wird. Passend zum kommenden, ruppigen Part wird die Stimme keifender, bis sie in sich in Schreien auflöst, die bis zum Ende schmerzvoller werden, bis man sich im Regen mit einem entfernten Gewitter wiederfindet und Orgelklängen wiederfindet. Es ertönt nun eine Stimme mit dem Charakter eines alten Radios. Sie berichtet vom langsamen Zerfall der eigenen Existenz und dem eigenen Beitrag daran. Folgend von einem Wechsel aus ruppigen, schnellen und beinahe rockigen Parts pendelt man sich nun gen Ende irgendwo im Mid-Tempo Bereich ein, begleit zu einer fast schon groovigen Melodie mit einem verhältnismäßig klaren Gesang bis man ohne Vorahnung erschrocken durch ein Rauschen aus dem Stück gerissen wird.
Ein wirklich mitreißendes Werk, wenn man sich denn erst darauf einlässt, wozu man jedoch mit diesem sehr eigenen etwas anfangen können muss. Definitiv nichts, um es mal nebenbei zu hören, aber wirklich ein gelungenes Stück „Sick Black Art“.
8/10
F.
1. Letharg
http://www.sickblackart.de/
Im nett aufgemachten Booklet befindet sich der komplett abgedruckte Text, der von den Schattenseiten des Lebens und der hier folgenden Konsequenz - der Lethargie - handelt. „Sick Black Art“ ist Name und Programm! Zwar besteht das 20mintüge Werk aus nur einem Stück, was dem Hörer anfänglich möglicherweise etwas Skepsis einhaucht, jedoch wird man von der ersten bis zur letzten Sekunde des Stückes mitgerissen und gefesselt, wenn man sich denn darauf einlässt. Das anfängliche, aus der Tiefe erschallende Kichern eines Kindes lässt den Hörer nach verhallen sofort in das Stück gleiten. Ruhig und getragen baut sich das gebotene Stück Musik immer weiter auf, bis es sich mit schnelleren Doppelbassphasen abwechselt, was jedoch keinesfalls verworren oder unübersichtlich klingt.
Eine Männerstimme ertönt, gefolgt von einem Schrei, und nun vernimmt man die ersten Töne Seuches' kranker Stimme in Kombination mit fast schon erhabenen Keyboardtönen im Hintergrund, auf denen man getragen wird. Passend zum kommenden, ruppigen Part wird die Stimme keifender, bis sie in sich in Schreien auflöst, die bis zum Ende schmerzvoller werden, bis man sich im Regen mit einem entfernten Gewitter wiederfindet und Orgelklängen wiederfindet. Es ertönt nun eine Stimme mit dem Charakter eines alten Radios. Sie berichtet vom langsamen Zerfall der eigenen Existenz und dem eigenen Beitrag daran. Folgend von einem Wechsel aus ruppigen, schnellen und beinahe rockigen Parts pendelt man sich nun gen Ende irgendwo im Mid-Tempo Bereich ein, begleit zu einer fast schon groovigen Melodie mit einem verhältnismäßig klaren Gesang bis man ohne Vorahnung erschrocken durch ein Rauschen aus dem Stück gerissen wird.
Ein wirklich mitreißendes Werk, wenn man sich denn erst darauf einlässt, wozu man jedoch mit diesem sehr eigenen etwas anfangen können muss. Definitiv nichts, um es mal nebenbei zu hören, aber wirklich ein gelungenes Stück „Sick Black Art“.
8/10
F.
1. Letharg
http://www.sickblackart.de/
28.09.2008
Forporgent - Forporgent | 2008 | Düsterwald Produktionen | CD | Death Metal
Die fränkische Formation Forporgent hat sich dem
melodischen Death Metal verschrieben. Und davon gibt es auf dieser
selbstbetitelten Debüt MCD auch reichlich zu hören. Man muss wohl eine
Vorliebe für derlei Todesmetall haben, denn ansonsten wirken die Lieder
auf Dauer alle ähnlich, zumal Forporgent sich einiges
sicherlich bei der einen und anderen Gruppe abgeguckt zu haben
scheint. Mir kommen manche Sachen jedenfalls sehr bekannt vor, obgleich
ich definitiv kein Anhänger des melodischen Death Metals bin. Dies
soll jetzt nun nicht bedeuten, Forporgent würden ihre
Sache schlecht machen. Mitnichten, zum Teil bin ich sogar positiv vom
dargebotenen überrascht. Denn die Musiker verstehen ihr Handwerk und so
wissen vor allem die Saiteninstrumente und der Gesang voll und ganz zu
überzeugen. Allerdings bereitet mir das Schlagzeug Probleme, denn es
gibt immer wieder Abschnitte in denen sich das Schlagzeug überaus
mechanisch, künstlich und programmiert anhört. Von einem Drumcomputer
ist im Beiheft allerdings nichts zu lesen, weshalb ich etwas ratlos
bin.
Nun, die Lieder sind melodisch und riffbetont. Viele der melodischen Stränge sind mein Geschmack nicht. Dennoch sind sie gut gespielt worden. Am besten ist allerdings der Gesang, der keinen Vergleich mit Genregrößen zu scheuen braucht. Neben der melodischen und riffbetonten Ausrichtung sorgen schwungvoll treibende Rhythmen für Druck. Diese bewegen sich zumeist in einem mittelschnellen Tempo, der nach unten und nach oben hin variieren kann. Somit ist auch für ein gewisses Maß an Abwechslung gesorgt. Trotzdem fehlt für jemanden wie mich, der lieber härteren Death Metal hört, auf die Dauer einfach die Würze.
