Kurz vorab eine Definition, um welche Gruppe es sicher hierbei handelt, da es rund um den Globus zig Bands gibt, die den Namen Genocide tragen. In diesem Fall handelt es sich um die deutsche Black Metal-Formation Genocide, die sich aus Leuten von Eternal Frost sowie Vergeltung rekrutiert und mit Apocalyptic visions ihr Debütalbum abliefert.
Der erste Eindruck, den Apocalyptic visions macht, ist
der, es hier mit rigorosem War Black Metal zu tun zu haben. Sowohl der
Bandname als auch die Bebilderung des Booklets und nicht zuletzt auch
die schnelle, zerstörungswütige Spielweise lassen hierauf schließen.
Nach einer kurzen, aus Kirchengeläut bestehenden Einleitung, geht es mit dem ersten Titel Command for genocide
schlagartig schnell und heftig zur Sache. Das schnelle, teils
peitschende, teils polternde Schlagzeugspiel und die schnellen Riffs zum
Auftakt klingen schön brachial. Mit dem Gesang wird es dann allerdings
schleppender und das schnelle Riffing passt sich entsprechend an und
wird ruhiger und harmonischer. Der Gesang von Genocide
ist ein markantes Merkmal, da er ungewöhnlich grell sowie hell ist und
vereinzelt leicht heiser und keifend klingt, was entfernt an die
kanadische Gruppe Lust erinnert, deren Gesang jedoch noch weitaus extremer und auffälliger ist.
Nach Command for genocide, in welchem sich schnelle peitschende Parts mit schleppenden Passagen abwechselten, folgt mit Blasphemy
ein kurzes knackiges Stück, das nahezu durchgängig schnell und
antreibend ist. Zwar gibt es auch hier zwei kurze schleppende
Abschnitte, doch sind diese recht kurz gehalten, sodass die brachiale
Atmosphäre der Geschwindigkeit klar überwiegt.
In dieser strukturellen Art und Weise wurde das komplette Album eingespielt. Genocide
hat ein sehr homogenes Album kreiert, in dem in jedem Lied schnelle,
brutale sowie schleppende Parts vorkommen. Deshalb ist es kein
klassisches War Black Metal-Album, da die harmonischen Aspekte während
der schleppenden Arrangements zu groß sind.
Es gibt aber zwei Stücke, die sich von den restlichen Titeln abheben. Das Eine ist Interitus christianorum,
welches in einem ruhigen, eher schleppend gehaltenem Rhythmus beginnt
und dabei durch erstklassige, melodisch gespielte Gitarren auffällt.
Diese wunderbare Spielweise bleibt auch während der schnellen Parts
erhalten, sodass Genocide dann herrliche Riffs hinzaubert, die das Blut gefrieren lassen.
Auf Interitus christianorum folgt dann mit Welt in Flammen
unmittelbar das zweite Lied, das sich vom Rest unterscheidet, da es
durchgängig überaus schnell, heftig und brutal ist. Es wechseln sich
hier sehr schnell und eingängig gespielte Passagen mit etwas
differenzierteren Parts ab, die sehr riffbetont sind und durch flottes
polterndes Schlagzeugspiel auffallen, was sich dann wunderbar nach
heftigstem Thrash Metal anhört.
Apocalyptic visions ist ein mehr als gelungenes,
schnelles Black Metal-Album das gute, zum teil wirklich erstklassige
Riffs beinhaltet. Dabei ist es aber nicht einfach nur schnell sondern
hält viele schleppende Passagen bereit, die neben der guten
Gitarrenarbeit, in einem gewissen Maß für Abwechslung sorgen. Dabei ist
der eher untypische Gesang nicht zu vergessen, welcher Genocide mit Apocalyptic visons eine eigene, unverkennbare Note verleiht, die mir persönlich sehr gut gefällt.
Apocalyptic visions erscheint am 28. September auf CD. Eine Vinyl-Version wird es ebenfalls geben.
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