28.06.2007

Sol - Let There Be A Massacre | 2007 | Ván Records | CD | Doom Metal

Sol ist eine dänische Einmann-Gruppe, die, mit Let there be a massacre, ihr Debüt veröffentlicht hat. Stilistisch handelt es sich hierbei um Doom Metal, der je nach Phase, mehr in Richtung Funeral Doom geht oder auch zuweilen, ziemlich melodische Züge trägt.

Den Anfang macht Centuries of human filth, ein düsteres und schweres Lied im schleppenden Rhythmus, durchsetzt von langsamen und druckvollen Riffs, die teilweise sehr erdrückend wirken. Der Gesang von Sol ist dunkel verzerrt und manchmal auch etwas kehlig, was sehr gut zur Musik passt. Neben den bleiernen Riffs, sind auch ruhige, einfache Melodien zu hören, die sehr traurig oder gar trostlos klingen.
Der Mittelteil des folgenden Apathetic pride ist recht melodisch ausgefallen. Die Gitarre wurde in diesem Abschnitt viel lebendiger gespielt als im gesamten Centuries of human filth zuvor. Diese melodische, gitarrenbetonte Passage, wirkt aber keineswegs fröhlich. Es ist ein ruhiger Part, der wie das gesamte Lied eine bedächtige und ruhige Ausstrahlung hat.

Um einiges abwechslungsreicher geht es mit Boginki, dem längsten Titel des Albums, weiter. In der ersten Minute ist ausschließlich das Schlagzeug zu hören, wie es seinen Marschrhythmus trommelt. Nach dieser ersten Minute setzt die Gitarre schwer und dunkel ein, jeder Anschlag an den Saiten klingt ruhig aus. Nach einer weiteren Minute setzt eine Stimme ein, die so klingt, als würde jemand laut durch ein Megaphon schreien oder sogar schon kreischen. Obwohl die Zutaten in den Anfangsminuten recht simpel beschaffen sind, erschafft diese – vom Marschrhythmus bestimmte – Intonierung eine Spannung, die nicht so einfach loslässt. Diese Atmosphäre wird noch verfestigt, als ein ruhig gespieltes Instrument einsetzt, welches eine einfache aber wohlklingende Melodie zum Besten gibt. Was es für ein Instrument ist, kann ich nicht bestimmen, doch für mich klingt es nach einem Akkordeon oder etwas ähnlichem. Nach mehr als fünf Minuten, enden Marschrhythmus, das Akkordeonspiel und die Megaphonstimme und Sol setzt schleppend, dunkel und druckvoll ein, so wie auch in den Liedern zuvor. Allerdings ist es diesmal einen Tick langsamer, dunkler und erdrückender. Irgendwann ist dann auch die Gitarre mit einer hellen, ruhigen aber zutiefst traurigen Melodie zu hören, die hervorragend von Gesang und den dunklen, schweren Riffs begleitet wird. Dieser Part ist schwer zu beschreiben, alle Elemente passen perfekt zusammen, harmonieren exzellent miteinander.

Sehr düster und schleppend ist Where angels rot. Phasenweise ist wieder die langsam gespielte Gitarre zu hören, die ruhige, schwermütige Melodien von sich gibt. Ein ebenfalls sehr düsteres Lied ist Era of decadence, in dem vor allem der Gesang für heftige und dunkle Momente sorgt, da dieser phasenweise sehr energisch ist. Aber auch gute, diesmal dunkle, Melodien tragen zu dieser schweren Atmosphäre bei.
The inanity of man fällt durch mehr Abwechslung auf. Es ist nach Boginki das zweitlängste Lied des Albums und enthält neben den klassischen Doom Metal-Passagen auch Strecken, in denen sich leichte Rhythmuswechsel häufen, und das ansonsten, klar und fest klingende Riffing, etwas rauer und unsauberer wirkt.

Das abschließende Apocalypse könnte man als ein Outro bezeichnen, da es ein reines Instrumental ist, welches sich strukturell und spieltechnisch von den restlichen Lieder des Albums unterscheidet. Es ist ein sehr ruhiges Instrumental, in dem lediglich, ein sich wiederholender Paukenschlag, das einzige rhythmische Instrument ist. In Apocalypse ist dann auch wieder dieses Instrument zu hören, welches ich für ein Akkordeon halte. Zusätzlich zu dem vermeintlichen Akkorden, gibt es noch zwei weitere Instrumente, die ich nicht eindeutig zuordnen kann. Eines ist ein Saiteninstrument, das andere könnte eine Oboe oder eine Klarinette sein. Die Melodien und Harmonien, die mit diesen Instrumenten erzeugt werden, sind jedenfalls von ernster Statur und drücken – passend zum Titel – etwas Endgültiges aus.