Deshalb ich diese Veröffentlichung auch nur für echte Anhänger melodischen Death Metals zu empfehlen. Meine Promokopie enthält interessanterweise zwei unbetitelte, neue Promolieder. Ich nehme an, dass diese Lieder auf dem anstehenden Debütalbum enthalten sein werden. Interessant sind die Stücke deshalb, da sie sich deutlich von der MCD unterscheiden. Zunächst ist der Gesang wesentlich tiefer, kehliger und gurgelnder. Das eine Lied ist zudem recht eingängig und melodiearm, was mir gut gefällt. Hier klingt Forporgent verdammt nach oldschool Death Metal. Das andere Lied ist zwar klanglich ebenfalls dunkler, wenn auch melodischer. Die Entwicklung ist jedenfalls höchstinteressant, obgleich es sich um Promoversionen handelt und ich nicht abschätzen kann, ob sie so in der Form auch auf dem Album enthalten sein werden. Gut möglich, dass es sich um eine Rohversion handelt, der Klang lässt dies jedenfalls vermuten. Ich würde mich jedoch freuen, wenn man diesen Weg weiter verfolgen würde.
6/10
Aceust
01. For the poor
02. The north
03. Sinless bliss
04. Predition to come
05. Parody of myself
06. If we forget
07. Any time
Nun, die Lieder sind melodisch und riffbetont. Viele der melodischen Stränge sind mein Geschmack nicht. Dennoch sind sie gut gespielt worden. Am besten ist allerdings der Gesang, der keinen Vergleich mit Genregrößen zu scheuen braucht. Neben der melodischen und riffbetonten Ausrichtung sorgen schwungvoll treibende Rhythmen für Druck. Diese bewegen sich zumeist in einem mittelschnellen Tempo, der nach unten und nach oben hin variieren kann. Somit ist auch für ein gewisses Maß an Abwechslung gesorgt. Trotzdem fehlt für jemanden wie mich, der lieber härteren Death Metal hört, auf die Dauer einfach die Würze.
Deshalb ich diese Veröffentlichung auch nur für echte Anhänger melodischen Death Metals zu empfehlen. Meine Promokopie enthält interessanterweise zwei unbetitelte, neue Promolieder. Ich nehme an, dass diese Lieder auf dem anstehenden Debütalbum enthalten sein werden. Interessant sind die Stücke deshalb, da sie sich deutlich von der MCD unterscheiden. Zunächst ist der Gesang wesentlich tiefer, kehliger und gurgelnder. Das eine Lied ist zudem recht eingängig und melodiearm, was mir gut gefällt. Hier klingt Forporgent verdammt nach oldschool Death Metal. Das andere Lied ist zwar klanglich ebenfalls dunkler, wenn auch melodischer. Die Entwicklung ist jedenfalls höchstinteressant, obgleich es sich um Promoversionen handelt und ich nicht abschätzen kann, ob sie so in der Form auch auf dem Album enthalten sein werden. Gut möglich, dass es sich um eine Rohversion handelt, der Klang lässt dies jedenfalls vermuten. Ich würde mich jedoch freuen, wenn man diesen Weg weiter verfolgen würde.
6/10
Aceust
01. For the poor
02. The north
03. Sinless bliss
04. Predition to come
05. Parody of myself
06. If we forget
07. Any time
22.09.2008
Koldbrann - Stigma: På Kant Med Livet | 2008 | Twilight | CD | Black Metal
Die neue CD EP Stigma: På kant med livet enthält neben drei neuen Liedern, das neu aufgenommene Fredløs von der Split EP mit Ljå, sowie das Bathory Cover Bestial lust. Vorweg lässt sich zweifelsfrei sagen, dass Stigma: På kant med livet eine sehr ordentliche Scheibe norwegischen Black Metals geworden ist.
Stigma: På kant med livet gefällt mir auf Anhieb weitaus besser als das letzte Album Moribund, da Koldbrann auf der aktuellen Veröffentlichung roher und fieser, also norwegischer, klingt. Dies fällt sogleich mit Opium fields forver, einem durchgängig mittelschnellem Stück, auf. Der Gesang ist kehliger und wärmer, die Gitarren sind nun nicht mehr so hell und grell gestimmt, weshalb Koldbrann auf Stigma: På kant med livet einerseits roher und ungehobelter, anderseits aber auch natürlicher und weniger steril klingt. In Intifada wird das Tempo erhöht, wobei es allerdings nicht zu wüsten oder eingängigen Knüppelparts kommt. Stattdessen dominiert eine zügige, dreckige Spielweise das Geschehen, begleitet von vielfältigen Riffs, die partiell gar ein wenig harmonisch sind.
Das letzte der drei neuen Stücke, Avmaktens isolat, stampft passagenweise eingängig schnell dahin, umsäumt von leisen und leicht melodischen Gitarren im Hintergrund. Auffällig hier, ist jedoch der Gesang, der hier sehr laut und kehlig ist und mich aufgrund der klaren, norwegischen Aussprache, ein wenig an Tulus erinnert. In der zweiten Hälfte von Avmaktens isolat sind dann auch atmosphärische Parts zu hören, die teilweise mit einem elektronischen Beat unterlegt wurden oder ein gutes, langes Soli enthalten.
Fredløs, welches für diese Veröffentlichung neu aufgenommen wurde, kann ich leider nicht mit dem Original von der EP vergleichen. Allerdings passt es sehr gut zu dem neuen Material. Es fällt nicht auf, dass es sich hierbei um ein vier Jahre altes Lied handelt, obgleich es das härteste Lied von Stigma: På kant med livet, und der Klang minimal roher ausgefallen ist. Das Bathory Cover Bestial lust ist denn auch selbstverständlich gelungen. Es ist eine sehr energiegeladene Version, die sich strikt an das Original hält, weshalb Quorthons Handschrift auch unmittelbar deutlich wird.
