Nach einem Demo und einer EP debütiert die norwegische Formation Celestial Bloodshed nun mit dem Album Cursed, scarred and forever possessed, welches sich als ein abwechslungsreich gespieltes und dennoch tosendes Werk erweist.
Nach dem knapp drei Minuten langen Intro folgt sogleich
das Titellied, welches schleppend, dunkelharmonisch und schwermütig
beginnt. Ein einzelner, kraftvoll verzerrter Schrei und Glockengeläut
bekräftigen diese Stimmung, bevor es dann eingängig schnell wird und
sich das Lied zu einem abwechslungsreichen Stück entwickelt. Vor allem
die unauffällig aber dennoch wirksam gestrickte Melodieführung an den
Gitarren weiß zu gefallen, da sie stets eine dunkle und kalte Atmosphäre
aufrecht erhält, ganz gleich ob schnell oder langsam gespielt wird.
Während der beiden letzten Minuten ist das dunkelmelodische
Gitarrenspiel sogar so gut, dass es mich ein wenig an das grandiose
Debütalbum von Wolves in the Throne Room erinnert.
Nahezu durchgängig schnell ist es dann im folgenden Sign of the zodiac,
das rhythmisch relativ wenig Veränderung enthält. Dafür ist das
Gitarrenspiel auffälliger und präsenter, auch wenn hier gleichfalls
nicht wirklich von abwechslungsreichem Spiel gesprochen werden kann.
Dennoch ist es sehr wirksam, da die wenigen Veränderungen – und nicht
zuletzt auch der Gesang – für gute Momente sorgen.
Gleichfalls geprägt von Schnelligkeit ist Truth is truth, beyond the god.
Allerdings ist der eingängig hämmernde Rhythmus diesmal stampfender und
energischer und auch das Gitarrenspiel ist weitaus vielschichtiger als
im Lied zuvor. Zuweilen werden hier sehr gute Melodien geschmettert, die
einerseits einfach schön sind, andererseits sehr gut mit dem schnellen
und zuweilen heftigen Schlagzeugspiel harmonieren.
Mit All praise to thee folgt dann ein längeres Lied,
welches in der ersten Hälfte sehr dunkel und schleppend ist und zum Teil
mit einzelnen Geräuschen unterlegt wurde, was diese beklemmende
Atmosphäre betont. In der zweiten Hälfte gibt es dann einen sehr
schnellen und dezidiert eingängigen Part, bevor das Lied dann mit
düstern Geräuschen ausklingt.
Gospel of hate ist anderthalb Minuten lang und ein
schnelles energisches Stück, mit einigen sehr heftigen und hasserfüllten
Arrangements. Es ist beinahe schon etwas schade, dass es so kurz ist,
da diese brutale und wütende Spielweise sehr überzeugend ist.
Das abschließende Demon of old ist in der ersten Hälfte
sehr schnell und eingängig, lediglich das gleichfalls flinke Riffing
sorgt für etwas Abwechslung und eine kalte Atmosphäre. Die zweite
Hälfte, so könnte man sagen, fungiert als eine Art Outro, da hier nur
noch ruhige, dunkle und atmosphärische Arrangements zu hören sind, die
das Album ausklingen lassen.
Celestial Bloodshed hat mit Cursed, scarred and forever possessed
einen sehr gelungenen Einstand hingelegt, der sowohl Schnelligkeit und
Härte, wie auch düstere und kalte Melodien sowie atmosphärische Elemente
beinhaltet.
01. Intro
02. Cursed, scarred and forever possessed
03. Sign of the zodiac
04. Truth is truth, beyond the gody
05. All praise to thee
06. Gospel of hate
07. The demon of old
21.04.2008
Amystery - Grim Satanic Blessing | 2008 | Pestilence Records | CD | Black Metal
Ziemlich genau ein Jahr nach dem guten Debüt Extermination, followed by cryptic silence, legt Amystery nun mit dem zweiten Streich Grim satanic blessing nach. Und ich muss sagen, Amystery hat sich deutlich gesteigert.
Mit Nailed geht es denn auch umgehend gut los. Es wurde in einem, sich abwechselnd flotten und schleppenden Rhythmus eingespielt, der von einem sehr guten und etwas grell klingenden Gitarrenspiel umsäumt wird. Die Melodien, die bei diesem Spiel entstehen, sind von einer kalten Schwermütigkeit, die vom ruhigen, verzerrten und kehlig knarrenden Gesang abgerundet wird.
Noch viel besser wird es dann allerdings in Awake the dead, einem über weite Strecken langsam und schleppend gehaltenem Titel, dessen dunkle, raue und roh klingende Melodieführung einfach grandios ist. An und für sich sind diese düsteren Riffs nichts besonderes, doch wie sie von Amystery inszeniert und vorgetragen werden, ist großartig, denn es wird eine extrem dichte Atmosphäre erzeugt, die nicht einfach nur dunkel und melancholisch ist, sondern in der auch etwas Sehnsucht mitschwingt. Awake the dead ist ein wunderbares Lied jener Sorte, das ich mir vier, fünf Mal am Stück anhören kann.
Viel grimmiger und ein bisschen an frühe Darkthrone erinnernd ist Unholy breed, welches ein wenig von der fiesen und rotzigen Atmosphäre der Norweger inne hat. Es wechseln sich schnelle und schleppende Parts ab, vor allem aber bestimmen die Gitarren das Geschehen, die erneut in jeder Hinsicht überzeugend sind.
Mit No sign of life folgt das längste Lied des Albums und hier hat Amystery das bisher recht auffällige und präsente Gitarrenspiel etwas zurückgenommen. Dennoch besticht auch hier die dunkle Melodieführung, nur ist sie versteckter in dem abwechslungsreich gestaltetem Lied. Neben den eingängig schnellen Parts ist im mittleren Abschnitt auch eine schleppende Passage zu hören, die aufgrund des teilweise kurzen klaren Gesangs und der dunklen, warmen Melodie, sehr intensiv wirkt.
Vielschichtig geht es dann in Otherside zu, einem Lied, das sowohl sehr schnelle und treibende, wie auch grimmig rotzige und einige schleppende, dunkelharmonische Passagen beinhaltet. Dieses Gemisch ist sehr explosiv und zuweilen von einer regelrechten Heftigkeit gekennzeichnet.
Schleppend und von ruhigen, dunklen Riffs getragen ist Crushed and burnt, welches in einer grimmigen und abfälligen Art und Weise daher kommt. Die Gitarren sind hier wieder schön deutlich und präsent, teilweise von einer schlichten Schönheit, und harmonieren hervorragend mit dem Gesang.
Und auch mit dem letzten Stück Hypocritical christianity weiß Amystery voll und ganz zu überzeugen. Auch hier stimmt alles. Es wird eine grimmige und kalte Atmosphäre beschworen, die einerseits ein wenig mit Melancholie, andererseits immer auch ein wenig mit verächtlicher Gleichgültigkeit und Erhabenheit kokettiert.