Let there be a massacre ist ein sehr anständiges Doom Metal-Album, das neben den traditionellen Stilelementen glücklicherweise auch eigenständige, wie auch untypische Anteile enthält. Gerade diese Eigenheiten von Sol, wissen mir zu gefallen. Die eher normalen Doom Parts sind zwar ebenfalls nicht schlecht, aber auch nicht überwältigend, ausgenommen die grandiosen Riffs, die Sol vereinzelt in den Liedern platziert hat.

 01. Centuries of human filth
02. Apathetic pride
03. Boginhi
04. Where angels rot
05. Era of decadence
06. The inanity of man
07. Apocalypse

27.06.2007

Locus Mortis - Voust | 2007 | ATMF | CD | Black Metal

Nachdem mich die zwei Musiker MZ und RM letztes Jahr bereits mit ihrer Funeral Doom Black Metal-Gruppe Urna und deren Album Sepulcrum begeistern konnten, gibt es nun ein neues Album von ihrer okkulten Black Metal-Gruppe Locus Mortis.
Wer nun insgeheim hofft, ein weiteres überaus düsteres Werk der Marke Urna oder Arcana Coelestia zu bekommen, wird enttäuscht werden. Denn Voust ist ein vorwiegend schnell vorgetragenes Album, das weitgehend ohne abgründige und atmosphärische Klangpassagen auskommt.

Harmonien und Melodien gibt es zwar auch bei Locus Mortis, doch spielen dieser im Bezug zu Urna und Arcana Coelestia eine eher untergeordnete Rolle. Stattdessen gibt eine schnelle, zuweilen gar regelrecht pressend wirkende Spielweise, den bestimmenden Ton an. Hinzu kommt als zweites Hauptmerkmal der gut inszenierte Gesang, der rau und grell verzerrt ist und eine Eiseskälte versprüht.
Von den Saiteninstrumenten, vornehmlich den Gitarren, gehen natürlich auch diverse Melodiestränge aus, die zuweilen sehr komplex wirken, da sie nicht selten sehr schnell und dabei abwechslungsreich gespielt werden. Manche dieser Melodiebögen wirken zuweilen auch düster und beklemmend, gerade wenn sie etwas langsamer und ruhiger daherkommen. Vereinzelt wurde von Locus Mortis auch ein sehr gelungenes Soli eingestreut, wie etwa in Tempus mortis, wo es gekonnt als Überleitung von einem schnellen in einen dunkelharmonischen Part fungiert.

Der erste Eindruck, nämlich, dass Voust ein schnelles und nicht selten auch brachial sowie komplex verwobenes Album ist, verflüchtigt sich nach einigen Durchläufen, da Locus Mortis ziemlich geschickt eine Vielzahl von unauffälligen harmonischen Elementen implementiert hat. Diese wollen jedoch entdeckt werden, bevor sie ihre atmosphärische und vereinnahmende Pracht offenbaren. Denn so schnell, harsch und brutal das rhythmische Spiel auch manchmal sein mag, so mystisch und erstklassig sind auch diese versteckten harmonischen Schnipsel, die in fast jedem Lied ihren Ort haben. Dann erkennt man auch einige düstere Parallelen zu Urna und Arcana Coelestia.

Voust ist kein Werk, welches sich einem auf Anhieb erschließt. Man muss ihm eine Zeit zum Reifen geben und sich der Musik vollends widmen, um die zahlreichen Feinheiten und Abstufungen wahrzunehmen. Denn sonst sieht man sich von der harschen Schnelligkeit geblendet und verpasst die versteckten, hervorragend arrangierten, harmonischen Elemente. So manches Mal sind nämlich auch die Gitarren, vor allem wenn sie schnell, grell und sehr abwechslungsreich gespielt werden, etwas anstrengend, da sehr komplex.

Unterm Strich ist Voust ein gutes und gelungenes Album, auch wenn mir einige Passagen zu komplex angelegt sind. Am Ende überwiegt dann aber dennoch die erstklassig umgesetzte Vermischung von brachialer Härte und Schnelligkeit, mit feinen, düsteren, und harmonischen Akzenten und der gut darauf abgestimmten Gesangsstimme, die alles gefrieren lässt.

01. Lasciate che vengano a me
02. La XIII porta
03. Sonno eterno
04. Resti
05. Avvento
06. Il respiro dei morti
07. Tempus mortis
08. Voust

21.06.2007

La Division Mentale - L'Extase Des Fous | 2007 | Blood Fire Death Productions | CD | Industrial Black Metal

Mit La Division Mentale gibt es nun neben Blacklodge einen weiteren französischen Vertreter des Industrial Black Metals. L'eXtase des fous enthält zuweilen zwar große elektronische Anteile, doch anders als bei Blacklodge auf dem Album „SolarKult“ greift La Divison Mentale nicht ausschließlich auf elektronische Beats zurück.

