20.04.2008

Animus Mortis - Atrabilis (Residues From Verb & Flesh) | 2008 | Debemur Morti | CD | Black Metal

Aus dem fernen Chile kommt Animus Mortis und präsentiert mit Atrabilis das Debütalbum. Es wird vor allem schneller und kalter Black Metal geboten. Allerdings handelt es sich dabei nicht einfach nur um schnelles und heftiges Geballer, für welches diverse südamerikanische Gruppen bekannt sind. Im Falle von Animus Mortis ist die Geschwindigkeit mit einer feingliedrigen, kalten harmonischen Komponente verbunden, wie man sie in einer vergleichbaren Weise von Gruppen wie Lugubre oder Salacious Gods her kennt.

Die zügig strukturierte Spielweise ist nämlich gleichbedeutend mit dem harmonischen Spiel an den Saiteninstrumenten, welches oft sehr versteckt und unauffällig im Hintergrund vorzufinden ist. Doch gerade aus dieser dezent betonten Melodieführung entwickeln die Harmonien ihre volle Wirkung und Kraft, weshalb ich vor allem auf Lugubre verwies. Animus Mortus agiert dabei allerdings bei weitem nicht so brutal und heftig wie die Niederländer, stattdessen ist es kälter und bisweilen auch minimal melancholisch und schwermütig.

Der Spielfluss von Atrabilis ist sehr flüssig und homogen, die einzelnen Titel reihen sich nahtlos aneinander und auf grobe Veränderungen oder Überraschungen wurde verzichtet. Dieser Umstand, der das Album einerseits geschmeidig macht, nimmt den einzelnen Liedern allerdings auch etwas vom Wiedererkennungswert. Im ersten Moment hören sich die Lieder alle recht ähnlich an. Erst wenn man sich genauer reinhört, offenbaren sich die rhythmischen und melodischen Unterschiede. Ich finde daran nichts Schlechtes, doch soll es ja Leute geben, denen so etwas missfällt. Atrabilis ist aber nicht nur schnell. Dann und wann sind natürlich auch langsamere und mittelschnelle Parts zu hören, die genauso überzeugend sind wie die vielen schnellen Parts.

Für mich persönlich ist Atrabilis eine feine Scheibe, die ich gerne auflegen werde, wenn mir nach Schnelligkeit mit einer sehr leichten und subtilen Melodik ist. Die Umsetzung und der Klang des Materials sind einwandfrei, weshalb mir kein echter Kritikpunkt hierzu einfällt.


01. Ambivalent aura
02. Hosannas from the depths
03. My ashes inside
04. Dying murmur
05. Among the phlegm of god
06. Ethereal dimensions
07. Splendour ruins
08. Thresholds of insanity

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