Die Russen Hagl scheinen mit dieser Veröffentlichung
ihr erstes Lebenszeichen von sich gegeben zu haben, welches bereits
2003 aufgenommen aber erst in diesem Jahr publiziert wurde. Zunächst
fällt auf, dass es gleich nach dem Abklingen des kurzen Einklangs
schnell und heftig zur Sache geht und der russische Gesang durchgehend
sehr präsent ist. Es gibt nur wenige und kurze Passagen die frei von
Gesang sind, das fällt deshalb gleich auf, da er sehr stets wie mit
aller Kraft schnell und wütend geschrieen wird. Dabei ist der Gesang
allerdings oftmals einen Tick zu laut sodass die Instrumente, allen
voran die Gitarren zu sehr untergehen. Gerade bei den Gitarren finde ich
das ein wenig schade, da sie nämlich durchaus interessante Melodien und
Riffs von sich geben – nur kommt dies nicht immer gebührend zur
Geltung. Der Klang von Hagl ist zwar nicht optimal, aber so
schlecht – wie einige an anderer Stelle im Netz meinen – ist er auch
nicht. Gerade der etwas rauschende und schwammige Klang und die Gitarren
die wie aus der Ferne schallen, erinnern mich an einigen Punkten (vor
allem wenn es ruhiger und langsamer ist) an die von mir sehr hoch
geschätzten Gruppen wie Dysterwald, Horizon's Opening und die alten Mightiest. Alle hier genannten Bands haben mit Hagl
nämlich gemeinsam, dass dieser Klang ein Teil der Atmosphäre ist und
somit zur Musik gehört, die gespielt wird. Ich denke, ein sauberer und
klarerer Klang würde Hagl gar nicht so gut stehen, es würde etwas von dem einfachen aber authentischen Charme verloren gehen.
Hagl ist überwiegend schnell und aggressiv, besitzt aber
auch immer wieder kurze melodische Strecken und mancherorts muten
Riffing und Rhythmuswechsel sogar ein wenig Thrashig an. Freilich, Hagl
haben mit diesem Demo nichts Neues oder hochgradig Furioses
veröffentlicht, doch dies kann auch niemand mehr heutzutage im Ernst
erwarten. Wer sich von etwas Neuem ergreifen lassen möchte, sollte sich
ganz einfach anderen Dingen zuwenden.
Für mich ist Hagl ein sehr anständiges Demo das ich als gelungen empfinde.
Von der Kassette sind 100 Kopien erschienen.
01. Intro
02. Hate
03. The war
04. Nuclear winter
05. The lake of death
06. Armageddon
07. The crystal - Clear night
08. I call for you
09. Outro
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