Grim satanic blessing ist von der ersten bis zur letzten Sekunde ein in jeder Hinsicht gelungenes und ohne Einschränkungen überzeugendes Album! Es ist eine wahre Freude, dem grimmigen und kalten Spiel zuzuhören und dabei immer wieder von hervorragenden Harmonien vereinnahmt zu werden. Für mich ist Grim satanic blessing ganz klar ein absoluter Höhepunkt in diesem Jahr.
01. Introduction
02. Nailed
03. Awake the dead
04. Unholy breed
05. No sign of life
06. Otherside
07. Crushed and burnt
08. Hypocritical christianity
http://www.pestilence-records.de/
Mit Nailed geht es denn auch umgehend gut los. Es wurde in einem, sich abwechselnd flotten und schleppenden Rhythmus eingespielt, der von einem sehr guten und etwas grell klingenden Gitarrenspiel umsäumt wird. Die Melodien, die bei diesem Spiel entstehen, sind von einer kalten Schwermütigkeit, die vom ruhigen, verzerrten und kehlig knarrenden Gesang abgerundet wird.
Noch viel besser wird es dann allerdings in Awake the dead, einem über weite Strecken langsam und schleppend gehaltenem Titel, dessen dunkle, raue und roh klingende Melodieführung einfach grandios ist. An und für sich sind diese düsteren Riffs nichts besonderes, doch wie sie von Amystery inszeniert und vorgetragen werden, ist großartig, denn es wird eine extrem dichte Atmosphäre erzeugt, die nicht einfach nur dunkel und melancholisch ist, sondern in der auch etwas Sehnsucht mitschwingt. Awake the dead ist ein wunderbares Lied jener Sorte, das ich mir vier, fünf Mal am Stück anhören kann.
Viel grimmiger und ein bisschen an frühe Darkthrone erinnernd ist Unholy breed, welches ein wenig von der fiesen und rotzigen Atmosphäre der Norweger inne hat. Es wechseln sich schnelle und schleppende Parts ab, vor allem aber bestimmen die Gitarren das Geschehen, die erneut in jeder Hinsicht überzeugend sind.
Mit No sign of life folgt das längste Lied des Albums und hier hat Amystery das bisher recht auffällige und präsente Gitarrenspiel etwas zurückgenommen. Dennoch besticht auch hier die dunkle Melodieführung, nur ist sie versteckter in dem abwechslungsreich gestaltetem Lied. Neben den eingängig schnellen Parts ist im mittleren Abschnitt auch eine schleppende Passage zu hören, die aufgrund des teilweise kurzen klaren Gesangs und der dunklen, warmen Melodie, sehr intensiv wirkt.
Vielschichtig geht es dann in Otherside zu, einem Lied, das sowohl sehr schnelle und treibende, wie auch grimmig rotzige und einige schleppende, dunkelharmonische Passagen beinhaltet. Dieses Gemisch ist sehr explosiv und zuweilen von einer regelrechten Heftigkeit gekennzeichnet.
Schleppend und von ruhigen, dunklen Riffs getragen ist Crushed and burnt, welches in einer grimmigen und abfälligen Art und Weise daher kommt. Die Gitarren sind hier wieder schön deutlich und präsent, teilweise von einer schlichten Schönheit, und harmonieren hervorragend mit dem Gesang.
Und auch mit dem letzten Stück Hypocritical christianity weiß Amystery voll und ganz zu überzeugen. Auch hier stimmt alles. Es wird eine grimmige und kalte Atmosphäre beschworen, die einerseits ein wenig mit Melancholie, andererseits immer auch ein wenig mit verächtlicher Gleichgültigkeit und Erhabenheit kokettiert.
Grim satanic blessing ist von der ersten bis zur letzten Sekunde ein in jeder Hinsicht gelungenes und ohne Einschränkungen überzeugendes Album! Es ist eine wahre Freude, dem grimmigen und kalten Spiel zuzuhören und dabei immer wieder von hervorragenden Harmonien vereinnahmt zu werden. Für mich ist Grim satanic blessing ganz klar ein absoluter Höhepunkt in diesem Jahr.
01. Introduction
02. Nailed
03. Awake the dead
04. Unholy breed
05. No sign of life
06. Otherside
07. Crushed and burnt
08. Hypocritical christianity
http://www.pestilence-records.de/
20.04.2008
Animus Mortis - Atrabilis (Residues From Verb & Flesh) | 2008 | Debemur Morti | CD | Black Metal
Aus dem fernen Chile kommt Animus Mortis und präsentiert
mit Atrabilis das Debütalbum. Es wird
vor allem schneller und kalter Black Metal geboten. Allerdings handelt es sich
dabei nicht einfach nur um schnelles und heftiges Geballer, für welches diverse
südamerikanische Gruppen bekannt sind. Im Falle von Animus Mortis ist die
Geschwindigkeit mit einer feingliedrigen, kalten harmonischen Komponente
verbunden, wie man sie in einer vergleichbaren Weise von Gruppen wie Lugubre oder
Salacious Gods her kennt.
Die zügig strukturierte Spielweise ist nämlich
gleichbedeutend mit dem harmonischen Spiel an den Saiteninstrumenten, welches
oft sehr versteckt und unauffällig im Hintergrund vorzufinden ist. Doch gerade
aus dieser dezent betonten Melodieführung entwickeln die Harmonien ihre volle
Wirkung und Kraft, weshalb ich vor allem auf Lugubre verwies. Animus Mortus agiert dabei
allerdings bei weitem nicht so brutal und heftig wie die Niederländer,
stattdessen ist es kälter und bisweilen auch minimal melancholisch und
schwermütig.
Der Spielfluss von Atrabilis ist sehr flüssig und homogen, die einzelnen
Titel reihen sich nahtlos aneinander und auf grobe Veränderungen oder
Überraschungen wurde verzichtet. Dieser Umstand, der das Album einerseits
geschmeidig macht, nimmt den einzelnen Liedern allerdings auch etwas vom
Wiedererkennungswert. Im ersten Moment hören sich die Lieder alle recht ähnlich
an. Erst wenn man sich genauer reinhört, offenbaren sich die rhythmischen und
melodischen Unterschiede. Ich finde daran nichts Schlechtes, doch soll es ja
Leute geben, denen so etwas missfällt. Atrabilis
ist aber nicht nur schnell. Dann und wann sind natürlich auch langsamere und
mittelschnelle Parts zu hören, die genauso überzeugend sind wie die vielen
schnellen Parts.
Für mich persönlich ist Atrabilis eine feine Scheibe, die
ich gerne auflegen werde, wenn mir nach Schnelligkeit mit einer sehr leichten
und subtilen Melodik ist. Die Umsetzung und der Klang des Materials sind
einwandfrei, weshalb mir kein echter Kritikpunkt hierzu einfällt.
01.