Der erste Titel La voix des ombres ist ein rein elektronisches Stück, bestehend aus diversen düsteren Geräuschen, Klängen und Stimmen. Auf diesen beklemmenden Auftakt folgt La gale de mon passé, dass in der ersten Minute durch schräg anmutende Melodien auffällt bevor es dann harsch, schnell und treibend losbricht. In dieser Phase wurde ein gewöhnlicher Drumcomputer verwendet, erst etwas später kommen schnelle Beats hinzu, die das Ganze noch brachialer wirken lassen. Etwas überraschend ist, dass La gale de mon passé trotz aller elektronischen Industrialinhalte stark gitarrenbetont ist. La Divison Mentale lässt sicht nicht lumpen und gibt an den Gitarren gute Riffs und Melodien zum Besten.

Als ebenfalls abwechslungsreich erweist sich das nächste metallische Lied Satan inside. Es enthält ruhige Passagen mit kraftvollen und kompakt stehenden Riffs die von guten und klaren Melodien im Hintergrund begleitet werden. Daneben gibt es sehr heftige Parts mit enormer Schnelligkeit, die Dank des stark verzerrten Gesangs brutal und bizarr zugleich wirken. Beachtlich dabei sind vor allem die Wechsel, die technisch absolut perfekt umgesetzt worden sind und innerhalb des Bruchteils einer Sekunde vonstatten gehen.

Nahezu durchgängig antreibend und schnell ist Illusions décharchnées. Erst im letzten Drittel gibt es eine kurze ruhige und atmosphärische Passage, in der erneut die erstklassige Gitarrenarbeit von La Division Mentale auffällt. Sehr heftig und extrem ist das folgende Discipline, welches zuweilen sogar etwas verstörend rüberkommt, da La Divison Mentale hier sämtliche Register zieht, um „Krach“ zu erzeugen. So ist nicht nur der künstlich erzeugte Rhythmus entsprechend schnell und derb sondern auch das Gitarrenspiel, das phasenweise unnatürlich schnell wird. Diesen radikalen Elementen stehen ruhigere Phasen gegenüber, in denen bizarre Industrialspielereien oder einfache, dunkle Gitarrenmelodien zu hören sind.
Und auch das letzte metallische Stück des Albums, ...le tout indivisible, ist ein ansprechendes. Es beginnt sehr ruhig mit einer Art elektronischem Glockenspiel, das allmählich facettenreicher wird und dadurch eine obskure Harmonie offenbart. Der Takt wird zwar zu keiner Zeit wirklich schnell, doch der extreme Gesang und das schnelle, zuweilen sehr kraftvoll klingende Riffing, erzeugen dennoch eine intensive und heftige Atmosphäre.

L'eXtase des fous ist ein interessantes Album, das mir besser gefällt als "SolarKult" von Blacklodge, da La Divison Mentale einen Tick extremer und gestörter ist und eben auch der guten Gitarrenarbeit wegen, die an manchen Stellen überraschend gute Melodien zu Tage fördert. Die fünf Elektro- / Indudstrial-Stücke sind auch allesamt nicht schlecht, wobei ich auf einige von ihnen auch gut hätte verzichten können, da sie für mich persönlich nicht unbedingt atmosphärisch zum Album beitragen.
Alles in allem is L'eXtase des fous ein extremes Werk, dass für all jene interessant sein dürfte, die moderne / elektronische Elemente im Metal nicht scheuen.

01. La voix des ombres
02. La gale mon passé
03. L'abandon au réel
04. Satan inside
05. Illusions décharnées
06. En mom âme et conscience
07. Discipline
08. Rettour à l'onirique...
09. ...le tout indivisible
10. L'eXtase des fous

18.06.2007

Vardan - Hidden In A Tomb | 2007 | Folter Records | CD | Black Metal

Vardan wurde bereits 1997 gegründet und ist dem Einen oder Anderen im Zusammenhang mit Anwech ein Begriff. So wie Anwech eine sehr obskure und eigenwillige Gruppe ist, so ist es auch Vardan. Vardan hatte sich zum Ziel gemacht, rohen Black Metal zu spielen. Dies ist auch ohne Zweifel gelungen, wie das Debütalbum Hidden in a tomb beweist.

Eternal vision beginnt recht bizarr. Es sind unterschiedliche Geräusche zu hören, die mit leichtem Hall unterlegt, in verschiedenen Lautstärken zwischen dem linken und rechten Stereokanal hin und her pendeln. Auf diese bizarre klangliche Einleitung, setzt Vardan schnell und rhythmisch überaus eingängig ein. Das Schlagzeug wird nur sehr minimalistisch gespielt. Dem steht jedoch das gewiefte Gitarrenspiel gegenüber, das sehr typisch ist für den Musiker Vardan. Er ist unzweifelhaft ein Meister schräger, düsterer und obskurer Melodien die sich nicht immer auf Anhieb offenbaren. Wer die beiden Tonträger von Anwech kennt, wird an dieser Stelle bereits wissen was ich meine. Die Gitarren haben einen rauen, leicht grellen und metallischen Klang. Das Riffing ist zwar zumeist schnell und eingängig geordnet, doch durch den Klang und dem sehr leichten Hall, erschafft diese Spielweise oftmals sphärische Harmonien, die dunkel und bedrohlich über dem schnellen, eingängigen und stampfenden Hämmern des Schlagzeugs stehen.

