Ziemlich genau ein Jahr nach dem guten Debüt Extermination, followed by cryptic silence, legt Amystery nun mit dem zweiten Streich Grim satanic blessing nach. Und ich muss sagen, Amystery hat sich deutlich gesteigert.
Mit Nailed geht es denn auch umgehend gut los. Es wurde
in einem, sich abwechselnd flotten und schleppenden Rhythmus
eingespielt, der von einem sehr guten und etwas grell klingenden
Gitarrenspiel umsäumt wird. Die Melodien, die bei diesem Spiel
entstehen, sind von einer kalten Schwermütigkeit, die vom ruhigen,
verzerrten und kehlig knarrenden Gesang abgerundet wird.
Noch viel besser wird es dann allerdings in Awake the dead,
einem über weite Strecken langsam und schleppend gehaltenem Titel,
dessen dunkle, raue und roh klingende Melodieführung einfach grandios
ist. An und für sich sind diese düsteren Riffs nichts besonderes, doch
wie sie von Amystery inszeniert und vorgetragen werden,
ist großartig, denn es wird eine extrem dichte Atmosphäre erzeugt, die
nicht einfach nur dunkel und melancholisch ist, sondern in der auch
etwas Sehnsucht mitschwingt. Awake the dead ist ein wunderbares Lied jener Sorte, das ich mir vier, fünf Mal am Stück anhören kann.
Viel grimmiger und ein bisschen an frühe Darkthrone erinnernd ist Unholy breed,
welches ein wenig von der fiesen und rotzigen Atmosphäre der Norweger
inne hat. Es wechseln sich schnelle und schleppende Parts ab, vor allem
aber bestimmen die Gitarren das Geschehen, die erneut in jeder Hinsicht
überzeugend sind.
Mit No sign of life folgt das längste Lied des Albums und hier hat Amystery
das bisher recht auffällige und präsente Gitarrenspiel etwas
zurückgenommen. Dennoch besticht auch hier die dunkle Melodieführung,
nur ist sie versteckter in dem abwechslungsreich gestaltetem Lied. Neben
den eingängig schnellen Parts ist im mittleren Abschnitt auch eine
schleppende Passage zu hören, die aufgrund des teilweise kurzen klaren
Gesangs und der dunklen, warmen Melodie, sehr intensiv wirkt.
Vielschichtig geht es dann in Otherside zu, einem Lied,
das sowohl sehr schnelle und treibende, wie auch grimmig rotzige und
einige schleppende, dunkelharmonische Passagen beinhaltet. Dieses
Gemisch ist sehr explosiv und zuweilen von einer regelrechten Heftigkeit
gekennzeichnet.
Schleppend und von ruhigen, dunklen Riffs getragen ist Crushed and burnt,
welches in einer grimmigen und abfälligen Art und Weise daher kommt.
Die Gitarren sind hier wieder schön deutlich und präsent, teilweise von
einer schlichten Schönheit, und harmonieren hervorragend mit dem Gesang.
Und auch mit dem letzten Stück Hypocritical christianity weiß Amystery
voll und ganz zu überzeugen. Auch hier stimmt alles. Es wird eine
grimmige und kalte Atmosphäre beschworen, die einerseits ein wenig mit
Melancholie, andererseits immer auch ein wenig mit verächtlicher
Gleichgültigkeit und Erhabenheit kokettiert.
Grim satanic blessing ist von der ersten bis zur letzten
Sekunde ein in jeder Hinsicht gelungenes und ohne Einschränkungen
überzeugendes Album! Es ist eine wahre Freude, dem grimmigen und kalten
Spiel zuzuhören und dabei immer wieder von hervorragenden Harmonien
vereinnahmt zu werden. Für mich ist Grim satanic blessing ganz klar ein absoluter Höhepunkt in diesem Jahr.
01. Introduction
02. Nailed
03. Awake the dead
04. Unholy breed
05. No sign of life
06. Otherside
07. Crushed and burnt
08. Hypocritical christianity
http://www.pestilence-records.de/
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