Koldbrann spielt auf Stigma: På kant med livet traditionellen norwegischen Black Metal der zu gefallen weiß. Mir ist von Koldbrann ansonsten nur Moribund bekannt, doch gefällt mir Stigma: På kant med livet in allen Belangen wesentlich besser.
7,5/10
Aceust
01. Opium fields forever
02. Intifada
03. Fredløs
04. Avmaktens isolat
05. Bestial lust (Bathory Cover)
Stigma: På kant med livet gefällt mir auf Anhieb weitaus besser als das letzte Album Moribund, da Koldbrann auf der aktuellen Veröffentlichung roher und fieser, also norwegischer, klingt. Dies fällt sogleich mit Opium fields forver, einem durchgängig mittelschnellem Stück, auf. Der Gesang ist kehliger und wärmer, die Gitarren sind nun nicht mehr so hell und grell gestimmt, weshalb Koldbrann auf Stigma: På kant med livet einerseits roher und ungehobelter, anderseits aber auch natürlicher und weniger steril klingt. In Intifada wird das Tempo erhöht, wobei es allerdings nicht zu wüsten oder eingängigen Knüppelparts kommt. Stattdessen dominiert eine zügige, dreckige Spielweise das Geschehen, begleitet von vielfältigen Riffs, die partiell gar ein wenig harmonisch sind.
Das letzte der drei neuen Stücke, Avmaktens isolat, stampft passagenweise eingängig schnell dahin, umsäumt von leisen und leicht melodischen Gitarren im Hintergrund. Auffällig hier, ist jedoch der Gesang, der hier sehr laut und kehlig ist und mich aufgrund der klaren, norwegischen Aussprache, ein wenig an Tulus erinnert. In der zweiten Hälfte von Avmaktens isolat sind dann auch atmosphärische Parts zu hören, die teilweise mit einem elektronischen Beat unterlegt wurden oder ein gutes, langes Soli enthalten.
Fredløs, welches für diese Veröffentlichung neu aufgenommen wurde, kann ich leider nicht mit dem Original von der EP vergleichen. Allerdings passt es sehr gut zu dem neuen Material. Es fällt nicht auf, dass es sich hierbei um ein vier Jahre altes Lied handelt, obgleich es das härteste Lied von Stigma: På kant med livet, und der Klang minimal roher ausgefallen ist. Das Bathory Cover Bestial lust ist denn auch selbstverständlich gelungen. Es ist eine sehr energiegeladene Version, die sich strikt an das Original hält, weshalb Quorthons Handschrift auch unmittelbar deutlich wird.
Koldbrann spielt auf Stigma: På kant med livet traditionellen norwegischen Black Metal der zu gefallen weiß. Mir ist von Koldbrann ansonsten nur Moribund bekannt, doch gefällt mir Stigma: På kant med livet in allen Belangen wesentlich besser.
7,5/10
Aceust
01. Opium fields forever
02. Intifada
03. Fredløs
04. Avmaktens isolat
05. Bestial lust (Bathory Cover)
Svartthron - Bearer Of The Crimson Flame | 2008 | Inferna Profundus / Nocturnal Woodlands | CD | Black Metal
Bearer of the crimson flame ist mittlerweile das vierte Album Svartthrons,
einem Einmann-Projekt aus Litauen. Eine interessante Tatsache an
diesem Album ist der Umstand, dass mit Mordance ein australischer
Gastsänger involviert ist. Über Svartthron liest man
oft, dass es sich um "Depressive" oder Ambient Black Metal handelt.
Diese Ansicht kann ich nicht in geringster Art und Weise teilen,
jedenfalls nicht, was Bearer of the crimson flame betrifft. Bearer of the crimson flame
ist ein sehr atmosphärisches Werk, dessen Atmosphären zwar durchaus
melancholisch sind, doch deshalb gleich von Depressive Black Metal zu
sprechen halte ich für verfehlt.
Wie gesagt, Svartthron spielt sehr atmosphärischen Black Metal, dessen ruhige und schwermütige Ausstrahlung vor allem auf das Gitarrenspiel zurückzuführen ist. In den Liedern sind oft ausgiebige Parts mit sehr ruhigen und klaren Gitarren zu hören. Diese Parts sind sehr gut gemacht und überzeugen. Vor allem überzeugen sie, da sie trotz aller Schwermut und Melodik, stets dezent gehalten wurden. Diese dezente Haltung ist auch in den härteren und kraftvolleren Parts deutlich vertreten. Die schnellen und treibenden Schübe enthalten zwar eine gewisse Kraft und Eindringlichkeit, ordnen sich aber einer scheinbar unsichtbaren, dezenten Order unter. Diese harmonische Zurückhaltung halte ich für falsch, da Bearer of the crimson flame auf Dauer unter der fehlenden Härte leidet.
Svartthron zeigt und beweist dass es anders geht. Etwa in Negation’s blade, in dem treibende Riffwände, die Doublebass und der durch und durch gute sowie kehlige Gesang für eine packende und ergreifende Atmosphäre sorgen. Doch wiederkehrende melodische Parts, die für sich genommen sehr gelungen sind, stören da und negieren die zuvor aufgebaute Atmosphäre. Aber auch alle anderen harten und kraftvollen Arrangements wissen zu gefallen. Ethereal murder ist ein durchgängig „hartes“ Lied, in dem Svartthron die ruhigen Parts auf ein Minimum herunterschraubt.