Das zweite Lied The soul burn upon the flames nimmt schleppend und recht druckvoll seinen Lauf. Nach guten anderthalb Minuten mündet das schleppende Spiel in einem eingängig schnellen Part, in dem Vardan mit interessanten, schnell gespielten und etwas schräg klingenden Riffs arbeitet. Diese Schnelligkeit wird durch einen kurzen, ruhigen und atmosphärischen Abschnitt aufgelockert.
Ebenfalls eingängig und stampfend ist auch Red circle. Hier gibt es wieder wunderbare Melodien zu hören, die trotz der schnellen Spielweise oftmals eine sehr ruhige Ausstrahlung haben. Diese ausgesprochen guten Melodien harmonieren gut mit Vardans Gesang, der mindestens genauso eigenwillig ist wie seine düsteren Melodien. Der Gesang ist zwar stark verzerrt aber recht leise, und wirkt so, als würde er wie ein giftiges Knurren irgendwo aus dem Hintergrund nach vorne schallen. Im Verlauf erweist sich Red circle dann als rhyhtmisch nicht ganz so eingängig wie am Anfang. Es gibt immer wieder Verschiebungen und kurze Passagen, die etwas langsamer geartet sind.

Nach ähnlichem Muster verlaufen auch die beiden letzten Titel Blinded by nothing und To lick the dripping pussy. Das Hauptaugenmerk liegt auch hier, auf langen, eingängigen und schnellen Passagen, die durch obskure Melodien begleitet und angereichert werden.

Hidden in a tomb ist in jedem Fall roher Black Metal der minimalistischeren Art. Doch aufgrund der speziellen Gitarrenarbeit und den daraus resultierenden Harmonien und Melodien, hebt sich Vardan von anderen Vertretern dieser Spielart ab. Es wird sicher viele Leute geben, denen Hidden in a tomb eine Spur zu eingängig ist. Andererseits wird es aber auch jene geben, die die einzigartigen Melodien und die damit verbundenen Stimmungen zu schätzen wissen werden.

Etwas gewöhnungsbedürftig dürfte aber nicht nur die Spielweise sein, sondern auch der Klang, der für Vardans Musik traditionell flach und kraftlos ist. In den schleppenden Parts ist der Klang zwar etwas druckvoller, doch fehlt ihm unterm Strich eine warme Klangfarbe. Aber auch dieser Umstand scheint eine Eigenart von Vardan zu sein, da auch die Musik von Anwech einen sehr ähnlichen Klang aufweist.

01. Eternal vision
02. The soul burn upon the flames
03. Red circle
04. Blinded by nothing
05. To lick the dripping pussy

11.06.2007

Draugluin - Wyrm Of Utumno | 2007 | Underground Propaganda | Kassette | Black Metal

Wyrm of Utumno ist sehr eigenwillige Musik. Draugluin aus Griechenland spielt einerseits zwar überaus simplen und rohen Black Metal, andererseits ist es aber auch enorm atmosphärisch. Durch diese zeitweiligen Überlagerungen der rohen und primitiven Parts mit den harmonischen Elementen entstehen kuriose, zuweilen regelrecht bizarr anmutende Momente.

Mit Dwarrowdelf beginnt das Demo denkbar räudig und primitiv. Die ersten Sekunden des Liedes bestehen aus einem monoton schnellem Rhythmus und sehr unsauberem Riffing im Hintergrund. Doch dann folgt eine Überraschung. Dwarrowdelf wird langsam und der Bass setzt klar und deutlich mit einer dunklen, wohlklingenden Melodie ein. Die Melodie ist zweifelsfrei sehr einfach, doch sie verfehlt ihre Wirkung dadurch keineswegs. Im weiteren Verlauf wird Dwarrowdelf erneut so überaus monoton wie eingangs. Diese pure Eingängigkeit wird jedoch immer wieder vom melodischen Bassspiel aufgelockert.
In The fall of the stars ist dann von der ersten Sekunde an ein ruhiges und atmosphärisches Keyboard zu hören, welches das simple und schleppende Schlagzeug begleitet. Doch das Keyboard ist nicht durchgängig zu hören, es setzt immer wieder aus, wird dann vom Bass oder einem harschen, schnellen Part ersetzt.
Auf ähnliche Weise funktioniert auch Swordbrother. Hier gibt es ebenfalls zahlreiche Tempowechsel, die stets mit dem ein- oder aussetzen von Keyboard und Bass einhergehen. Durch diese Zusammensetzung entwickelt Draugluin eine sehr interessante, wenn auch eigenartige Atmosphäre. Es ist zwar nicht zu leugnen, dass die Strukturen der Lieder sehr einfach aufgebaut sind, doch entstehen durch die atmosphärischen Arrangements und Wechsel sehr interessante Momente die zu gefallen wissen.
Im letzten Lied Wyrm of Utumno wird zwar komplett auf das Keyboard verzichtet, doch sorgt hier der Bass für die atmosphärischen Momente. Zuweilen ist das Lied aber auch sehr harsch und aggressiv, dann wird eingängig und stampfend getrommelt und der Gesang ist gellend laut.

