Obwohl die neue MCD Mescalyne nach zwei Alben die bereits dritte Veröffentlichung von Spektr
ist, komme ich jetzt erstmalig mit den zwei Franzosen, von denen der
eine bei Battlehorns tätig war und der andere es noch bei Haemoth ist,
in Berührung. Im Groben entpuppt sich Mescalyne als düsterer und moderner Black Metal mit experimentellen Indstrial / Ambient-Anleihen.
So beginnt das erste Lied, Hollow contact, auch
entsprechend mit düsteren, elektronisch erzeugten Klängen und Geräuschen
zu denen sich später dann auch ein unruhig gespieltes Schlagzeug
hinzugesellt. Die Atmosphäre während dieser ersten zwei Minuten ist
schön düster und unheilvoll aber nicht genauer bestimmbar.
Möglicherweise ein Wink auf die halluzinogene Wirkung von Meskalin. Nach
dieser düster-atmosphärischen Einleitung wird es jedenfalls rau, grell
und harsch und für eine kurze Zeit ist der Rhythmus sehr schnell und
eingängig. Dies bleibt nicht lange so. Hollow contact
entwickelt sich zu einem sehr abwechslungsbehafteten Stück, in dem sich
extrem raue und harsche Parts mit langsameren oder auch klaren und
ruhigen Passagen abwechseln, die wie die Einleitung düster beschaffen
sind.
In einer ähnlichen Weise ist auch das folgende Titellied strukturiert, wobei Spektr
hier mehr auf die Gitarren zurückgreift, die gerade in den weniger
schnellen und rauen Passagen durch ihre dunkle und teils verworrene
Spielweise für düstere und beklemmend wirkende Stimmungen sorgen. Im
Mittelteil ist ein ruhiger, mit einem Sprachsample unterlegter,
Abschnitt zu hören, auf den ein überaus brutaler und schneller Part
folgt.
Maze of torment ist ein durchgängig ruhiges
Instrumentalstück mit seichten, düsteren Ambientklängen und diversen
Geräuschen welche die unheimliche Atmosphäre vervollständigen.
Das letzte Lied Revelations ist ein erneut sehr
abwechslungsreich gestaltetes Stück, in dem dunkle Gitarrenmelodien auf
sehr harsche und schnelle Parts prallen und in dem zahlreiche Industrial
/ Ambient-Klänge zum Zuge kommen. Darüber hinaus ist auch eine deutsch
sprechende Stimme zu hören.
In Frankreich scheint sich mit Gruppen wie Diapsiquir, La
Division Mentale oder Blacklodge ein regelrechter Trend zu entwickeln,
nicht nur modernen oder abstrakten Black Metal zu kreieren sondern
diesen auch mit dunklen elektronischen Anteilen anzureichern. In diese,
wenn auch sehr eigenständige Kerbe, stoßt auch Spektr. Mir gefallen dabei vor allem die überaus extrem angelegten
harschen Strukturen, die vor allem durch die derb verzerrten Gitarren
und dem gleichfalls stark verzerrten Gesang gekennzeichnet sind. Die
düsteren Klangkulissen, die immer wieder für Auflockerungen sorgen, sind
ebenfalls sehr gelungen und harmonieren ausgesprochen gut mit dem
extremen Metal.
30.09.2007
24.09.2007
Decreto K - La Tomba Reclama La Tua Carne | 2006 | Eigenproduktion | CDR | Noise Black Metal
Nachdem das erste Demo, Che il viale sia nero, noch sehr laut, heftig und aggressiv ausfiel, gibt es auf dem zweiten Demo vermehrt ruhigere Klänge zu hören.
Auf La tomba reclama la rua carne gibt es zwar gleichfalls derbe, zerstörerische und vom Wahnsinn getriebene Titel zu hören, aber nicht ausschließlich. La tomba reclama la rua carne enthält auch sehr dunkle und beklemmende Industrial / Noise Passagen, die sowohl eingängig mechanisch wie auch atmosphärisch und leicht harmonisch sind, und der ansonsten harschen und aggressiven Ausstrahlung einen überaus düsteren, beklemmenden und kalten Anstrich verpassen.
Mir gefällt La tomba reclama la rua carne aufgrund dieser dunklen harmonischen Anteile etwas besser als das erste Demo. Zum Einen, weil diese düsteren Elemente eine gute ergreifende Atmosphäre haben und zum Anderen, weil die Wechsel der lauten und aggressiven Parts mit den düsteren und beklemmenden Klangkulissen, das radikale und extreme in der Musik von Decreto K zusätzlich unterstreichen.
01. Fame eterna e nevrotico salasso
02. Invalida equazione gnostica
03. La tomba reclama la tua carne
04. STvR 54
05. Il rituale che deforma la tua immagine
06. Oggi sarebbero vive
07. Riversa nella forca
After the first demo Che Il Viale Sia Nero turning out quite very loud, violent and aggressive, there are increased calm sounds heard on the second demo.
On La Tomba Reclama La Tua Carne there are certainly likewise rough, destructive and insane songs to be heard, but not exclusively. La Tomba Reclama La Tua Carne contains also very dismal and oppressive Industrial/Noise passages, which are well-catching mechanic as atmospheric and slightly harmonic, giving the otherwise harsh and aggressive charisma an overall mournful, oppressive and extremely cold appearance.
La Tomba Reclama La Tua Carne is pleasing me in virtue of these dark harmonic elements slightly better than the first demo. First because of these sombre elements having a well stirring atmosphere and on the other hand, because the alternations of the loud and aggressive parts with the dark and oppressive sound pattern emphasize additionally the radical and extreme music of Decreto K.
Review: Aceust
Translation: G.P.
http://www.decretok.altervista.org/
Auf La tomba reclama la rua carne gibt es zwar gleichfalls derbe, zerstörerische und vom Wahnsinn getriebene Titel zu hören, aber nicht ausschließlich. La tomba reclama la rua carne enthält auch sehr dunkle und beklemmende Industrial / Noise Passagen, die sowohl eingängig mechanisch wie auch atmosphärisch und leicht harmonisch sind, und der ansonsten harschen und aggressiven Ausstrahlung einen überaus düsteren, beklemmenden und kalten Anstrich verpassen.
Mir gefällt La tomba reclama la rua carne aufgrund dieser dunklen harmonischen Anteile etwas besser als das erste Demo. Zum Einen, weil diese düsteren Elemente eine gute ergreifende Atmosphäre haben und zum Anderen, weil die Wechsel der lauten und aggressiven Parts mit den düsteren und beklemmenden Klangkulissen, das radikale und extreme in der Musik von Decreto K zusätzlich unterstreichen.
01. Fame eterna e nevrotico salasso
02. Invalida equazione gnostica
03. La tomba reclama la tua carne
04. STvR 54
05. Il rituale che deforma la tua immagine
06. Oggi sarebbero vive
07. Riversa nella forca
After the first demo Che Il Viale Sia Nero turning out quite very loud, violent and aggressive, there are increased calm sounds heard on the second demo.
On La Tomba Reclama La Tua Carne there are certainly likewise rough, destructive and insane songs to be heard, but not exclusively. La Tomba Reclama La Tua Carne contains also very dismal and oppressive Industrial/Noise passages, which are well-catching mechanic as atmospheric and slightly harmonic, giving the otherwise harsh and aggressive charisma an overall mournful, oppressive and extremely cold appearance.
La Tomba Reclama La Tua Carne is pleasing me in virtue of these dark harmonic elements slightly better than the first demo. First because of these sombre elements having a well stirring atmosphere and on the other hand, because the alternations of the loud and aggressive parts with the dark and oppressive sound pattern emphasize additionally the radical and extreme music of Decreto K.