Bearer of the crimson flame ist kein schlechtes Album. Handwerklich weiß es voll und ganz zu überzeugen und auch der Gesang ist sehr gelungen. Dabei ist es ein wenig schade, dass es keine echten brutalen Inhalte gibt, denn ich bin davon überzeugt, der Gesang würde erst dann sein volles Potential entfalten. Wer ruhigen, atmosphärischen und melancholischen Black Metal mag, sollte Bearer of the crimson flame durchaus mal antesten. Mir persönlich ist der melodische und ruhige Anteil allerdings etwas zu hoch.
6,5/10
Aceust
01. Doth memory betray
02. Path's of failed light
03. Of malignity carven
04. Ethereal murder (In quiescence)
05. Bearer of the crimson flame
06. Negation's blade
07. Dreams in ashes
Wie gesagt, Svartthron spielt sehr atmosphärischen Black Metal, dessen ruhige und schwermütige Ausstrahlung vor allem auf das Gitarrenspiel zurückzuführen ist. In den Liedern sind oft ausgiebige Parts mit sehr ruhigen und klaren Gitarren zu hören. Diese Parts sind sehr gut gemacht und überzeugen. Vor allem überzeugen sie, da sie trotz aller Schwermut und Melodik, stets dezent gehalten wurden. Diese dezente Haltung ist auch in den härteren und kraftvolleren Parts deutlich vertreten. Die schnellen und treibenden Schübe enthalten zwar eine gewisse Kraft und Eindringlichkeit, ordnen sich aber einer scheinbar unsichtbaren, dezenten Order unter. Diese harmonische Zurückhaltung halte ich für falsch, da Bearer of the crimson flame auf Dauer unter der fehlenden Härte leidet.
Svartthron zeigt und beweist dass es anders geht. Etwa in Negation’s blade, in dem treibende Riffwände, die Doublebass und der durch und durch gute sowie kehlige Gesang für eine packende und ergreifende Atmosphäre sorgen. Doch wiederkehrende melodische Parts, die für sich genommen sehr gelungen sind, stören da und negieren die zuvor aufgebaute Atmosphäre. Aber auch alle anderen harten und kraftvollen Arrangements wissen zu gefallen. Ethereal murder ist ein durchgängig „hartes“ Lied, in dem Svartthron die ruhigen Parts auf ein Minimum herunterschraubt.
Bearer of the crimson flame ist kein schlechtes Album. Handwerklich weiß es voll und ganz zu überzeugen und auch der Gesang ist sehr gelungen. Dabei ist es ein wenig schade, dass es keine echten brutalen Inhalte gibt, denn ich bin davon überzeugt, der Gesang würde erst dann sein volles Potential entfalten. Wer ruhigen, atmosphärischen und melancholischen Black Metal mag, sollte Bearer of the crimson flame durchaus mal antesten. Mir persönlich ist der melodische und ruhige Anteil allerdings etwas zu hoch.
6,5/10
Aceust
01. Doth memory betray
02. Path's of failed light
03. Of malignity carven
04. Ethereal murder (In quiescence)
05. Bearer of the crimson flame
06. Negation's blade
07. Dreams in ashes
21.09.2008
Svartkraft - III: Lord Of Vermin | 2008 | Perish In Light | CD | Black Metal
Am 10. Oktober wird das dritte Svartkraft-Album III – Lord of vermin erscheinen. Sofort mit dem ersten Lied, The contamination, überrascht Svartkraft.
Es sind vor allem dir grell und rau klingenden, sphärischen und leicht
schrägen Riffs, die für die Überraschung sorgen, da diese Riffs ein
wenig an Blut aus Nord erinnern. Diese Art der Melodieführung tritt
allerdings mäßig in Erscheinung und ist teilweise auch sehr
eigenständig, was gemeinsam mit der abwechslungsreichen Struktur von The contamination
für einen gelungenen und starken Auftakt sorgt. Es wechseln sich
eingängig schnelle und langsame, dunkelatmosphärische Parts ab.
Insbesondere diese dunkelatmosphärischen Strecken haben es in sich und
erzeugen eine durchgängig gute und dichte Atmosphäre.
Schnell und antreibend ist auch Dominion of the worm. Hier dominiert ein einfacher Rhythmus, begleitet von gleichfalls simpel gehaltenem Riffing. Es ist eine minimalistische und ab und an fiese Atmosphäre, die Svartkraft hier erzeugt. Im Mittelteil ist allerdings eine atmosphärische Passage zu hören, in der klar gesungen wird, was meiner Meinung nach nicht ganz passend ist. Von vornherein ruhig und schleppend ist Dust and bones, in dem das ruhige, stets dunkel gehaltene und leicht atmosphärische Gitarrenspiel für gute Momente sorgt. Gemeinsam mit dem rauen und nur minimal verzerrten Gesang fühle ich mich ein wenig an Wyrd erinnert. Allerdings ist auch in Dust and bones kurzweilig klarer Gesang zu hören, der auch dieses Mal nicht wirklich glänzen kann.
In Vermis hsysteria prallen rohe und eingängige Rhythmen auf grelles, eingängiges und frickeliges Riffing. An anderen Stellen wird dieses etwas nervige Riffing von dunklen und atmosphärischen Melodien ersetzt. Es ist ein merkwürdiges Lied, roh und minimalistisch einerseits, andererseits aber auch durchaus sanft und melodisch. Letztlich ist es mir aber zuviel, zumal erneut auftretender klarer Gesang, diese dubiose und verworrene Atmosphäre noch verstärkt. Da sagt mit der schnell und eingängig angelegte Anfang von Vortex of human suffering schon viel mehr zu. Dabei bleibt es zwar nicht, denn im Verlauf des knapp neun Minuten langen Liedes sind auch langsame Parts zu hören, die jedoch aufgrund der sehr guten Melodieführung und wegen der trockenen und treibenden Riffs, mächtig und kraftvoll wirken. Obwohl Vortex of human suffering ganz anders gestrickt ist als The contamination, entwickelt es allerdings ganz ähnlich, von Anfang an eine dichte und packende Atmosphäre.
