Obwohl The warrior of the setting sun gerade mal ein Jahr alt ist und das Album erst die zweite Veröffentlichung von Deus Diabolus
darstellt, existiert die Gruppe inzwischen nicht mehr. Als Gründe für
die Auflösung werden Besetzungsprobleme und Unstimmigkeiten innerhalb
der Gruppe angeführt. Verwunderlich ist dies freilich nicht, denn als The warrior of the setting sun entstand, bestand Deus Diabolus aus sieben Bandmitgliedern sowie einem Gast-Schlagzeuger speziell für dieses Album.
Aber nun zum eigentlichen Thema. Den Einstieg ins Album liefert der Titel Eine düstere Legende.
Es wird eine art Prophezeiung – von einer Stimme die mich an die „Herr
der Ringe“ Figur „Gollum“ erinnert – verkündet. Für Fantasyfreunde
(zumal die Thematik auf den Roman „Ronin“ von Eric van Lustbader
basiert) vermutlich eine nette Einleitung, auf mich wirkt diese
Inszenierung jedoch eher befremdlich. Schleppend und kraftvoll setzt
dann das erste Lied In the lap of the earth ein. Nach etwa
einer Minute endet diese treibende Eingängigkeit und es folgt eine
ruhige und sehr melodisch arrangierte Passage, bevor das Ende wieder
eingängiger und druckvoller wird. In The carrier of the sword agiert Deus Diabolus
überaus abwechslungsreich und sehr Stil übergreifend. Der instrumentale
Anfang ist sehr ruhig und melodisch, ein Keyboard steht im Hintergrund
und der – zunächst deutsche – Gesang kommt im hell verzerrten
Kreischgesang daher. Die englischsprachigen Passagen wurden härter
gestaltet, sie sind zum Teil technisch und kraftvoll, dabei entweder
schleppend oder geradlinig schnell und so klingt Deus Diabolus
phasenweise nach Death Metal, zumal der Gesang in diesen Passage viel
dunkler und tiefer ist. Dieses Schema, englische und deutsche Textzeilen
innerhalb eines Liedes zu verwenden kommt in den meisten Liedern des
Albums vor. Zumeist geht damit auch eine Veränderung im Gesang einher.
Strukturell sind auch die anderen Lieder sehr abwechslungsreich
gestaltet. Es wechseln sich harmonische Abschnitte, oft mit melodischem
Keyboard unterlegt, in schnellen und langsamen Variationen, mit den
härteren und kraftvolleren, am Death Metal orientierten Passagen ab.
Zuweilen erinnert mich The warrior of the setting sun an die deutsche Gruppe Crematory mit ihrem gleichnamigen Album.
Für meinen Geschmack setzten Deus Diabolus zu
sehr auf die melodischen Keyboardelemente. Die härteren Abschnitte in
denen die Gitarren in den Vordergrund treten gefallen mir da viel
besser. Zudem ist mir die scheinbar konzeptionell angelegte Verwendung
des dualen Gesangs auf die Dauer zu viel. Insgesamt kommen zu viele
Wechsel zwischen den melodischen und harten Strukturen vor. Wer aber
melodischen Dark Metal und Fantasythemen mag, der kann an The warrior of the setting sun durchaus Gefallen haben.
01. Eine düstere Legende
02. In the lap of the earth
03. The carrier of the sword
04. Dreams of alteration
05. Downwards
06. Into the city of the tenthousnd paths
07. The house of Dor-Sefrith
08. Makkon Part I - The phantom of night
09. The beginning of the end
10. Dem eisigen Wind entgegena
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