Review: Aceust
Translation: G.P.
http://www.decretok.altervista.org/
Decreto K - Che Il Viale Sia Nero | 2006 | Eigenproduktion | CDR | Noise Black Metal
English version below!
Dieser tonale Wutsturm, den das italienische Projekt Decreto K hier offeriert, ist hochgradig destruktiv und extrem. Decreto K selbst beschreibt den Stil als „Harsch Amphetamine Black Metal & Lo. Fi Negativism“, was in gewisser Weise sehr treffend ist.
Die selbstproduzierte CDr, die siebzehn gestörte Titel umfasst und etwas mehr als 26 Minuten lang ist, enthält jede Menge harschen Noise Black Metal mit vielerlei elektronischen und mechanisch klingenden Tönen. Darüber hinaus gibt es aber auch extrem gespielte und sehr schroff und rau klingende Gitarren zu hören, die zumeist in schneller, schrummiger Art und Weise mit dem radikal verzerrten Kreischgesang zu negativem Klangkrach verschmelzen.
Wer Melodien oder ausgefeilte Strukturen braucht, der sollte definitiv die Finger von Che il viale sia nero lassen, da einem ansonsten der Schädel zu platzen droht. Doch trotz des simplen Gerüsts auf dem Decreto K seine Klangkreationen aufbaut, vermag die Musik zu in gewisser Weise zu überzeugen, da sie durchaus imstande ist, eine düstere, verstörende und aggressive Atmosphäre aufzubauen.
In diesem Zusammenhang gefällt mir das oft räudig gestaltete Gitarrenspiel in der Kombination mit dem radikal verzerrten Gesang. Denn diese Gitarren streuen vereinzelt schräge Harmonien ein, die dem Ganzen einen zusätzlich obskuren Anschliff verpassen.
Wer düstere aber vor allem harsche und nach Krach klingende Töne und Klänge mag, sollte Decreto K eine Chance geben. Für gewisse Stimmungen ist diese Musik bestens geeignet.
01. A man burned in the wind
02. The Stuka's love song
03. Ritus 17: Tu non esisti
04. Ugly cunt fuck
05. Tonight golden curls
06. A blade now speak
07. Absorbed by negative
08. Look at my sword
09. The meaning of my war
10. Pressione antisociale costante
11. The drug slut VS Mister Aids
12. Che il viale sia nero
13. 93 days without blood
14. Goditi la tomba
15. Ritus 71: Odiio la tua carne
16. Kaos magick detonator
17. Aritmos + Aritmos = 666
http://www.decretok.altervista.org/
This tonal stormy outburst of fury, which the Italian project Decreto K is offering here, has to be declared as high-grade destructive and extreme. Decreto K itself describes the style as „Harsh Amphetamine Black Metal & Lo. Fi Negativism“, what is certainly very appropriate.
The self-produced CDr, including seventeen insane songs of slightly more than 27 minutes, contains a lot of harsh Noise Black Metal with multifarious electronic and mechanic sounding tones. Beyond that there are also heard extremely played and very gruff and raw sounding guitars, which mostly are melting in fast, dim manner with the radically distorted screaming into a negative sound noise.
Who needs melodies and flawless structures should definitely keep its hands off Che Il Viale Sia Nero, because otherwise a skull burst is threatening. But despite the simply basic Decreto K's sound creation is build up the music is able to convince in a certain way, because it's thoroughly capable of creating a sombre, insane and aggressive atmosphere.
In this connection the often scabiesious created guitar playing is pleasing me in its combination with the distorted vocals. Then these guitars insert single weird harmonies fitting with an additional obscure surface.
Who likes above all harsh and noise tones and sounds should give Decreto K a chance. For certain tempers this music is suited perfectly.
Review: Aceust
Translation: G.P.
Dieser tonale Wutsturm, den das italienische Projekt Decreto K hier offeriert, ist hochgradig destruktiv und extrem. Decreto K selbst beschreibt den Stil als „Harsch Amphetamine Black Metal & Lo. Fi Negativism“, was in gewisser Weise sehr treffend ist.
Die selbstproduzierte CDr, die siebzehn gestörte Titel umfasst und etwas mehr als 26 Minuten lang ist, enthält jede Menge harschen Noise Black Metal mit vielerlei elektronischen und mechanisch klingenden Tönen. Darüber hinaus gibt es aber auch extrem gespielte und sehr schroff und rau klingende Gitarren zu hören, die zumeist in schneller, schrummiger Art und Weise mit dem radikal verzerrten Kreischgesang zu negativem Klangkrach verschmelzen.
Wer Melodien oder ausgefeilte Strukturen braucht, der sollte definitiv die Finger von Che il viale sia nero lassen, da einem ansonsten der Schädel zu platzen droht. Doch trotz des simplen Gerüsts auf dem Decreto K seine Klangkreationen aufbaut, vermag die Musik zu in gewisser Weise zu überzeugen, da sie durchaus imstande ist, eine düstere, verstörende und aggressive Atmosphäre aufzubauen.
In diesem Zusammenhang gefällt mir das oft räudig gestaltete Gitarrenspiel in der Kombination mit dem radikal verzerrten Gesang. Denn diese Gitarren streuen vereinzelt schräge Harmonien ein, die dem Ganzen einen zusätzlich obskuren Anschliff verpassen.
Wer düstere aber vor allem harsche und nach Krach klingende Töne und Klänge mag, sollte Decreto K eine Chance geben. Für gewisse Stimmungen ist diese Musik bestens geeignet.
01. A man burned in the wind
02. The Stuka's love song
03. Ritus 17: Tu non esisti
04. Ugly cunt fuck
05. Tonight golden curls
06. A blade now speak
07. Absorbed by negative
08. Look at my sword
09. The meaning of my war
10. Pressione antisociale costante
11. The drug slut VS Mister Aids
12. Che il viale sia nero
13. 93 days without blood
14. Goditi la tomba
15. Ritus 71: Odiio la tua carne
16. Kaos magick detonator
17. Aritmos + Aritmos = 666
http://www.decretok.altervista.org/
This tonal stormy outburst of fury, which the Italian project Decreto K is offering here, has to be declared as high-grade destructive and extreme. Decreto K itself describes the style as „Harsh Amphetamine Black Metal & Lo. Fi Negativism“, what is certainly very appropriate.
The self-produced CDr, including seventeen insane songs of slightly more than 27 minutes, contains a lot of harsh Noise Black Metal with multifarious electronic and mechanic sounding tones. Beyond that there are also heard extremely played and very gruff and raw sounding guitars, which mostly are melting in fast, dim manner with the radically distorted screaming into a negative sound noise.
Who needs melodies and flawless structures should definitely keep its hands off Che Il Viale Sia Nero, because otherwise a skull burst is threatening. But despite the simply basic Decreto K's sound creation is build up the music is able to convince in a certain way, because it's thoroughly capable of creating a sombre, insane and aggressive atmosphere.
In this connection the often scabiesious created guitar playing is pleasing me in its combination with the distorted vocals. Then these guitars insert single weird harmonies fitting with an additional obscure surface.
Who likes above all harsh and noise tones and sounds should give Decreto K a chance. For certain tempers this music is suited perfectly.
Review: Aceust
Translation: G.P.
20.09.2007
Obskene Sonare - Todnachten | 2007 | Thule Records | CD | Black Metal
Gut ein Jahr nach dem ersten Demo, Wildes Blut, folgt nun die MCD Todnachten. Es fällt sofort der bessere Klang auf, der nun druckvoller, klarer und weniger rau ist.