Sehr ruhig, getragen von einer schönen, dunklen Gitarrenmelodie und der leisen, fast schon flüsternden Stimme, nimmt Fields of blood and regret seinen Lauf. Irgendwann kommt eine zweite Gitarre hinzu, die allerdings gleichfalls betont ruhig und atmosphärisch gespielt wird und erst nach fünf Minuten, mit dem Einsetzen des Schlagzeugs, kommt Veränderung in das Stück. Allerdings bleibt es atmosphärisch und ruhig, es ist ein sehr schönes und klares Stück, mit einem leichten, teilweise psychedelischen wirkenden Ansatz in so manch einer Harmonie.
Im abschließenden The negation sind dann erneut treibende Schnelligkeit und grelle, langgezogene Riffs aus dem Hintergrund zu hören. Es ist ein kraftvolles Stück, in dem Eingängigkeit, Tempo und Melodik gut ausbalanciert wurden. Vor allem die eingängig schnellen Parts mit den langgezogenen Riffs wissen zu gefallen.
III – Lord of vermin ist mit Sicherheit das beste Svartkraft-Album. Es enthält zwar auch drei mittelmäßige Stücke, doch heben die restlichen Titel diese Mittelmäßigkeit komplett auf. Wem der Vorgänger II: The twilight void bereits gefiel, dem wird auch die neue Scheibe gefallen. Es sind vor allem die harmonischen und melodischen Elemente in Verbindung mit schneller Eingängigkeit, die auf III – Lord of vermin überzeugen und entzücken.
7/10
Aceust
01. The contamination
02. Dominion of the worm
03. Dust and bones
04. Vermis hysteria
05. Vortex of human suffering
06. Fields of blood and regret
07. The negation
Schnell und antreibend ist auch Dominion of the worm. Hier dominiert ein einfacher Rhythmus, begleitet von gleichfalls simpel gehaltenem Riffing. Es ist eine minimalistische und ab und an fiese Atmosphäre, die Svartkraft hier erzeugt. Im Mittelteil ist allerdings eine atmosphärische Passage zu hören, in der klar gesungen wird, was meiner Meinung nach nicht ganz passend ist. Von vornherein ruhig und schleppend ist Dust and bones, in dem das ruhige, stets dunkel gehaltene und leicht atmosphärische Gitarrenspiel für gute Momente sorgt. Gemeinsam mit dem rauen und nur minimal verzerrten Gesang fühle ich mich ein wenig an Wyrd erinnert. Allerdings ist auch in Dust and bones kurzweilig klarer Gesang zu hören, der auch dieses Mal nicht wirklich glänzen kann.
In Vermis hsysteria prallen rohe und eingängige Rhythmen auf grelles, eingängiges und frickeliges Riffing. An anderen Stellen wird dieses etwas nervige Riffing von dunklen und atmosphärischen Melodien ersetzt. Es ist ein merkwürdiges Lied, roh und minimalistisch einerseits, andererseits aber auch durchaus sanft und melodisch. Letztlich ist es mir aber zuviel, zumal erneut auftretender klarer Gesang, diese dubiose und verworrene Atmosphäre noch verstärkt. Da sagt mit der schnell und eingängig angelegte Anfang von Vortex of human suffering schon viel mehr zu. Dabei bleibt es zwar nicht, denn im Verlauf des knapp neun Minuten langen Liedes sind auch langsame Parts zu hören, die jedoch aufgrund der sehr guten Melodieführung und wegen der trockenen und treibenden Riffs, mächtig und kraftvoll wirken. Obwohl Vortex of human suffering ganz anders gestrickt ist als The contamination, entwickelt es allerdings ganz ähnlich, von Anfang an eine dichte und packende Atmosphäre.
Sehr ruhig, getragen von einer schönen, dunklen Gitarrenmelodie und der leisen, fast schon flüsternden Stimme, nimmt Fields of blood and regret seinen Lauf. Irgendwann kommt eine zweite Gitarre hinzu, die allerdings gleichfalls betont ruhig und atmosphärisch gespielt wird und erst nach fünf Minuten, mit dem Einsetzen des Schlagzeugs, kommt Veränderung in das Stück. Allerdings bleibt es atmosphärisch und ruhig, es ist ein sehr schönes und klares Stück, mit einem leichten, teilweise psychedelischen wirkenden Ansatz in so manch einer Harmonie.
Im abschließenden The negation sind dann erneut treibende Schnelligkeit und grelle, langgezogene Riffs aus dem Hintergrund zu hören. Es ist ein kraftvolles Stück, in dem Eingängigkeit, Tempo und Melodik gut ausbalanciert wurden. Vor allem die eingängig schnellen Parts mit den langgezogenen Riffs wissen zu gefallen.
III – Lord of vermin ist mit Sicherheit das beste Svartkraft-Album. Es enthält zwar auch drei mittelmäßige Stücke, doch heben die restlichen Titel diese Mittelmäßigkeit komplett auf. Wem der Vorgänger II: The twilight void bereits gefiel, dem wird auch die neue Scheibe gefallen. Es sind vor allem die harmonischen und melodischen Elemente in Verbindung mit schneller Eingängigkeit, die auf III – Lord of vermin überzeugen und entzücken.
