Ponor stellt das dritte Album von KRV, einer mir bisher völlig unbekannten Gruppe aus Sarajevo, dar. Erschienen ist Ponor als Gatefold-LP und in einem Lied fungiert Mannevond von Koldbrann als Gastsänger. Ponor ist also für all jene interessant, die traditionellen und rohen Black Metal sowie Vinyl mögen.
Nachdem das Intro ausgeklungen ist, beginnt das eigentliche Album mit Sumrak smrti tvoje
rhythmisch sehr ruhig, da langsam und schleppend. Die Gitarren werden
leicht melodisch und dabei aber recht eingängig gespielt und der Klang
erweist sich als sehr ordentlich, da er trotz der Schroffheit
differenziert ist. Die einzelnen Spuren sind schön deutlich voneinander
getrennt zu hören, weshalb die einstweiligen leise und klar gespielten
Gitarrenmelodien gut zur Geltung kommen.
Nach dem sehr ruhigen Auftakt geht es dann mit dem Titelstück Ponor
weitaus abwechslungsreicher weiter, da sich langsame mit schnellen
Parts abwechseln, die schön scheppern und poltern und zuweilen auch eine
sehr antreibende Dynamik entwickeln. In den langsam vorgetragenen
Passagen hingegen, sind es vor allem die Gitarren mit ihren Harmonien,
die das Spiel bestimmen und für Atmosphäre sorgen.
Sehr roh, schnell und aggressiv ist das folgende Tamo gdje svjetlost mre, in dem KRV
phasenweise hochgradig explosiv und wütend aufspielt. Geschwindigkeit,
kehliger Kreischgesang und kraftvoll dunkles Riffing formieren sich hier
zu hasserfülltem Black Metal. Was mich hierbei ein wenig stört, ist der
Klang des Schlagzeugs, welcher in den schnellen und rasenden Parts
manchmal zu sehr untergeht, da vor allem die Becken zu hören sind und
man die Trommeln nur erahnen kann. Das Becken wird von KRV auf Ponor generell gern verwendet, was mir auch gut gefällt. Doch im Falle von Tamo gdje svjetlost mre
würde die Atmosphäre noch energischer und extremer, wenn anstatt der
Becken, die Trommeln mehr zur Geltung kommen würden, was in den
langsameren Passagen (und auch einigen schnellen), der Fall ist.
Bundet til masten ist ein wunderbar mittelschnelles
Lied, mit dunklem und eingängig gehaltenem Riffing, das in seiner
Einfachheit überaus wirksam ist. Vermutlich ist Bundet til masten
jenes Lied, in dem Gastsänger Mannevond zu hören ist. Mit Sicherheit
kann ich dies nicht sagen, da ich keine Information hierzu habe. Bundet til masten
ist aber in jedem Fall ein sehr gutes Stück, das schleppend und
kraftvoll ist und mit einer sehr guten, dunklen Melodieführung
aufwartet.
Abgesehen vom ruhigen Mittelteil, ist Za slavu slobode vor allem von krachender Schnelligkeit und Heftigkeit geprägt. Wechselhafter ist dann Krenimo u noc,
in dem sich schnelle und melodiöse Parts abwechseln. Hier sind es die
langsameren Parts, die bestechen, da das leicht melancholische
Gitarrenspiel mit seinem festen und druckvollen Klang eine sehr
herausragende Ausstrahlung hat. Das abschließende Pohod ist
dann nahezu durchgängig von einer ruhigeren und schleppenden Spielart,
in der vor allem der kehlige Gesang und dunkelharmonische Gitarren
prägend sind.
Ponor ist ein sehr ordentliches Album, das auf mich
darüber hinaus auch einen sehr eigenständigen Eindruck macht. Wer rohen
Black Metal mag, der sowohl sehr schnell und aggressiv als auch
schleppend und dann leicht dunkelharmonisch ist, dem ist Ponor in jedem Fall zu empfehlen.
01. Slava screbra (Intro)
02. Sumrak smrti tvoje
03. Ponor
04. Tamo gdje svjetlost mre
05. Bundet til masten
06. Za slavu slobode
07. Krenimo u noc
08. Pohod
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