Nach der kurzen Einleitung beginnt Auf deinem Stein schnell und schön treibend. Die verzerrten und schnell gespielten Gitarren, die sich auf wenige, klare Akkorde beschränken, stehen wie festes Mauerwerk im Hintergrund. Auf diesen eindringlichen und eingängigen Auftakt folgt eine längere ruhige und dunkle Passage, die von schwermütigen Gitarrenmelodien bestimmt wird. Die letzten Minuten sind dann wieder durch den schnellen, eingängigen Rhythmus der Gitarrenwand gekennzeichnet. Doch diesmal kommt phasenweise ein sehr dunkles, tief klingendes Keyboard hinzu, welches perfekt zur Musik passt und für eine düstere, bedrohliche Atmosphäre sorgt.
Mit …von Blut & Verlust geht es zunächst schleppend weiter. Auch hier zeichnen sich die Saiteninstrumente aus, die erneut fest und mächtig im Hintergrund stehen, dunkel und tief gespielt wurden und dadurch bedrohlich und unheilvoll klingen. Mit dem Einsetzten des Gesanges wird es dann eingängig schnell und die Gitarren bekommen einen leicht schrägen und disharmonischen Drall, was die anfängliche unheilvolle Stimmung noch intensiviert. Es ist derselbe Effekt, den Blut aus Nord perfekt beherrscht, nur wesentlich schwächer und unauffälliger.
Der letzte Titel Herbstnebel, wird sehr ruhig und klar mittels einer akustischen Gitarrenmelodie eingeleitet. Im Anschluss folgt ein schneller, stampfender und rhythmisch eingängiger Part, der mit sehr leisen und sanften harmonischen Hintergrundklängen unterlegt wurde. Danach wird es abwechslungsreicher, gesanglich wie auch rhythmisch. Stellenweise wird der verzerrte Gesang überaus energisch, da er in lautes, helles Gekreische übergeht. Rhythmisch bewegt sich Herbstnebel von treibend schnell, über mittelschnell bis schleppend. Herbstnebel erinnert phasenweise an Nargaroth zu Zeiten von "Herbstleyd", sowohl stilistisch und spieltechnisch wie auch atmosphärisch, was mir gut gefällt, da Obskene Sonare es problemlos schafft, eine ähnlich intensive und vereinnahmende Atmosphäre zu erzeugen.
Der Fall ist ganz klar: Obskene Sonare konnte sich mit Todnachten enorm steigern. Alle drei Stücke entwickeln unabhängig voneinander eine gute, tiefe Atmosphäre, die insgesamt betrachtet, Todnachten zu einer überaus gelungenen Veröffentlichung macht. Todnachten besitzt gute, dunkle Harmonien wie auch eingängige und eindringliche Anteile.
01. Ich sah sie schreiten durch das letzte schwarze Tor (Einleitung)
02. Auf deinem Stein
03. ...von Blut & Verlust
04. Herbstnebel
Nach der kurzen Einleitung beginnt Auf deinem Stein schnell und schön treibend. Die verzerrten und schnell gespielten Gitarren, die sich auf wenige, klare Akkorde beschränken, stehen wie festes Mauerwerk im Hintergrund. Auf diesen eindringlichen und eingängigen Auftakt folgt eine längere ruhige und dunkle Passage, die von schwermütigen Gitarrenmelodien bestimmt wird. Die letzten Minuten sind dann wieder durch den schnellen, eingängigen Rhythmus der Gitarrenwand gekennzeichnet. Doch diesmal kommt phasenweise ein sehr dunkles, tief klingendes Keyboard hinzu, welches perfekt zur Musik passt und für eine düstere, bedrohliche Atmosphäre sorgt.
Mit …von Blut & Verlust geht es zunächst schleppend weiter. Auch hier zeichnen sich die Saiteninstrumente aus, die erneut fest und mächtig im Hintergrund stehen, dunkel und tief gespielt wurden und dadurch bedrohlich und unheilvoll klingen. Mit dem Einsetzten des Gesanges wird es dann eingängig schnell und die Gitarren bekommen einen leicht schrägen und disharmonischen Drall, was die anfängliche unheilvolle Stimmung noch intensiviert. Es ist derselbe Effekt, den Blut aus Nord perfekt beherrscht, nur wesentlich schwächer und unauffälliger.
Der letzte Titel Herbstnebel, wird sehr ruhig und klar mittels einer akustischen Gitarrenmelodie eingeleitet. Im Anschluss folgt ein schneller, stampfender und rhythmisch eingängiger Part, der mit sehr leisen und sanften harmonischen Hintergrundklängen unterlegt wurde. Danach wird es abwechslungsreicher, gesanglich wie auch rhythmisch. Stellenweise wird der verzerrte Gesang überaus energisch, da er in lautes, helles Gekreische übergeht. Rhythmisch bewegt sich Herbstnebel von treibend schnell, über mittelschnell bis schleppend. Herbstnebel erinnert phasenweise an Nargaroth zu Zeiten von "Herbstleyd", sowohl stilistisch und spieltechnisch wie auch atmosphärisch, was mir gut gefällt, da Obskene Sonare es problemlos schafft, eine ähnlich intensive und vereinnahmende Atmosphäre zu erzeugen.
Der Fall ist ganz klar: Obskene Sonare konnte sich mit Todnachten enorm steigern. Alle drei Stücke entwickeln unabhängig voneinander eine gute, tiefe Atmosphäre, die insgesamt betrachtet, Todnachten zu einer überaus gelungenen Veröffentlichung macht. Todnachten besitzt gute, dunkle Harmonien wie auch eingängige und eindringliche Anteile.
01. Ich sah sie schreiten durch das letzte schwarze Tor (Einleitung)
02. Auf deinem Stein
03. ...von Blut & Verlust
04. Herbstnebel
19.09.2007
Drudkh - Estrangement | 2007 | Supernal Music | CD | Black Metal
Da die kürzlich erschienene Anti-Urban EP bei mir ziemlich schlecht abschnitt, kann es mit dem neuen Album Estrangement eigentlich nur besser werden. Und so ist es auch. Estrangement enthält drei knapp elf Minuten lange Titel zuzüglich des kurzen instrumentalen Ausklangs.
Die klangliche Atmosphäre von Estrangement ist der von Blood in our wells recht ähnlich, wobei der aktuelle Silberling etwas rauer, steriler und weniger druckvoll erklingt. Die drei langen Stücke sind allerdings ähnlich, im typischen Stile Drudkhs, strukturiert. Die Gruppe nimmt sich viel Zeit für lange langsame Passagen, die mit guten, oft relativ leisen und ruhigen Gitarrenmelodien ausgekleidet wurden. Dann und wann ist auch ein ruhiges Soli zu hören, das die atmosphärische Wirkung der Musik betont.
Vereinzelt sind darüber hinaus auch schnell, eingängig und scheppernd eingespielte Strecken zu hören. Am besten klingt dies am Anfang von Where horizons end, dem besten Lied, in dem Drudkh vom ersten Anschlag an, einen pressenden, polternden und eingängigen Rhythmus trommelt, der nicht einfach nur schnell ist sondern eine gewisse Form der Unruhe beherbergt.
Die Melodien und Harmonien die auf Estrangement vorzufinden sind, entstammen eindeutig der Feder Drudkhs und sind gewiss nicht schlecht, doch erreichen sie nur selten die Tiefe und Brillanz früherer Werke. Gerade jene Melodien, die einen höheren Gänsehautfaktor haben, sind Melodien die ganz stark an frühere Lieder und Alben erinnern; was natürlich die Frage aufwirft, inwieweit Drudkh droht, sich allmählich selber zu kopieren?
