Es ist schon ziemlich heftiger Tobak, den uns Mortuus Infradaemoni mit dem Debütalbum Daemon qui fecit terram um die Ohren schmettert und tief in unser innerstes presst. Gegründet wurde Mortuus Infradaemoni vor zwei Jahren von den zwei ehemaligen Schlagzeugern Lunar Auroras, Profanatias und Nathaniel.
Auf knapp 50 Minuten verteilt, zelebriert Mortuus Infradaemoni rauen
und ungestümen Black Metal, der nicht wirklich vergleichbar ist, aber
irgendwo zwischen Graupel, dem Mond-Album Lunar Auroras und Darkspace
steht. Daemon qui fecit terram klingt zwar sehr eigenständig,
doch gibt es einzelne Ähnlichkeiten, die eine gewisse Nähe zu den drei
genannten Gruppen herstellt. Es ist nicht einfach, die Musik von Mortuus Infradaemoni
mit einigen Worten zu beschreiben. Die Strukturen sind zum Teil sehr
komplex, mit leichten chaotischen Auswüchsen, dabei aber immer rau und
extrem. Der Rhythmus ist zumeist von sehr schneller Beschaffenheit und
zieht sich quasi wie ein roter Leitfaden durchs Album, um den sich alles
herum aufbaut: Schnelle Riffs, gefrierende Melodiebögen und
unterschiedliche atmosphärische Arrangements.
Anfangs wirken die einzelnen Stücke hochgradig eingängig. Die
Schnelligkeit und der raue Klang liegen wie ein stetes Rauschen oder
Flimmern in der Luft. Es bedarf einiger Zeit und Anteilnahme, um in die
Klangwelten Mortuus Infradaemonis einzutauchen.
Verantwortlich für diese chaotische Komplexität ist oftmals die schnelle
und sehr lebendige Gitarrenarbeit. Die Gitarren befinden sich permanent
in Bewegung und Veränderung, dazu gesellt sich eine Vielzahl an
kleineren und größeren Rhythmusveränderungen. Dies alles mündet in dem
rauen und leicht verwaschenen Klang, der dafür sorgt, dass sowohl das
Schlagzeug als auch der Gesang, einen leichten Hall nach sich zieht. Mortuus Infradaemoni
agiert jedoch nicht ausschließlich schnell. Vereinzelt gibt es auch
kurze schleppende Passagen, die für einen Moment so etwas wie eine
Klarheit ins dichte Geflecht bringen.
Die Atmosphäre, die Daemon qui fecit terram beherbergt,
ist ebenfalls nicht einfach zu benennen. Es ist eine sehr düstere und
abgründige Stimmung, mit zuweilen alptraumhaften Zügen, die durchaus
auch etwas dämonisches und damit auch beschwörendes in sich hat. Daemon qui fecit terram
ist kein Werk, das man in jeder Stimmung einfach so hören kann, vor
allem, wenn man das Album noch nicht gut kennt, da man zunächst einen
Zugang zur Musik und seiner Beschaffenheit finden muss.
01. Et ignir orior
02. Oneris et iactura
03. Ad facies mortis
04. Terribilis est locus iste
05. In nebulae visionis serpentem
06. Vita somnium breve
07. Gods of horror and abysmal grief
08. Metamorphosis
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