Vermutlich wird Wyrm of Utumno vielen Leuten trotz der interessanten und letztlich gut inszenierten melodischen Arbeit unterm Strich zu primitiv sein. Riffing und Rhythmus sind vom einfachsten Kaliber. Aber dennoch versteht Draugluin es, dieser primitiven Musik durch die harmonischen Elemente seinen eigenen Geist zu geben. Dabei gefällt mir auch, dass der Bass als offenes melodisches Stilmittel verwendet wurde, was echten Seltenheitswert hat.

Erschienen ist Wyrm of Utumno auf Kassette in einer Auflage von 150 Stück.

01. Dwarrorwdelf
02. The fall of the stars (Voice of Zeus)
03. Swordbrother
04. Wyrm of Utumno

Ravagar - Forest Grief | 2007 | Underground Propaganda Records | Kassette | Black Metal

Forest grief ist das erste Demo von Ravagar, einem niederländischen Ein-Mann-Projekt, welches sich dem puristischen und naturverbundenem Black Metal verschrieben hat.

Will to power beginnt einleitend etwas melancholisch aber aufgrund des stark verzerrten Geschreis ebenso energisch. Diese kurze „Einleitung“ mündet in einem schön ruhigen und atmosphärischen Part, ausgeschmückt mit herrlichen Melodien. Doch dieser Moment währt nicht lange und Ravagar zeigt sich von seiner rohen Seite. Will to power wandelt sich zu einem schleppenden Stück mit hasserfülltem Gesang und simpler Melodieführung. Kurz vor dem Ende gibt es einen kurzen aggressiven Schub.
Das zweite Lied Eternal winds, ist das, mit über acht Minuten Spielzeit, längste Stück von Forest grief. Obwohl im Großen und Ganzen ebenfalls simpel strukturiert, offenbart das Lied im Detail einige interessante Variationen und Veränderungen. Rhythmisch bewegt sich Eternal winds ebenfalls in einer vorwiegend schleppenden Spielweise, die jedoch immer wieder kleine Veränderungen erfährt. So wird es zeitweise entweder etwas antreibender oder aber langsamer. Dazu gibt es dann die passenden melodischen Veränderungen an den Gitarren. Ähnlich wie das Schlagzeugspiel beschränkt sich auch die Gitarrenarbeit auf das Wesentliche. Die Riffs sind einfach und der Klang der Gitarren etwas unsauber. Doch gerade in den ruhigeren Passagen entwickelt dieses Riffing in der Kombination mit dem rauen Klang eine gute Atmosphäre, da in ihm ein leichter schwermütiger Anteil schwelt. Die schnelleren und aggressiveren Parts sind dann das genaue Gegenteil: roh, primitiv und barbarisch.

Laut, wütend und heftig polternd geht es dann mit As blood and iron weiter. Die Spielweise ist sehr geradlinig und antreibend. Anstatt diese schroffe und treibende Rhythmik mit schnellem Riffing zu begleiten, hat sich Ravagar für ein ruhiges und gar leicht atmosphärisches Gitarrenspiel entschieden, was nicht nur interessant sondern auch gut klingt.
RasRel ist dann ein durch und durch aggressives Stück, in dem sowohl das stampfende Schlagzeug als auch das schnelle, verzerrte und unsaubere Riffing für eine wütende Stimmung sorgen. Diese Stimmung wird stellenweise wunderbar vom Gesang angeheizt, der dann sehr laut und hasserfüllt aus dem „Lärm“ herausdringt.
Zu guter letzt folgt mit dem Titellied Forest grief ein langes, eher schleppendes und atmosphärisches Lied. Neben den rauen und rumpeligen Passagen gibt es auch klare und ruhigere Parts in denen die Gitarren zwar rau klingende, aber gute und melancholische Melodien einstreuen.

Man hört Forest grief ganz klar an, dass es sich hierbei um ein Demo handelt. Sowohl klanglich als auch musikalisch. Das macht mir Forest grief jedoch sympathisch, da einem unmissverständlich klar gemacht wird, womit man es hier zu tun hat: nämlich mit rauem Black Metal ohne Firlefanz. Und so simpel Ravagar auch zeitweilig aufspielt, so gibt es dennoch gute atmosphärische Momente. Vor allem die eigenwillige Gitarrenarbeit weiß mir zu gefallen. Am Schlagzeug muss allerdings noch etwas geübt werden.

Forest grief ist auf Kassette in einer Stückzahl von 188 Kopien erschienen.