Alles in allem ist Estrangement ein nettes und solides Album, welches aber an die ersten vier Alben nicht mehr heranreicht.
01. Solitary endless path
02. Skies at our feet
03. Where horizons end
04. Only the wind remembers my name
Die klangliche Atmosphäre von Estrangement ist der von Blood in our wells recht ähnlich, wobei der aktuelle Silberling etwas rauer, steriler und weniger druckvoll erklingt. Die drei langen Stücke sind allerdings ähnlich, im typischen Stile Drudkhs, strukturiert. Die Gruppe nimmt sich viel Zeit für lange langsame Passagen, die mit guten, oft relativ leisen und ruhigen Gitarrenmelodien ausgekleidet wurden. Dann und wann ist auch ein ruhiges Soli zu hören, das die atmosphärische Wirkung der Musik betont.
Vereinzelt sind darüber hinaus auch schnell, eingängig und scheppernd eingespielte Strecken zu hören. Am besten klingt dies am Anfang von Where horizons end, dem besten Lied, in dem Drudkh vom ersten Anschlag an, einen pressenden, polternden und eingängigen Rhythmus trommelt, der nicht einfach nur schnell ist sondern eine gewisse Form der Unruhe beherbergt.
Die Melodien und Harmonien die auf Estrangement vorzufinden sind, entstammen eindeutig der Feder Drudkhs und sind gewiss nicht schlecht, doch erreichen sie nur selten die Tiefe und Brillanz früherer Werke. Gerade jene Melodien, die einen höheren Gänsehautfaktor haben, sind Melodien die ganz stark an frühere Lieder und Alben erinnern; was natürlich die Frage aufwirft, inwieweit Drudkh droht, sich allmählich selber zu kopieren?
Alles in allem ist Estrangement ein nettes und solides Album, welches aber an die ersten vier Alben nicht mehr heranreicht.
01. Solitary endless path
02. Skies at our feet
03. Where horizons end
04. Only the wind remembers my name
17.09.2007
Mind Propaganda - The First Strike | 2007 | Blazing Productions | CD | Black Pagan Metal
Nachdem letztes Jahr das erste Demo von Mind Propaganda auf der Split CD mit Ismark erschien, steht nun, treffend betitelt, mit The first strike das erste Album bereit.
Stilistisch hat sich bei Mind Propaganda seither nicht viel getan. Auf sieben Liedern verteilt spielen die Ukrainer atmosphärisch eingefärbten Pagan / Black Metal der stellenweise ein wenig nach The Meads of Asphodel klingt. Diese Vergleichbarkeit resultiert vor allem aus dem Gesang, welcher rau, leicht heiser und minimal verzerrt ist. Hinzu kommen dann noch die atmosphärischen Elemente, etwa das Keyboard oder Glockenklänge, die diese Ähnlichkeit verstärken.
Mind Propaganda spielt auf The first strike insgesamt betrachtet nicht mehr ganz so hart und kraftvoll wie zuletzt auf der Split. Es gibt zwar schnelle und energische Passagen, die zum Teil sehr harsch und hart umgesetzt wurden, wie etwa in Call of blood, doch werden diese wüsten Passagen stets von langsameren und harmonischen Arrangements unterbrochen. Interessant und etwas anders verhält es sich in Graveyard silence, das rhythmisch sehr eingängig und stampfend beginnt. Dieser mechanische und hämmernde Rhythmus erzeugt eine merkwürdige und künstliche Atmosphäre und bricht somit aus der sonst eher harmonisch bedachten Spielweise aus.
Quintessence of darkthrone fällt durch gute, dunkle und kraftvolle Melodien auf die mit einem schleppenden, eingängigen Rhythmus gekoppelt wurden. Es ist auch ein harmonisches Instrument zu hören, das ich zwar nicht identifizieren kann, welches mich aber manchmal an einen ruhig und klar gespielten Dudelsack erinnert. Dieses Instrument passt jedenfalls sehr gut zu dem Lied, welches durch seine klare strukturelle Ausrichtung und den Melodien etwas regelrecht Hymnenhaftes hat.
Das letzte Lied, …fire! fire! beginnt sehr schnell und heftig. Doch anstatt darauf aufzubauen überrascht Mind Propaganda mit einem ruhigen Part in dem erstmalig hoher, klarer Gesang zu hören ist. So wechseln sich dann sehr schnelle, rau und eingängig gespielte Passagen mit den klaren, harmonischen Parts ab, die aufgrund des Gesanges recht gewöhnungsbedürftig sind.
The first strike ist die konsequente Fortsetzung des Demos bzw. der Split CD. Wer diese Veröffentlichung mochte wird auch hiermit zufrieden sein. Für Freunde von The Meads of Aphodel könnte Mind Propaganda, zumindest fürs Probehören, durchaus interessant sein, da die Ukrainer, ähnlich wie die Briten, durch eigenwillige Melodien und harmonische Elemente auffallen.
01. Enter the path of war!
02. Call of blood
03. The last minutes of life...
04. Graveyard silence
05. Forgotten roots
06. Quintessence of darkthrone
07. ...fire! fire!
Stilistisch hat sich bei Mind Propaganda seither nicht viel getan. Auf sieben Liedern verteilt spielen die Ukrainer atmosphärisch eingefärbten Pagan / Black Metal der stellenweise ein wenig nach The Meads of Asphodel klingt. Diese Vergleichbarkeit resultiert vor allem aus dem Gesang, welcher rau, leicht heiser und minimal verzerrt ist. Hinzu kommen dann noch die atmosphärischen Elemente, etwa das Keyboard oder Glockenklänge, die diese Ähnlichkeit verstärken.
Mind Propaganda spielt auf The first strike insgesamt betrachtet nicht mehr ganz so hart und kraftvoll wie zuletzt auf der Split. Es gibt zwar schnelle und energische Passagen, die zum Teil sehr harsch und hart umgesetzt wurden, wie etwa in Call of blood, doch werden diese wüsten Passagen stets von langsameren und harmonischen Arrangements unterbrochen. Interessant und etwas anders verhält es sich in Graveyard silence, das rhythmisch sehr eingängig und stampfend beginnt. Dieser mechanische und hämmernde Rhythmus erzeugt eine merkwürdige und künstliche Atmosphäre und bricht somit aus der sonst eher harmonisch bedachten Spielweise aus.
Quintessence of darkthrone fällt durch gute, dunkle und kraftvolle Melodien auf die mit einem schleppenden, eingängigen Rhythmus gekoppelt wurden. Es ist auch ein harmonisches Instrument zu hören, das ich zwar nicht identifizieren kann, welches mich aber manchmal an einen ruhig und klar gespielten Dudelsack erinnert. Dieses Instrument passt jedenfalls sehr gut zu dem Lied, welches durch seine klare strukturelle Ausrichtung und den Melodien etwas regelrecht Hymnenhaftes hat.
Das letzte Lied, …fire! fire! beginnt sehr schnell und heftig. Doch anstatt darauf aufzubauen überrascht Mind Propaganda mit einem ruhigen Part in dem erstmalig hoher, klarer Gesang zu hören ist. So wechseln sich dann sehr schnelle, rau und eingängig gespielte Passagen mit den klaren, harmonischen Parts ab, die aufgrund des Gesanges recht gewöhnungsbedürftig sind.