7/10
Aceust
01. The contamination
02. Dominion of the worm
03. Dust and bones
04. Vermis hysteria
05. Vortex of human suffering
06. Fields of blood and regret
07. The negation
08.09.2008
October Falls - The Womb Of Primordial Nature | 2008 | Debemur Morti Productions | CD | Folk Black Metal
Nachdem mich October Falls letztes Jahr mit The streams of the end überraschen konnte, stellt sich beim neuen Album The womb of primordial nature schnell fade Ernüchterung ein. All das, was mir an The streams of the end
gefiel, fehlt dem neuen Werk gänzlich. Debemur Morti bewertet das neue
Album als das bisher „rauste“, was ich nicht bestätigen kann. The womb of primordial nature
ist wesentlich melodischer und glatter als der Vorgänger. Es fehlen
zum Beispiel gänzlich die kraftvollen und warm klingenden Klangelemente
des Vorgängers. Stattdessen gibt es einen dünnen Klang zu hören, der
ausgeschmückt wurde mit langsamer, sehr melodischer und
gitarrenbetonter Musik, zu der dann der leicht heiser verzerrte Gesang
zu hören ist. Lediglich im letzten Lied sind dann raue Strukturen zu
hören, die sich als kurzweilig auftretendes, schnell gespieltes
Schlagzeugsiel offenbaren. Ansonsten dominiert sanftes, harmonisches
und leider allzu belangloses Geplänkel. Ironischerweise gefallen mir an
The womb of primordial nature noch die klaren Akustikgitarrenparts im zweiten Lied am besten, diese erinnern mich etwas an frühe Wyrd-Alben.
Wer ruhigen und melodischen „Dark Folk Metal“ mag, wird diese Werk vermutlich ganz anders als ich wahrnehmen. Mir gefällt es nicht, es langweilt mich einfach.
3,5/10
Aceust
01. I
02. II
03. III
04. IV
Wer ruhigen und melodischen „Dark Folk Metal“ mag, wird diese Werk vermutlich ganz anders als ich wahrnehmen. Mir gefällt es nicht, es langweilt mich einfach.
3,5/10
Aceust
01. I
02. II
03. III
04. IV
Arckanum - Antikosmos | 2008 | Debemur Morti | CD | Black Metal
Legendär sind die ersten drei Alben, von denen das letzte vor 10 Jahren erschien. Mit Antikosmos
meldet sich eine große schwedische Gruppe zurück. Und das besser und
eindrucksvoller, als es so manche EP-Veröffentlichung vor einigen
Jahren hätte vermuten lassen. Es steht natürlich außer Frage, Arckanum hat sich verändert und Antikosmos ist mit den früheren drei Alben nicht (mehr) zu vergleichen.
Antikosmos ist ein sehr treibendes und kraftvolles Album, auf dem die Gitarren, das Schlagzeug und der Gesang wunderbar miteinander harmonieren. Sowohl Klang, Lautstärke und Rauheit wurden perfekt aufeinander abgestimmt, was dem flotten Spiel Arckanums sehr zu gute kommt. Was mich an Antikosmos allerdings am meisten überraschte, ist eine teilweise auftretende Ähnlichkeit zu früheren Werken von Sólstafir. Ganz besonders treten diese Änlichkeiten in Røkulfargnýr zutage. Das Schlagzeugspiel, das sehr druckvoll, wuchtig und peitschend ist, der rau heisere Gesang und die grelle Melodieführung erschaffen eine ganz spezielle Atmosphäre, wie ich sie nur von Sólstafir her kenne. Es ist eine anarchistisch und dreckig wirkende Atmosphäre, die aber dennoch einer geordneten und klaren Struktur folgt.
Aber auch alles andere an Antikosmos überzeugt. Es stimmt einfach alles, ob es nun das Gitarrenspiel ist, welches einfache aber wirksame Harmonien erzeugt, die sowohl melancholisch als auch trotzig, rau und giftig sind. Oder das mannigfaltige Spiel am Schlagzeug, das ebenfalls sehr hörenswert ist, da sich Arckanum nicht nur auf einen einfachen Takt beschränkt, sondern die Möglichkeiten der Rhythmusmaschine voll auskostet.
Antikosmos ist ein wunderbares Album, das hart und kraftvoll, fies und chaotisch, aber eben auch immer einen Ticken harmonisch ist.
8/10
Aceust
01. Svarti
02. Dauðmellin
03. Røkulfargnýr
04. Blóta loka
05. Nákjeptir
06. Eksortna
07. Sú vitran
08. Formála
http://www.arckanum.se/
Antikosmos ist ein sehr treibendes und kraftvolles Album, auf dem die Gitarren, das Schlagzeug und der Gesang wunderbar miteinander harmonieren. Sowohl Klang, Lautstärke und Rauheit wurden perfekt aufeinander abgestimmt, was dem flotten Spiel Arckanums sehr zu gute kommt. Was mich an Antikosmos allerdings am meisten überraschte, ist eine teilweise auftretende Ähnlichkeit zu früheren Werken von Sólstafir. Ganz besonders treten diese Änlichkeiten in Røkulfargnýr zutage. Das Schlagzeugspiel, das sehr druckvoll, wuchtig und peitschend ist, der rau heisere Gesang und die grelle Melodieführung erschaffen eine ganz spezielle Atmosphäre, wie ich sie nur von Sólstafir her kenne. Es ist eine anarchistisch und dreckig wirkende Atmosphäre, die aber dennoch einer geordneten und klaren Struktur folgt.
