30.09.2007

Spektr - Mescalyne | 2007 | Debemur Morti | CD | Industrial Black Metal

Obwohl die neue MCD Mescalyne nach zwei Alben die bereits dritte Veröffentlichung von Spektr ist, komme ich jetzt erstmalig mit den zwei Franzosen, von denen der eine bei Battlehorns tätig war und der andere es noch bei Haemoth ist, in Berührung. Im Groben entpuppt sich Mescalyne als düsterer und moderner Black Metal mit experimentellen Indstrial / Ambient-Anleihen.

So beginnt das erste Lied, Hollow contact, auch entsprechend mit düsteren, elektronisch erzeugten Klängen und Geräuschen zu denen sich später dann auch ein unruhig gespieltes Schlagzeug hinzugesellt. Die Atmosphäre während dieser ersten zwei Minuten ist schön düster und unheilvoll aber nicht genauer bestimmbar. Möglicherweise ein Wink auf die halluzinogene Wirkung von Meskalin. Nach dieser düster-atmosphärischen Einleitung wird es jedenfalls rau, grell und harsch und für eine kurze Zeit ist der Rhythmus sehr schnell und eingängig. Dies bleibt nicht lange so. Hollow contact entwickelt sich zu einem sehr abwechslungsbehafteten Stück, in dem sich extrem raue und harsche Parts mit langsameren oder auch klaren und ruhigen Passagen abwechseln, die wie die Einleitung düster beschaffen sind.

In einer ähnlichen Weise ist auch das folgende Titellied strukturiert, wobei Spektr hier mehr auf die Gitarren zurückgreift, die gerade in den weniger schnellen und rauen Passagen durch ihre dunkle und teils verworrene Spielweise für düstere und beklemmend wirkende Stimmungen sorgen. Im Mittelteil ist ein ruhiger, mit einem Sprachsample unterlegter, Abschnitt zu hören, auf den ein überaus brutaler und schneller Part folgt.

Maze of torment ist ein durchgängig ruhiges Instrumentalstück mit seichten, düsteren Ambientklängen und diversen Geräuschen welche die unheimliche Atmosphäre vervollständigen.
Das letzte Lied Revelations ist ein erneut sehr abwechslungsreich gestaltetes Stück, in dem dunkle Gitarrenmelodien auf sehr harsche und schnelle Parts prallen und in dem zahlreiche Industrial / Ambient-Klänge zum Zuge kommen. Darüber hinaus ist auch eine deutsch sprechende Stimme zu hören.

In Frankreich scheint sich mit Gruppen wie Diapsiquir, La Division Mentale oder Blacklodge ein regelrechter Trend zu entwickeln, nicht nur modernen oder abstrakten Black Metal zu kreieren sondern diesen auch mit dunklen elektronischen Anteilen anzureichern. In diese, wenn auch sehr eigenständige Kerbe, stoßt auch Spektr. Mir gefallen dabei vor allem die überaus extrem angelegten harschen Strukturen, die vor allem durch die derb verzerrten Gitarren und dem gleichfalls stark verzerrten Gesang gekennzeichnet sind. Die düsteren Klangkulissen, die immer wieder für Auflockerungen sorgen, sind ebenfalls sehr gelungen und harmonieren ausgesprochen gut mit dem extremen Metal.

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