01. Will to power
02. Eternal winds
03. As blood and iron
04. Beneath the ashes
05. RasRel
06. Forest grief

04.06.2007

Lunar Aurora - Weltengänger | 2007 | Cold Dimensions | CD | Black Metal

Meine erste wesentliche Berührung mit Lunar Aurora hatte ich erst 2004 mit dem Album Elixir of sorrow. Fortan war ich ein begeisterter Anhänger des Schaffens von Lunar Aurora. Jedes, der drei später erschienenden Alben (Zyklus, Mond und Andacht), zog mich in seinen Bann. Nun wurde das Debütalbum Weltengänger neu abgemischt und mit komplett neuer Gestaltung, inklusive einem Bonuslied, wiederveröffentlicht.
Obwohl sich die mir bekannten vier Alben stets ein wenig voneinander unterschieden, trug jedes dieser Werke typische Wiedererkennungsmerkmale, die man eindeutig Lunar Aurora zuordnen konnte. So verhält es sich nun auch mit Weltengänger, obwohl einige Jahre zwischen dem Debüt und den jüngsten Alben stehen.

Es wäre vielleicht ein wenig übertrieben, zu sagen, mit dem ersten Lied Grabgesänge würde das Album mit einem klassischen Lunar Aurora-Lied beginnen. Doch Grabgesänge enthält in jedem Fall klassische Elemente, die sich auch auf den neueren Tonträgern wiederfinden. Da sind einerseits die atmosphärischen Keyboardpassagen im Hintergrund, die das schnelle und kalte Spiel begleiten. Aber auch einige der schnellen Riffs, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und Prägnanz sofort auffallen, sind solche typischen Merkmale die sich bei Lunar Aurora immer wieder finden lassen. Mit Grabgesänge fängt das allererste Album jedenfalls gut – und rückblickend – auch würdevoll an.
In den ersten Momenten von Rebirth of an ancient empire ist es brutal und wuchtig. In diesen einleitenden Sekunden klingt Lunar Aurora regelrecht nach fiesem, heftigen Black Metal. Doch sehr bald kommt schnelles, sich oft veränderndes Riffing hinzu, welches mir auf die Dauer einen Tick zu aufdringlich ist. Dieses schnelle Riffing ist sehr wechselhaft, und raubt dem phasenweise eingängigen Rhythmus seine eingängige und rohe Wirkung. Fällt dieses Riffing jedoch weg, klingt Lunar Aurora schlagartig düster und kalt. Doch diese Passagen sind leider nur von kurzer Dauer.
Rasende Geschwindigkeit gepaart mit mystischem Keyboardspiel herrscht in Flammende Male vor. Eine gewisse Ähnlichkeit zum Album Elixir of sorrow ist offensichtlich, wobei die atmosphärischen Anteile in Flammende Male phasenweise sehr bestimmend sind und die Struktur des Liedes generell wechselhaft ist. Es gibt abrupte Breaks und Wechsel, was mir nicht immer gefällt, da dies alles ein wenig nach „zu viel“ klingt. Ähnliches empfand ich auch immer bei Emperor, die ebenfalls mit komplexen Strukturen gearbeitet haben, in denen viele Wechsel, Schnelligkeit und Harmonien aufeinanderprallten. Mir ist solche Musik zu anstrengend, da es so viele Dinge gibt, auf die man achten muss, ganz gleich ob man will oder nicht.

Dies trifft im Übrigen auf das gesamte Album zu. Weltengänger ist ein sehr reichhaltiges Album mit einem hohen melodischen Anteil. Obwohl es ein schnelles Album ist, gibt es nur selten eingängig beschaffene Momente. Doch diese wenigen eingängigen Strecken haben es dann in sich. Es ist aber eigentlich fast immer etwas in Bewegung. Entweder ist es das schnelle, wechselhafte Riffing oder aber das Keyboard, welches nicht immer nur dezent eingesetzt wurde.
Da fällt dann das Bonuslied Der Wanderer des Feuermondes richtig auf. Das Lied wurde 2001 aufgenommen und auf dem Nachtzauber-Sampler 2003 veröffentlicht. Der Wanderer des Feuermondes ist ein düsteres und langsames Lied, in dem zwar auch eine stete Keyboardbegleitung zu hören ist, doch ist sie wesentlich dezenter als auf dem Material von 1996.

Es ist interessant zu sehen, wie verspielt und wechselhaft Lunar Auroras Debütalbum ist. Weltengänger ist nicht mehr oder minder komplex wie neueres Liedgut, doch ist die damalige Zusammensetzung eine andere. Der verspielte und melodische Anteil ist enorm, und für mich auch einfach zu hoch.

01. Grabgesänge
02. Rebirth of an ancient empire
03. Flammende Male
04. Into the secrets of the moon
05. Schwarze Rosen
06. Conqueror of the ember moon
07. Wanderer des Feuermondes (Bonus)

Trist - hin-fort | 2007 | Cold Dimensions | CD | Ambient Black Metal

Die erste CD von hin-fort enthält nur ein einziges Lied, Hin, welches exakt 60 Minuten lang ist und in einem interessanten Verhältnis zur zweiten CD steht, was nicht nur musikalisch verdeutlicht wird sondern auch durch die Unterteilung der beiden CDs in „Hin“ und „Fort“.