The first strike ist die konsequente Fortsetzung des Demos bzw. der Split CD. Wer diese Veröffentlichung mochte wird auch hiermit zufrieden sein. Für Freunde von The Meads of Aphodel könnte Mind Propaganda, zumindest fürs Probehören, durchaus interessant sein, da die Ukrainer, ähnlich wie die Briten, durch eigenwillige Melodien und harmonische Elemente auffallen.
01. Enter the path of war!
02. Call of blood
03. The last minutes of life...
04. Graveyard silence
05. Forgotten roots
06. Quintessence of darkthrone
07. ...fire! fire!
08.09.2007
Forgotten Woods - Race Of Cain | 2007 | ATMF | CD | Depressive Rock
Als ich im Januar 2005 eine kurze Würdigung über Forgotten Woods
schrieb, hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet, jemals neues
Material vorgesetzt zu bekommen. Ich war davon überzeugt, alles Weitere
von den Mannen um Olav und Rune würde unter Joyless
veröffentlicht werden. Als mich im Frühjahr dann die Information
ereilte, ein neues Album würde anstehen, und als ich dessen Cover sah,
war ich sehr skeptisch und alles andere als erfüllt von einer
ungeduldigen Vorfreude. Diese Distanziertheit war und ist, rückblickend,
vollkommen richtig gewesen, denn Forgotten Woods anno 2007 ist nur bedingt mit Forgotten Woods von einst zu vergleichen.
Die Meisterwerke As the wolves gather und The curse of mankind bleiben unerreicht, so viel steht fest. Über alles andere lässt sich wohl streiten. Ich weiß nicht so recht, welcher musikalischen Sparte man Race of Cain zuordnen kann oder soll. Race of Cain ist mit den neueren Sachen von Joyless jedenfalls nicht zu vergleichen, auch wenn sich Olav und Rune dort ebenfalls experimentell und eigenartig ausleben.
Phasenweise schimmern die rauen, guten Riffs und Melodieführungen von einst zwar durch und so fühlt man sich durchaus an die alten Forgotten Woods-Tage erinnert, aber anstatt lang andauernde, misanthropische Klanglandschaften zu zelebrieren, wirken die Stücke von Race of Cain viel zu sehr dem Gitarren Rock zugewandt. Der Gesang auf Race of Cain ist zwar angenehm, er ist rau, rauchig und leicht verzerrt und klingt in etwa so wie eine Mischung aus den früheren Titeln Your crystal fragments und dem Motörhead Cover (Don't need) Religion, welcher unter Joyless auf der CD „Unlimited hate“ veröffentlicht wurde.
Die Lieder haben einen rohen Klang und sind oft von schrägen und eigenwilligen Riffs und Melodien durchzogen. Zeitweilig spielt Forgotten Woods auch schnell auf, was sich dann nett und rumpelnd anhört. Einige Melodien und Harmonien hören sich ebenfalls nett oder auch gut an, doch steht über alldem diese eigenartige Stimmung, die Forgotten Woods mit dieser rauen, experimentellen und in gewisser Weise auch avantgardistischen Musik erzeugt.
Es überwiegen jedenfalls langsame und schleppende Rhythmen, die mit vielerlei Beiwerk geschmückt worden sind. So ist in The principle and the whip ausschließlich eine Frau am singen, die von ruhigen und klaren Gitarren begleitet wird. In Third eye hingegen, gibt es einen scheinbar unendlich langen Abschnitt zu hören, in dem ein englisch sprechender Mann einen Monolog hält, der selten von einem andern Mann unterbrochen wird.
Ich weiß nicht, was Race of Cain nun ist. In jedem Fall hat es sehr wenig mit dem zu tun, was man von Forgotten Woods bisher kannte. Im groben beschrieben, handelt es sich um zumeist rau klingende Musik, erzeugt von Gitarren, Schlagzeug und Gesang.
Mir gefällt es nicht, auch wenn das Album vereinzelt gute Momente besitzt. Doch das reicht mir einfach nicht aus um Gefallen am Werk zu finden. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn Race of Cain großen Anklang finden würde, da solche musikalischen Abwege ja voll im Trend sind, siehe Peste Noire und Amesoeurs.
01. Race of Abel (Intro)
02. One day
03. A landmine reprisal
04. Intolerance is the new law
05. Jedem das Seine / Erasing the fuckhead majority
06. Here, in the obsession
07. The principle and the whip
08. Nightly paradise
09. Third eye (New creature)
Die Meisterwerke As the wolves gather und The curse of mankind bleiben unerreicht, so viel steht fest. Über alles andere lässt sich wohl streiten. Ich weiß nicht so recht, welcher musikalischen Sparte man Race of Cain zuordnen kann oder soll. Race of Cain ist mit den neueren Sachen von Joyless jedenfalls nicht zu vergleichen, auch wenn sich Olav und Rune dort ebenfalls experimentell und eigenartig ausleben.
Phasenweise schimmern die rauen, guten Riffs und Melodieführungen von einst zwar durch und so fühlt man sich durchaus an die alten Forgotten Woods-Tage erinnert, aber anstatt lang andauernde, misanthropische Klanglandschaften zu zelebrieren, wirken die Stücke von Race of Cain viel zu sehr dem Gitarren Rock zugewandt. Der Gesang auf Race of Cain ist zwar angenehm, er ist rau, rauchig und leicht verzerrt und klingt in etwa so wie eine Mischung aus den früheren Titeln Your crystal fragments und dem Motörhead Cover (Don't need) Religion, welcher unter Joyless auf der CD „Unlimited hate“ veröffentlicht wurde.
Die Lieder haben einen rohen Klang und sind oft von schrägen und eigenwilligen Riffs und Melodien durchzogen. Zeitweilig spielt Forgotten Woods auch schnell auf, was sich dann nett und rumpelnd anhört. Einige Melodien und Harmonien hören sich ebenfalls nett oder auch gut an, doch steht über alldem diese eigenartige Stimmung, die Forgotten Woods mit dieser rauen, experimentellen und in gewisser Weise auch avantgardistischen Musik erzeugt.
Es überwiegen jedenfalls langsame und schleppende Rhythmen, die mit vielerlei Beiwerk geschmückt worden sind. So ist in The principle and the whip ausschließlich eine Frau am singen, die von ruhigen und klaren Gitarren begleitet wird. In Third eye hingegen, gibt es einen scheinbar unendlich langen Abschnitt zu hören, in dem ein englisch sprechender Mann einen Monolog hält, der selten von einem andern Mann unterbrochen wird.
Ich weiß nicht, was Race of Cain nun ist. In jedem Fall hat es sehr wenig mit dem zu tun, was man von Forgotten Woods bisher kannte. Im groben beschrieben, handelt es sich um zumeist rau klingende Musik, erzeugt von Gitarren, Schlagzeug und Gesang.
Mir gefällt es nicht, auch wenn das Album vereinzelt gute Momente besitzt. Doch das reicht mir einfach nicht aus um Gefallen am Werk zu finden. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn Race of Cain großen Anklang finden würde, da solche musikalischen Abwege ja voll im Trend sind, siehe Peste Noire und Amesoeurs.
01. Race of Abel (Intro)
02. One day
03. A landmine reprisal
04. Intolerance is the new law
05. Jedem das Seine / Erasing the fuckhead majority
06. Here, in the obsession
07. The principle and the whip
08. Nightly paradise
09. Third eye (New creature)
07.09.2007
Svyatogor - ...With Wolfish Stalk And By Wings Of Black | 2007 | Blazing Productions | CD | Pagan / Death Metal
Svyatogors Stil zu beschreiben ist nicht ganz einfach,
da die Ukrainer eine abwechslungsgeladene Mischung aus Death, Black und
Pagan Metal Spielen. Mit von der Partie sind Musiker von Dub Buk und Thunderkraft.
