Die griechische Death Metal-Walze Obsecration besteht
bereits seit 1989 und veröffentlicht seit über 15 Jahren Tonträger und
ist hierzulande wohl dennoch nur einem relativ kleinen Kreis an Hörern
ein Begriff. Das Erscheinen des neuen Albums Seeds of a pervert god traf mich völlig unverhofft; so liegt das letzte Album Sins of the flesh bereits vier lange Jahre zurück.
Mein Gefallen an Obsecration entstand vor zehn Jahren, als ich das Debütalbum The inheritors of pain, ein düsteres und melancholisches Werk, für mich entdeckte. In diesen zehn Jahren seit dem ersten Album, hat sich bei Obsecration einiges verändert. Trotz dieser Wandlungen, hin zu mehr technischer Härte, konnte sich Obsecration bis zu Sins of the flesh stets den Charme, und das eigenständige Atmosphärische früherer Tage bewahren. Obwohl der Death Metal von Obsecration
technischer und härter wurde, enthielt er dennoch diese speziellen,
düsteren und melodischen Anteile der Demos, EPs und dem Debüt.
Interessant an Obsecration war auch immer, dass mit dem Lied The inheritors of pain
auf jeder CD eine Fortsetzung des Liedes entstand, welches zum ersten
Mal auf dem Debütalbum vorhanden war. Das Lied veränderte sich im
gleichen Maße, von Veröffentlichung zu Veröffentlichung, wie der Stil Obsecrations,
doch beinhaltete er stets als Quintessenz melodische und atmosphärische
Arrangements von einst. Doch auf der aktuellen CD fehlt erstmalig eine
Fortsetzung. Dies spiegelt den aktuellen Stand der Gruppe deutlich
wieder.
Denn, wie bereits mehrfach angedeutet, ist Seeds of a pervert god
das bisher brutalste und technischste Werk der Griechen. Die
melancholischen und düsteren melodischen Arrangements fehlen komplett,
stattdessen bekommt man nun das volle Brett an einer niederwalzenden
Death Metal-Orgie. Dieser „Bruch“ ist einerseits beklagenswert, da Obsecration etwas aufgab, was diese Band über die Jahre hinweg so einzigartig und großartig gemacht hat. Aber dennoch ist Seeds of a pervert god ein gelungenes Album geworden, wenn man es für sich als autonomes Werk hört.
Die technischen und harten Elemente sind zwar sehr prägend, aber
sie sind nicht zu übertrieben. Es besteht nach wie vor ein flüssiger und
mitreißender Spielfluss der Spaß macht. Des Weiteren wurden zahlreiche
kleine Details in den Liedern platziert, sodass ein sehr
abwechslungsreiches Album entstanden ist. Trotz aller Brachialität ist Seeds of a pervert god
kein eingängiges Werk im herkömmlichen Sinn. Vor allem das äußerst
vielfältige Spiel der Gitarren und des Basses ist bemerkenswert. Denn es
reicht vom harten, schrummigen Riffing über lockere, filigrane Soli bis
hin zu gefühlvollen Melodieführungen.
Mit Parasite und Horror in a gothic genres grave befinden sich auf der CD zwei Bonustitel, die der 2004 erschienenden EP Vault of the obscure vortex
entnommen sind. Hier ist noch deutlich die frühere Atmosphäre zu hören
und zu spüren. Einerseits ist der Klang nicht ganz so klar und
druckvoll, andererseits ist es insgesamt etwas atmosphärischer und
melodischer. Der Zusatz „The awakening A.D. 2004“ weist darauf hin, dass
es sich bei Horror in a gothic genres grave um die 2004er Version des Liedes handelt, welches ursprünglich auf dem ersten Album The inheritors of pain
zu finden ist. Die neuere Version ist etwas kürzer ausgefallen, dafür
aber in einem besseren Klang als das Original, was schön ist, da die
ruhigen und melancholischen Melodien besser zur Geltung kommen.
Trotz der Wandlungen hin zum harten, mitreißenden Death Metal, ist Seeds of a pervert god
ein Album das gänzlich überzeugen kann. Das Songwriting ist ausgewogen
und dabei abwechslungsreich, der Klang kraftvoll und differenziert. Eine
düstere und bedrohliche Note hat sich Obsecration aber dennoch bewahrt, weshalb Seeds of a pervert god
ein eigenständiges und empfehlenswertes Death Metal-Album ist, welches
sich deutlich von den üblichen Death Metal-Veröffentlichungen
unterscheidet und abhebt.
01. Manic obsession to kill
02. Sadistic ritual disfigurement
03. Seeds of a pervert god
04. Blunt force trauma
05. Necrology
06. Orgasm through mutilation
07. Corporal conviction
08. Murder addiction
09. Dominion of malevolence
10. Defiler of lives
11. Hellish revenge
12. Parasite (Bonus)
13. Horror in a gothic genres grave (The awakening A.D. 2004)
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