Ambivalent aura
02. Hosannas from the depths
03. My ashes inside
04. Dying murmur
05. Among the phlegm of god
06. Ethereal dimensions
07. Splendour ruins
08. Thresholds of insanity
02. Hosannas from the depths
03. My ashes inside
04. Dying murmur
05. Among the phlegm of god
06. Ethereal dimensions
07. Splendour ruins
08. Thresholds of insanity
Minas Morgul - Aus Blut gemacht | 2007 | Heiden Klangwerke | CD | Black Pagan Metal
Zum 10-jährigen Bestehen präsentiert Minas Morgul mit Aus Blut gemacht nicht nur das dritte Album sondern auch den neuen Sänger Rico.
Das abwechslungsreiche Vorgängeralbum Todesschwadron Ost hinterließ bei mir einen überraschenden positiven Eindruck, den Minas Morgul mit Aus Blut gemacht zu verfestigen weiß. Das neue Werk ist ebenfalls facettenreich und besitzt erneut den einen und anderen überraschenden Moment. Da ist zum Beispiel das Titellied Aus Blut gemacht, welches eine gnadenlos gute Schlachtenhymne mit herrlichen Heavy / Thrash Metal-Anleihen ist. Allein der Anfang des Liedes ist grandios und mit hohem Gänsehautfaktor. Auf einen langsamer werdenden Trommelwirbel folgt ein thrashiger einleitender Gitarrenpart, der mit einem klaren, hohen Heavy Metal-Schrei abgerundet wird, bevor die Fünf dann druckvoll, mächtig und treibend aufspielen.
In den nachfolgenden Stücken wird es dann „traditioneller“ und es ist mit Abwechslung behafteter Pagan/Black Metal zu hören, der sowohl hart und schnell als auch klar und melodisch ist. Ricos Gesang erweist sich dabei stets als schön verständlich, sowohl in den verzerrten wie auch in den klaren Passagen. Aber nicht nur die Wechsel zwischen schnelleren und langsameren Parts sowie der damit einhergehenden harmonischen Wandlungen tragen zur abwechslungsreichen Atmosphäre bei. Waren im Titellied noch thrashige Anleihen zu hören, so tauchen andernorts gerne auch mal trocken und technisch arrangierte Momente auf, etwa in Mutter Erde. Dort ist phasenweise dunkles, eingängig treibendes Riffing zu hören, das sich zu einer mächtigen und unüberwindbaren Wand auftürmt.
Als ein gelungenes Schmankerl empfinde ich den nachgespielten Motörhead-Klassiker „Iron Fist“. Der Text wurde allerdings nicht ins Deutsche übersetzt, auch wenn der Liedname Eisenfaust ist. Nichtsdestotrotz ist die Version von Minas Morgul erstklassig, da die rotzige Faust-mitten-in-die-Fresse-Atmosphäre von Motörhead gut eingefangen wurde.
Alles in allem ist Aus Blut gemacht ein sehr ordentliches Werk geworden, obgleich ich mir auch hier, wie schon beim Vorgänger, mehr von den schnellen und härteren Elementen wünschen würde. Auf Dauer ist mir das Ganze dann eben doch einen Tick zu melodiebehaftet, wobei man nicht sagen kann, es hier mit einem dezidiert melodisch gehaltenem Pagan/Black Metal Album zu tun zu haben. Aber es liegt eben in der Natur des (deutschsprachigen) Pagan/Black Metals, harmonische Schlachtenhymnen und Harmonien zu kreieren. Wer also deutschen Pagan/Black Metal mag, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit voll auf seine Kosten kommen. Die fünf Musiker von Minas Morgul haben ihre Hausaufgaben gemacht, was man dem Album auch anhört. Es wirkt alles sehr professionell, flüssig und überzeugend.
01. Prolog
02. Aus Blut gemacht
03. Erinnerung
04. Der Sonne entgegen
05. Mutter Erde
06. Das Feuer im Inneren
07. Meer aus Blut und Stahl
08. Bringer des Sturms
09. Schatten des Krieges
10. Eisenfaust (Motörhead Cover)
11. Rasse Mensch
Das abwechslungsreiche Vorgängeralbum Todesschwadron Ost hinterließ bei mir einen überraschenden positiven Eindruck, den Minas Morgul mit Aus Blut gemacht zu verfestigen weiß. Das neue Werk ist ebenfalls facettenreich und besitzt erneut den einen und anderen überraschenden Moment. Da ist zum Beispiel das Titellied Aus Blut gemacht, welches eine gnadenlos gute Schlachtenhymne mit herrlichen Heavy / Thrash Metal-Anleihen ist. Allein der Anfang des Liedes ist grandios und mit hohem Gänsehautfaktor. Auf einen langsamer werdenden Trommelwirbel folgt ein thrashiger einleitender Gitarrenpart, der mit einem klaren, hohen Heavy Metal-Schrei abgerundet wird, bevor die Fünf dann druckvoll, mächtig und treibend aufspielen.
In den nachfolgenden Stücken wird es dann „traditioneller“ und es ist mit Abwechslung behafteter Pagan/Black Metal zu hören, der sowohl hart und schnell als auch klar und melodisch ist. Ricos Gesang erweist sich dabei stets als schön verständlich, sowohl in den verzerrten wie auch in den klaren Passagen. Aber nicht nur die Wechsel zwischen schnelleren und langsameren Parts sowie der damit einhergehenden harmonischen Wandlungen tragen zur abwechslungsreichen Atmosphäre bei. Waren im Titellied noch thrashige Anleihen zu hören, so tauchen andernorts gerne auch mal trocken und technisch arrangierte Momente auf, etwa in Mutter Erde. Dort ist phasenweise dunkles, eingängig treibendes Riffing zu hören, das sich zu einer mächtigen und unüberwindbaren Wand auftürmt.
Als ein gelungenes Schmankerl empfinde ich den nachgespielten Motörhead-Klassiker „Iron Fist“. Der Text wurde allerdings nicht ins Deutsche übersetzt, auch wenn der Liedname Eisenfaust ist. Nichtsdestotrotz ist die Version von Minas Morgul erstklassig, da die rotzige Faust-mitten-in-die-Fresse-Atmosphäre von Motörhead gut eingefangen wurde.
Alles in allem ist Aus Blut gemacht ein sehr ordentliches Werk geworden, obgleich ich mir auch hier, wie schon beim Vorgänger, mehr von den schnellen und härteren Elementen wünschen würde. Auf Dauer ist mir das Ganze dann eben doch einen Tick zu melodiebehaftet, wobei man nicht sagen kann, es hier mit einem dezidiert melodisch gehaltenem Pagan/Black Metal Album zu tun zu haben. Aber es liegt eben in der Natur des (deutschsprachigen) Pagan/Black Metals, harmonische Schlachtenhymnen und Harmonien zu kreieren. Wer also deutschen Pagan/Black Metal mag, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit voll auf seine Kosten kommen. Die fünf Musiker von Minas Morgul haben ihre Hausaufgaben gemacht, was man dem Album auch anhört. Es wirkt alles sehr professionell, flüssig und überzeugend.