Bereits mit dem ersten Lied, Darkness swallowed up, wird diese Vermengung unterschiedlicher Einflüsse deutlich. Denn nach der kurzen obligatorischen Einleitung fängt Darkness swallowed up schleppend aber sehr kraftvoll an, da die Gitarren und der Bass sehr tief gestimmt wurden, wodurch Svyatogor wuchtig und walzend klingt. Wie sich jeder denken kann, bleibt es dabei jedoch nicht. Diese kraftvolle Spielweise an den Saiteninstrumenten bleibt zwar erhalten, doch der stark verzerrte Gesang, der ab und an kehlig ist und mehr gesprochen als gesungen respektive geschrien wird, ist typisch für den ukrainischen Black / Pagan Metal, zumal ukrainisch oder russisch als Sprache verwendet wurde. Aber auch vereinzelt eingestreute melodische Riffs lockern die anfängliche, Death Metal lastige Atmosphäre auf.
Zügig antreibend geht es mit dem folgenden Battle beyond the forest weiter. Das melodische aber kraftvolle Eingangsriff ist stilistisch zwar dem Death Metal am nächsten, doch davon lässt sich keine Spur mehr finden, als der Gesang einsetzt, welcher passend zum treibenden Rhythmus gleichfalls flott ist. Fortan ist Battle beyond the forest antreibend, schnell und mit zahlreichen ausbrechenden Riffs und melodischen schnellen Soli gespickt. Dabei variiert das Tempo, das von antreibend über schnell bis zu brutalen kurzen Knüppelparts reicht.
Es gibt wohl kaum ein Lied mit „Wölfen“ im Titel, das ohne eingespieltes Wolfsgeheul auskommt. So ist es auch in Ravens and wolves, das ruhig und harmonisch durch klare Gitarren und den Wölfen eingeleitet wird. Auch sonst ist es ein harmonisches Lied, welches zumeist schleppend und kraftvoll vorgetragen wird. Klare Gitarren im Hintergrund und melodisch gespielte Gitarren, die immer wieder von harten Riffs unterbrochen werden, prägen das Stück.
Ganz anders ist es mit Immediate vengeance, das sehr hart und schnell beginnt. Gerade nachdem Ravens and wolves so ruhig und beschaulich ausklang, wirkt der Anfang von Immediate vengeance durch und durch nach ungestümer Zerstörungswut. Im großen Ganzen bleibt es ein schnelles Lied mit harten, eingängigen Passagen die vereinzelt durch kurze, harmonische Arrangements aufgelockert werden.
War anthem, das kürzeste Lied des Albums, ist ein sehr energisches Stück. Es enthält niederwalzende Passagen mit harten, technischen Death Metal-Riffs und einen kurzen interessanten Part, in dem man nicht unterscheiden kann, ob man einen elektronischen Beat (Techno, House oder so etwas) oder das Schlagzeug zu hören bekommt. Dieser Part ist allerdings sehr kurz und einmalig, weshalb er für das Lied eher unbedeutend ist.
Mit dem letzten Titel For the sake of Ukraine! präsentiert sich Svyatogor sehr abwechslungsreich. Neben harten und druckvollen Passagen gibt es zahlreiche harmonische Einschübe die zum Teil mit sehr guten Melodien aufwarten.
Svyatogor hat mit …with wolfish stalk and by wings of black ein gutes Album des ukrainischen Black / Death / Pagan Metals abgeliefert, da hier die harten und kraftvollen Anteile eindeutig überwiegen. Es gibt zwar auch viele harmonische und melodische Elemente, doch ordnen sich diese unter und wirken niemals zu dick aufgetragen, wie es bei vielen anderen Gruppen aus dieser Region der Fall ist.
01. Darkness swallowed up
02. Battle beyond the forest
03. Ravens and wolves
04. Immediate vengeance
05. War anthem
06. For the sake of Ukraine!
Bereits mit dem ersten Lied, Darkness swallowed up, wird diese Vermengung unterschiedlicher Einflüsse deutlich. Denn nach der kurzen obligatorischen Einleitung fängt Darkness swallowed up schleppend aber sehr kraftvoll an, da die Gitarren und der Bass sehr tief gestimmt wurden, wodurch Svyatogor wuchtig und walzend klingt. Wie sich jeder denken kann, bleibt es dabei jedoch nicht. Diese kraftvolle Spielweise an den Saiteninstrumenten bleibt zwar erhalten, doch der stark verzerrte Gesang, der ab und an kehlig ist und mehr gesprochen als gesungen respektive geschrien wird, ist typisch für den ukrainischen Black / Pagan Metal, zumal ukrainisch oder russisch als Sprache verwendet wurde. Aber auch vereinzelt eingestreute melodische Riffs lockern die anfängliche, Death Metal lastige Atmosphäre auf.
Zügig antreibend geht es mit dem folgenden Battle beyond the forest weiter. Das melodische aber kraftvolle Eingangsriff ist stilistisch zwar dem Death Metal am nächsten, doch davon lässt sich keine Spur mehr finden, als der Gesang einsetzt, welcher passend zum treibenden Rhythmus gleichfalls flott ist. Fortan ist Battle beyond the forest antreibend, schnell und mit zahlreichen ausbrechenden Riffs und melodischen schnellen Soli gespickt. Dabei variiert das Tempo, das von antreibend über schnell bis zu brutalen kurzen Knüppelparts reicht.
Es gibt wohl kaum ein Lied mit „Wölfen“ im Titel, das ohne eingespieltes Wolfsgeheul auskommt. So ist es auch in Ravens and wolves, das ruhig und harmonisch durch klare Gitarren und den Wölfen eingeleitet wird. Auch sonst ist es ein harmonisches Lied, welches zumeist schleppend und kraftvoll vorgetragen wird. Klare Gitarren im Hintergrund und melodisch gespielte Gitarren, die immer wieder von harten Riffs unterbrochen werden, prägen das Stück.
Ganz anders ist es mit Immediate vengeance, das sehr hart und schnell beginnt. Gerade nachdem Ravens and wolves so ruhig und beschaulich ausklang, wirkt der Anfang von Immediate vengeance durch und durch nach ungestümer Zerstörungswut. Im großen Ganzen bleibt es ein schnelles Lied mit harten, eingängigen Passagen die vereinzelt durch kurze, harmonische Arrangements aufgelockert werden.
War anthem, das kürzeste Lied des Albums, ist ein sehr energisches Stück. Es enthält niederwalzende Passagen mit harten, technischen Death Metal-Riffs und einen kurzen interessanten Part, in dem man nicht unterscheiden kann, ob man einen elektronischen Beat (Techno, House oder so etwas) oder das Schlagzeug zu hören bekommt. Dieser Part ist allerdings sehr kurz und einmalig, weshalb er für das Lied eher unbedeutend ist.
Mit dem letzten Titel For the sake of Ukraine! präsentiert sich Svyatogor sehr abwechslungsreich. Neben harten und druckvollen Passagen gibt es zahlreiche harmonische Einschübe die zum Teil mit sehr guten Melodien aufwarten.
Svyatogor hat mit …with wolfish stalk and by wings of black ein gutes Album des ukrainischen Black / Death / Pagan Metals abgeliefert, da hier die harten und kraftvollen Anteile eindeutig überwiegen. Es gibt zwar auch viele harmonische und melodische Elemente, doch ordnen sich diese unter und wirken niemals zu dick aufgetragen, wie es bei vielen anderen Gruppen aus dieser Region der Fall ist.