Hin beginnt mit einer knapp 15 Minuten langen Ambientpassage, die sehr ruhig aber düster ist. Was nach diesen 15 Minuten folgt ist überraschend und begeisternd zugleich. Denn Tristan (bekannt als Aran von Lunar Aurora) entfesselt hier intensiven, beklemmenden und hochgradig monotonen Black Metal, der einem schon beinahe den Atem stocken lässt. Es ist unglaublich und faszinierend zugleich, mit welcher Eleganz und Schlichtheit, dieses monotone und rhythmische Gehämmer, über die endlos wirkende Spielzeit aufrecht erhalten wird. Phasenweise sind immer wieder ruhige und leise Ambientklänge im Hintergrund des eingängigen Rauschens zu hören. Ähnlichkeiten in dieser konsequent monotonen und überaus langen Ausführung zu Paysage D'Hiver sind nicht von der Hand zu weisen. Nach etwa 20 Minuten gibt es eine kurze Verschnaufpause, in der Form eines Samples mit einer sprechenden Stimme, bevor Trist erneut zu einem langen eingängigen Schlag ansetzt.

Der zweite Teil des Albums besteht dann ausschließlich aus reinen Dark Ambient-Stücken, die allesamt ruhig beschaffen sind, doch zahlreiche Abstufungen in der Atmosphäre aufweisen. Die Titel sind überaus düster und beklemmend, ufern dabei aber teilweise regelrecht ins morbide oder bizarre ab.

Obwohl ich mit Ambient nie so viel anfangen konnte, kann ich mich der Ausstrahlung dieser Klangcollagen nicht entziehen. Dabei fällt es mir auch sehr schwer, einzuschätzen und zu urteilen, ob nun die erste CD mit ihrer intensiven metallischen Eruption, oder die zweite CD, mit den düsteren und endzeitlichen Klanglandschaften, der dunklere und beklemmendere Teil des Albums ist. Einzig das abschließende Lied Fort fällt ein wenig aus der Reihe, da in ihm ein ruhig gespieltes Piano zu hören ist. Obwohl Fort ein ruhiges Lied ist, macht es auf mich einen leicht grotesken Eindruck, da das liebliche Piano auf eine bizarre Art und Weise mit den düsteren und abgründigen Hintergrundgeräuschen harmoniert.

Ich weiß nicht, ob mir hin – fort auch so gut gefallen würde, wenn das Album nur aus den Dark Ambient-Stücken bestehen würde. Doch so, mit den zwei Teilen „Hin“ und „Fort“ ist es für mich ein großartiges Werk, das verdammt stimmungsintensiv ist und ebenso verstört wie auch verzaubert. Allerdings muss man sich für die 120 Minuten nicht nur die Zeit nehmen, sondern auch die Muße und bereit sein, sich auf diese Reise einzulassen.

CD 1 (Hin)
01. Hin

CD 2 (Fort)
02. (Keine) Angst
03. Unter den Wolken
04. Hilfe
05. Schlaflos
06. Licht aus
07. Nachtflug
08. Fort

03.06.2007

Angantyr - Hævn | 2007 | Det Germanske Folket | CD | Black Metal

Nachdem mich die beiden Vorgänger Kampen Fortsætter und Sejr nicht so recht zu überzeugen vermochten, war meine Vorfreude und Neugier aufs aktuelle Album Hævn natürlich entsprechend gering.

Mit Et varsel om død beginnt Hævn ausgesprochen gut und damit für mich auch überraschend. Dem metallischen Teil des Liedes ist eine, von einem klassischen Streichinstrument gespielte, Einleitung vorangestellt, bevor Angantyr schnell, grimmig und kalt einsetzt. In Et varsel om død stimmt einfach alles. Geradliniges schnelles Spiel, welches von eingängiger und einprägsamer Gitarrenarbeit begleitet wird, welche zwar durchaus bis zu einem gewissen Grad melodisch ist, dabei aber nicht zu harmoniebedacht ist. Zum Ende hin gibt es einen schleppenden und angenehm rumpeligen Part, welcher den positiven Eindruck von diesem gelungenen Auftakt zusätzlich wohlig abrundet.