01. Prolog
02. Aus Blut gemacht
03. Erinnerung
04. Der Sonne entgegen
05. Mutter Erde
06. Das Feuer im Inneren
07. Meer aus Blut und Stahl
08. Bringer des Sturms
09. Schatten des Krieges
10. Eisenfaust (Motörhead Cover)
11. Rasse Mensch
14.04.2008
Nåstrond - Muspellz Synir | 2008 | Debemur Morti Productions | CD | Black Metal
Das inzwischen vierte Album, von einer der dienstältesten Black
Metal-Gruppe Schwedens, erweist sich als überaus abwechslungsreich und
vielschichtig. Vor allem aber ist Muspellz synir ein sehr düsteres Werk geworden.
Das Album enthält 14 Titel, von denen das Gros so um die drei Minuten lang ist, einige längere Ausnahmen gibt es natürlich auch. Die Kürze der meisten Lieder trägt zu der Vielschichtigkeit bei, da es oft und in kurzen Abständen zu teils sehr unterschiedlichen Stücken und somit auch zu sehr unterschiedlichen Atmosphären und Arrangements kommt.
Einige Stücke entpuppen sich nämlich als mächtiger Doom Metal mit einer sehr dunklen, bedrohlichen und schleppenden Spielweise, welche von Nåstrond glänzend vorgetragen wird. In anderen Titeln hingegen, spielt Nåstrond schnell auf, in einem eingängig hämmernden und mechanisch wirkenden Rhythmus, dass es einerseits harsch und heftig, andererseits aber auch mal grotesk wirkt. Nicht zu vergessen sind auch die klaren Parts und Stücke, wie etwa Agios, wo ein klarer okkulter Gesang zu hören ist oder Ior, einem Akustikstück mit ruhigen und leisen Geräuschen.
Wenn man das so liest, könnte man denken, es würde sich hinter Muspellz synir keine klare Linie verbergen. Doch dem ist nicht so. Gerade die vielen unterschiedlich gearteten Lieder tragen zu einem angenehmen Spielfluss und Hörgefühl bei, der in erster Linie düster und unheilvoll, gerne aber auch mal bizarr und grotesk ist. Mir haben es dabei die schleppenden, kraftvollen und bleiernen Doom Passagen angetan. In Mouth of the sea etwa, wechseln sich diese Doom Parts mit schnellen, mechanisch getrommelten Passagen ab, so dass eine wahrlich bizarre Atmosphäre entsteht.
Wer es gerne düster, bizarr und makaber mag, sollte mal in Muspellz synir reinhören. Es ist in dieser Hinsicht ein gelungenes Werk, das sowohl atmosphärisch wie auch harsch und heftig ist.
01. Intro - The gallow reveals
02. Fenrir prophesy
03. Eldrök
04. Defiance of the transient
05. Dark fyres
06. Die Sense die die schwarze Herbstzeitlose mäht
07. Ascending blaze
08. Agios
09. Svarta stränder (Digerdöden)
10. Calling the serpentine
11. Ior
12. Mouth of the sea
13. Passing beyond light
14. Nåstrond
Das Album enthält 14 Titel, von denen das Gros so um die drei Minuten lang ist, einige längere Ausnahmen gibt es natürlich auch. Die Kürze der meisten Lieder trägt zu der Vielschichtigkeit bei, da es oft und in kurzen Abständen zu teils sehr unterschiedlichen Stücken und somit auch zu sehr unterschiedlichen Atmosphären und Arrangements kommt.
Einige Stücke entpuppen sich nämlich als mächtiger Doom Metal mit einer sehr dunklen, bedrohlichen und schleppenden Spielweise, welche von Nåstrond glänzend vorgetragen wird. In anderen Titeln hingegen, spielt Nåstrond schnell auf, in einem eingängig hämmernden und mechanisch wirkenden Rhythmus, dass es einerseits harsch und heftig, andererseits aber auch mal grotesk wirkt. Nicht zu vergessen sind auch die klaren Parts und Stücke, wie etwa Agios, wo ein klarer okkulter Gesang zu hören ist oder Ior, einem Akustikstück mit ruhigen und leisen Geräuschen.
Wenn man das so liest, könnte man denken, es würde sich hinter Muspellz synir keine klare Linie verbergen. Doch dem ist nicht so. Gerade die vielen unterschiedlich gearteten Lieder tragen zu einem angenehmen Spielfluss und Hörgefühl bei, der in erster Linie düster und unheilvoll, gerne aber auch mal bizarr und grotesk ist. Mir haben es dabei die schleppenden, kraftvollen und bleiernen Doom Passagen angetan. In Mouth of the sea etwa, wechseln sich diese Doom Parts mit schnellen, mechanisch getrommelten Passagen ab, so dass eine wahrlich bizarre Atmosphäre entsteht.
Wer es gerne düster, bizarr und makaber mag, sollte mal in Muspellz synir reinhören. Es ist in dieser Hinsicht ein gelungenes Werk, das sowohl atmosphärisch wie auch harsch und heftig ist.
01. Intro - The gallow reveals
02. Fenrir prophesy
03. Eldrök
04. Defiance of the transient
05. Dark fyres
06. Die Sense die die schwarze Herbstzeitlose mäht
07. Ascending blaze
08. Agios
09. Svarta stränder (Digerdöden)
10. Calling the serpentine
11. Ior
12. Mouth of the sea
13. Passing beyond light
14. Nåstrond
13.04.2008
Krv - Ponor | 2008 | Atrum Torinig | Vinyl | Black Metal
Ponor stellt das dritte Album von KRV, einer mir bisher völlig unbekannten Gruppe aus Sarajevo, dar. Erschienen ist Ponor als Gatefold-LP und in einem Lied fungiert Mannevond von Koldbrann als Gastsänger. Ponor ist also für all jene interessant, die traditionellen und rohen Black Metal sowie Vinyl mögen.
Nachdem das Intro ausgeklungen ist, beginnt das eigentliche Album mit Sumrak smrti tvoje rhythmisch sehr ruhig, da langsam und schleppend. Die Gitarren werden leicht melodisch und dabei aber recht eingängig gespielt und der Klang erweist sich als sehr ordentlich, da er trotz der Schroffheit differenziert ist. Die einzelnen Spuren sind schön deutlich voneinander getrennt zu hören, weshalb die einstweiligen leise und klar gespielten Gitarrenmelodien gut zur Geltung kommen.
Nach dem sehr ruhigen Auftakt geht es dann mit dem Titelstück Ponor weitaus abwechslungsreicher weiter, da sich langsame mit schnellen Parts abwechseln, die schön scheppern und poltern und zuweilen auch eine sehr antreibende Dynamik entwickeln. In den langsam vorgetragenen Passagen hingegen, sind es vor allem die Gitarren mit ihren Harmonien, die das Spiel bestimmen und für Atmosphäre sorgen.
