Vier Jahre nach dem erfolgreichen Debütalbum „In
Putrescence“ legen die Schweden, deren Hauptband TRIBULATION für viel
Entzückung sorgt, nun mit „Venture“ nach. Es ist ein tolles Album geworden,
welches sich jedoch vom Debüt zum Teil deutlich unterscheidet. „Venture“ ist
ein morbides und überraschendes Werk mit
viel düsterer Melodik.
Ja, gerade das Spiel an den Saiteninstrumenten
ist immens, eindringlich und besonders. Sowohl klanglich als auch melodisch
decken die Gitarren ein verdammt breites Spektrum ab und vermischen
stellenweise eine agile rockige Attitüde und Lebendigkeit mit morbidem
Todesblei. Dies wird schon sogleich mit dem Eröffnungstitel „Archways“
deutlich, welches einen treibenden und stampfenden Rhythmus aufweist, zu
welchem Gitarrist Jonathan Hultén frickelige Melodiebögen und düstere
Basslinien spielt. Die Finger stehen auf dem Griffbret niemals still und ob
aller Lebendigkeit und Melodie gelingt es STENCH dennoch, hervorragend unheilvoll, düster und makaber aufzuspielen. Die vielen Riffs und Melodien, die
mit rhythmischer Vielfalt einhergehen, sind überaus eigenständig und erzeugen
von der ersten Sekunde an eine unerhört dichte Atmosphäre.
Aber nicht nur harmonisch betrachtet ist „Venture“
ein interessantes und erstklassiges Album. Auch Sänger Mikael Pettersson hinterlässt
einen bleibenden Eindruck. Seine Stimme ist nicht unbedingt typisch für den
schwedischen Death Metal und überschreitet immer wieder die Grenze zum Black
Metal, gerade dann, wenn er aggressiv keift und faucht, wie im dynamischen Titel
„Road“. Dann entfesseln er und STENCH eine überaus explosive und aggressive
Atmosphäre, welche hervorragend zur mehrheitlich düsteren und obskuren Stimmung
passt.
„Venture“ ist ein Werk, welches mit jedem
Durchgang wächst und besser wird. Zunächst war ich gefangen vom tollen Klang
der Gitarren, doch auch das perfekte, punktgenaue Zusammenspiel von Gitarre und
Schlagzeug ist eindringlich und beeindruckend zugleich. Denn „Venture“ ist eine
Platte, die so etwas wie Stillstand nicht kennt. Es ist ein facettenreiches und
bewegliches Album, wo eigentlich ständig etwas passiert. STENCH ist es dabei
gelungen, die Musik jedoch überhaupt nicht überladen oder zu komplex wirken zu
lassen. Trotz der immensen Dynamik und Vielfalt geht „Venture“ flüssig runter
wie Wasser.
STENCH haben mit „Venture“ ein großartiges Album
abgeliefert, welches sich nicht einfach in eine Schublade pressen lässt. Dafür
sind Eigenständigkeit und Ideenreichtum viel zu prägend. Ich empfinde zum Beispiel
die dezenten rockigen Einflüsse und Hinweise überaus furios. Das Lied „Smell
Death“ ist ein schnelles und dreckiges Stück, welches unterschwellig schon in Richtung Punk
Rock à la DEAD KENNEDYS geht. Für mich haben STENCH alles richtig gemacht und
haben sich gegenüber dem Debüt auf „Venture“ deutlich steigern können.
1. Archways
2. The Vast
3. Road
4. Small Death
5. Celebration
6. Way
7. Venture
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