Mit Black mass beschert uns Besatt das inzwischen fünfte Vollalbum, nebst diversen Split-Veröffentlichungen. Der Vorgänger Sacrifice for Satan
konnte mich nicht so recht überzeugen, doch ein Jahr später erschien
die Split LP mit Armaggedon, Misanthropy und Inner Helvete auf der mich Besatt überraschender Weise für sich begeistern konnte.
Das Titelstück Black mass eröffnet den neusten Streich
druckvoll und schleppend, wobei zu allererst der differenzierte und
kraftvolle Klang auffällt. Allerdings hält sich Besatt
nicht allzu lang mit der schleppenden Einleitung auf und so bricht es
nach ca. anderthalb Minuten gewohnt schnell und brachial los. Mir sagt
jedoch schon das erste Lied mehr zu, als zuvor das gesamte Album Sacrifice for Satan,
was gewiss auch am besseren Klang liegt, in dem sowohl das Schlagzeug
als auch die Saiteninstrumente gut abgemischt und entsprechend
überzeugend zur Geltung kommen. Nachdem es in Black mass immer wieder mal kurze schleppend inszenierte Pausen gab, so fängt Born to revenge
überaus energisch an. Der schnelle und gitarrenbetonte Anfang mit
seinen Riffs, einem hellen kreischenden Schrei sowie einem kurzen
schnellen Soli, erinnert ein wenig an ältere Slayer. Doch diese Anleihe
des Thrash Metals ist nur auf die ersten Sekunden beschränkt. Im
weiteren Verlauf prügelt sich Besatt in
Hochgeschwindigkeit durch das Lied, wobei Bass und Gitarren für ein
angenehmes Maß an Abwechslung sorgen. Es sind einige nette Melodien und
Riffs subtil in der rasenden Struktur verankert.
Mit Suicidal ritual folgt ein durchgängig ruhiges und
langsames Stück, das zuweilen mit recht melodisch gespielten Gitarren
daher kommt aber auch kraftvolle, dunkle Riffs bereithält. Final war
hingegen ist wider ein schnelleres aber abwechslungsreiches Stück,
bestehend aus schnellen harten Strecken, langsamen schleppenden Passagen
sowie schnellen Riffgewittern. Son of pure viking blood ist ein untypisches Lied von Besatt,
das nicht nur inhaltlich sondern auch musikalisch dem Viking Metal
zuzuschreiben ist. Es ist ein langes, ruhiges und kraftvolles Lied
voller Melodien, mit klaren hymnenhaften Chorgesängen, wie man es von
Bathory (kein Wunder, da es ja Quorthon gewidmet ist) her kennt. Towards the abyss löst dieses Wikingerhymne aggressiv und eingängig ab. Demoniacal possession steht dem in nichts nach und so endet Black mass mit zwei aggressiven Liedern, die beide allerdings kurze schleppende Arrangements zur Abwechslung besitzen.
Besatt hat mit Black mass ein rundum gelungenes
und überzeugendes Album abgeliefert, das sich als facettenreich erweist
und den Vorgänger Sacrifice for Satan um Längen schlägt. Dies liegt an dem viel besseren Klang von Black mass, der es ermöglicht, dass die zahlreichen Details im Songwriting, vor allem bei den Gitarren, schön deutlich zur Geltung kommen.
01. Black mass
02. Born to revenge
03. Suicidal ritual
04. Final war
05. Son of pure viking blood
06. Towards the abyss
07. Demoniacal possession
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