Sehr roh, schnell und aggressiv ist das folgende Tamo gdje svjetlost mre, in dem KRV phasenweise hochgradig explosiv und wütend aufspielt. Geschwindigkeit, kehliger Kreischgesang und kraftvoll dunkles Riffing formieren sich hier zu hasserfülltem Black Metal. Was mich hierbei ein wenig stört, ist der Klang des Schlagzeugs, welcher in den schnellen und rasenden Parts manchmal zu sehr untergeht, da vor allem die Becken zu hören sind und man die Trommeln nur erahnen kann. Das Becken wird von KRV auf Ponor generell gern verwendet, was mir auch gut gefällt. Doch im Falle von Tamo gdje svjetlost mre würde die Atmosphäre noch energischer und extremer, wenn anstatt der Becken, die Trommeln mehr zur Geltung kommen würden, was in den langsameren Passagen (und auch einigen schnellen), der Fall ist.
Bundet til masten ist ein wunderbar mittelschnelles Lied, mit dunklem und eingängig gehaltenem Riffing, das in seiner Einfachheit überaus wirksam ist. Vermutlich ist Bundet til masten jenes Lied, in dem Gastsänger Mannevond zu hören ist. Mit Sicherheit kann ich dies nicht sagen, da ich keine Information hierzu habe. Bundet til masten ist aber in jedem Fall ein sehr gutes Stück, das schleppend und kraftvoll ist und mit einer sehr guten, dunklen Melodieführung aufwartet.
Abgesehen vom ruhigen Mittelteil, ist Za slavu slobode vor allem von krachender Schnelligkeit und Heftigkeit geprägt. Wechselhafter ist dann Krenimo u noc, in dem sich schnelle und melodiöse Parts abwechseln. Hier sind es die langsameren Parts, die bestechen, da das leicht melancholische Gitarrenspiel mit seinem festen und druckvollen Klang eine sehr herausragende Ausstrahlung hat. Das abschließende Pohod ist dann nahezu durchgängig von einer ruhigeren und schleppenden Spielart, in der vor allem der kehlige Gesang und dunkelharmonische Gitarren prägend sind.
Ponor ist ein sehr ordentliches Album, das auf mich darüber hinaus auch einen sehr eigenständigen Eindruck macht. Wer rohen Black Metal mag, der sowohl sehr schnell und aggressiv als auch schleppend und dann leicht dunkelharmonisch ist, dem ist Ponor in jedem Fall zu empfehlen.
01. Slava screbra (Intro)
02. Sumrak smrti tvoje
03. Ponor
04. Tamo gdje svjetlost mre
05. Bundet til masten
06. Za slavu slobode
07. Krenimo u noc
08. Pohod
Nachdem das Intro ausgeklungen ist, beginnt das eigentliche Album mit Sumrak smrti tvoje rhythmisch sehr ruhig, da langsam und schleppend. Die Gitarren werden leicht melodisch und dabei aber recht eingängig gespielt und der Klang erweist sich als sehr ordentlich, da er trotz der Schroffheit differenziert ist. Die einzelnen Spuren sind schön deutlich voneinander getrennt zu hören, weshalb die einstweiligen leise und klar gespielten Gitarrenmelodien gut zur Geltung kommen.
Nach dem sehr ruhigen Auftakt geht es dann mit dem Titelstück Ponor weitaus abwechslungsreicher weiter, da sich langsame mit schnellen Parts abwechseln, die schön scheppern und poltern und zuweilen auch eine sehr antreibende Dynamik entwickeln. In den langsam vorgetragenen Passagen hingegen, sind es vor allem die Gitarren mit ihren Harmonien, die das Spiel bestimmen und für Atmosphäre sorgen.
Sehr roh, schnell und aggressiv ist das folgende Tamo gdje svjetlost mre, in dem KRV phasenweise hochgradig explosiv und wütend aufspielt. Geschwindigkeit, kehliger Kreischgesang und kraftvoll dunkles Riffing formieren sich hier zu hasserfülltem Black Metal. Was mich hierbei ein wenig stört, ist der Klang des Schlagzeugs, welcher in den schnellen und rasenden Parts manchmal zu sehr untergeht, da vor allem die Becken zu hören sind und man die Trommeln nur erahnen kann. Das Becken wird von KRV auf Ponor generell gern verwendet, was mir auch gut gefällt. Doch im Falle von Tamo gdje svjetlost mre würde die Atmosphäre noch energischer und extremer, wenn anstatt der Becken, die Trommeln mehr zur Geltung kommen würden, was in den langsameren Passagen (und auch einigen schnellen), der Fall ist.
Bundet til masten ist ein wunderbar mittelschnelles Lied, mit dunklem und eingängig gehaltenem Riffing, das in seiner Einfachheit überaus wirksam ist. Vermutlich ist Bundet til masten jenes Lied, in dem Gastsänger Mannevond zu hören ist. Mit Sicherheit kann ich dies nicht sagen, da ich keine Information hierzu habe. Bundet til masten ist aber in jedem Fall ein sehr gutes Stück, das schleppend und kraftvoll ist und mit einer sehr guten, dunklen Melodieführung aufwartet.
Abgesehen vom ruhigen Mittelteil, ist Za slavu slobode vor allem von krachender Schnelligkeit und Heftigkeit geprägt. Wechselhafter ist dann Krenimo u noc, in dem sich schnelle und melodiöse Parts abwechseln. Hier sind es die langsameren Parts, die bestechen, da das leicht melancholische Gitarrenspiel mit seinem festen und druckvollen Klang eine sehr herausragende Ausstrahlung hat. Das abschließende Pohod ist dann nahezu durchgängig von einer ruhigeren und schleppenden Spielart, in der vor allem der kehlige Gesang und dunkelharmonische Gitarren prägend sind.
Ponor ist ein sehr ordentliches Album, das auf mich darüber hinaus auch einen sehr eigenständigen Eindruck macht. Wer rohen Black Metal mag, der sowohl sehr schnell und aggressiv als auch schleppend und dann leicht dunkelharmonisch ist, dem ist Ponor in jedem Fall zu empfehlen.
01. Slava screbra (Intro)
02. Sumrak smrti tvoje
03. Ponor
04. Tamo gdje svjetlost mre
05. Bundet til masten
06. Za slavu slobode
07. Krenimo u noc
08. Pohod
The Devil's Blood - The Graveyard Shuffle | 2008 | Ván Records | Vinyl | Psychedelic Rock
Am 17. April wird Ván diese 7“ EP veröffentlichen, die mich, als ich das
erste Mal reinhörte, extrem überraschte, da der musikalische Inhalt so
gar nicht zum bisherigen Portfolio von Ván zu passen scheint. Ich hatte
zwar keine so genaue Vorstellung davon, was ich von The graveyard shuffle
zu erwarten hatte. Vielleicht dreckig und rau gespielten Thrash Metal,
dachte ich. Doch mit „Occult Rock“ hatte ich nun überhaupt nicht
gerechnet.
