01.08.2004

Nyktalgia - Nyktalgia | 2004 | No Colours Records | CD | Black Metal

Das gleichnamige Album von Nyktalgia scheint überhaupt die erste Veröffentlichung dieser Gruppe zu sein. Macht aber nichts, denn das Album hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, zu einem der musikalischen Höhepunkte diesen Jahres zu werden. No Colours Records beschreiben das Album knapp mit "Mysterious Black Metal Art", womit sie zwar recht haben, doch hinter den vier langen Titeln von Nyktalgia ist einiges mehr versteckt als nur eine nebulöse Aura. Neben der mysteriösen Essenz sind auch sehr düstere, melancholische Ingredienzien bis hin zu äußerst aggressiven Momenten in der Musik fest verankert. Das Grundgefühl das bei Nyktalgia aufkommt, ist schon ein dunkles Gemisch verschiedener düsterer Emotionen. Zum einen ist da der eindringliche, kreischende Gesang der das Ganze auf den Punkt zu bringen scheint. Auf der anderen Seite sind da auch die vielen, zum Teil sehr subtil, eingearbeiteten Melodien der Saiteninstrumente, welche mal mehr offensichtlich für die Atmosphäre verantwortlich sind, und mal weniger auffällig. Obwohl das Schlagzeug über längere Strecken einen schnellen und anpeitschenden Grundtakt schlägt, kommt durch die Spielweise der Gitarren und durch den teilweise erschütternden Gesang niemals das Gefühl auf, "schnelle Musik" zu hören. Obwohl es eine Vielzahl an Gruppen gibt, die ähnlich agieren und düsteren mysteriösen Black Metal zum Besten geben, fällt mir als einziger Vergleich Abyssic Hate mit Suicidal emotions ein. Die Art und Weise, wie Nyktalgia die verschiedenen Gefühle beschwören und die Instrumente dafür einsetzen und benutzen, hat schon etwas eigenständige vielleicht gar einzigartiges, wenn man es Superlativ formulieren mag.

Für mich ganz klar eine der besten Veröffentlichungen in diesem Jahr. Durchdachter und klug strukturierter Black Metal, der auch nach vielen Durchgängen im CD-Spieler absolut nichts an seinem vereinnahmenden Glanz einbüßt. Da ist die Tatasche, dass das Album eine gute Klangproduktion hat und in den richtigen Momenten auch kraft- und druckvoll ist, nur noch eine sachliche Randnotiz.

01. Misere nobis
02. Lamento larmoyant
03. Cold void
04. Exitus letalis

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