Nur ein Jahr nach Headcult gibt es jetzt das mittlerweile fünfte Album von Morrigan. Welcome to Samhain
ist eine sehr überraschende Veröffentlichung geworden, die in dieser
Form wohl kaum jemand auf seiner Rechnung hatte und Freunde von Mayhemic Truth freuen dürfte.
Nach dem kurzen Einklang We are possessed, der aus intervallartigen Geräuschen und Schreien besteht, wird man dann mit The eye of despair
völlig unvorbereitet getroffen. Das Lied bricht schnell und rau los, es
fehlt zunächst jegliche epische und erhabene Atmosphäre und Harmonie,
wie man sie von den bisherigen Alben her kannte. Stattdessen beginnt Welcome to Samhain mit einem rauen und brachialen Black Metal Stück. Das Titelstück Welcome to Samhain
bleibt klanglich zwar im rauen Gewand doch ist es strukturuell
schleppend und kraftvoll, unterlegt mit den klaren Chorgesängen im
Hintergrund. War das schnelle und heftige The eye of despair nur eine Ausnahme? Nein. Denn das folgende Bastard and bitch
rumpelt scheppernd und räudig weiter. Dabei mal schleppend fies, mit
sehr variablem Schlagzeugspiel oder auch schnell und geradlinig.
Life, death and the here after ist dann ein langes und langsames Lied, im „typischen“ Stile Morrigans
mit ruhigen und tragenden Melodien und klaren Gesängen. Allerdings
wirkt es aufgrund der Klangproduktion des Albums dunkler und schwerer,
als etwa die Hymnen auf Headcult. Mit Believe in eternity
geht es dann vom ersten Takt an eingängig und schnell weiter. Das
Schlagzeug hämmert stampfend seinen Takt, die Gitarre gibt nur wenige
einfache Riffs von sich und auch der raue Gesang trägt zur extremen
Atmosphäre bei. Morrigan prügelt nicht unentwegt durch
das Lied, es gibt auch einige langsame und sehr druckvolle Passagen, die
jedoch nicht weniger rau und dunkel sind. Believe in eternity ist ein bisher unveröffentlichtes Lied von Mayhemic Truth aus dem Jahre 1993. Obwohl es einer anderen Ära entstammt, fügt es sich sehr gut und unauffällig ins Album. In Armour of honour steigert Morrigan
die Härte und Schnelligkeit noch mal. Das Lied beginnt mit innigem
Kreischen und einem überaus aggressiven und schnellem Spiel. Nach
einigen Sekunden kommt dann eine ruhige Passage mit klarem Gesang bevor
das zerstörerische Geprügel fortgeführt wird. Später wechseln sich dann
schleppende melodische Passagen mit diesen brachialen Parts ab. Armour of honour ist ein erstklassiges Lied, in dem Morrigan die harmonische und epische Komponente mit rauen und aggressiven Elementen wunderbar vereinen.
Welcome to Samhain ist ein so genanntes „back to the
roots“ Album, das vermutlich nicht überall gut ankommen wird. Mich hat
es jedenfalls überzeugt und in seinen Bann gezogen, da mir
Veröffentlichungen wie Celts oder Headcult zu ruhig und melodisch – eben Viking Metal – waren. Mit Welcome to Samhain
hat man nun ein Werk, in dem es sowohl die erhabenen und epischen
Momente gibt, wie auch pure Aggressivität, Härte und Eingängigkeit.
01. We are possessed
02. The eye of despair
03. Welcome to Samhain
04. Bastard and bitch
05. Cranking battleharps
06. Life, death and the here after
07. Believe in eternity
08. Armour of honour
09. Roaring warlike and victious
10. Roch mo hoine
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