Die zwei Lieder der EP sind extrem ruhige Gitarrenmusik, mit einem überaus hellen und klaren Gesang, der mir erstmal den Atem stocken ließ. Nicht, weil ich ihn so grottenschlecht fand, sondern weil ich solche klaren, hohen und unverzerrten Gesänge noch nie ausstehen konnte. Aus diesem Grund habe ich wohl auch viele Klassiker des Heavy Metals verpasst, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Im Falle von The Devil's Blood ist dieser Gesang für mich jedenfalls sehr gewöhnungsbedürftig, weshalb ich ihn erstmal außen vor lasse. Denn die Musik weiß nämlich dennoch zu gefallen. Schön ruhiger Gitarren Rock mit tollen Melodien und Harmonien, die mich vielleicht ein wenig an The Doors und andere – zum Teil sehr bekannte Gruppen der früheren Jahrzehnte - erinnern. Jedenfalls ist die Atmosphäre, die The Devil's Blood erzeugt, für mich etwas, dass ich in früheren Jahrzehnten wie die 70iger oder 80iger vermuten würde.
Wie gesagt, die Musik ist gut und gefällt mir. Und in A waxing moon over Babylon ist der Gesang glücklicherweise auch nicht ganz so hoch, wie im Titellied The graveyard shuffle. Von daher ist The graveyard shuffle sicherlich eine interessante Veröffentlichung im Bereich des okkulten / psychedelischen Gitarren Rocks. Mir würde das Ganze vermutlich aber noch (viel) besser gefallen, wenn die EP ein reines Instrumentalwerk wäre, aber das liegt halt an meiner ganz persönlichen Abneigung gegenüber klarem und hohem Gesang.
01. The graveyard shuffle
02. A waxing moon over Babylon
Die zwei Lieder der EP sind extrem ruhige Gitarrenmusik, mit einem überaus hellen und klaren Gesang, der mir erstmal den Atem stocken ließ. Nicht, weil ich ihn so grottenschlecht fand, sondern weil ich solche klaren, hohen und unverzerrten Gesänge noch nie ausstehen konnte. Aus diesem Grund habe ich wohl auch viele Klassiker des Heavy Metals verpasst, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Im Falle von The Devil's Blood ist dieser Gesang für mich jedenfalls sehr gewöhnungsbedürftig, weshalb ich ihn erstmal außen vor lasse. Denn die Musik weiß nämlich dennoch zu gefallen. Schön ruhiger Gitarren Rock mit tollen Melodien und Harmonien, die mich vielleicht ein wenig an The Doors und andere – zum Teil sehr bekannte Gruppen der früheren Jahrzehnte - erinnern. Jedenfalls ist die Atmosphäre, die The Devil's Blood erzeugt, für mich etwas, dass ich in früheren Jahrzehnten wie die 70iger oder 80iger vermuten würde.
Wie gesagt, die Musik ist gut und gefällt mir. Und in A waxing moon over Babylon ist der Gesang glücklicherweise auch nicht ganz so hoch, wie im Titellied The graveyard shuffle. Von daher ist The graveyard shuffle sicherlich eine interessante Veröffentlichung im Bereich des okkulten / psychedelischen Gitarren Rocks. Mir würde das Ganze vermutlich aber noch (viel) besser gefallen, wenn die EP ein reines Instrumentalwerk wäre, aber das liegt halt an meiner ganz persönlichen Abneigung gegenüber klarem und hohem Gesang.
01. The graveyard shuffle
02. A waxing moon over Babylon
07.04.2008
Mourners Lament - Unbroken Solemnity | 2008 | Descent Productions | CD | Death / Doom
Unbroken solemnity ist das erste Lebenszeichen von Mourners Lament,
einer Death/Doom Metal Band aus dem fernen Chile. Es ist ein sehr
schönes, da auf angenehme Art und Weise atmosphärisches, Werk geworden.
Obwohl „nur“ drei Lieder stark, erreicht Unbroken solemnity dennoch eine Gesamtspielzeit von über 32 Minuten.
Diese schönen atmosphärischen Elemente werden schon am Anfang von Suffocating hopes deutlich, da die Gitarren und der Bass klar, ruhig und deutlich gespielt und schwermütige Melodien erzeugt werden, denen man sich nur schwerlich entziehen kann. Ein wenig erinnert mich diese melancholische Inszenierung von Melodie und sanftem, klarem Flüstergesang an My Dying Bride. Aber auch die härteren, weniger atmosphärischen Parts mit tiefem und dunkel verzerrtem Gesang wissen ebenso zu überzeugen, da das Klangbild sehr druckvoll, klar und fest ist und dadurch einen umklammernden, treibenden Sog entwickelt.
Mourners Lament entwickelt dabei in den beiden ersten Liedern zu keinem Zeitpunkt eine eingängige, bleierne Spielweise. Das Spiel unterliegt einem steten Wandel, in dem sich die atmosphärischen Passagen mit den härteren abwechseln – was insgesamt zu einem sehr angenehmen Spielfluss und Hörgefühl führt. Erst in Sadness caress, dem letzten und mit knapp 18 Minuten längsten Titel, fließen auch Funeral Doom-Einflüsse ein, da es hier phasenweise dann doch sehr langsam wird, sich nur noch wenig verändert und somit eine triste, bleierne Eingängigkeit entsteht.
Ich empfinde Broken solemnity mehr als nur einen gelungenen Einstand von Mourners Lament, da die Gruppe es vermochte, mich auf Anhieb mit ihren harmonischen Elementen für sich zu gewinnen. Somit kann ich nur jedem empfehlen, der atmosphärischen Death/Doom Metal mag, Mourners Lament zu probieren.
01. Suffocating hopes
02. Unbroken solemnity
03. Sadness caress
Diese schönen atmosphärischen Elemente werden schon am Anfang von Suffocating hopes deutlich, da die Gitarren und der Bass klar, ruhig und deutlich gespielt und schwermütige Melodien erzeugt werden, denen man sich nur schwerlich entziehen kann. Ein wenig erinnert mich diese melancholische Inszenierung von Melodie und sanftem, klarem Flüstergesang an My Dying Bride. Aber auch die härteren, weniger atmosphärischen Parts mit tiefem und dunkel verzerrtem Gesang wissen ebenso zu überzeugen, da das Klangbild sehr druckvoll, klar und fest ist und dadurch einen umklammernden, treibenden Sog entwickelt.
Mourners Lament entwickelt dabei in den beiden ersten Liedern zu keinem Zeitpunkt eine eingängige, bleierne Spielweise. Das Spiel unterliegt einem steten Wandel, in dem sich die atmosphärischen Passagen mit den härteren abwechseln – was insgesamt zu einem sehr angenehmen Spielfluss und Hörgefühl führt. Erst in Sadness caress, dem letzten und mit knapp 18 Minuten längsten Titel, fließen auch Funeral Doom-Einflüsse ein, da es hier phasenweise dann doch sehr langsam wird, sich nur noch wenig verändert und somit eine triste, bleierne Eingängigkeit entsteht.
Ich empfinde Broken solemnity mehr als nur einen gelungenen Einstand von Mourners Lament, da die Gruppe es vermochte, mich auf Anhieb mit ihren harmonischen Elementen für sich zu gewinnen. Somit kann ich nur jedem empfehlen, der atmosphärischen Death/Doom Metal mag, Mourners Lament zu probieren.