01. Darkness swallowed up
02. Battle beyond the forest
03. Ravens and wolves
04. Immediate vengeance
05. War anthem
06. For the sake of Ukraine!
06.09.2007
Genocide - Apocalyptic Visions | 2007 | Ván Records | CD | Black Metal
Kurz vorab eine Definition, um welche Gruppe es sicher hierbei handelt, da es rund um den Globus zig Bands gibt, die den Namen Genocide tragen. In diesem Fall handelt es sich um die deutsche Black Metal-Formation Genocide, die sich aus Leuten von Eternal Frost sowie Vergeltung rekrutiert und mit Apocalyptic visions ihr Debütalbum abliefert.
Der erste Eindruck, den Apocalyptic visions macht, ist der, es hier mit rigorosem War Black Metal zu tun zu haben. Sowohl der Bandname als auch die Bebilderung des Booklets und nicht zuletzt auch die schnelle, zerstörungswütige Spielweise lassen hierauf schließen.
Nach einer kurzen, aus Kirchengeläut bestehenden Einleitung, geht es mit dem ersten Titel Command for genocide schlagartig schnell und heftig zur Sache. Das schnelle, teils peitschende, teils polternde Schlagzeugspiel und die schnellen Riffs zum Auftakt klingen schön brachial. Mit dem Gesang wird es dann allerdings schleppender und das schnelle Riffing passt sich entsprechend an und wird ruhiger und harmonischer. Der Gesang von Genocide ist ein markantes Merkmal, da er ungewöhnlich grell sowie hell ist und vereinzelt leicht heiser und keifend klingt, was entfernt an die kanadische Gruppe Lust erinnert, deren Gesang jedoch noch weitaus extremer und auffälliger ist.
Nach Command for genocide, in welchem sich schnelle peitschende Parts mit schleppenden Passagen abwechselten, folgt mit Blasphemy ein kurzes knackiges Stück, das nahezu durchgängig schnell und antreibend ist. Zwar gibt es auch hier zwei kurze schleppende Abschnitte, doch sind diese recht kurz gehalten, sodass die brachiale Atmosphäre der Geschwindigkeit klar überwiegt.
In dieser strukturellen Art und Weise wurde das komplette Album eingespielt. Genocide hat ein sehr homogenes Album kreiert, in dem in jedem Lied schnelle, brutale sowie schleppende Parts vorkommen. Deshalb ist es kein klassisches War Black Metal-Album, da die harmonischen Aspekte während der schleppenden Arrangements zu groß sind.
Es gibt aber zwei Stücke, die sich von den restlichen Titeln abheben. Das Eine ist Interitus christianorum, welches in einem ruhigen, eher schleppend gehaltenem Rhythmus beginnt und dabei durch erstklassige, melodisch gespielte Gitarren auffällt. Diese wunderbare Spielweise bleibt auch während der schnellen Parts erhalten, sodass Genocide dann herrliche Riffs hinzaubert, die das Blut gefrieren lassen.
Auf Interitus christianorum folgt dann mit Welt in Flammen unmittelbar das zweite Lied, das sich vom Rest unterscheidet, da es durchgängig überaus schnell, heftig und brutal ist. Es wechseln sich hier sehr schnell und eingängig gespielte Passagen mit etwas differenzierteren Parts ab, die sehr riffbetont sind und durch flottes polterndes Schlagzeugspiel auffallen, was sich dann wunderbar nach heftigstem Thrash Metal anhört.
Apocalyptic visions ist ein mehr als gelungenes, schnelles Black Metal-Album das gute, zum teil wirklich erstklassige Riffs beinhaltet. Dabei ist es aber nicht einfach nur schnell sondern hält viele schleppende Passagen bereit, die neben der guten Gitarrenarbeit, in einem gewissen Maß für Abwechslung sorgen. Dabei ist der eher untypische Gesang nicht zu vergessen, welcher Genocide mit Apocalyptic visons eine eigene, unverkennbare Note verleiht, die mir persönlich sehr gut gefällt.
Apocalyptic visions erscheint am 28. September auf CD. Eine Vinyl-Version wird es ebenfalls geben.
Der erste Eindruck, den Apocalyptic visions macht, ist der, es hier mit rigorosem War Black Metal zu tun zu haben. Sowohl der Bandname als auch die Bebilderung des Booklets und nicht zuletzt auch die schnelle, zerstörungswütige Spielweise lassen hierauf schließen.
Nach einer kurzen, aus Kirchengeläut bestehenden Einleitung, geht es mit dem ersten Titel Command for genocide schlagartig schnell und heftig zur Sache. Das schnelle, teils peitschende, teils polternde Schlagzeugspiel und die schnellen Riffs zum Auftakt klingen schön brachial. Mit dem Gesang wird es dann allerdings schleppender und das schnelle Riffing passt sich entsprechend an und wird ruhiger und harmonischer. Der Gesang von Genocide ist ein markantes Merkmal, da er ungewöhnlich grell sowie hell ist und vereinzelt leicht heiser und keifend klingt, was entfernt an die kanadische Gruppe Lust erinnert, deren Gesang jedoch noch weitaus extremer und auffälliger ist.
Nach Command for genocide, in welchem sich schnelle peitschende Parts mit schleppenden Passagen abwechselten, folgt mit Blasphemy ein kurzes knackiges Stück, das nahezu durchgängig schnell und antreibend ist. Zwar gibt es auch hier zwei kurze schleppende Abschnitte, doch sind diese recht kurz gehalten, sodass die brachiale Atmosphäre der Geschwindigkeit klar überwiegt.
In dieser strukturellen Art und Weise wurde das komplette Album eingespielt. Genocide hat ein sehr homogenes Album kreiert, in dem in jedem Lied schnelle, brutale sowie schleppende Parts vorkommen. Deshalb ist es kein klassisches War Black Metal-Album, da die harmonischen Aspekte während der schleppenden Arrangements zu groß sind.
Es gibt aber zwei Stücke, die sich von den restlichen Titeln abheben. Das Eine ist Interitus christianorum, welches in einem ruhigen, eher schleppend gehaltenem Rhythmus beginnt und dabei durch erstklassige, melodisch gespielte Gitarren auffällt. Diese wunderbare Spielweise bleibt auch während der schnellen Parts erhalten, sodass Genocide dann herrliche Riffs hinzaubert, die das Blut gefrieren lassen.
Auf Interitus christianorum folgt dann mit Welt in Flammen unmittelbar das zweite Lied, das sich vom Rest unterscheidet, da es durchgängig überaus schnell, heftig und brutal ist. Es wechseln sich hier sehr schnell und eingängig gespielte Passagen mit etwas differenzierteren Parts ab, die sehr riffbetont sind und durch flottes polterndes Schlagzeugspiel auffallen, was sich dann wunderbar nach heftigstem Thrash Metal anhört.
Apocalyptic visions ist ein mehr als gelungenes, schnelles Black Metal-Album das gute, zum teil wirklich erstklassige Riffs beinhaltet. Dabei ist es aber nicht einfach nur schnell sondern hält viele schleppende Passagen bereit, die neben der guten Gitarrenarbeit, in einem gewissen Maß für Abwechslung sorgen. Dabei ist der eher untypische Gesang nicht zu vergessen, welcher Genocide mit Apocalyptic visons eine eigene, unverkennbare Note verleiht, die mir persönlich sehr gut gefällt.
Apocalyptic visions erscheint am 28. September auf CD. Eine Vinyl-Version wird es ebenfalls geben.