Aber auch alles andere an Antikosmos überzeugt. Es stimmt einfach alles, ob es nun das Gitarrenspiel ist, welches einfache aber wirksame Harmonien erzeugt, die sowohl melancholisch als auch trotzig, rau und giftig sind. Oder das mannigfaltige Spiel am Schlagzeug, das ebenfalls sehr hörenswert ist, da sich Arckanum nicht nur auf einen einfachen Takt beschränkt, sondern die Möglichkeiten der Rhythmusmaschine voll auskostet.
Antikosmos ist ein wunderbares Album, das hart und kraftvoll, fies und chaotisch, aber eben auch immer einen Ticken harmonisch ist.
8/10
Aceust
01. Svarti
02. Dauðmellin
03. Røkulfargnýr
04. Blóta loka
05. Nákjeptir
06. Eksortna
07. Sú vitran
08. Formála
http://www.arckanum.se/
07.09.2008
Nebunam - Nebunam | 2008 | Karge Welten Kunstverlag | CD | Black Metal
Was ich von dieser selbstbetitelten, 25 Minuten langen CD halten soll, weiß ich nicht so recht. Nebunam macht es dem Hörer jedenfalls nicht gerade leicht, wenn man es gerne überschaubar und geradlinig hat. Im ersten Stück A winter’s tale
gibt es jedenfalls einiges unter den Hut zu bringen. Das Lied beginnt
recht episch. Es ist ein eingängiger, mittelschneller Rhythmus zu
hören, der von tragenden Keyboardklängen im Hintergrund, heiser
krächzendem Kreischgesang, und einer kompakt stehenden Gitarrenwand
begleitet wird. In dieser anfänglichen Phase ist alles noch
überschaubar, harmonisch und stimmig. Nach fünf Minuten kommt dann
Bewegung ins Spiel. Das Schlagzeug spielt nun schneller, vielfältiger
und die Gitarren feuern ein paar richtig gute, thrashig wirkende, Riffs
ab. Schade nur, dass dieser wunderbare und kraftvolle Part nicht lange
währt und Nebunam schon recht bald in eine ruhige, atmosphärische Phase mit sprechender Stimmeinlage, übergeht. Fortan sind in A winter’s tale
immer wieder solche Stilwechsel zu hören, die von epischen und
harmonischen Inszenierungen, als eine Art roter Leitfaden, bestimmt
werden. Die einzelnen Elemente sind alle gar nicht mal schlecht, können
überzeugen und erzeugen Atmosphäre. Doch im Zusammenhang mit den
Wechseln, den atmosphärischen Zwischenpassagen, die zuweilen etwas
psychedelisch ausgefallen sind, wirkt das Ganze etwas zu Dick
aufgetragen.
Nach dieser komplexen Vielschichtigkeit und Abwechslung verfällt Nebunam in Sturm dann erst einmal ins andere Extrem. In den ersten Minuten des Liedes ist pure, eingängige Schnelligkeit zu hören. Das Schlagzeug stampft gnadenlos, geradezu maschinenhaft, seinen Rhythmus, während im Hintergrund sehr dezente und ruhige atmosphärische Keyboardklänge zu hören sind. Zwischendurch gibt es auch ruhigere Parts zu hören, doch diese rigorose, stampfende Geschwindigkeit bestimmt das Lied. Mir gefallen diese eingängig schnellen Parts sehr gut, da der Kreischgesang, der in Sturm nicht heiser und krächzend ist, hervorragend mit den Gitarren und den atmosphärischen Keyboardklängen harmoniert. Dabei entsteht eine etwas dubiose Atmosphäre, die trotz der Schnelligkeit nicht aggressiv, aber eben auch nicht besonders harmonisch ist. Vielmehr ist es Kälte, die Nebunam in Sturm ganz massiv versprüht.
Nebunam ist und bleibt ein etwas merkwürdiges Werk. A winter’s tale kann mich als Ganzes nicht wirklich überzeugen, obgleich einzelne Elemente gut sind. Sturm hingegen ist ein absolut erstklassiges Stück, welches von Anfang bis Ende packend und vereinnahmend ist. Für die Zukunft hoffe und erwarte ich, dass Nebunam die Linie von Sturm fortführen wird. Letztlich reicht es dann aber wegen A winter’s tale nur zu sechseinhalb Zählern.
6,5/10
Aceust
01. A winter's tale
02. Sturm
Nach dieser komplexen Vielschichtigkeit und Abwechslung verfällt Nebunam in Sturm dann erst einmal ins andere Extrem. In den ersten Minuten des Liedes ist pure, eingängige Schnelligkeit zu hören. Das Schlagzeug stampft gnadenlos, geradezu maschinenhaft, seinen Rhythmus, während im Hintergrund sehr dezente und ruhige atmosphärische Keyboardklänge zu hören sind. Zwischendurch gibt es auch ruhigere Parts zu hören, doch diese rigorose, stampfende Geschwindigkeit bestimmt das Lied. Mir gefallen diese eingängig schnellen Parts sehr gut, da der Kreischgesang, der in Sturm nicht heiser und krächzend ist, hervorragend mit den Gitarren und den atmosphärischen Keyboardklängen harmoniert. Dabei entsteht eine etwas dubiose Atmosphäre, die trotz der Schnelligkeit nicht aggressiv, aber eben auch nicht besonders harmonisch ist. Vielmehr ist es Kälte, die Nebunam in Sturm ganz massiv versprüht.
Nebunam ist und bleibt ein etwas merkwürdiges Werk. A winter’s tale kann mich als Ganzes nicht wirklich überzeugen, obgleich einzelne Elemente gut sind. Sturm hingegen ist ein absolut erstklassiges Stück, welches von Anfang bis Ende packend und vereinnahmend ist. Für die Zukunft hoffe und erwarte ich, dass Nebunam die Linie von Sturm fortführen wird. Letztlich reicht es dann aber wegen A winter’s tale nur zu sechseinhalb Zählern.