01. Suffocating hopes
02. Unbroken solemnity
03. Sadness caress
06.04.2008
Foscor - The Smile Of The Sad Ones | 2007 | Temple Of Darkness Records | CD | Black Metal
Drei Jahre nach dem ordentlichen Debütalbum Entrance to the shadows village legt Foscor nun mit The smile of the sad ones nach. Foscor ist kaum wiederzuerkennen, The smile of the sad ones geht in eine ganz andere Richtung als das Debüt. So war Entrance to she shadows village
noch stark von rauer Schnelligkeit und eisigen Riffs geprägt, ist der
zweite Streich nun weitaus sanfter und harmonischer ausgefallen. Die
eisige, und teilweise nordische Atmosphäre wurde durch eine dunkle und
düstere ersetzt, was der insgesamt ruhigeren und weniger extremen
Spielweise geschuldet ist.
Deutlich wird dies sofort mit dem Titellied The smile of the sad ones, welches schleppend und dunkelharmonisch beginnt. Das Gitarrenspiel ist klar und ruhig und erzeugt eine leicht melancholisch wirkende Stimmung, die auch durch den schnelleren Part in der Mitte keinen Abbruch findet. Dieser ist auch nicht besonders hart und wird alsbald von einer erneut ruhigen, atmosphärischen Passage abgelöst. Erst am Ende wird es härter und mit einem mal ist auch das eingängig kalte Riffing zu hören, welches man schon vom Debüt her kennt.
Von Anfang an energischer geht es in Life's death code zur sache, obgleich wirkliche Härte auch hier ein Fremdwort ist. Der Rhythmus ist mittelschnell, ein wenig antreibend und an den Saiteninstrumenten zeigt man sich spielerisch und abwechslungsreich. Diese gitarrenbetonte Linie bleibt auch während der sehr schnellen Passage im Mittelteil bestehen, weshalb Foscor ob der Schnelligkeit keine wirkliche Brutalität zu entwickeln vermag. Dafür ist die Musik in ihrer Gesamtheit zu harmonisch gelagert.
Im längsten Stück, El palau dels plors, gelingt die Vermischung von Schnelligkeit, gitarrenbetonter Spielweise und ruhigen atmosphärischen Passagen besser. Die schnellen Parts wirken hier hart, geradlinig und zuweilen auch regelrecht grimmig, das Riffing ist dementsprechend angepasst worden und die ruhigen Passagen strahlen eine klare Schönheit aus.
Die beiden folgenden Titel gehen dann wieder in die Richtung der beiden ersten und fallen daher nicht so sehr auf. Anders ist es dann aber mit Gebre, einem vorwiegend schnell und zügig strukturiertem Lied, in dem das schnelle und einfach gehaltene Riffing eine schöne kalte Atmosphäre versprüht. Kurz gesagt: Gebre ist ein knackiges und packendes Stück der (für Foscor) eingängigeren Art.
Ebenfalls von Schnelligkeit geprägt ist … I tornà de les cendres. Das Schlagzeug entpuppt sich in den schnellen Parts als druckvolles Bollwerk, das mächtig aus dem Hintergrund hämmert. Während dieser schnellen Parts weiß auch das Riffing zu gefallen, welches nicht zu abwechslungsreich ist und daher die druckvolle, harte Ausstrahlung unterstützt. Die langsamen und atmosphärischen Elemente in der Mitte hingegen sind zum Teil aber einen Tick zu überladen an melodischer Spielerei.
Im letzten Lied des Albums wechseln sich sehr schnelle und melodische Arrangements ab. Die schnellen Parts sind dabei sehr eingängig und roh geraten und das melodische Spektrum erweist sich teilweise als sehr spielerisch und vielfältig, besitzt allerdings einige sehr gute Momente, die unter die Haut gehen.
The smile of the sad ones ist für mich ein überraschendes Album, das stark vom Vorgänger abweicht. So überraschend es ist, so wechselhaft erscheint es mir auch. Es ist mir einerseits einen Tick zu melodisch, die Gitarren sind mir an manchen stellen zu lebendig, was einhergeht mit zuweilen mangelnder Härte während der schnellen Parts. In geringen Anteilen liegt dies aber auch am Klang, dem es generell etwas an Wärme und Druck fehlt.
01. Sot endins
02. The smile of the sad ones
03. Life's death code
04. El palau dels plors
05. The shame and the spectre
06. L'ombra de L'adicció
07. Gebre
08. ...I tornà de les cendres
09. Narrow is the path to darkness
http://www.foscor.com/
Deutlich wird dies sofort mit dem Titellied The smile of the sad ones, welches schleppend und dunkelharmonisch beginnt. Das Gitarrenspiel ist klar und ruhig und erzeugt eine leicht melancholisch wirkende Stimmung, die auch durch den schnelleren Part in der Mitte keinen Abbruch findet. Dieser ist auch nicht besonders hart und wird alsbald von einer erneut ruhigen, atmosphärischen Passage abgelöst. Erst am Ende wird es härter und mit einem mal ist auch das eingängig kalte Riffing zu hören, welches man schon vom Debüt her kennt.
Von Anfang an energischer geht es in Life's death code zur sache, obgleich wirkliche Härte auch hier ein Fremdwort ist. Der Rhythmus ist mittelschnell, ein wenig antreibend und an den Saiteninstrumenten zeigt man sich spielerisch und abwechslungsreich. Diese gitarrenbetonte Linie bleibt auch während der sehr schnellen Passage im Mittelteil bestehen, weshalb Foscor ob der Schnelligkeit keine wirkliche Brutalität zu entwickeln vermag. Dafür ist die Musik in ihrer Gesamtheit zu harmonisch gelagert.
Im längsten Stück, El palau dels plors, gelingt die Vermischung von Schnelligkeit, gitarrenbetonter Spielweise und ruhigen atmosphärischen Passagen besser. Die schnellen Parts wirken hier hart, geradlinig und zuweilen auch regelrecht grimmig, das Riffing ist dementsprechend angepasst worden und die ruhigen Passagen strahlen eine klare Schönheit aus.
Die beiden folgenden Titel gehen dann wieder in die Richtung der beiden ersten und fallen daher nicht so sehr auf. Anders ist es dann aber mit Gebre, einem vorwiegend schnell und zügig strukturiertem Lied, in dem das schnelle und einfach gehaltene Riffing eine schöne kalte Atmosphäre versprüht. Kurz gesagt: Gebre ist ein knackiges und packendes Stück der (für Foscor) eingängigeren Art.
Ebenfalls von Schnelligkeit geprägt ist … I tornà de les cendres. Das Schlagzeug entpuppt sich in den schnellen Parts als druckvolles Bollwerk, das mächtig aus dem Hintergrund hämmert. Während dieser schnellen Parts weiß auch das Riffing zu gefallen, welches nicht zu abwechslungsreich ist und daher die druckvolle, harte Ausstrahlung unterstützt. Die langsamen und atmosphärischen Elemente in der Mitte hingegen sind zum Teil aber einen Tick zu überladen an melodischer Spielerei.