01.09.2007
Decayed - Hexagram | 2007 | Folter Records | CD | Black Metal
Decayed ist mittlerweile eine feste Größe im Black
Metal-Untergrund. Die portugiesische Band existiert bereits seit 1990,
kann auf zahlreiche Veröffentlichungen verweisen und weiß auch live auf
der Bühne zu überzeugen. Und das, obwohl Decayed
mehrere Besetzungswechsel durchmachte, zeitweise sogar ausschließlich
aus JA bestand. Nun hat JA drei neue Mitstreiter gefunden und prompt Hexagram aufgenommen.
Nach der düsteren und mystischen Einleitung legt Decayed mit Moonrise sogleich richtig los. Der Rhythmus ist schnell, eingängig und antreibend, das schnelle Riffing steht kompakt wie eine Wand. Hierbei fühle ich mich ein wenig an Decayeds Kultalbum Resurrectiónem mortuórum erinnert. Denn trotz der geradlinigen Spielweise gibt es auch vereinzelte harmonische Elemente, etwa das (diesmal) sehr dezent im Hintergrund platzierte Keyboard, welches auf Resurrectiónem mortuórum ja noch sehr präsent war.
Ruhig, kraftvoll und mit schön deutlichem Bassspiel beginnt Demoniac gathering. Es entwickelt sich dann zu einem druckvollen und schleppendem Stück, dem man Decayeds Affinität für die alten Größen wie Venom, Bathory oder Celtic Frost direkt anhört. Demoniac gathering bleibt ruhig und schleppend, doch durch den Gesang, der etwas raues und rauchiges hat, bekommt das Lied einen angenehm räudigen Anstrich.
Brachial und stampfend nimmt Ceremonial cleansing seinen Lauf. Das Schlagzeug hämmert gnadenlos und eingängig, während die Gitarren schnelle und einprägsame Riffs abfeuern. In Momenten wie diesen, klingt Decayed nach einem regelrecht zerstörerischen Bollwerk. Die zweite Hälfte von Ceremonial cleansing ist dann jedoch schleppender strukturiert.
Harmonischer ist Ancient rituals, in dem, neben den Gitarren auch der Bass für gute Melodien sorgt. Phasenweise setzt auch das Keyboard ein, welches leise und sanft im Hintergrund steht und dem Lied eine mystische Atmosphäre verleiht. Diese mystisch-okkulte Stimmung wird mit in das nächste Lied, The invocation, übernommen. Es beginnt sehr langsam und klar, ist in den ersten Sekunden sehr hymnenhaft. Doch damit ist es alsbald vorbei und Decayed spielt dann sehr schnell und antreibend auf. Phasenweise wird es sehr brachial, andernorts aber auch schön dreckig, wenn der Gesang dann rau und kehlig klingt und sehr passend vom eingängigen Riffing begleitet wird.
Auch die restlichen Lieder von Hexagram sind allesamt hörenswert. Decayed leistet sich nicht ein schwaches Lied. Hexagram erweist sich im Detail als ein durchaus mit Abwechslung gespicktes Album, gerade was die Gitarrenarbeit und das Bassspiel anbelangt. Daneben gibt es aber dennoch zahlreiche eingängig angelegte Strukturen. Es ist ein homogenes Werk mit einem sehr schönen Spielfluss, der vom ersten bis zum letzten Titel ungebrochen anhält. Der Klang ist zwar sehr sauber, klar und druckvoll, dennoch macht Decayed zu keinem Zeitpunkt einen modernen Eindruck. Dafür ist die Spielweise viel zu sehr auf den Metal der 80iger Jahre fokussiert, was man in jedem Lied – aber insbesondere in den beiden letzten Stücken Destroyer und Spikes, leather and bullets – spüren kann.
Hexagram ist für mich ein rundum gelungenes Album, das ich so gut gar nicht erwartet hatte.
01. Prologue
02. Moonrise
03. Demoniac gathering
04. Ceremonial cleansing
05. Ancient rituals
06. The invocation
07. Burnt offerings
08. Feast of the accursed
09. Into realms unseen
10. Departure
11. Epilogue
12. Destroyer
13. Spikes, leather and bullets
Nach der düsteren und mystischen Einleitung legt Decayed mit Moonrise sogleich richtig los. Der Rhythmus ist schnell, eingängig und antreibend, das schnelle Riffing steht kompakt wie eine Wand. Hierbei fühle ich mich ein wenig an Decayeds Kultalbum Resurrectiónem mortuórum erinnert. Denn trotz der geradlinigen Spielweise gibt es auch vereinzelte harmonische Elemente, etwa das (diesmal) sehr dezent im Hintergrund platzierte Keyboard, welches auf Resurrectiónem mortuórum ja noch sehr präsent war.
Ruhig, kraftvoll und mit schön deutlichem Bassspiel beginnt Demoniac gathering. Es entwickelt sich dann zu einem druckvollen und schleppendem Stück, dem man Decayeds Affinität für die alten Größen wie Venom, Bathory oder Celtic Frost direkt anhört. Demoniac gathering bleibt ruhig und schleppend, doch durch den Gesang, der etwas raues und rauchiges hat, bekommt das Lied einen angenehm räudigen Anstrich.
Brachial und stampfend nimmt Ceremonial cleansing seinen Lauf. Das Schlagzeug hämmert gnadenlos und eingängig, während die Gitarren schnelle und einprägsame Riffs abfeuern. In Momenten wie diesen, klingt Decayed nach einem regelrecht zerstörerischen Bollwerk. Die zweite Hälfte von Ceremonial cleansing ist dann jedoch schleppender strukturiert.
Harmonischer ist Ancient rituals, in dem, neben den Gitarren auch der Bass für gute Melodien sorgt. Phasenweise setzt auch das Keyboard ein, welches leise und sanft im Hintergrund steht und dem Lied eine mystische Atmosphäre verleiht. Diese mystisch-okkulte Stimmung wird mit in das nächste Lied, The invocation, übernommen. Es beginnt sehr langsam und klar, ist in den ersten Sekunden sehr hymnenhaft. Doch damit ist es alsbald vorbei und Decayed spielt dann sehr schnell und antreibend auf. Phasenweise wird es sehr brachial, andernorts aber auch schön dreckig, wenn der Gesang dann rau und kehlig klingt und sehr passend vom eingängigen Riffing begleitet wird.
Auch die restlichen Lieder von Hexagram sind allesamt hörenswert. Decayed leistet sich nicht ein schwaches Lied. Hexagram erweist sich im Detail als ein durchaus mit Abwechslung gespicktes Album, gerade was die Gitarrenarbeit und das Bassspiel anbelangt. Daneben gibt es aber dennoch zahlreiche eingängig angelegte Strukturen. Es ist ein homogenes Werk mit einem sehr schönen Spielfluss, der vom ersten bis zum letzten Titel ungebrochen anhält. Der Klang ist zwar sehr sauber, klar und druckvoll, dennoch macht Decayed zu keinem Zeitpunkt einen modernen Eindruck. Dafür ist die Spielweise viel zu sehr auf den Metal der 80iger Jahre fokussiert, was man in jedem Lied – aber insbesondere in den beiden letzten Stücken Destroyer und Spikes, leather and bullets – spüren kann.
Hexagram ist für mich ein rundum gelungenes Album, das ich so gut gar nicht erwartet hatte.
01. Prologue
02. Moonrise
03. Demoniac gathering
04. Ceremonial cleansing
05. Ancient rituals
06. The invocation
07. Burnt offerings
08. Feast of the accursed
09. Into realms unseen
10. Departure
11. Epilogue
12. Destroyer
13. Spikes, leather and bullets
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