6,5/10
Aceust
01. A winter's tale
02. Sturm
01.09.2008
Aasgard - Nyx | 2008 | Heaven Ablaze Records | CD | Black Metal
2006 wurde Aasgard in Athen gegründet und nachdem man
im vergangenen Jahr in Eigenregie das Debütalbum herausbrachte, gibt es
nun über Heaven Ablaze Records diese MCD. Neben vier neuen Stücken
gibt es mit Battle within auch ein Bonustitel vom Album. Aasgard steht ganz klar für schnörkellosen, geradlinigen Black Metal.
Im ersten Lied Through the years of rats… fallen drei wesentliche Merkmale Aasgards auf. Als erstes ist da der Gesang, der stark verzerrt ist und einen sehr markanten Klang und Wiedererkennungswert hat. Das zweite Merkmal ist das extrem druckvoll klingende Schlagzeug gefolgt vom dritten Attribut, dem guten Gitarrenspiel. Es ist vielfältig, zumeist leicht melodisch aber dabei niemals zu verspielt. Die Melodien sind einerseits einfach, andererseits aber auch sehr subtil und dezent im Spiel verpackt, sodass Aasgard wunderbare dunkle Harmonien kreiert, die man erst bei genauem Hören wahrnimmt.
Aber nicht nur das harmonische Spektrum zeugt von Abwechslung. Es sind auch zahlreiche Wechsel und Übergänge zu hören, welche gleichfalls gut umgesetzt wurden. So gibt es sehr kraftvolle, aggressive und hasserfüllte Parts, die dann nahtlos in etwas ruhigeres und harmonischeres Spiel übergehen. Eingängige Strukturen, in denen sich zwei Riffs abwechseln, sind natürlich auch zu hören. Nyx ist sehr übersichtlich ausgefallen. Aasgard verzichtet, wie eingangs erwähnt, vollständig auf schmückendes Beiwerk. Stattdessen konzentriert man sich auf den schroffen Black Metal, was man auch an der Länge der Lieder erkennt, die zumeist zwischen vier und fünf Minuten lang sind.
Battle within vom Debütalbum Behold ist um einiges roher und auch primitiver. Es ist ein schnelles, dumpf stampfendes Lied, mit einem sehr lauten und arg künstlich wirkenden Gesang. Die vier Titel von Nyx machen einen deutlich besseren Eindruck als Battle within.
Nyx ist demnach also eine sehr ordentliche Veröffentlichung, die erkennen lässt, dass sich Aasgard in nur einem Jahr deutlich gesteigert hat. Von einer weiteren Veröffentlichung wird man wohl einiges erwarten dürfen. Ich bin jedenfalls ein weiteres Mal in meiner Vorliebe für griechische Gruppen bestätigt worden. Nyx ist nichts besonderes, aber grundsolider und eigenständiger Black Metal.
7/10
Aceust
01. Through the years of rats, I fed with fires
02. Splendour of the barbaric winter
03. Obliterated from all passions, standing above myself, near myself
04. As I walk the steps of death
05. Battle within
http://users.tpg.com.au/ritual/
Im ersten Lied Through the years of rats… fallen drei wesentliche Merkmale Aasgards auf. Als erstes ist da der Gesang, der stark verzerrt ist und einen sehr markanten Klang und Wiedererkennungswert hat. Das zweite Merkmal ist das extrem druckvoll klingende Schlagzeug gefolgt vom dritten Attribut, dem guten Gitarrenspiel. Es ist vielfältig, zumeist leicht melodisch aber dabei niemals zu verspielt. Die Melodien sind einerseits einfach, andererseits aber auch sehr subtil und dezent im Spiel verpackt, sodass Aasgard wunderbare dunkle Harmonien kreiert, die man erst bei genauem Hören wahrnimmt.
Aber nicht nur das harmonische Spektrum zeugt von Abwechslung. Es sind auch zahlreiche Wechsel und Übergänge zu hören, welche gleichfalls gut umgesetzt wurden. So gibt es sehr kraftvolle, aggressive und hasserfüllte Parts, die dann nahtlos in etwas ruhigeres und harmonischeres Spiel übergehen. Eingängige Strukturen, in denen sich zwei Riffs abwechseln, sind natürlich auch zu hören. Nyx ist sehr übersichtlich ausgefallen. Aasgard verzichtet, wie eingangs erwähnt, vollständig auf schmückendes Beiwerk. Stattdessen konzentriert man sich auf den schroffen Black Metal, was man auch an der Länge der Lieder erkennt, die zumeist zwischen vier und fünf Minuten lang sind.
Battle within vom Debütalbum Behold ist um einiges roher und auch primitiver. Es ist ein schnelles, dumpf stampfendes Lied, mit einem sehr lauten und arg künstlich wirkenden Gesang. Die vier Titel von Nyx machen einen deutlich besseren Eindruck als Battle within.
Nyx ist demnach also eine sehr ordentliche Veröffentlichung, die erkennen lässt, dass sich Aasgard in nur einem Jahr deutlich gesteigert hat. Von einer weiteren Veröffentlichung wird man wohl einiges erwarten dürfen. Ich bin jedenfalls ein weiteres Mal in meiner Vorliebe für griechische Gruppen bestätigt worden. Nyx ist nichts besonderes, aber grundsolider und eigenständiger Black Metal.
7/10
Aceust
01. Through the years of rats, I fed with fires
02. Splendour of the barbaric winter
03. Obliterated from all passions, standing above myself, near myself
04. As I walk the steps of death
05. Battle within
http://users.tpg.com.au/ritual/
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