Im letzten Lied des Albums wechseln sich sehr schnelle und melodische Arrangements ab. Die schnellen Parts sind dabei sehr eingängig und roh geraten und das melodische Spektrum erweist sich teilweise als sehr spielerisch und vielfältig, besitzt allerdings einige sehr gute Momente, die unter die Haut gehen.
The smile of the sad ones ist für mich ein überraschendes Album, das stark vom Vorgänger abweicht. So überraschend es ist, so wechselhaft erscheint es mir auch. Es ist mir einerseits einen Tick zu melodisch, die Gitarren sind mir an manchen stellen zu lebendig, was einhergeht mit zuweilen mangelnder Härte während der schnellen Parts. In geringen Anteilen liegt dies aber auch am Klang, dem es generell etwas an Wärme und Druck fehlt.
01. Sot endins
02. The smile of the sad ones
03. Life's death code
04. El palau dels plors
05. The shame and the spectre
06. L'ombra de L'adicció
07. Gebre
08. ...I tornà de les cendres
09. Narrow is the path to darkness
http://www.foscor.com/
Traumatic Voyage - Khiaoscuro | 2008 | Merciless Records | CD | Dark Metal
Khiaoscuro ist das mittlerweile sechste Album von Traumatic Voyage,
einer sehr interessanten Einmann-Gruppe, deren Anfänge im Jahr 1986
liegen. Wie die fünf Vorgängeralben ausgefallen sind, weiß ich nicht.
Merciless Records beschreibt das aktuelle Album Khiaoscuro
jedenfalls als „Sick Psycho Black Metal“, was sicherlich recht
zutreffend ist. Khiaoscuro ist etwas mehr als 76 Minuten lang und
enthält somit viel Material, das vor allem aber eines ist: dunkel und
düster. Deshalb könnte man hierzu auch Dark Metal sagen, da das
stilistische Spektrum sehr breit gefächert ist und Khiaoscuro alles andere als klar und einfach gegliedert ist.
Auf Khiaoscuro herrschen vor allem düster angelegte Harmonien und Melodien, die mittels klarer und verzerrter Gitarren, klarem und verzerrtem Gesang sowie einigen Keyboardarrangements erzeugt werden. Der Rhythmus ist zumeist ein sehr langsamer und ruhiger, weshalb er meist eine untergeordnete Rolle spielt und die dunklen Harmonien ins Zentrum stellt. Natürlich gibt es auch vereinzelt schnelle Ausbrüche, die dann durchaus auch etwas harsch sind und eine gewisse Aggressivität in die Atmosphäre einbringen.
Der Name Traumatic Voyage ist jedenfalls Programm, da Khiaoscuro tatsächlich wie eine einzige lange Reise durch obskure, makabre und krankhafte Wirrungen wirkt, da die Übergänge der Lieder fließend und nahtlos sind, und man statt zehn Liedern nur noch ein einziges großes vor sich hat. Durch diese Beschaffenheit wirkt das Album auch am besten, wenn man es von Anfang bis Ende in einem Zug hört. Bei irgendeinem beliebigen Lied aus der Mitte des Albums anzufangen bringt nicht so viel, weil es dann ein wenig so wäre, als würde man ein Buch auf Seite 95 beginnen und nicht mit der ersten. Dadurch ist Khiaoscuro auch ein schwieriges Werk, für das man unter Umständen einige Zeit benötigt, um sich reinzuhören und Zugang zur Materie zu finden. Mir erging es jedenfalls so, denn Traumatic Voyage kreiert nicht einfach nur dunkle Harmonien und morbide Klanglandschaften. Dem ganzen wohnt eine zermürbende Vehemenz bei, die in gewisser Weise durchaus psychotische respektive traumatische Züge trägt.
Wer düstere und komplexe Musik mit progressivem Anstrich mag, sollte Khiaoscuro ruhig mal probieren. Lässt man sich erstmal auf die Klanglandschaften ein, wird man auf eine 76 Minuten währende Reise entführt. Zum mal eben zwischendurch hören ist Khiaoscuro allerdings absolut nichts. Wer nicht die Zeit oder Lust hat, sich eingehender hiermit zu beschäftigen, sollte lieber die Finger davon lassen.
01. Sick transit gloria mundi
02. Low resolution profile
03. Subyoumanity (Make me laugh...)
04. Knowhere
05. Third eye view
06. Eisendzeit
07. New rage
08. Coretextension
09. Wayward willwind
10. Gratwanderung
Auf Khiaoscuro herrschen vor allem düster angelegte Harmonien und Melodien, die mittels klarer und verzerrter Gitarren, klarem und verzerrtem Gesang sowie einigen Keyboardarrangements erzeugt werden. Der Rhythmus ist zumeist ein sehr langsamer und ruhiger, weshalb er meist eine untergeordnete Rolle spielt und die dunklen Harmonien ins Zentrum stellt. Natürlich gibt es auch vereinzelt schnelle Ausbrüche, die dann durchaus auch etwas harsch sind und eine gewisse Aggressivität in die Atmosphäre einbringen.
Der Name Traumatic Voyage ist jedenfalls Programm, da Khiaoscuro tatsächlich wie eine einzige lange Reise durch obskure, makabre und krankhafte Wirrungen wirkt, da die Übergänge der Lieder fließend und nahtlos sind, und man statt zehn Liedern nur noch ein einziges großes vor sich hat. Durch diese Beschaffenheit wirkt das Album auch am besten, wenn man es von Anfang bis Ende in einem Zug hört. Bei irgendeinem beliebigen Lied aus der Mitte des Albums anzufangen bringt nicht so viel, weil es dann ein wenig so wäre, als würde man ein Buch auf Seite 95 beginnen und nicht mit der ersten. Dadurch ist Khiaoscuro auch ein schwieriges Werk, für das man unter Umständen einige Zeit benötigt, um sich reinzuhören und Zugang zur Materie zu finden. Mir erging es jedenfalls so, denn Traumatic Voyage kreiert nicht einfach nur dunkle Harmonien und morbide Klanglandschaften. Dem ganzen wohnt eine zermürbende Vehemenz bei, die in gewisser Weise durchaus psychotische respektive traumatische Züge trägt.
Wer düstere und komplexe Musik mit progressivem Anstrich mag, sollte Khiaoscuro ruhig mal probieren. Lässt man sich erstmal auf die Klanglandschaften ein, wird man auf eine 76 Minuten währende Reise entführt. Zum mal eben zwischendurch hören ist Khiaoscuro allerdings absolut nichts. Wer nicht die Zeit oder Lust hat, sich eingehender hiermit zu beschäftigen, sollte lieber die Finger davon lassen.
01. Sick transit gloria mundi
02. Low resolution profile
03. Subyoumanity (Make me laugh...)
04. Knowhere
05. Third eye view
06. Eisendzeit
07. New rage
08. Coretextension
09. Wayward willwind
10. Gratwanderung
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