Das gleichnamige Album
von Nyktalgia scheint überhaupt die erste Veröffentlichung
dieser Gruppe zu sein. Macht aber nichts, denn das Album hat es innerhalb
kürzester Zeit geschafft, zu einem der musikalischen Höhepunkte
diesen Jahres zu werden. No Colours Records beschreiben das Album knapp
mit "Mysterious Black Metal Art", womit sie zwar recht haben,
doch hinter den vier langen Titeln von Nyktalgia ist einiges mehr
versteckt als nur eine nebulöse Aura. Neben der mysteriösen
Essenz sind auch sehr düstere, melancholische Ingredienzien bis hin
zu äußerst aggressiven Momenten in der Musik fest verankert.
Das Grundgefühl das bei Nyktalgia aufkommt, ist schon ein
dunkles Gemisch verschiedener düsterer Emotionen. Zum einen ist da
der eindringliche, kreischende Gesang der das Ganze auf den Punkt zu bringen
scheint. Auf der anderen Seite sind da auch die vielen, zum Teil sehr
subtil, eingearbeiteten Melodien der Saiteninstrumente, welche mal mehr
offensichtlich für die Atmosphäre verantwortlich sind, und mal
weniger auffällig. Obwohl das Schlagzeug über längere Strecken
einen schnellen und anpeitschenden Grundtakt schlägt, kommt durch
die Spielweise der Gitarren und durch den teilweise erschütternden
Gesang niemals das Gefühl auf, "schnelle Musik" zu hören.
Obwohl es eine Vielzahl an Gruppen gibt, die ähnlich agieren und
düsteren mysteriösen Black Metal zum Besten geben, fällt
mir als einziger Vergleich Abyssic Hate mit Suicidal emotions
ein. Die Art und Weise, wie Nyktalgia die verschiedenen Gefühle
beschwören und die Instrumente dafür einsetzen und benutzen,
hat schon etwas eigenständige vielleicht gar einzigartiges, wenn
man es Superlativ formulieren mag.
Für mich ganz klar eine der besten Veröffentlichungen in diesem
Jahr. Durchdachter und klug strukturierter Black Metal, der auch nach
vielen Durchgängen im CD-Spieler absolut nichts an seinem vereinnahmenden
Glanz einbüßt. Da ist die Tatasche, dass das Album eine gute
Klangproduktion hat und in den richtigen Momenten auch kraft- und druckvoll
ist, nur noch eine sachliche Randnotiz.
01. Misere nobis
02. Lamento larmoyant
03. Cold void
04. Exitus letalis
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