Anderthalb Jahre nach dem ersten Demo Wundenextrakte I-V hat R.S. von Kæltetod nun das zweite Demo Adoratio mortem
veröffentlicht. Veränderungen und Verbesserungen sind klar zu
vernehmen, sowohl produktionstechnisch als auch qualitativ. Adoratio
mortem macht einen klareren und gewachsenen Eindruck, es enthält weniger
experimentelle Einflüsse obgleich mit Ohmacht I und II
zwei Industrial Ein- und Ausklänge gegeben sind. Diese kommen aber
professionell und gut rüber und unterstreichen respektive betonen die
Atmosphäre und Haltung von Kæltetod.
Das Liedgut auf Adoratio mortem ist vielschichtiger und
differenzierter ausgefallen als beim Debüt. Gut zu erkennen ist dies an
der spielfreudigen und grell gestimmten Gitarre, die selten still sein
zu scheint und stattdessen stets mit dem gellenden oder kreischenden
Gesang für die stimmungsintensiven Momente sorgt. Durch die sterile und
klare Produktion, gepaart mit dem hallartigen Effekt erzeugen Kæltetod über weite Strecken eine beklemmende und mechanische Stimmung, die unter anderem wie bei dem Lied Cold hand's puppet durch die vielen Rhythmuswechsel noch verfeinert wird. Obwohl der knurrende Gesang von Wundenextrakte I-V
– welcher mir gut gefiel - nun gegen hell verzerrten Kreischgesang
ausgetauscht wurde, verspüre ich diesen Umstand aber nicht als Mangel
oder Verlust, denn dazu ist die musikalische und technische Umsetzung
von Adoratio mortem einfach zu gut. Das nuancierte Material wurde von Kæltetod
professioneller und selbstsicherer umgesetzt als anderthalb Jahre
zuvor, dies schlägt sich auch auf die Atmosphäre nieder und erzeugt
insgesamt ein sehr rundes und stimmiges Bild. Man darf sich halt nur
nicht an dem ebenfalls flachen Klang stören, dieser gehört wohl einfach
zu Kæltetod und soll anders nicht sein.
Wem das erste Demo bereits gefiel, der wird auch von Adoratio mortem nicht enttäuscht sein, und all jenen die Wundenextrakte I-V zu schwach fanden, sei geraten sich dem neuen Demo trotzdem mal anzunehmen.
01. Ohnmacht I
02. Seeds of life denial
03. Mother pestilence
04. All flesh shall perish
05. Cold hand's puppet
06. Ohnmacht II / Outro
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