Thulens ord führt diese ansprechende Haltung fort. Das Lied beginnt augenblicklich sehr schnell, stampfend und eingängig. Die anfängliche Härte wird von einer längeren schleppenden Strecke abgelöst, die zwar im Stile Angantyrs leicht melodisch ist, doch ebenfalls und glücklicherweise nicht zu sehr in harmonische Gefilde abgleitet.
Baghold ist dann jedoch ein durchgehend schleppendes Lied, welches phasenweise druckvoll und rumpelnd, andernorts aber auch dunkelmelodisch vorgetragen wird. Dabei sind stellenweise sehr gute und bedrückende Riffs zu hören. Doch insgesamt, über die Spieldauer von fast neun Minuten, ist mit Baghold dann doch einen Tick zu harmlos. Die melodische Komponente ist zwar durchaus dezent, doch versandet ihre Atmosphäre einfach irgendwann im Nirgendwo.
Dezidiert eingängig und rasend schnell geht es mit Tågefolket weiter. Sowohl der Rhythmus als auch das Riffing sind in den ersten Minuten hochgradig eingängig, wodurch Angantyr in dieser Phase des Liedes eine eisige Atmosphäre versprüht. Auf die kalte Schnelligkeit folgt ein ruhiger und harmonischer Part, in dem kurzweilig auch ein klarer chorartiger Gesang zu hören ist. Darauf folgt wieder minutenlange Geschwindigkeit bevor das Lied in den letzten Minuten erneut ruhig wird. Diesmal jedoch ist, wie schon im ersten Lied, ein klassisches Streichinstrument zu hören, das nicht nur schön sondern auch würdevoll klingt.

Räudig, schon ein wenig rotzig – in bester Darkthrone Manier – ist die erste Minute von Danermordet beschaffen. Leider wird diese fiese schleppende Spielweise nicht beibehalten und Angantyr verliert sich in melodisch-harmonischem Gefiedel, welches mir ebenso missfällt wie schon so oft auf den zwei Alben zuvor. Die Geschwindigkeit nimmt in Danermordet zwar auch irgendwann zu, doch das macht die Sache auch nicht besser. Darüber tröstet auch nicht der weitere räudige und schleppende Part hinweg.
Fødslen og byttet ist ein vorwiegend langsames Lied mit langen atmosphärischen Strecken, die mich zuweilen ein wenig an Make a Change... Kill Yourself erinnern. Erst in den letzten Minuten des knapp zehnminütigen Liedes gibt es einen Geschwindigkeitsausbruch zu verzeichnen.
Doch das mit Abstand längste Lied folgt als letztes. Blod for blod liv for liv ist über 17 Minuten lang, wobei die letzten Minuten in ähnlicher Weise das Album ausklingen lassen, wie es mit Et varsel om død einleitend begann. Blod for blod liv for liv ist, wie schon Fødslen og byttet zuvor, ein eher ruhiges und atmosphärisches Lied, in dem sich Ynleborgaz Zeit nimmt für die harmonischen Arrangements.

Auch wenn mir nicht alles von Hævn gefällt, so muss ich doch feststellen, dass dieses dritte Album für mich das Beste von Angantyr ist. Es sind zwar auch hier klar und deutlich die harmonischen und melodischen Elemente enthalten, doch sind sie diesmal nicht mehr so aufdringlich.

01. Et varsel om død
02. Thulens ord
03. Baghold
04. Tågefolket
05. Danermordet
06. Fødslen og byttet
07. Blod for blod liv for liv

http://www.angantyr.dk/

Hel - Tristheim | 2007 | Det Germanske Folket | CD | Folk

Hel gelingt es, mich nach dem großartigen Debütalbum Orloeg, ein zweites Mal zu überraschen. Diesmal ist das neue Werk Tristheim der Grund dafür. Es ist ein reines Akustikalbum von bestechender Klarheit, tiefer Schönheit und bedächtiger Anmut.

Die Instrumentalisierung der 15 Lieder ist über jeden Zweifel erhaben. Es sind Gitarre, Klavier, Cello, Akkordeon, Bratsche und Flöte zu hören. Die tragenden Elemente der sanften und feinfühligen Kompositionen sind jedoch Gitarre und Gesang. Die anderen Instrumente kommen punktuell zum Einsatz und geben durch ihre bedachte Platzierung der Musik und Atmosphäre noch mehr Tiefe.
Tristheim ist ein sehr ruhiges und flüssiges Album. Die Übergänge der 15 Titel sind, subjektiv wahrgenommen, sehr fließend, sodass man beim Hören der CD den Eindruck vermittelt bekommt, auf eine knapp 40 Minuten andauernde Reise geschickt zu werden.

Tristheim kann man durchaus mit Empyrium vergleichen, wobei mir die ruhigen und sonoren Gesänge Hels eindeutig besser gefallen als die auf Empyriums "Weiland". Tristheim ist also ein sehr ruhiges und atmosphärisches Werk, das eine ernste und zum Teil auch schwermütige Note hat. Nicht nur atmosphärisch, sondern auch der Lyrik wegen, die nicht "nur" tief, sondern auch trist und dunkel ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Hel hat mit Tristheim ein wunderbares Album mit enormen Tiefgang geschaffen, das voller Ruhe, Klarheit und Schönheit ist und damit beim Zuhören die Sinne sensibilisiert.

01. Sturmrast
02. Nichtort
03. Tief verborgen
04. Tiefes Wasser
05. Lenger enn erindring
06. Gedanken
07. Immer eine Nacht
08. Welkes Blatt
09. Nordlicht
10. 2 31
11. Nebelung
12. Zwielicht, Nebel, Dunkelheit
13. Kalter Rausch
14. Wundtau
15. Schrei ins Nichts