Da die kürzlich erschienene Anti-Urban EP bei mir ziemlich schlecht abschnitt, kann es mit dem neuen Album Estrangement eigentlich nur besser werden. Und so ist es auch. Estrangement enthält drei knapp elf Minuten lange Titel zuzüglich des kurzen instrumentalen Ausklangs.
Die klangliche Atmosphäre von Estrangement ist der von Blood in our wells
recht ähnlich, wobei der aktuelle Silberling etwas rauer, steriler und
weniger druckvoll erklingt. Die drei langen Stücke sind allerdings
ähnlich, im typischen Stile Drudkhs, strukturiert. Die
Gruppe nimmt sich viel Zeit für lange langsame Passagen, die mit guten,
oft relativ leisen und ruhigen Gitarrenmelodien ausgekleidet wurden.
Dann und wann ist auch ein ruhiges Soli zu hören, das die atmosphärische
Wirkung der Musik betont.
Vereinzelt sind darüber hinaus auch schnell, eingängig und
scheppernd eingespielte Strecken zu hören. Am besten klingt dies am
Anfang von Where horizons end, dem besten Lied, in dem Drudkh
vom ersten Anschlag an, einen pressenden, polternden und eingängigen
Rhythmus trommelt, der nicht einfach nur schnell ist sondern eine
gewisse Form der Unruhe beherbergt.
Die Melodien und Harmonien die auf Estrangement vorzufinden sind, entstammen eindeutig der Feder Drudkhs
und sind gewiss nicht schlecht, doch erreichen sie nur selten die Tiefe
und Brillanz früherer Werke. Gerade jene Melodien, die einen höheren
Gänsehautfaktor haben, sind Melodien die ganz stark an frühere Lieder
und Alben erinnern; was natürlich die Frage aufwirft, inwieweit Drudkh droht, sich allmählich selber zu kopieren?
Alles in allem ist Estrangement ein nettes und solides Album, welches aber an die ersten vier Alben nicht mehr heranreicht.
01. Solitary endless path
02. Skies at our feet
03. Where horizons end
04. Only the wind remembers my name
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