Rabensumpf gehört zu jener Sorte Gruppen, die mich zwiespältig machen. Einerseits ist Heimkehr aus der Schlacht
guter Black Metal, andererseits gibt es aber auch Momente voller
Grässlichkeit. In jedem Fall aber ist das Material besser als das Cover
vermuten lässt. Wenn ich solch eine Aufmachung sehe, muss ich
unweigerlich an klanglich rohen und musikalisch primitiven
Rumpel-Black-Metal denken. Doch davon findet sich hier keine Spur. Rabensumpf
spielt hier Pagan Black Metal, der für eine Kleinproduktion des
Untergrunds mit überraschend gutem Klang aufwartet. Was mich an der EP
allerdings stört, sind ausnahmsweise mal nicht die melodischen
Pagan-Elemente, diese gefallen mir hier sogar ganz gut, nein, es ist
der Klargesang. Dieser kommt zum Glück aber nur selten vor.
Am besten an der EP gefallen mir aber die tiefen, dunklen Riffs, wie sie vor allem in Sounds of the Pagan War
vorkommen. Im Titellied sind sie partiell auch zu hören und zeugen von
einem guten Melodieverständnis. Am Aufbau der Lieder gibt es ohnehin
nichts zu bemängeln. Gäbe es die Klargesangpassagen nicht, wäre Heimkehr aus der Schlacht sogar richtig gut.
Empfehlen kann ich Heimkehr aus der Schlacht aber
trotzdem, denn spielerisch ist die EP wirklich gut und schön anzuhören.
Über Klargesang lässt sich vortrefflich streiten, deshalb sollte sich
jeder selbst ein Urteil bilden. Wer deutschen Pagan Black Metal mag,
kommt an dieser Untergrund-Veröffentlichung jedenfalls nicht vorbei,
zumal es nur 100 Exemplare gibt.
7/10
Aceust
01. Die alte Macht
02. Heimkehr aus der Schlacht
03. Befreit
04. Sounds of the pagan war
05. Nebelfeld
06. Gedankenfrost
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