Hinter The Ruins
of Beverast steht ein gewisser Herr Meilenwald. Vielen vermutlich
ein Begriff, als einstiger Schlagzeuger von Nagelfar. Im Beiblatt
zu Unlock the shrine wird die Stilistik kurz und präzise als
"Oppressive Black Metal" beschrieben. Genau! So ist es auch.
70 Minuten Spielzeit verteilen sich auf zehn Stücken zu einer bedrückenden
Inszenierung eindringlichen Klangwahnsinns. Dies auf eine angenehme und
wohltuende Art und Weise, denn The Ruins of Beverast folgen nicht
dem oder einem Standardschema zur Erschaffung von Liedgut, um möglichst
anders oder originell zu klingen. Besonders deutlich wird dies bei The
clockhand's groaning circles, das sehr interessante und vielschichtige
Strukturen und Arrangements aufweist. Die Gitarrenlinien wirken sehr ausgefeilt
und gleichsam vereinnahmend. Ebenso klug wurden die verschiedenen Elemente
gesetzt, etwa kurze Zwischeneinspielungen einer Turmuhr oder anderer stimmungsträchtiger
Samples. Unlock the shrine ist ein recht komplexes und in sich
geschlossenes Gebilde, diesen schwer verdaulichen Eindruck hat man beim
Zuhören aber glücklicher Weise nicht. Trotz der vielschichtigen
Zusammensetzung und Inszenierung bleibt das Hörgefühl ein leichtes
und flüssiges. Für mich persönlich, eine klare Stärke
des Albums. Ein anderes auffallendes Merkmal ist die Textarmut im Bezug
zur Gesamtlänge. Der Gros der Musik wird instrumental vorgetragen,
und wenn Gesang auftaucht, zeigt er sich von einer variablen Seite die
den dunklen und beklemmenden Erscheinungsbild von Unlock the shrine
unterstreicht.
Summa summarum ein sehr interessantes Werk, das verschiedenartige aber
stets düstere Stimmungen von sich gibt die morbide, endzeitliche
Züge tragen und auch an einen industrialisierten Maschinenwahn denken
lassen. Dabei anspruchsvoll aber nicht überladen.
01. Between bronze
walls
02. Skeleton coast
03. Euphoria when the bombs fell
04. God sent no sign
05. The clockhand's groaning circles
06. Procession of pawns
07. Summer decapitation ritual
08. Cellartunes
09. Unlock the shrine
10. Subterranean homicide lamentation
11. The mine
12. White abyss
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