Das einzige dauerhafte Mitglied Hoest hat mit
TAAKE in all den Jahren für einige Kontroversen gesorgt und man kann von ihm
persönlich halten was man will, musikalisch ist und war er wichtig für den
norwegischen Black Metal. Vor allem das 1998 erschienene Debütalbum „Nattestid…“
hatte es in sich. Mit den beiden Nachfolgewerken „…Bjoergvin…“ und „…Doedskvad“
konnte mich TAAKE dann nicht mehr gänzlich überzeugen, mir war der Black Metal stellenweise zu
melodisch und verspielt geworden. Ich verlor das Interesse an TAAKE, obwohl
noch einige EPs und zwei weitere Alben erschienen. Nun wird am 12. Dezember im
deutschsprachigen Raum mit „Stridens Hus“ das sechste Album veröffentlicht.
Eins vorweg: TAAKE kann mich mit „Stridens Hus“
positiv überraschen. Sicher, die Anfangszeiten sind längst vorbei und solch ein
Werk wie einst das Debüt wird es nicht mehr geben. Dennoch ist es TAAKE
gelungen, ein wenig an die ersten Alben, also auch „Nattestid…“, anzuknüpfen. Einerseits
agiert Hoest an den Gitarren überaus vielschichtig und spielt zahlreiche
melodische und atmosphärische Riffs, an einigen Stellen wird es gar regelrecht
schwungvoll, dreckig und rockig, doch über allem wacht aber auch eine raue,
grimmige und kalte Atmosphäre, wie man sie von den ersten Scheiben her kennt.
Hoest verbindet Elemente aus allen fünf
Vorgängeralben und vereint diese im sechsten Werk. Und damit kann er mich
ansprechen, trotz des Facettenreichtums und der steten melodischen Elemente.
Denn klanglich ist „Stridens Hus“ etwas rauer und greller als zuletzt „Taake“
und „Noregs Vaapen“ ausgefallen, was eben ein wenig an die Atmosphäre der
Frühwerke erinnert. Und obwohl das Tempo auf „Stridens Hus“ sehr variabel ist
und es viele langsame und mittelschnelle Parts gibt, sind auch schnelle,
direkte und grimmige Parts zu hören. Solche Einlagen sind klar in der Unterzahl
und sie sind nur ein Element von vielen, doch sie sind wichtig und tragen
wesentlich zur Atmosphäre des Albums bei.
Mit dem Instrumentalstück „En Sang til Sand om
Ildebrann“ tut mir TAAKE hingegen keinen Gefallen. Das Lied ist rund fünf
Minuten lang und kommt recht melodisch und verspielt daher. Neben melodischem
Riffing ist auch ein Soli zu hören. Spielerisch ist das Lied sicherlich
gelungen, aber atmosphärisch hätte es nicht sein müssen. Da sagt mir das direkt
nachfolgende „Kongsgaard bestaar“ doch wesentlich mehr zu, vor allem des
schnellen und rauen Anfangs wegen, der nordische Kälte mit einer dezidierten
Geradlinigkeit verbindet. Dolch solche Passagen sind zumeist nur von kurzer
Dauer, und so verändert sich das Tempo häufig und das grimmige Treiben wird
etwa durch dunkelatmosphärische Breaks aufgebrochen. Erst mit dem Rausschmeißer
„Vinger“ gibt es ein Lied, welches von Anfang bis Ende kompromisslos und
schnell ist.
Ein Fazit zu finden ist nicht einfach. „Stridens
Hus“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album, welches einerseits melodisch und
rockig, andererseits aber auch rau, schroff und kalt ist. Trotz einiger
negativer Aspekte gefällt es mir in der Gesamtheit gut, gerade eben auch, weil TAAKE
sich nicht nur auf melodische und rockige Riffs verlässt, sondern auch rohen
norwegischen Black Metal spielt. So fühlt sich „Stridens Hus“ für mich ein
wenig wie eine Verschmelzung von „Nattestid…“ und „Noregs Vaapen“ an.
1. Gamle Norig
2. Orm
3. Det fins en Prins
4. Stank
5. En Sang til Sand om Ildebrann
6. Kongsgaard bestaar
7. Vinger